Spuren in die Vergangenheit
Es ist der zweite Fall für Hauptkommissar Humboldt aus Dresden, der ihn jetzt ins im Zittauer Gebirge führt. Genau gesagt an den Berg Oybin, der auch auf dem schönen Cover des Buches abgebildet ist.
Ausgerechnet ...
Es ist der zweite Fall für Hauptkommissar Humboldt aus Dresden, der ihn jetzt ins im Zittauer Gebirge führt. Genau gesagt an den Berg Oybin, der auch auf dem schönen Cover des Buches abgebildet ist.
Ausgerechnet die Diva des Zittauer Stadttheaters, Katharina Bardola, wird dort ermordet aufgefunden. Ihr Tod am Berg Oybin wurde nach einer alten Sage inszeniert. Was steckt dahinter?
Die Ermittlungen gehen in alle Richtungen. Die Schauspielerin war bei Kollegen und Publikum sehr beliebt. Zu einigen Männern in hohen Ämtern gab es eine mehr als innige Beziehung, obwohl auch sie verheiratet war.
Bald gerät ihr Mann, der aufgrund seines Engagements von ihr getrennt in Görlitz lebt, ins Visier der Ermittler. Doch ein Tatmotiv lässt sich nirgendwo finden.
Die Journalistin Christin Weißenburg, zu der Kommissar Humboldt ein sehr ambivalentes Verhältnis hat, recherchiert in eigener Sache. Beide kennen sich vom letzen Fall und pflegen einen komplizierten Umgang, denn sie sind aneinander geraten. Dennoch verbindet sie ein gemeinsames Hobby: das Klettern. Christin findet im Internet vielsprechende Ansätze und nimmt Kontakt zu Humboldt auf.
Auch Karl Neumann, den Bürgerpolizisten von Oybin, beschäftigt der Fall, obwohl er von den Kollegen aus Görlitz und Dresden nicht mehr gebraucht wird. Aufgrund von Ortskenntnis und Kombinationsvermögen macht er vielversprechende Spuren aus, die seinen Kollegen entscheidend weiterhelfen.
Gemeinsam kommen sie zu Erkenntnissen, die sie auf die heiße Spur des Täters führen, der schon ein neues Opfer im Visier hat. Die Zeit wird knapp.
Unterbrochen werden die Ermittlungen immer wieder von einem kursiv gedruckten Bericht. Bis zum Ende wusste ich nicht, wer der Verfasser war. Die Überraschung ist der Autorin gelungen.
Jana Thiem erzählt eine spannende Geschichte, die aus Sicht der handelnden Personen nachvollziehbar ist. Die Einteilung der Kapitel in Tage nach der Tat vermittelt gut den Zeitdruck, unter dem die Ermittler stehen.
Die Spannung steigt permanent und ein packendes temporeiches Finale mit einer schlüssigen Auflösung fesselt den Leser bis zum Schluss.
Aufgelockert wird die angespannte Arbeit der Polizei, durch reichhaltige Informationen zum Privatleben der Ermittler und der Opfer. Ein buntes Kaleidoskop von gut geschilderten und authentischen Charakteren lernt der Leser kennen. Den passenden Rahmen stellen die wunderbaren Beschreibungen von Ortschaften und Landschaften des Zittauer Gebirges und der Oberlausitz dar.
Die Autorin erzählt mit Liebe zum Detail eine sehr spannende und gut ausgedachte Kriminalgeschichte, die einen sofort in ihren Bann zieht. Ihr angenehmer und flotter Erzählstil ist wunderbar zu lesen.
Mit diesem Krimi ist Jana Thiem eine außergewöhnliche und spannungsgeladene Geschichte gelungen, die aus meiner Sicht eine klare Leseempfehlung ist.
Ich freue mich schon auf die neuen Fälle von Kommissar Humboldt und der Journalistin Christin Weißenburg, die bestimmt wieder beruflich und privat seine Wege kreuzen wird.