Abschluss der Speicherstadtsaga
Der Traum von FreiheitFenja Lüders nimmt uns noch einmal mit in das Hamburg der Kaufmannsleute zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Der dritte Teil ihrer Trilogie setzt im Jahr 1925 ein, lässt sich auch gut separat lesen. Wir ...
Fenja Lüders nimmt uns noch einmal mit in das Hamburg der Kaufmannsleute zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Der dritte Teil ihrer Trilogie setzt im Jahr 1925 ein, lässt sich auch gut separat lesen. Wir lernen Mina als geschäftstüchtige und einfühlsame Frau kennen, die das Kontor ihres Vaters erfolgreich weiterführt, die Familie immer und immer wieder auch in stürmischen Zeiten zusammenhält und viel zu oft ihr eigenes Glück hinten an stellt.
Anhand ihrer Angehörigen, insbesondere ihrer Schwester und ihrer Freundin werden wir in noch weitere Familiendramen der Zeit hineingenommen. Ein wilder Ritt durch mehrere Jahrzehnte wartet auf uns. Mal werden die einzelnen Szenen detailliert auserzählt, mal überspringen wir einige Jahre – immer aber bleibt die bange Hoffnung, wie die Familie mit all den zu ihr gehörenden Menschen durch die schrecklichen Jahre der Ungewissheit und Angst bis hin zur absoluten Lebensbedrohung während des Krieges hindurchkommen wird.
Die so ganz unterschiedlichen Dramen der Zeit für Kriegsversehrte, Jugendliche, Juden, Sozialdemokraten, Händler, einfache Angestellte etc. werden anhand einzelner Figuren angerissen. So entsteht ein sehr facettenreiches Kaleidoskop der Zeit. Durch die Vielzahl der Personen wird jedoch ein bisschen die Detailversessenheit einer leidenschaftlichen Leserin ernüchtert. Es sind am Ende so viele Personen, mit denen man mitbangt, dass sie selbst die gekonnteste Autorin nicht mehr alle einbinden kann. Fast meint man, da wäre Stoff für noch viel mehr Bücher gewesen. Aber so freuen wir uns an einem Netzwerk von Figuren und Personen, die uns ein prägendes Zeitalter unseres Landes näher bringen.