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Veröffentlicht am 08.07.2021

Taunuskrimi mit Verwicklungen und vielschichtigen Charakteren

Schneewittchen muss sterben (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 4)
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Schneewittchen muss sterben ist der vierte Band der Reihe um das Ermittlerteam Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff. Es ist total spannend für mich, die Entwicklung der beiden Charaktere zu verfolgen. ...

Schneewittchen muss sterben ist der vierte Band der Reihe um das Ermittlerteam Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff. Es ist total spannend für mich, die Entwicklung der beiden Charaktere zu verfolgen. Und so, wie ich die handelnden Personen immer besser kennenlerne, lernen sie sich auch untereinander kennen und schätzen und wissen um die Stärken und Schwächen der Kollegen und Kolleginnen. - Und doch gibt es immer wieder Überraschungen.







Der lebendige Schreibstil lässt mich beim Lesen förmlich durch die Seiten der Geschichte fliegen. Das Geschehen spielt sich in Altenhain und Umgebung ab und bereits nach kürzester Zeit habe ich ein Bild von dem beschaulichen Ort und seiner Einwohner. Recht zugänglich sind diese allerdings nicht. Schon gar nicht, nachdem ein junger Mann wieder zurückkehrt, der nach einer mehr als zehnjährigen Haftstrafe wieder im Ort lebt. Wer Freund ist und wer Feind gilt es herauszufinden, als wieder ein junges Mächen verschwindet.



Schneewittchen muss sterben hätte ich am liebsten in eins durchgelesen. Schon den Prolog fand ich erschütternd. Und das, was ich mir beim Lesen dort bereits ausmalen konnte, hoffte ich später in der Geschichte nicht bestätigt zu finden.

Nele Neuhaus gelingt es in Schneewittchen muss sterben den Spannungsbogen zu halten. Die Cliffhanger am Kapitelende heizen die Stimmung noch an - und wenn es dann an anderer Stelle im Buch weitergeht, muss ich erst einmal durchatmen und mich sammeln. Das Geschehen ist so bildhaft erzählt und ich bin so sehr in der Geschichte, dass es mich nicht wundern würde, dass ich - wenn ich aus der Haustür trete - mich in Altenhain befände.

Die Details, die Nele Neuhaus mit in die Geschichte webt, sind sehr eindrücklich. Das gefällt mir und ist neben dem gesprochenen Dialekt der Bewohner für mich sprichwörtlich das Salz in der Suppe.



"Was ist denn hier heute Abend eigentlich für ein Aufruhr?", fragte Amelie die ältere Kollegin, die einen ihrer Gesundheitslatschen abgestreift hatte und sich unauffällig mit dem rechten Fuß die Krampfadern an der linken Wade rieb. ... "Ei, der Bub vom Sartorius is heude aus´m Knast gekomme", verriet Roswitha mit gesenkter Stimme. - Seite 20



Es hat mir riesig viel Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen und die Hintergründe mit Oliver und Pia gemeinsam aufzudecken. Die Verwicklungen und die Vielschichtigkeit der Charaktere tun ihr übriges und ich kann es kaum erwarten, mich im nächsten Band wieder an die Fersen des Ermittlerteams zu heften.



Fazit
Wer Krimis liebt, die mit Verwicklungen und vielschichtigen Charakteren aufwarten, der trifft mit Schneewittchen muss sterben eine sehr gute Wahl.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Beschaulicher und zugleich spannender Kriminalroman in Chateauneuf-du-Pape

Provenzalischer Sturm
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Provenzalischer Sturm ist der achte Band um den Ermittler Pierre Durand.



Das Geschehen spielt in Chateauneuf-du-Pape und schon allein bei dem Gedanken an die Region spielte sich in meinem Kopf folgendes ...

Provenzalischer Sturm ist der achte Band um den Ermittler Pierre Durand.



Das Geschehen spielt in Chateauneuf-du-Pape und schon allein bei dem Gedanken an die Region spielte sich in meinem Kopf folgendes ab "warmer Sommerabend, Lichterglanz, leckere Köstlichkeiten, ein guter Wein" und der Klappentext deutete schon darauf hin, dass es ein romantischer Ausflug für Charlotte und Pierre werden sollte.





Die beiden sind beruflich sehr eingebunden und haben wenig Zeit miteinander. Pierre ist Chef de police municipale in dem kleinen Ort Sainte-Valerie und Charlotte betreibt dort eine Epicerie. Ein gemeinsames Wochenende in Chateauneuf-du-Pape klingt daher schon nach einem herrlich entspannten Urlaub.

Tja, bei dem ganzen Drumherum hatte ich völlig verdrängt, dass es sich hier ja um einen Kriminalroman handelt. Ich kam also etwas unsanft auf, als die Geschehnisse sich in Chateauneuf-du-Pape mit einem mal ganz anders entwickelten.

Die zuvor angekündigte Kochshow entwickelte sich zu einem wahren Desaster. Und als auch noch bekannt wurde, dass es einen tragischen Unfall auf einem der Weingüter gab, bei dem ein alteingesessener Winzer zu Tode kam, war die Unruhe unter den Menschen im Ort bald greifbar.

Wäre es kurz darauf nicht zu einem weiteren Unfall gekommen, bei dem der beauftragte Makler ums Leben kam, wäre der Fall wohl zu den Akten gelegt worden. Doch nun verdichten sich die Hinweise, dass hier wohl jemand verhindern möchte, dass das Weingut in fremde Hände gelangt.

So gern würde ich Euch jetzt erzählen, was ich alles in diesem neuen Kriminalroman mit Pierre und Charlotte erlebt habe. Es war wieder wie im richtigen Leben: eine Berg- und Talfahrt. Mal in Hochgeschwindigkeit und mal zuckelte man so vor sich hin - dabei war es aber nie langweilig. Während das Leben um einen herum pulsierte, trat ich bei den Ermittlungen so manches Mal auf der Stelle. Die Ideen und Ansätze waren plausibel doch irgendetwas fehlte. Und so blieb die Geschichte bis ganz zum Schluss spannend und auch, wenn die Geschichte schon Geschenk genug war, wurde ich am Ende noch belohnt.

Sophie Bonnet zeigt uns in Provenzalischer Sturm die Weinregion Chateauneuf-du-Pape von ihrer schönsten und ihrer gefährlichsten Seite. Für die schönste Seite werft unbedingt mal einen Blick auf ihre Homepage und lasst Euch dorthin entführen. Die kulinarischen Eindrücke, die ich dank Charlotte im Kriminalroman gewinne, sind am Ende des Buches in Form von Rezepten und einer kleinen Geschichte zur jeweiligen Köstlichkeit abgedruckt und lassen mein Leckermaulherz höher schlagen.

Wer überrascht ist, im Buch dem einen oder anderen französischen Ausdruck zu begegnen, wird am Ende in dem Glossar mit der Übersetzung aufgefangen.

Sophie Bonnet ist die perfekte Begleitung für spannenden und kulinarischen Hochgenuss in der Provence. Auf ihre Romane freue ich mich immer sehr.

Was mir an ihren Ausflügen in die Provence neben dem Kriminalfall und den Köstlichkeiten sehr gefällt, sind die spannenden aktuellen Themen, die sie in die Geschichte einwebt. - So, wie in diesem Roman die Veräußerung eines Weinguts an Ortsfremde. Dabei bleibt Sophie Bonnet bei vermittelnden Eindrücken und lässt mich am Ende wissen, wie und wo sie über das Thema recherchiert hat, damit ich mir meine eigene Meinung bilden kann.

Damit sind für mich die Kriminalromane von Sophie Bonnet nicht nur Unterhaltung, sondern bergen auch immer Wissen und Wahrheit in sich. Eine tolle Verknüpfung. Das Angebot zur Nachlese ist immer da, ich darf aber auch das Geschehen erleben und annehmen, wie es in der Geschichte steht.



Der Schreibstil von Sophie Bonnet ist sehr bildhaft. Ich bin ruckzuck im Geschehen. Die Vorgängerromane muss ich dafür nicht gelesen haben. Je mehr mir die Charaktere jedoch ans Herz wachsen, desto mehr möchte ich ihre persönliche Geschichte und ihre Entwicklung erfahren. Pierre und Charlotte machen es mir nicht immer leicht mit ihren Eigenarten. Beide haben ihren eigenen Kopf, ihre eigenen Gedanken und ihr eigenes Empfinden. Und dennoch kommen sie immer wieder auf einen Nenner und bei mir an.



Fazit
Provenzalischer Sturm ist für alle, die kulinarische ausgeklügelte Kriminalromane mögen, die in der Provence spielen und einen aktuellen und geschichtsträchtigen Bezug zur Region haben.

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Veröffentlicht am 02.06.2021

Einsteigen, anschnallen - aussteigen. Eine Auszeit vom eigenen Leben nehmen und in die Geschichte abtauchen

Der erste letzte Tag
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Der erste letzte Tag ist der Beginn eines Roadtrips, wie er ungewöhnlicher nicht sein könnte.

Nachdem der Flug nach Berlin gecancelt wurde, werden am Münchener Flughafen die Mietwagen knapp. Das letzte ...

Der erste letzte Tag ist der Beginn eines Roadtrips, wie er ungewöhnlicher nicht sein könnte.

Nachdem der Flug nach Berlin gecancelt wurde, werden am Münchener Flughafen die Mietwagen knapp. Das letzte Fahrzeug scheint für Livius Reimer in greifbarer Nähe, doch dann kommt Lea von Armin der Zufall zu Hilfe und sie bekommt den Zuschlag für das Fahrzeug.

Doch Lea lässt Livius nicht am Flughafen stehen. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach ... - Ja, wohin eigentlich?





Wenn zwei total unterschiedliche Personen, die sich im normalen Leben und unter normalen Umständen nie kennengelernt hätten, mit einem Mal auf engstem Raum gemeinsam unterwegs sind, kommt es zwangsläufig zu ungewollter Situationskomik. Für mich als Außenstehender ist das total lustig. Für die beiden ist es allerdings nicht ganz so witzig. Da gilt es die eigenen Probleme zu bewältigen, die eigenen Belange durchzusetzen und die eigenen Wünsche zu erfüllen. - Doch, sind das tatsächlich die eigenen Wünsche?

Der erste letzte Tag soll auf den Punkt bringen, was es im Leben auf den Punkt zu bringen gilt. Das ist nicht immer einfach und nicht immer schön und im ersten Moment auch nicht angenehm.

Mit trockenem Humor und herrlicher Situationskomik erzählt Sebastian Fitzek die Geschichte von Livius und Lea. Beide Charaktere haben unverwechselbare Eigenschaften und sind aus ihren Lebenssituationen nicht gerade einfach im Umgang miteinander. Während der gemeinsamen Fahrt, auf die sie mich als Leser mitgenommen haben, lerne ich die beiden mehr und mehr kennen. Und schon bald möchte ich die Gesellschaft von Lea und Livius nicht mehr missen. Das führte dazu, dass ich das Hörbuch mit seiner Gesamtlänge von 4 Stunden und 24 Minuten an einem Stück durchgehört habe.

Einsteigen, anschnallen und einfach mal aus dem Alltag aussteigen. - Das kann ich mit diesem Roman.

Die Stimme von Simon Jäger tut ihr Übriges. Eine angenehme Tonfärbung, die bei Aufgeregtheit der Charaktere in der Tonart etwas nach oben rutscht. Der Erzählstil ist recht zügig, die Worte sind dabei deutlich gesprochen. Das Erzähltempo ist stimmig zum Ablauf der Geschichte - und da geht es flott durch den ersten letzten Tag.



""Komm schon! Ich lad dich ein!" rief sie mir zu, "Als Wiedergutmachung." Ja, super! Eine Salamipizza und alles ist vergessen." - Track 47



Mir hat die Geschichte ausgesprochen gut gefallen. Die Auflösung war für mich zwar vorhersehbar, das Ende jedoch hat mich überrascht. Wie das zusammenpasst? - Das verrate ich Euch, wenn Ihr die Geschichte gelesen habt.



Fazit
Einsteigen, anschnallen - und in Eurem Fall: aussteigen. - Eine Auszeit vom eigenen Leben nehmen und in die Geschichte abtauchen. Mit diesem Roman ein perfektes Unterfangen.

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Grandioser zweiter Band der Bodenstein/Kirchhoff-Reihe

Mordsfreunde
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Mordsfreunde ist der zweite Band um die Ermittler Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff. Mir gefällt, wie die Autorin Nele Neuhaus ihren Charakteren immer mehr Feinschliff verpasst, in dem sie mich an ...

Mordsfreunde ist der zweite Band um die Ermittler Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff. Mir gefällt, wie die Autorin Nele Neuhaus ihren Charakteren immer mehr Feinschliff verpasst, in dem sie mich an deren Leben teilhaben lässt. Auch die weiteren Akteure sind sehr gut charakterisiert und ich kann mir in kürzester Zeit ein Bild von ihnen machen. Überraschend war für mich, dass Pia blond ist. In meiner Vorstellung hatte sie kurzes, glattes dunkles Haar. - Aber das sind nur Äußerlichkeiten.







Nele Neuhaus gelingt es in Mordsfreunde den ganzen Ort auf Trab zu halten. Nachdem die Leiche des Umweltaktivisten und Lehrers Hans-Ulrich Pauly gefunden wurde, ist bald der halbe Ort verdächtig. Die einen himmelten Pauly an, die anderen sahen ihn am liebsten von hinten - und das möglichst ganz weit weg. Doch für wen reicht das Empfinden um einen Mord zu begehen? Es wird kein Hehl daraus gemacht, wenn man ihn nicht mochte, aber mehr wollen die Bewohner dann auch nicht preisgeben.



"Und er hat es noch im Tod fertiggebracht, gegen mein Hausverbot zu verstoßen", Sander lächelte mit bitterer Belustigung. "Zumindest ... teilweise." - Seite 25



Die Kriminalgeschichte wird in einem flüssigen Schreibstil erzählt. Während des Lesens bemerke ich, wie ich förmlich in einen Sog gerate. Ich möchte immer mehr erfahren und es fällt mir schwer, das Buch zwischendurch aus der Hand zu legen. Die Beschreibung der Gegend, in dem das Geschehen stattfindet, kann ich mir gut vorstellen. Obwohl ich selbst nie dort war, habe ich das Gefühl, alles zu kennen, so bildlich ist die Szenerie beschrieben.

Die Charaktere sowie die Geschichte wirken real, als würden die Ermittlungen gerade tatsächlich stattfinden. Das ist vor allem dann für mich spürbar, wenn die Charaktere mal "nicht so rund laufen", also auch ihre Macken und ihre uncharmante Art durchblicken lassen.

Wenn Nele Neuhaus mich mit ihrer Reihe nicht schon voll erwischt hätte, spätestens seit Mordsfreunde wäre ich dabei.



Fazit
Mordsfreunde ist für alle, die an einer komplexen Handlung und zahlreichen vielschichtigen Charakteren Freude haben.

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Veröffentlicht am 30.04.2021

Klug, humorvoll und spannend

Böse Wetter
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Böse Wetter. Ich schlage das Buch zu und fühle mich wie nach einer Berg- und Talfahrt. Dieser Krimi vereint alles, was mir an einem Krimi Freude bereitet. - Wenn man einmal vom Tod einer oder mehrerer ...

Böse Wetter. Ich schlage das Buch zu und fühle mich wie nach einer Berg- und Talfahrt. Dieser Krimi vereint alles, was mir an einem Krimi Freude bereitet. - Wenn man einmal vom Tod einer oder mehrerer Charaktere absieht.

Dabei gibt es zu Beginn der Geschichte nicht einmal eine Leiche. Lediglich die Hand eines Polizisten wird gefunden - und dank charakteristischer Merkmale kann sie schnell und sicher Dennis Uhlig zugeordnet werden. Dieser bleibt allerdings verschwunden, so dass das Vor-Ort-Ermittlerteam in Aue unter anderem durch Kriminalhauptkommissarin Hannah Stein vom BKA unterstützt wird.



Die Charaktere sind - jeder für sich genommen - schon spannend und vielschichtig. Ich sehe ihnen quasi ins Gesicht, doch was hinter der Stirn vorgeht, das bleibt verborgen. - Auch für mich als Leser. So bleibt es bis zum Ende spannend und es ist wie im realen Leben: sicher sein, kann man sich nie.

Unsere Protagonistin ist Hannah Stein. Sie lässt sich nicht gleich in die Karten gucken und hat eine etwas spröde, abweisende Art. Und auch, wenn ich nicht weiß, was dafür der Anlass ist, kann ich aus dem Kontext heraus nachvollziehen, dass sie für sich entscheidet und aus der Situation heraus auch mal die Hand verweigert. Das gefällt mir. Und mir gefällt ihr Fahrstil.



"Pauers Skoda kroch in vorschriftsmäßigem Tempo vor ihnen die Auffahrt zur Autobahn hinauf. Sobald Hannah konnte, trat sie das Gaspedal durch und zog links an ihm vorbei. Haltsuchend griff Ziegler nach dem Türgriff." - Seite 19



Genau so, wie Hannah Fahrt aufnimmt, nimmt auch die Geschichte Fahrt auf. Einmal mit dem Buch begonnen, möchte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Das Geschehen ist sehr komplex und wir bekommen es mit den verschiedensten Straftatbeständen zu tun. Ermittelt wird grenzübergreifend, da die Hand des deutschen Polizisten im Wald in Tschechien gefunden wurde. Und schon nach kurzer Zeit arbeitet Hannah mit dem tschechischen Kollegen Jakub Novak zusammen. Während ich bei Jakub Novak von Anfang an ein Bild vor Augen habe - nämlich das von Clark Gable - dauert es bei Hannah, bis ich so ungefähr weiß, wie sie für mich ausschauen könnte. Vor allen Dingen - und lacht jetzt bitte nicht - fragte ich mich, was sie wohl für Schuhe tragen wird. Das Gelände im Erzgebirge ist für Schuhe mit Absätzen eher wenig geeignet. Jedenfalls der Teil des Erzgebirges, den ich im Buch vorgestellt bekomme. Von Clark Gable kenne ich die Schuhe und die Farbe seiner Socken. Daher auch die unbändige Neugier.

Böse Wetter ist nicht nur spannend, sondern auch kurzweilig erzählt. Der Erzählstil ist an den richtigen Stellen humorvoll und kitzelt mich förmlich, weiterzulesen. Wer glaubt, in dem kleinen Ort Aue läuft alles ruhig und gewöhnlich ab, wird überrascht und gut unterhalten. Die Unterschiede der Charaktere ob der Herkunft und Erfahrungen wird deutlich widergespiegelt und macht das Geschehen zusätzlich spannend.



"Was?" Diesmal klang Hannah ehrlich überrascht. "Da hoffe ich ja, dass er überlebt, wäre zu schade, wenn er nicht beim Prozess dabei sein könnte." - Seite 214



Die Auflösung war für mich überraschend und nachvollziehbar und dennoch bleiben Fragen offen. Keine vordergründig drängenden Fragen, aber Fragen, die beantwortet werden wollen. Vielleicht im nächsten Band. Denn, wie ich hörte, wird es einen Folgeband mit Hannah Stein geben, auf den ich mich jetzt schon sehr freue.

Gesa Knolle schafft es mit ihrer humorvollen und klugen Erzählweise mich mit Böse Wetter spannend zu unterhalten. Gern lese ich wieder ein Buch von ihr.

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