Romanbiographie von La Goulue aus dem Moulin Rouge
Das Buch „Die Tänzerin vom Mouling Rouge“ wurde von Tanja Steinlechner geschrieben und ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Das Buch erzählt die Geschichte der Tänzerin Louise Weber, besser bekannt ...
Das Buch „Die Tänzerin vom Mouling Rouge“ wurde von Tanja Steinlechner geschrieben und ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen.
Das Buch erzählt die Geschichte der Tänzerin Louise Weber, besser bekannt als La Goulue.
Das Cover spricht mich als Leserin direkt an, denn es entführt direkt ins Montmartre Viertel, die Vergangenheit und das bunte Leben der Bohème. Die junge Frau, die darauf abgebildet ist, blickt einer fernen Zukunft entgegen. Für mich ist das Cover jedoch im Vergleich der Geschichte zu mondän und edel gestaltet, denn wie man im Laufe der Geschichte erfahren kann, ist es das Leben im Montmartre nicht.
Louise Weber beginnt ihr Leben als Wäscherin im Pariser Vorort Clichy und träumt von einem besseren Leben und einer Karriere auf den Bühnen dieser Welt. Durch Zufall gerät sie in den Sog der bekannten Künstler des Montmartre, begegnet ihrer Schwester wieder die sich bereits aus den ärmlichen Verhältnissen geflüchtet hatte, und beginnt eine Tanzkarriere in den bekannten Theatern von Paris. Schnell erarbeitet sie sich den Ruf der „La Goulue“, der Unersättlichen. Die Nächte werden durchgetanzt, es wird getrunken, gefeiert und gelebt und nach und nach erlangt die junge Tänzerin Berühmtheit. Uns begegnen auch einige der Weggefährten aus dem Moulin Rouge, alles bekannte Persönlichkeiten des Paris des späten 19. Jahrhunderts.
Dass dieses Leben auch seine Schattenseiten hat, erleben sowohl Louise, als auch die Leser gemeinsam mit ihr. Denn nach dem Aufstieg kommt unweigerlich der Fall und auch hier können wir die Tänzerin begleiten.
Der Leser taucht in die Gefühlswelt der Protagonistin ein, wobei es der Autorin gelingt, sowohl positive, als auch vor allem negative Gefühle für sie zu wecken. Generell muss man die Protagonistin einer Geschichte nicht sympathisch finden. Meiner Meinung nach macht es jedoch das Lesen einer Geschichte spannender, wenn man sich zumindest mit ihr identifizieren kann. Das gelingt hier nicht immer, was jedoch nicht bedeutet, dass die Geschichte nicht gut erzählt ist.
Es ist zu beachten, dass es sich bei La Goulues Geschichte nicht ausschließlich um eine Tatsachenerzählung handelt, zu den biografischen Elementen wurde natürlich einiges hinzugedichtet. Die Autorin erhebt nicht den Anspruch, historisch korrekt zu überliefern. Dies muss es auch gar nicht, denn es gelingt ihr sehr gut, eine Geschichte zu knüpfen. Historische Ereignisse zu verbinden, Gefühle zu beschreiben und die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion verschwinden. Schnell taucht man in das historische Paris ein, auch wenn an vielen Stellen noch ausführlicher berichtet werden könnte.
Leider tauchen in der Geschichte viele handelnde Personen und Orte auf, die nur kurz angerissen werden und teilweise nicht weiter zur Handlung beitragen. Ohne diese hätte die Geschichte kompakter abgehandelt werden können und vielleicht noch einige weitere historische Aspekte abhandeln können. Dadurch zieht sich die Handlung stellenweise in die Länge.
Insgesamt ist es ein schönes Buch, welches sich gut lesen lässt. .Richtig gepackt und mitgerissen hat mich „Die Tänzerin vom Moulin Rouge“ zwar nicht, aber man kann es gut lesen und es ist vor allem eine schöne Erzählung für Paris-Fans oder diejenigen, die das Moulin Rouge bereits kennen.
Besonders der erste Teil und dann auch wieder der Schluss sind lesenswert und sehr interessant geschrieben, dazwischen leidet die Geschichte ein wenig unter Langatmigkeit. Es ist toll, mehr über diese Tänzerin zu erfahren, die man von zahlreichen Kunstwerken oder Gemälden kennt und über die man sonst so gar nichts weiß. Die Geschichte ist gut erzählt und es macht Spaß das Buch zu lesen.