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Veröffentlicht am 19.08.2021

Einblick in die Zeit des Stummfilms

Miss Hollywood - Mary Pickford und das Jahr der Liebe
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Mary Pickford ist ein erfolgreicher Stummfilmstar als sie Douglas Fairbanks kennen- und lieben lernt. Ihre Affäre muss unentdeckt bleiben, da beide verheiratet sind. Mary ist ambitioniert, die beste zu ...

Mary Pickford ist ein erfolgreicher Stummfilmstar als sie Douglas Fairbanks kennen- und lieben lernt. Ihre Affäre muss unentdeckt bleiben, da beide verheiratet sind. Mary ist ambitioniert, die beste zu sein; sie arbeitet hart dafür und ist äußerst pflichtbewusst. Ruhm, Erfolg und vor allem Beliebtheit sind ihr wichtig, sie stellt ihr Berufsleben über ihr Privatleben. Sie hat ein enges Verhältnis zu ihrer Mutter, gleichzeitig auch ihre Managerin, die immer dafür sorgt, dass sie und ihre anderen Kinder nicht zu kurz kommen; das gilt auch für den nicht so erfolgreichen Ehemann von Mary.

Neben dem Leben der Mary Pickford bietet das Buch einen tiefen Einblick in die Filmwelt zu Beginn des 20. Jahrhunderts und das damit einhergehende Luxus-Leben mit viel Glamour. Der Zeitgeist ist treffend erfasst und die Ära des Stummfilms wird lebendig. Die drei großen Namen des Filmgeschäfts dieser Zeit, neben Mary Pickford und Douglas Fairbanks auch sein Freund Charly Chaplin, sind ein wichtiger Bestandteil. Es wird zudem eindrucksvoll dargestellt, wie sich ein kleiner Ort an der Westküste Amerikas zum Mittelpunkt der Filmwirtschaft entwickelt.

Die zwei Erzählperspektiven, eine weibliche (Mary) und eine männliche (Douglas) Sicht, haben mir gut gefallen. Lebendig erzählt und flüssig geschrieben versetzt die Autorin den Leser in die Geschichte hinein. Die Entwicklung von Mary Pickford ist gekonnt gezeichnet, vom ruhigen Star hin zu einer selbstbewussten Frau, die sich im von Männern dominierten Filmgeschäft Gehör verschafft und zu behaupten weiß. Ich finde es sehr gut, dass die Person Mary Pickford und ihre Biographie im Mittelpunkt dieses Romans steht und die Liebesgeschichte als dazugehörend erscheint, ohne zu viel Raum einzunehmen. Der Blick hinter die Kulissen der Filmbranche ist äußert interessant und informativ. Dieser gut recherchierte Roman ist sehr unterhaltsam und lesenswert.

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Veröffentlicht am 02.06.2021

Die dunkle Seite Wiens

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Ein neuer Inspektor aus Graz eckt in der Wiener Polizeidirektion mit seinem Verhalten und seiner hochdeutschen Aussprache bei Kollegen und Vorgesetzten an. Kein leichter Einstand. Auch sein Kontakt zum ...

Ein neuer Inspektor aus Graz eckt in der Wiener Polizeidirektion mit seinem Verhalten und seiner hochdeutschen Aussprache bei Kollegen und Vorgesetzten an. Kein leichter Einstand. Auch sein Kontakt zum Totengräber des Wiener Zentralfriedhofs ist seinem Umfeld ein Dorn im Auge. Doch zusammen mit ihm, einer Telefonistin und dem zuständigen Pathologen kommt er neben dem aktuellen Fall weiteren Ungereimtheiten auf die Spur und steuert mit seinen unorthodoxen, neuartigen Ermittlungsmethoden auf ein persönliches Desaster zu. Einen Totengräber mit einem Polizeiagenten zusammenarbeiten zu lassen, diese Idee gefällt mit sehr gut, denn dieses Ermittlerteam ist einfach mal etwas Neues und Außergewöhnliches.

Grausame Morde führen die drei Protagonisten zusammen, ihre Kooperation ist bestens konstruiert. Auch die Konstellation mit den anderen Fällen und die privaten Strängen sind gut gewählt. Die Hinweise zur Auflösung der Mordfälle werden schon früh gestreut, eventuell auch etwas zu deutlich. Mir gefällt der Schreibstil des Autors, der mich schon mit anderen Büchern überzeugen konnte. Neben dem Wiener Dialekt kommen humorvolle Einwürfe nicht zu kurz. Historisch hervorragend recherchiert entführt er uns in ein atmosphärisch interessantes Wien. Von der ersten Zeile an haben mich die Beschreibungen und die Zeichnung der Charaktere überzeugt. Insbesondere der Totengräber und seine Arbeit haben mir gefallen. Neben den Wegbeschreibungen innerhalb der Stadt und ihrer Außenbezirke, einschließlich des Wiener Zentralfriedhofs, werden die Lebensumstände der einzelnen Schichten anschaulich gezeichnet. Hilfreich zur Orientierung in der Wiener Innenstadt ist die Karte auf der Innenseite des Cover. Die neuen Ermittlungsmethoden finde ich verständlich erklärt und gut dargestellt. Den Start der neuen Reihe von Oliver Pötzsch sollten Liebhaber von historischen Romanen nicht verpassen.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Eine bemerkenswerte Frau

Die Architektin von New York
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Als Frau des Chefingenieurs der Brooklyn Bridge in New York ist das Interesse der Protagonistin für die technischen Aspekte des Brückenbaus geweckt. Nur dass in der Mitte des 19. Jahrhunderts dies Frauen ...

Als Frau des Chefingenieurs der Brooklyn Bridge in New York ist das Interesse der Protagonistin für die technischen Aspekte des Brückenbaus geweckt. Nur dass in der Mitte des 19. Jahrhunderts dies Frauen nicht zugestanden wird. Sie haben sich auf ihre Familie und den Haushalt zu konzentrieren. Man verwehrt ihr nicht nur die Anerkennung, sie erntet auch Spott und Häme für ihren Einsatz und ihr Wissen.

Sie haben einen gemeinsamen Traum: Washington Augustus Roebling und seine Ehefrau Emily Warren Roebling möchten eine Brücke über den East River verwirklichen, um Manhattan und Brooklyn miteinander zu verbinden und die gefährlichen Fährüberfahrten zu vermeiden. Als ihr Mann schwer erkrankt, übernimmt sie im Hintergrund die Führung, denn das notwendige Ingenieurwissen und die mathematischen Kenntnisse hat sie sich angeeignet. Bis zur Fertigstellung der zu diesem Zeitpunkt längsten Hängebrücke der Welt ist ihr Leben sehr turbulent.

Der Autorin ist es mit ihrem erfrischenden Schreibstil gelungen, einen interessanten Roman auf Basis der Biographie einer bemerkenswerten Frau zu schreiben. Die ausgewählte Zeitspanne zeigt den beeindruckenden Mut und das Selbstbewusstsein einer Frau, die sich im 19. Jahrhundert den Konventionen der Zeit widersetzt und ihren Weg zielstrebig verfolgt. Mir hat ihre Darstellung gut gefallen, denn es werden neben den positiven Elementen, die Schwierigkeiten nicht verschwiegen. Auch ihr Charakter wird realistisch geschildert, was sie sehr sympathisch macht. Den gelungenen biographischen Roman empfehle ich gerne weiter, denn er hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 23.04.2021

Ein königliches Vergnügen

Das Windsor-Komplott
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Ein Mordfall in Schloss Windsor sogt intern für Aufregung. Einer der Gäste wird in prekärer Situation tot aufgefunden. Polizei und Geheimdienst ermitteln. An erster Stelle steht Diskretion, es darf nicht ...

Ein Mordfall in Schloss Windsor sogt intern für Aufregung. Einer der Gäste wird in prekärer Situation tot aufgefunden. Polizei und Geheimdienst ermitteln. An erster Stelle steht Diskretion, es darf nicht an die Öffentlichkeit geraten. Die Queen ist sehr interessiert an diesem Fall und ermittelt im Hintergrund mithilfe einer neuen Privatsekretärin, die ebenfalls diskret agieren muss. Mit der ihrer subtile Art hält die Queen, oft von den Betroffenen unerkannt, die Fäden in der Hand. Das bereitet ihr ein königliches Vergnügen.

Das Leben im Schloss wird plausibel (oder wie man es sich als Laie vorstellt) beschrieben, die einzelnen Bereiche der mit den Ermittlungen befassten Einheiten werden einbezogen und kommen nicht gerade gut davon. Die Familie wird in Nebensätzen erwähnt, so dass man sich mittendrin im royalen Leben wiederfindet. Das Cover ist unter dem Aspekt durchaus sehr passend.

Der Roman erzählt in einem angenehm leichten Schreibstil, der schnell lesbar ist, eine unterhaltsame Geschichte, die mir gut gefallen hat. Alles ist very british, der Humor liegt mir. Das Buch ist ein Paradebeispiel für Cosy Crime. Wer einen spannenden Krimi erwartet, ist hier nicht richtig, aber eine unterhaltsame Kriminalgeschichte mit royalem Touch ist es auf jeden Fall. Von mir gibt es ein empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Starke Frau im Hintergrund

Lady Churchill
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Wir wissen nicht viel über die Frau im Hintergrund eines der wichtigsten Männer, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Zeitgeschehen in Europa mit geprägt hat. Sie hatte schon früh ihren eigenen Kopf ...

Wir wissen nicht viel über die Frau im Hintergrund eines der wichtigsten Männer, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Zeitgeschehen in Europa mit geprägt hat. Sie hatte schon früh ihren eigenen Kopf und eckte mit ihren Interessen und Vorstellungen an. Als sie ihren späteren Ehemann kennenlernte und sich verliebte, fand sie Verständnis für ihre Lebensplanung und konnte mit ihm gemeinsam in eine Zukunft starten, die sich beide erträumt hatten. Er hat ihr und ihrem Geschick in politischen Fragen vertraut, sie ging darin auf, wenn auch im Hintergrund, politisch tätig sein zu können. Sie hat aber nicht zuletzt ihre eigenen Projekte vorangetrieben und in Kriegszeiten nicht unerheblich dem Wohl des britischen Volkes gedient. Sie kannte die wichtigsten Persönlichkeiten ihrer Zeit und unterstützte ihren Mann im Umgang mit diesen nicht immer einfachen Personen.

In ihrem Roman erzählt die Autorin von Clementine Churchill in der Ich-Form, von ihrem Leben an der Seite eines der wichtigsten Männer in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie stellt das Leben einer starken Frau im Hintergrund vom Kennenlernen bis zum Ende des 2. Weltkriegs mit allen Hoch und Tiefs, schönen und schwierigen Momenten, positiven Eigenschaften und Fehlern dar. Der Leser erhält auf unterhaltsame Weise einen tiefen Einblick in das Leben dieser interessanten Frau und die Zeitgeschichte. Das Buch überzeugt mit einem angenehm zu lesenden Schreibstil. Man wird neugierig auf die Frau, die leider etwas in Vergessenheit geraten ist. Mit diesem Roman wird auf sie aufmerksam gemacht, was sie auf jeden Fall verdient hat.

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