hochaktuelle Gesellschaftsanalyse
Mein Leseeindruck:
Ein wirklich guter Roman mit einer hochaktuellen Gesellschaftsanalyse zu kontroversen Themen über Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, Suizid, Covid-19, aber auch über ...
Mein Leseeindruck:
Ein wirklich guter Roman mit einer hochaktuellen Gesellschaftsanalyse zu kontroversen Themen über Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus, Suizid, Covid-19, aber auch über finanzielle Sorgen, Tod eines Elternteils und Hirntumor.
Inhaltlich geht es um die 36jährige Dora, eine erfolgreiche Werbetexterin, die im Corona Lockdown ihr Home-Office in der gemeinsamen Wohnung mit ihrem Lebensgefährten Robert aufbaut und mit ihm in Streit gerät. Heimlich kauft sie ein renovierungsbedürftiges Gutsverwalterhaus und zieht mit ihrer Hündin Jochen von Berlin nach Bracken, einem kleinen Dorf in Brandenburg. Das Landleben ist schwierig: Sie hat keine Möbel und den verwilderten Garten wiederherzustellen dauert Wochen, der Bus fährt nur viermal am Tag und der Nachbar stellt sich als Dorf-Nazi vor.
Doch plötzlich liegt ihre Matratze auf einem Palettenbett und eines Tages stehen Küchenstühle vor der Tür. Dora lernt das Leben und die Menschen in Bracken kennen und etwas verändert sich in Dora.
Auch wenn ich die Freundschaft mit dem Dorf-Nazi nicht ganz nachvollziehen kann, gefällt mir der Blick der Katze, die immer mal wieder auftaucht: „Auf der Mauer sitzt die orangefarbene Katze und schaut verächtlich auf sie herab. Ihr seid so peinlich, eure ganze Gattung, sagt der Katzenblick“ (Zitat, s. 286)
Ein Buch mit viel Wortwitz und tollen Charakteren über Vorurteile, das Ankommen und die Menschlichkeit! Für mich persönlich ist das Buch ein Highlight, das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Deshalb 5 von 5 Sterne!