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Veröffentlicht am 03.06.2021

Spannend, rasant und unerwartet!

Die 2. Chance - Women's Murder Club -
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Worum geht’s?
Lieutenant Lindsay Boxer trifft in ihrem zweiten Fall auf einen noch größeren Feind. Ein Serienkiller, der es auf Polizisten und ihre Angehörigen abgesehen hat. Und dann taucht wie aus dem ...

Worum geht’s?
Lieutenant Lindsay Boxer trifft in ihrem zweiten Fall auf einen noch größeren Feind. Ein Serienkiller, der es auf Polizisten und ihre Angehörigen abgesehen hat. Und dann taucht wie aus dem Nichts ihr Vater auf, den sie seit 20 Jahren nicht gesehen hat. Kennt er den Killer?

Meine Meinung:
James Patterson bringt Lindsay in ihrem zweiten Fall „Die 2. Chance“ zurück in ihre Vergangenheit. Obwohl das Buch schon bald 20 Jahre alt ist, schafft es Patterson, eine Spannung zu erzeugen, die einen noch immer bannt. Es ist rasant, es ist aktuell, es ist spannend. Er wechselt zwischen dem Killer und Lindsay hin und her, was einen noch intensiver in den Bann zieht. Am Anfang ist es zwar kurz etwas langwierig, aber dann nimmt die Geschichte so richtig Fahrt auf.

Lindsay und ihr „Women’s Murder Club“ sind wieder zusammen. Cindy, Claire und Jill. Obwohl die vier Frauen komplett unterschiedlich sind, unterstützen sie sich, sind füreinander da und einfach eine geniale Clique. Neben den gemeinsamen Ermittlungen kommt auch das „Private“ nicht zu kurz und wir lernen die Frauen noch besser kennen und wer wäre nicht gern Teil dieser genialen, unschlagbaren Clique? Aber nicht nur das, auch Lindsays Vater taucht wieder auf. Sie hatte ihn schon komplett aus ihrem Leben gestrichen, nachdem er sie und ihre Mutter vor 20 Jahren Hals über Kopf verlassen hat. Ob ihre Frage nach dem Warum geklärt werden kann und die beiden wieder eine gemeinsame Basis finden werden? Das wird euch das Buch verraten ;)

Auch die Geschichte selbst hatte mich direkt in ihrem Bann. Obwohl das Buch schon vor 2 Jahrzehnten geschrieben wurde, hält Patterson die Spannung oben, überrascht einen, lässt seine LeserInnen mitfiebern. Die Twists in der Geschichte, die immer wieder sich aufbauenden Spannungspeaks, der finale Showdown – nicht viele Autoren schaffen es, über Jahre die Spannung hoch zu halten. Zu schnell ist die Technik und sind die Ermittlungsmethoden fortgeschritten in den letzten Jahren. Daher: Hut ab vor dieser wahrhaften Meisterleistung – das ist wahres Können, wenn ein Buch auch noch nach so vielen Jahren die LeserInnen in Atem hält!

Fazit:
In „Die 2. Chance“ lässt James Patterson seine Hauptprotagonistin Lindsay Boxer nicht nur auf einen extrem gnadenlosen Täter treffen, sondern auch auf ihren Vater und damit auf ihre Vergangenheit. Obwohl das Buch vor 2 Jahrzehnten geschrieben wurde, ist es unglaublich spannend, aktuell und hält die LeserInnen in Atem. Lediglich die ersten Seiten sind etwas langatmig, aber danach bleibt es mit Plottwists spannend bis zum Ende und selbst am Ende hat der Autor nochmals eine Überraschung für seine LeserInnen in petto.

4 Sterne für dieses geniale Buch, das selbst nach 2 Jahrzehnten noch aktuell und spannend ist – das ist wahres Können!

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Veröffentlicht am 26.05.2021

August Snow – ein Ex-Polizist mit Hirn, Herz und Humor

Der gekaufte Tod
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Worum geht’s?
Mit 12 Millionen Dollar Schadenersatz kehrt August Snow in das Viertel seiner Kindheit zurück, um es besser zu machen und ein neues Leben zu beginnen. Doch dann wird er in Ermittlungen hineingezogen, ...

Worum geht’s?
Mit 12 Millionen Dollar Schadenersatz kehrt August Snow in das Viertel seiner Kindheit zurück, um es besser zu machen und ein neues Leben zu beginnen. Doch dann wird er in Ermittlungen hineingezogen, die ihm alles abfordern. Eine mächtige Unternehmerin wird tot aufgefunden - und hinter ihrem Tod steckt weit mehr, als August sich vorstellen kann.

Meine Meinung:
„Der gekaufte Tod“ ist der erste Krimi von Stephen Mack Jones – und er hat mich sofort gepackt! Er ist rasant, spannend und anders. Außergewöhnlich anders. Der Sprachstil – der Autor erzählt aus der Sicht des Ex-Polizisten und Ex-Marines August Snow – ist einfach genial. Sofort hat man eine Erzählstimme im Kopf. Und obwohl das Buch in der Gegenwart spielt, fühlt man sich zurückversetzt in eine andere Zeit. Eine Zeit der Unterschiede zwischen Schwarz und Weiß, Reich und Arm. Besonders gut gefällt mir die Beschreibung von Mexicantown, Detroit. Die Orte, die Straßen, die Gebäude – als wäre man selbst dort!

Auch die Protagonisten gefallen mir gut, allen voran natürlich August Snow. Er hat sich in der Vergangenheit nicht viele Freunde gemacht, aber die, die er an seiner Seite hat, sind wahre Freunde. Er selbst ist knallhart, aber seine Sprüche bringen immer wieder zum Schmunzeln. Schlagfertig, humorvoll und um keine Konfrontation verlegen. An seiner Seite kämpfen Tomás und Frank – auch die beiden schließt man einfach ins Herz und ich hoffe sehr, dass es weitere Bände geben wird, in denen wir die drei wiedersehen. Und auch Carmela und Sylvia – die älteren Nachbarinnen. Einfach urige Charaktere, die einem direkt ans Herz wachsen. Was als viele Einzelgänger beginnt, endet in einer großen Familie.

Die Geschichte selbst beginnt am Anfang langsam und war etwas verwirrend. Ab dem 2. Drittel war ich dann aber drin und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Die Verwicklungen, die einzelnen Erzählstränge. War man zu Beginn noch verwirrt, wo das alles hinführen soll, war es am Ende klar. Die Spannung steigerte sich mehr und mehr und der finale Showdown – unglaublich lebhaft und explosiv! Auch der Aufbau der Verwicklungen und die Entwirrung des Ganzen – mich hat schon lange kein Buch mehr so gepackt und gefesselt. Bitte mehr davon!

Fazit:
„Der gekaufte Tod“ von Stephen Mack Jones dreht sich um den Ex-Polizisten August Snow. Man muss ihn einfach mögen. Er ist schlagfertig, man muss beim Lesen öfters mal schmunzeln. Aber er ist auch ein knallharter Profi mit anderen Profis an seiner Seite. Tomás, Frank und er sind einfach ein unschlagbares Team, das wir begleiten dürfen. Drei einsame Cowboys gegen den Rest der Welt. Aber drei, die die Welt retten und zu einem besseren Ort machen. Der Krimi selbst ist spannend und unglaublich mitreißend und rasant. Anfangs war es etwas unstrukturiert und verwirrend, aber dann wurde das Buch ein einzigartiger Pageturner und ein Ereignis folgte auf das andere.

4 Sterne von mir für diesen außergewöhnlichen Krimi um August Snow, von dem ich unbedingt mehr lesen möchte!!

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Tanja Steinlechner erweckt das schillernde Paris des 19. Jahrhunderts zum Leben

Die Tänzerin vom Moulin Rouge
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„Wir haben nicht immer die Macht, alles zu leben, wofür wir geboren sind, anzukommen und zu bleiben“ (S. 426)

Worum geht’s?
Louise Weber arbeitet als Wäscherin in Clichy. Doch sie hat einen Traum und ...

„Wir haben nicht immer die Macht, alles zu leben, wofür wir geboren sind, anzukommen und zu bleiben“ (S. 426)

Worum geht’s?
Louise Weber arbeitet als Wäscherin in Clichy. Doch sie hat einen Traum und den Mut, nach den Sternen zu greifen. Sie lässt ihr altes Leben zurück und geht nach Montmartre, wo sie als kleine Tänzerin beginnt und zur berühmten La Goulue aufsteigt. Doch es ist nicht immer alles Gold, was glänzt.

Meine Meinung:
„Die Tänzerin vom Moulin Rouge“ von Tanja Steinlechner beschreibt das Leben von La Goulue. Es ist keine Biografie, obwohl viele Teile am wahren Leben der Louise Weber angelehnt sind, die Autorin weist jedoch im Nachwort ausdrücklich darauf hin, dass es ein Roman ist und einige Teile daher auch Fiktion. Aber diese Mischung aus Fiktion und Wahrheit bringt die Autorin eindrucksvoll zusammen. Das Buch ist lebendig. Es ist mitreißend. Es katapultiert seine LeserInnen mitten hinein ins Paris des 19. Jahrhunderts und in das Leben am Theater. Die Autorin bringt uns mit Künstlern zusammen. Mit den großen Malern dieser Zeit, Dichtern, Schriftstellern aber auch den Größen der Bühne. Mit Direktoren, Tänzern und Tänzerinnen. Und mittendrin in diesem Trubel erleben wir die Eröffnung des Eiffelturms, die Entstehung des Moulin Rouge aber sehen auch die andere Seite der Medaille, die harte Arbeit der „kleinen Leute“ und das Schicksal, dem die Menschen dieser Zeit ausgesetzt waren.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht Louise Weber. Zu Beginn lernen wir die junge, sympathische Wäscherin, die mit ihrer Mutter in Clichy mehr haust als wohnt, kennen als Mädchen, das ihrer Vergangenheit und dem toten Vater nachtrauert, aber das auch für die Zukunft Träume hat. Träume, die sie mit aller Macht verwirklichen möchte. Und für diese Träume geht sie im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen! Was genau sie auf ihrem Weg von der kleinen Louise bis hin zur großen La Goulue erlebt, das müsst ihr selbst lesen, da möchte ich nicht spoilern. Nur so viel, wie ihr es auch anderswo über Louises Leben nachlesen könnt: Es ist der Aufstieg und der Fall einer der berühmtesten Tänzerinnen des Moulin Rouge. Von der sympathischen Teenagerin hin zu einer allesverschlingenden, selbstherrlichen Matrone, die von sich selbst eine komplett falsche Wahrnehmung hat und rücksichtslos ihre Karriere vorantreibt. Eine Frau, die alles verschlingt und doch nie satt wird, weil sie das, was sie braucht, von sich stößt.

Das Leben in der Wäscherei, eindrucksvoll beschrieben. Die harte Arbeit, der Dampf, man fühlt ihn direkt auf der Haut. Dann die Menschen, denen La Goulue im Laufe ihrer Karriere begegnet: Sie sind eine wunderbar schillernde und bunte Truppe, allen voran ihr guter Freund Valentin und ihre Freundin Mimi. Aber auch Auguste Renoir, Henri de Toulouse-Lautrec und und und. All die Großen ihrer Zeit sind vertreten. Und der Wandel der La Goulue – man sieht es vor sich und sieht es doch nicht kommen. Einfach einzigartig, wie die Autorin diesen Wandel bildhaft macht. Auch wenn mir das an einigen Stellen etwas zu schnell war und die Menschen zu schnell kamen und gingen war ich doch bis zum Schluss gefesselt und begeistert vom Leben und Werden der La Goulue, einer Frau, die ich bis dahin noch nicht kannte!

Fazit:
Mit „Die Tänzerin vom Moulin Rouge“ beschreibt Tanja Steinlechner den Aufstieg und den Fall der Louise Weber, bekannt als La Goulue. Dabei wirft sie ihre LeserInnen hinein in das arme Viertel von Clichy, wo Louise als Wäscherin mit großen Träumen beginnt und nimmt uns LeserInnen dann mit in das schillernde Leben von Paris. Den Beginn des Moulin Rouge, die Eröffnung des Eiffelturms. Es ist laut, es ist lustig und man kann den Puls der Nacht direkt fühlen! Wir erleben mit Louise ihren Aufstieg zur La Goulue, treffen ihre Freunde – bekannte Künstler – und müssen zusehen, wie sich Louise in etwas verwandelt, das sie selbst zerstört. Ein Buch, das von Anfang bis Ende fesselt und nur in der Mitte geht das Leben etwas zu schnell an einem vorbei.

4 Sterne von mir für diesen lebendigen Ausflug ins Nachtleben von Paris!

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Ein spannender True-Crime-Roman über die Frage der Schuld und die Grenze zwischen Gesetzt und Moral

Die Wahrheit der Dinge
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Worum geht’s?
Frank Petersen ist Strafrichter und von sich, seinem Beruf und seinen Urteilen überzeugt – bis ein Angeklagter im Gerichtssaal erschossen wird. Von diesem Zeitpunkt an scheint sein Leben ...

Worum geht’s?
Frank Petersen ist Strafrichter und von sich, seinem Beruf und seinen Urteilen überzeugt – bis ein Angeklagter im Gerichtssaal erschossen wird. Von diesem Zeitpunkt an scheint sein Leben abwärts zu gehen und Frank stürzt in eine tiefe Sinnkrise, an der seine Ehe scheitert und er kurz vor dem Aus als Anwalt steht. Bis er die Frau trifft, die damals die Schüsse abgab.

Meine Meinung:
„Die Wahrheit der Dinge“ von Markus Thiele ist ein Roman, der auf zwei wahren Fällen basiert. Er beschäftigt sich mit den Themen Fremdenhass und Vorurteile und der Autor wechselt zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart hin und her, was mir sehr gut gefällt, weil wir so erfahren, warum die Protagonisten so handeln, wie sie handeln und eine höhere Empathie mit den Personen entsteht. Auch die Schreibweise gefällt mir sehr gut. Der Schreibstil ist anders, aber mir gefällt es, wie der Autor mit einfachen klaren aber extrem präzisen Sätzen alles auf den Punkt bringt und mit den Worten auch die Stimmung seiner Charaktere perfekt übermittelt.

Wir haben es mit zwei Hauptfiguren zu tun. Zum einen treffen wir Frank Petersen, der als Richter Strafsachen am Landgericht in Hamburg verhandelt. Bis zum Ende bin ich mir nicht sicher, ob er mir sympathisch ist oder nicht. Anfangs ist er hauptsächlich ein Mann, der von sich mehr als überzeugt ist und Kritik nicht annehmen kann, sondern seine Wahrheit als die einzige Wahrheit ansieht. Bis er auf Corinna Meier trifft. Erst durch sie wird seine Welt erschüttert. Und selbst dann dauert es noch fünf Jahre, bis er anfängt, darüber nachzudenken. Er verliert durch seine Art seine Frau, seinen Sohn, ist kurz davor, auch seinen Job an den Nagel zu hängen – doch dann setzt ein Umdenken ein. Er fängt an, hinter die Dinge zu sehen und versucht, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Dies beginnt, als er Corinna trifft, die mir von Anfang an sympathisch ist. Von ihr erfahren wir sowohl Dinge aus der Vergangenheit als auch der Gegenwart. Sie ist eine starke Frau mit einem schweren Schicksal. Eine Außenseiterin, die nur ganz wenigen Menschen vertraut. Ich finde, sie ist ein bewundernswerter Mensch und hoffe, dass sie ihr Glück noch finden wird. Als weiterte Personen, die mir positiv aufgefallen sind, sind da der Professor Owen, der für Corinna eine Art Vaterfigur ist und Rebekka, die beste Freundin von Franks Frau Britta, die ihn gut kennt und es schafft, dass er plötzlich mehr sieht. Und natürlich Herr Deniz, der türkischstämmige Inhaber einer typisch deutschen Pension – ein uriger aber tiefgründiger Mensch, den man einfach mögen muss.

Auch die Geschichte selbst gefiel mir gut. Die Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die die Entwicklung von Corinna aufzeigt. Es war mal tiefgründig, mal spannend. Teilweise hätte es etwas ausführlicher sein können, um z.B. die Entwicklung von Frank noch mehr zu verdeutlichen und mich persönlich hätte auch ein weiterer Teil interessiert, nämlich die Erzählung der Gerichtsverhandlung, in der es zu den Schüssen kam, aus Sicht von Corinna. Die eigentliche Frage das Warum kam leider nicht so ganz raus. Was andererseits aber auch wieder positiv ist, weil der Autor seine LeserInnen so anhält, selbst noch weiterzudenken und in der Diskussion zu bleiben, wo Schuld beginnt und Gerechtigkeit endet. Ein fesselndes Buch, das in den Jahren 1990 und 2015 spielt, aber immer noch brandaktuell ist!

Fazit:
„Die Wahrheit der Dinge“ von Markus Thiele hat mich bis zum Ende gefesselt. Der Wechsel zwischen Corinnas Vergangenheit und der Gegenwart mit Frank, die auf wahren Begebenheiten basierenden Teile des Romans, der Schreibstil – es war rasant, es war spannend und es hat zum Nachdenken angeregt. Und obwohl die Ereignisse in der Vergangenheit spielen, ist das Thema immer noch aktuell – und wird es leider immer wieder sein. Teilweise hätte ich mir weitergehende Ausführungen gewünscht, um noch Tiefer in die Gedanken und Entwicklungen der Protagonisten eintauchen zu können, aber auch so hat mich das Buch nicht losgelassen.

4 Sterne für diesen aktuellen Roman, der auf einzigartige Weise zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Ein weiterer rasanter und packender Thriller mit Jens und Rebecca

Der Fahrer
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Worum geht’s?
Ein Unbekannter malt mit leuchtender Farbe Hashtags auf Autos und entführt die Frauen darin. Zunächst scheint alles darauf hinzuweisen, dass sich der Täter an Jens Kerner rächen möchte. Verbindet ...

Worum geht’s?
Ein Unbekannter malt mit leuchtender Farbe Hashtags auf Autos und entführt die Frauen darin. Zunächst scheint alles darauf hinzuweisen, dass sich der Täter an Jens Kerner rächen möchte. Verbindet ihn wirklich etwas mit dem Täter? Oder ist alles anders, als es scheint?

Meine Meinung:
Mit „Der Fahrer“ von Andreas Winkelmann erleben wir den dritten Fall für Jens Kerner und Rebekka Oswald. Der Fall war wieder rasant, der Autor hat uns die Opfer begleiten lassen, kurz den Täter gezeigt aber vorwiegend haben wir diesen Thriller aus Sicht von Jens, Rebecca und ihrem Team erlebt.

Auch in diesem Teil kommen sich Jens und Rebekka näher und wir lernen die beiden und die anderen Teammitglieder – Rolf, Carina, die Baumgärtner – näher kennen. Es macht Spaß, mit ihnen zu ermitteln. Jens lässt sich diesmal von seinen persönlichen Gefühlen leiten – und in die Irre leiten? Rebecca überrascht wieder mit ihrem untrüglichen Gespür und ihrem Sinn zum Lösen von Rätseln. Und es kommt ein neues Mitglied ins Team, der digitale Forensiker Hellman-Tony. Er ist für mich noch nicht ganz greifbar, ich denke aber, dass er – sollten wir mehr von ihm hören – gut ins Team einfügen wird. Er ist zwar etwas nerdig und introvertiert, aber vorliegend findet er einen wichtigen Hinweis, der sie auf die richtige Fährte führt. Und auch die Baumgärtner, die in den ersten Teilen eher unnahbar über allen Stand, wird menschlicher. Eigentlich tat sie mir stellenweise schon ein bisschen leid, aber auch sie scheint nun fester ins Team eingebunden und wer weiß, vielleicht werden Jens und sie auch noch Freunde…

Die Story selbst ist wieder mitreißend. Wie wir das von Winkelmann kennen, hält er mit grausigen Details auch diesmal nicht zurück; dennoch konnte mich das Buch nicht ganz so begeistern, wie seine Vorgänger. Mir war die Story diesmal ein bisschen zu uneinheitlich und am Ende ging es dann plötzlich zu schnell. Dennoch war ich wieder begeistert von den Plottwists, den Spannungspeaks, der Geschwindigkeit der Story. Darin ist Andreas Winkelmann wirklich ein Meister und ich freue mich jetzt schon auf den 4. Teil um Jens, Rebekka und die anderen!

Fazit:
„Der Fahrer“ von Andreas Winkelmann konnte mich zwar nicht ganz so begeistern, wie die Vorgänger der Thrillerserie um Kerner und Oswald. Dennoch hat er mir gut gefallen, mich mitgerissen und immer wieder überrascht. Gut fand ich, dass auch Charaktere, die in den ersten Bänden eher unsympathisch waren, sich nun ins Team einfügen und wir von allen ihre Eigenheiten noch ein bisschen besser kennenlernen. Und auch hier hat Winkelmann wieder eindrucksvoll und grausam die Szenen zu Papier gebracht, die Entführung der Opfer, die Tatorte, das Vorgehen des Täters – glaubhaft, erschreckend und einfach genial.

4 Sterne von mir für diesen mitreißenden 3. Teil der Serie um Jens und Rebecca!

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