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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2021

Richtig toller New Adult Roman

Marked Men: In seiner Stimme
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Ob es an der tollen Geschichte lag oder einfach nur daran, dass es hier um eine Liebe zwischen einem Rockstar und einer richtig toughen jungen Frau geht, kann ich gar nicht so genau sagen, aber ich weiß, ...

Ob es an der tollen Geschichte lag oder einfach nur daran, dass es hier um eine Liebe zwischen einem Rockstar und einer richtig toughen jungen Frau geht, kann ich gar nicht so genau sagen, aber ich weiß, dass ich dieses Buch einfach nur geliebt habe und es einfach nicht zur Seite legen konnte.

Dabei ist der Schreibstil der Autorin in diesem Band ebenfalls wieder richtig gut, schlicht und einfach, aber auch nicht niveaulos, obwohl es hier und da schon richtig heiß wird. Genauso haben die Sprecher des Hörbuch wieder einen relativ guten Job gemacht, wenn ich auch nicht mochte, wie sie teilweise mit der Betonung übertrieben haben.

Die Geschichte von Ayden und Jet hat mich aber so richtig überzeugen können, wobei es natürlich wieder ein bisschen Drama, Liebe, Sex und auch Freundschaft gibt. Davon gibt es jedoch einmal mehr eine wirklich gute und unterhaltsame Mischung. Was mir aber vor allem gefallen hat, war die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen den beiden doch recht unterschiedlichen Protagonisten. Und wenn es dann zwischen ihnen auch noch zu wirklich gut und nicht zu ausführlich geschriebenen Sexszenen kam, wurde es echt prickelnd. Genauso mochte ich, dass es teilweise wirklich spannend wurde, was am Auftauchen einer bestimmten Person liegt, die ich sehr interessant fand, aber dazu später mehr. Was das Drama angeht, so spielt auch hier wieder die Familie eine große Rolle, denn sowohl Ayden als auch Jet haben diesbezüglich ihr ganz eigenes Schicksal zu verarbeiten, was zu großen Unsicherheiten in ihrer Beziehung zueinander führt. Und dann gibt es noch diese großartige Chemie zwischen den vielen verschiedenen Charakteren, die alle sehr unterschiedlich sind und dennoch in ihrer Freundschaft fest zusammenhalten.

Überhaupt mochte ich die Charaktere alle sehr, allen voran die beiden vielschichtig und toll geschriebenen Protagonisten, denn Ayden ist eine großartige, toughe junge Frau, welche eine sehr interessante Vergangenheit hat. Jet ist ein einzigartiger Mensch mit einem ebenso einzigartigen Stil, welcher nach außen hin der harte Metaltyp ist, im Inneren aber ein weicher, aufmerksamer und liebenswerter Kerl, in den man sich einfach verlieben muss. Und dann taucht auch noch Aydens Bruder Asa auf, ein zwielichtiger junger Mann, welcher scheinbar keinerlei Gewissen hat und doch etwas an sich, was ihn sehr charismatisch macht.

Für mich ist dieser zweite Band der Reihe bisher auf jeden Fall der beste Band der Reihe und ich hoffe, dass es so spannend, sexy und emotional weitergeht. Ich bin jedenfalls gespannt, was die anderen Charaktere noch erleben werden und wie sich deren Liebesgeschichten, welche teilweise schon angeteasert wurden, wohl entwickeln.

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Schaurig, düster und unheimlich spannend

Die stillen Gefährten
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Diesen Roman habe ich mir auf Grund einer Buchempfehlung von Kati Winter zugelegt, welche auch das Hörbuch dazu spricht und obwohl die meisten Horrorromane nicht unbedingt mein Fall sind, so hat mich dieser ...

Diesen Roman habe ich mir auf Grund einer Buchempfehlung von Kati Winter zugelegt, welche auch das Hörbuch dazu spricht und obwohl die meisten Horrorromane nicht unbedingt mein Fall sind, so hat mich dieser doch irgendwie angesprochen, vor allem, weil sich die Geschichte sehr spannend angehört hat. Ebenfalls wollte ich unbedingt wissen, was es mit diesen stillen Gefährten auf sich hat. Letztendlich bin ich wirklich froh darüber, dass ich es gelesen beziehungsweise gehört habe, denn ich fand dieses Buch einfach nur hammermäßig gut.

Laura Purcell hat einen sehr einfach zu lesenden und wundervoll bildlichen Schreibstil, der mich von Anfang an packen konnte, obwohl die Geschichte noch eher ruhig beginnt. Für mich hat sie das alte Anwesen The Bridge und das viktorianische Zeitalter mit einer intensiven, düsteren Atmosphäre perfekt zum Leben erweckt. Und auch Kati Winter hat als Sprecherin wieder einen super guten Job gemacht, denn sie weiß, ihr Stimme einfach passend einzusetzen und hat eine großartige Betonung.

Die Geschichte selbst wird in drei verschiedenen Zeitebenen erzählt, nämlich im siebzehnten und neunzehnten Jahrhundert, sowie kurz nach den Geschehnissen auf The Bridge. Sie beginnt dabei kurz vor dem eigentlichen Ende in einer psychiatrischen Einrichtung, wo Elsie für einen Brand zur Verantwortung gezogen werden soll. Zwischendrin liest man allerdings die Hauptgeschichte, die sich um ebendiese dreht, welche zusammen mit der Cousine ihres verstorbenen Mannes ein altes Tagebuch findet. Plötzlich geschehen merkwürdige Dinge in Verbindung mit diesem Tagebuch und vor allem den lebensecht wirkenden Holzfiguren, den sogenannten stillen Gefährten, welche sich im Haus zu vermehren scheinen. Aber nicht nur für die Protagonistin beginnt damit der Horror, sondern auch für den Leser, denn dieser wird von Seite zu Seite immer mehr in die abstrusen Geschehnisse hineingezogen, bei welchen man nicht immer so genau weiß, ob sie nun Realität sind oder einfach nur Wahn. Dabei spürt man von Anfang an eine sehr schaurige und auch melancholische Grundstimmung, welche mir teilweise eine richtige Gänsehaut beschert hat. Ebenso ist die Geschichte aber auch sehr spannend und es gibt sehr interessante Wendungen. Vor allem möchte man die ganze Zeit wissen, was es mit dem Tagebuch auf sich hat, welches von Anne geschrieben wurde, einer Vorfahrin von Rupert. Dieses offenbart noch einmal eine ganz andere Geschichte, welche sich gerade zum Ende hin fast schon wie ein Thriller lesen lässt. Nichtsdestotrotz hat dieser Roman auch noch ganz andere Gefühle bei mir ausgelöst, nämlich Wut und Traurigkeit, denn es gibt neben allem Spuk auch einige emotionale und unfassbar traurige Geschehnisse. Das Ende konnte mich dann absolut überraschen und ich war wirklich begeistert, wie gut die Autorin alle drei Erzählebenen zusammen- und zum Abschluss gebracht hat.

Ebenso mochte ich die gut durchdachten und vielschichtigen Charaktere, welche ich zu keiner Zeit vollends durchschauen konnte und die einige Überraschungen mit sich brachten. Gerade deren Hintergrund und ihre Schicksale haben mich sehr beeindruckt. Auch die Entwicklung der Protagonistin, genauso wie von Anne, welche für mich ebenfalls ein Hauptcharakter ist, haben mir sehr gut gefallen.

Wer also einen klassischen viktorianischen Schauerroman sucht, der gleichzeitig recht ruhig und doch spannend ist und bei welchem der Grund für den Horror mal etwas anderes ist als die typischen Geister, der sollte sich diesen hier unbedingt einmal durchlesen. Aber auch das Hörbuch kann ich absolut empfehlen, denn Kati Winter ist einfach eine großartige Sprecherin.

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Veröffentlicht am 27.05.2021

Ein epischer Roman über Zarin Minnie

Die Herrin des Winterpalasts
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Wie bin ich froh, dass ich dieses Buch gelesen habe, denn nicht nur, dass damit endlich wieder ein Buch von meinem SuB befreit wurde, hat mich die Geschichte von Prinzessin Dagmar, welche später zur Zarin ...

Wie bin ich froh, dass ich dieses Buch gelesen habe, denn nicht nur, dass damit endlich wieder ein Buch von meinem SuB befreit wurde, hat mich die Geschichte von Prinzessin Dagmar, welche später zur Zarin Russlands wurde, auch noch von der ersten bis zur letzten Seite an gepackt und zutiefst berührt.

Dabei hat mich gerade auch der Schreibstil des Autors zu einhundert Prozent abholen können, obwohl die Sprache selbstverständlich teilweise etwas hochtrabend und nicht immer leicht zu lesen ist. Doch genau das passt zur Geschichte und macht diese erst so richtig lebendig. Zudem hat es Christopher W. Gortner geschafft, sein Buch so zu schreiben, dass es immer spannend bleibt, indem er sich auf die wichtigsten Fakten beschränkte und dennoch hat dieses noch immer über 650 Seiten, die mir allerdings zu keiner Zeit langweilig wurden. Ganz im Gegenteil bin ich einfach nur so durch die Seiten geflogen.

Ebenso hat mir die Geschichte, welche an die realen Ereignisse im Leben von Dagmar, auch liebevoll Minnie genannt, angelehnt ist, richtig gut gefallen. Schon von Anfang an wollte ich die ganze Zeit wissen, wie ihr Leben war, was sie erlebt hat und welche Art Mensch sie war und obwohl ich mich bereits vorher schon ein bisschen über die Romanows schlau gemacht hatte, habe ich gerade über sie noch eine ganze Menge Neues gelernt. Aber auch die oft tragischen Ereignisse in der Familie Romanow bekommt man gut und soweit es der Wichtigkeit bedurfte, ausführlich geschildert. Im Mittelpunkt steht jedoch auf jeden Fall Minnie selbst, das sollte man hier nicht vergessen, denn alle anderen stehen zwar im unmittelbaren Hintergrund, doch dies hier ist dann doch Minnies Geschichte. Man erfährt sozusagen zwar insgesamt eine Menge über ganz viele Mitglieder der Familie Romanows, aber das Meiste eben über Minnie und vor allem aus ihrer Sicht. Ihr Leben ist aber trotzdem wahnsinnig spannend, teils schön und aufregend, aber letzten Endes vor allem tragisch. So erfährt man, wie es zur Ehe mit dem zukünftigen Zar Alexander III. kam, wie die beiden sich lieben lernten, wie die Kinder geboren wurden und vieles mehr. Man begleitet Minnie bei ihrer Eingewöhnung in russischen Zarenhaus, beim tragischen Verlust geliebter Menschen, wobei es davon eine Menge gibt und beim Kampf gegen den Untergang der russischen Monarchie. Dabei fühlt man sich direkt in die Zeit der Protagonistin versetzt, wird schlichtweg in die Geschichte hineingezogen und ich spürte mit der Zeit auf Grund der Dinge, von denen ich bereits wusste, dass sie noch geschehen werden, eine gewisse Schwere. Schön finde ich aber auch, dass man einfach merkt, dass sich der Autor, obwohl er sich, wie er selbst in der Danksagung erwähnt, gewisse Freiheiten genommen hat, super gut informiert und recherchiert hat, so dass die ganze Geschichte einfach wahnsinnig realistisch wirkt und deshalb lebt und leidet man gleich noch mehr mit der Protagonistin mit.

Und auch die Charaktere sind vom Autor einfach großartig porträtiert worden. Sie waren mir extrem nah und gerade Minnies Charisma hat er sehr gut eingefangen. So wie Gortner sie beschrieben hat, muss sie eine sehr starke und toughe Frau gewesen sein und ich habe sie von Seite zu Seite mehr in mein Herz geschlossen. Aber auch alle anderen Charaktere hat der Autor gut zur Geltung gebracht und ich habe auf einen manchen noch einmal einen anderen Blick bekommen, gerade was Zar Nikolai II. und seine Frau Alexandra angeht. Diese beiden sind einfach nur tragische Figuren, die ich einerseits nicht leiden konnte, weil ich mir dachte, dass man so ignorant eigentlich gar nicht sein kann, die mir andererseits aber sehr leid taten. Auch das Schicksal ihrer Familie und damit der Untergang der russischen Monarchie hat mich wirklich bewegt und traurig gemacht.

Insgesamt muss ich sagen, dass dieses Buch, ohne dass ich es vorher erwartet hätte, ein riesiges Highlight für mich geworden ist, da der Autor Minnie und ihre ganze Familie einfach perfekt wieder zum Leben erweckt und ihre Geschichte spannend und emotional packend zu Papier gebracht hat. Von mir gibt es auf jeden Fall eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Wieder ein großartiger Band

Outlander - Der Ruf der Trommel
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Endlich bin ich wieder so richtig im Flow, was diese Reihe angeht und nun ist auch schon der vierte Band gelesen, beziehungsweise gehört. Wobei mich dieser wieder zu einhundert Prozent abgeholt hat. Ich ...

Endlich bin ich wieder so richtig im Flow, was diese Reihe angeht und nun ist auch schon der vierte Band gelesen, beziehungsweise gehört. Wobei mich dieser wieder zu einhundert Prozent abgeholt hat. Ich kann nur sagen, dass ich dieses Epos einfach liebe und gar nicht genug von Claire und Jamie bekommen kann.

Und auch hier ist der Schreibstil der Autorin wieder grandios, gut zu lesen und verständlich und sie hat mich mit ihren bildlichen Beschreibungen einmal mehr in diese tolle Welt entführt, eine Welt voller Liebe, Abenteuer und Gefahren. Ebenso konnte mich Brigitta Assheuer als Sprecherin des Hörbuches wieder vollkommen abholen. Sowohl ihre Stimme, als auch die Art, wie sie die Geschichte lebendig macht, sind einfach eine Wucht.

Die Geschichte selbst mochte ich auch wieder sehr und ich konnte mich von Anfang an in sie hineinfallen lassen. Sie hat mich mitgenommen in das junge Amerika des 18. Jahrhunderts, wo sich Claire und Jamie erst einmal zurechtfinden und auf ihrem Weg zum eigenen Land und Gut einigen Gefahren stellen müssen. Dadurch wurde der Roman sehr ereignisreich und spannend. Außerdem gibt es wieder eine gute Mischung aus allem, was ein gutes Buch haben muss, wobei man bei all dem Abenteuer die Liebe zwischen den beiden Protagonisten in jeder Zeile spürt, genauso den gegenseitigen Respekt und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass die beiden einfach zusammengehören. Ebenfalls bekommen hier Claires und Jamies Tochter Brianna und Roger Wakefield endlich ihre eigene kleine Geschichte, welche durch einige Spannungen, aber auch viel Gefühl und Emotionen gekennzeichnet ist. Mit ihnen bekommt die nächste Generation ihre Chance und auch deren Geschichte hat mir super gut gefallen, besser noch als die Umsetzung in der Serie, denn der Roman bringt noch einiges mehr ans Tageslicht und kann die Gefühle zwischen den beiden viel besser transportieren. Auf jeden Fall bin ich gespannt, wie es mit der Geschichte weitergeht und freue mich auch schon auf den nächsten Band, wenn ich die Romane auf Grund ihrer Dicke auch nicht nacheinander lesen oder hören kann.

Was die Charaktere angeht, so sind diese ebenfalls wahnsinnig lebendig und realistisch geschrieben. Ich mochte sie einfach alle, egal, ob Claire und Jamie, die ich sowieso schon von Band eins an in mein Herz geschlossen hatte, als auch Brianna und Roger. Vor allem konnte ich mich hier meiner eigenen Vorstellung bedienen und habe ein ganz andere Bild von ihnen, als zum Beispiel die Serie anbietet. Dabei sind alle sehr charismatisch und einzigartig, bleiben im Gedächtnis und ich freue mich immer wieder auf ein Wiedersehen mit ihnen. Ebenso geht es mir mit den gut geschriebenen Nebenfiguren, sei es Tante Jocasta oder auch der Bösewicht des Buches Stephen Bonnet, genauso wie die wirklich toll zu Papier gebrachten Indianer, welche ich trotz oder aber auch gerade wegen ihres recht wilden Temperaments total geliebt habe.

Zusammenfassend muss ich sagen, dass mich dieser Band wieder komplett in seinen Bann ziehen konnte und ich es wirklich genossen habe, Claire, Jamie, Brianna und Roger durch ihre jeweiligen Geschichten zu begleiten. Ich bin auf jeden Fall wirklich froh, diese Reihe für mich entdeckt zu haben. Eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.03.2021

Großartig, poetisch, tiefgründig

Never Doubt
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Schon vor einiger Zeit hatte ich mit dem Hörbuch zu diesem Roman angefangen, es dann aber sein lassen. Das allerdings nicht, weil mir irgendetwas daran nicht gefallen hätte, sondern vielmehr, weil ich ...

Schon vor einiger Zeit hatte ich mit dem Hörbuch zu diesem Roman angefangen, es dann aber sein lassen. Das allerdings nicht, weil mir irgendetwas daran nicht gefallen hätte, sondern vielmehr, weil ich die Bücher meiner Lieblingsautoren einfach selbst lesen muss, um die Geschichten im vollsten Maße auf mich wirken zu lassen. Ich muss zugeben, dass es absolut die beste Idee war, denn ich konnte mich einmal mehr ganz und gar in die Geschichten fallen lassen, habe sie wahnsinnig geliebt und gleichzeitig hat sie mich wütend und traurig gemacht.

Allein der Schreibstil von Emma Scott ist immer wieder eine Wucht aus eingängiger Bildgewalt, Poesie und Tiefgründigkeit. Trotzdem ist ihr Schreibstil gleichzeitig super einfach und schnell zu lesen und man verschlingt einfach ihre Bücher, egal wie lang sie sind, was für mich auch hier einmal mehr der Fall war.

Und auch die Geschichte hatte es wieder in sich. Ich weiß nicht, wo Emma Scott all ihre Themen her nimmt und doch findet sie immer wieder solche, die wahnsinnig aktuell und wichtig sind. Und eigentlich trifft sie auch jedes Mal wieder den Nagel direkt auf den Kopf und mich mitten ins Herz. Hier geht es dabei zum Beispiel einerseits um sexuelle Gewalt und deren Folgen, andererseits um verschiedene Arten der Vernachlässigung und Gewalt in der Familie, alles wieder sehr authentisch und nachvollziehbar in eine wunderschöne und gleichermaßen emotionale Handlung verpackt, die mich einige Male fast hat beim Lesen ausrasten lassen, weil den beiden Protagonisten so viel Ungerechtigkeit entgegengebracht wird. Dabei geht die Autorin mit diesen Themen sehr sensibel um, bringt sie dem Leser nahe, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger zu winken und lässt viel Potential übrig, damit man sich beim Lesen seine eigenen Gedanken macht. Außerdem ist die Liebesgeschichte in diesem Roman einfach grandios geschrieben, sehr romantisch und ohne viele sexuelle Handlungen, dafür aber mit ganz viel gegenseitigem Respekt und Vertrauen. Ich habe den Protagonisten jedenfalls ihre Gefühle absolut abgenommen, habe mit ihnen geliebt, gelitten und geweint und ihnen die ganze Zeit über nur das Beste gewünscht. Umso mehr hat es mich jedes Mal getroffen, wenn den beiden wieder und wieder Steine in den Weg gelegt wurden. Das alles war extrem bedrückend und hat mich einmal mehr in einen Strudel aus Gefühlen gerissen und mich innerlich zerrissen. So kam der große Knall am Ende des Romans schon beinahe einer Erlösung gleich.

Genauso hat die Autorin auch die Charaktere wieder großartig geschrieben. Sie alle wirken sehr realistisch und lebendig, sind vielschichtig und haben Ecken und Kanten, allen voran die beiden Protagonisten. Dabei ist Willow, das Mädchen aus reichem Haus, solch eine starke junge Frau, die trotz dessen, was ihr geschehen ist, nicht gänzlich zusammenbricht. Zudem zeigt ihre Geschichte, dass Herkunft nicht alles ist. Genauso verhält es sich bei Isaac, welcher in unvorstellbarer Armut lebt und den Alkoholismus seines Vaters ertragen muss. Er ist dermaßen verrufen, obwohl er gar nichts dafür kann, dass er mir schon fast leid tat. Überhaupt haben mich die ganzen Vorurteile und der teilweise stark vorhandene Snobismus der weiteren Charaktere einfach nur wütend gemacht. Wen ich allerdings so richtig geliebt habe, war Angie. Sie und ihre T-Shirts brachten zwischen all die Schatten in der Geschichte ab und zu ein bisschen Licht.

Alles in allem kann ich auch diesen Roman von Emma Scott wieder einmal nur in allen Tönen loben. Für mich ist und bleibt sie eine von nur wenigen Königinnen der tiefgründigen und emotionalen New Adult-Geschichten und so kann ich auch hierfür nur wieder eine vollkommene Leseempfehlung aussprechen.

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