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Veröffentlicht am 04.06.2021

Unglaublich mitreißend, grauenhaft – einfach genial!

Der 3. Grad - Women's Murder Club -
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Worum geht’s?
Neben Lindsay Boxer fliegt ein Wohnhaus in die Luft. Ein Baby verschwindet. Einen Jungen kann sie aus dem brennenden Haus retten. Doch es ist erst der erste Fall in einer ganzen Serie von ...

Worum geht’s?
Neben Lindsay Boxer fliegt ein Wohnhaus in die Luft. Ein Baby verschwindet. Einen Jungen kann sie aus dem brennenden Haus retten. Doch es ist erst der erste Fall in einer ganzen Serie von Anschlägen. Wer steckt dahinter? Und warum? Lindsay und ihr „Women’s Murder Club“ nehmen die Ermittlungen auf.

Meine Meinung:
„Der 3. Grad“ von James Patterson setzt die Serie um Lindsay Boxer und den Women’s Murder Club fort. Es ist fast noch spannender als die beiden Teile zuvor. Ein Anschlag folgt auf den nächsten. Die Beschreibung der Tatorte, der Täter, das Netz, das alles verbindet – einfach genial!

Lindsay, Cindy, Claire und Jill lernen wir auch hier weiter kennen. Die Freundinnen werden mir mit jedem Teil sympathischer – umso schrecklicher, dass wie in diesem Buch eine gute Freundin verlieren. Ob sich jemals ein „Ersatz“ für sie finden wird? Und Lindsay ist einfach super sympathisch. Hübsch, klug, eine absolute Powerfrau – wer will nicht sein wie sie? Und auch im Privaten scheint es aufwärts zu gehen. Sie lernt im Laufe der Ermittlungen Joe Molinari kennen, der auch einfach sympathisch ist. Ich bin sehr gespannt, wie es mit den beiden weitergeht, ob und was sich daraus entwickelt – ich würde es ihr gönnen!

Auch die Story selbst ist einfach genial. Ein Anschlag folgt auf den nächsten. Die Beschreibung der Tatabläufe, die „Weiße Kaninchen“, die Beschreibung der terroristischen Gruppen und ihrer Bildung. Es wirkt alles so real. So erschreckend. Ein Thema, das damals im Schatten von 9/11 noch genauso brandaktuell ist wie auch heute, bald 20 Jahre später. Und immer wieder haben wir einen rasanten Showdown – bis zum finalen, alles überbietenden Showdown am Schluss. Und einen wirklich romantischen Showdown bietet Patterson seinen LeserInnen auch noch :)

Fazit:
Mit „Der 3. Grad“ übertrifft James Patterson sich nochmals selbst. Wie kommen dem Women’s Murder Club nochmals näher. Lernen Lindsay besser kennen. Und dann sind wir dabei, wenn ein Ereignis das nächste jagt. Ein Anschlag folgt auf den nächsten. Der Autor lässt seinen LeserInnen keine Atempause und man fiebert mit bis zum Schluss – nicht nur bei der Verbrechensjagd, sondern auch mit Lindsay, die – vielleicht, vielleicht auch nicht – endlich ihren Seelenverwandten getroffen hat.

5 Sterne von mir für dieses rasante Thriller-Meisterwerk!

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Veröffentlicht am 01.06.2021

Die amüsante und interessante Philosophie über das Erreichen von Zielen und die Welt hinter Social Media

Die Erfindung des Dosenöffners
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Worum geht’s?
Timur Aslans Traum ist es, Star-Journalist zu werden. Stattdessen ist er freier Mitarbeiter in einem kleinen Lokalblatt und soll die Bürger des Ortes interviewen. Dabei lernt er zufällig ...

Worum geht’s?
Timur Aslans Traum ist es, Star-Journalist zu werden. Stattdessen ist er freier Mitarbeiter in einem kleinen Lokalblatt und soll die Bürger des Ortes interviewen. Dabei lernt er zufällig Annette kennen. Annette und ihre Geschichte über einen Dosenöffner, die ihn dann bis in die Schweiz führt und ihn auch hinter die Kulissen des Sinns des Lebens führt.

Meine Meinung:
„Die Erfindung des Dosenöffners“ von Tarkan Bagci ist ein amüsantes Buch. Ein Roman für Zwischendurch über ein Thema, das eigentlich absolut uninteressant ist. Aber der Autor bringt so viel Leben und Gefühle rein, dass es einfach eine Freude ist, das Buch zu lesen und sich mit Timur und Annette auf eine Reise zu begeben. Dabei erzählt er einmal aus der Gegenwart und zum anderen führt er uns in Erzählform in Annettes Vergangenheit. Dabei bringt Tarkan Bagci nicht nur den Dosenöffner in den Fokus, sondern auch das Sein und Schein der Leben in den Social Media und philosophiert darüber, wo man hinmuss, um anzukommen.

Die Hauptprotagonisten der Geschichte sind der junge freie Journalist Timur, der davon träumt, für eine große Zeitung zu arbeiten. Der viel zu viel Zeit am Handy verbringt und seine Freunde beneidet, die angeblich ein tolles, erfülltes Leben führen – zumindest, wenn man von den Bildern ausgeht, die sie auf den sozialen Medien verbreiten. Er selbst fühlt sich, als hätte er etwas verpasst, wäre hinterher, noch nicht da, wo er sein könnte. Als er für einen Artikel den örtlichen Kegelverein interviewt, trifft er auf Annette, die eigentlich Alexandra heißt. Sie hat ein Geheimnis und geht mit Timur einen Deal ein. Er fährt sie in ihrem Rollstuhl spazieren und sie erzählt ihm dafür von ihrem Geheimnis. Man mag beide sofort. Und auch Timurs Vater ist ein absolut lieber und familiärer Mensch, den man mit ins Herz schließt. Es macht einfach Freude, diese Menschen durch den Roman zu begleiten.

Auch die Geschichte selbst ist interessant und mitreißend. Annettes schlagfertigen Kommentare, die Reaktionen von Timur. Der Autor bring die LeserInnen zum Schmunzeln und zum Nachdenken. Darüber, wo das Leben hinführt, ob man jemals ankommt und man nicht alles glauben soll, was auf den sozialen Medien passiert. Eine Geschichte, die einem Selbstvertrauen gibt. Die sich einfach lesen lässt und dennoch sehr tiefsinnig ist. Ich hätte Timur und Annette gerne noch viele weitere Seiten begleitet und hoffe sehr, dass wir ihnen irgendwann vielleicht wieder begegnen dürfen!

Fazit:
In „Die Erfindung des Dosenöffners“ von Tarkan Bagci dürfen wir Timur und Annette ein Stück begleiten. Zwei Personen, die einem sofort ans Herz wachsen. Der Autor nimmt uns mit auf eine Reise in die Schweiz, aber auch mit auf eine Gedankenreise um die Scheinwelt der sozialen Medien, den Sinn der Ziele im Leben und warum man immer mehr möchte. Eine tiefgründige Geschichte über etwas so Oberflächliches wie einen Dosenöffner – aber eine Geschichte, die amüsant ist, unterhaltsam und auch ein bisschen zu Herzen geht.

5 Sterne von mir für Timur und Annette und die anderen liebenswerten Personen in diesem heiteren und kurzweiligen Roman!

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Nicht nur der Täter, auch der Autor erschafft hier ein blutiges Kunstwerk

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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Worum geht’s?
Tom Bachmann ist ein Profiler, der sich wie kein anderer in die Seele von Serientätern hineinversetzen kann. Daher heuert das BKA ihn an, um den Blutkünstler zu fangen, einen Serienkiller, ...

Worum geht’s?
Tom Bachmann ist ein Profiler, der sich wie kein anderer in die Seele von Serientätern hineinversetzen kann. Daher heuert das BKA ihn an, um den Blutkünstler zu fangen, einen Serienkiller, der der Grausamkeit eine neue Dimension verleiht. Er erschafft mit den Körpern seiner Opfer Kunstwerke. Auf der Jagd nach ihm wird Tom mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert und vor eine schwere Entscheidung gestellt.

Meine Meinung:
„Der Blutkünstler“ von Chris Meyer ist ein geniales Buch! Es ist grausam, psychopathisch, blutig – aber auf eine ästhetische Art. Der Autor beschreibt die Taten und die Opfer unglaublich genau. Jedes Detail findet Eingang in seine Erzählung. Nichts für schwache Nerven, aber interessant und mitreißend. Auch das Buch selbst ist an Spannung kaum zu übertreffen! Von der ersten Seite an fiebert man mit. Dabei schreibt es mal aus der Sicht der Ermittler, mal aus der Sicht des Täters, mal aus der Sicht von Aaron und gibt den LeserInnen so Einblick in die Gedanken und Taten der einzelnen Protagonisten, sodass man sich mit dem Buch noch mehr identifiziert. Ein bisschen hat mich das Buch an die Shepherd-Reihe von Ethan Cross erinnert, vor allem Tom und Aaron. Ob das ein bisschen die Vorlage war?

Tom Bachmann ist ein genialer Charakter. Und anders. Ohne zu spoilern nur so viel: Erlebnisse seiner Vergangenheit haben ihn fast emotionslos gemacht. Nüchterner als andere betrachtet er Dinge. Teilweise meint man, er kennt keine Empathie. Dennoch ist er ein genialer Ermittler, der sich in die Täter hineinversetzten kann und den die Taten auf eine gewisse Art auch faszinieren. Im Laufe der Geschichte trifft er auf Aaron, der zu seiner Kindheit wie ein Bruder für ihn war und der ein bisschen an Francis Ackerman jr. erinnert. Dann lernen wir noch die Mitglieder von Toms Ermittlungsteam kennen. Phillipp, der geniale IT-Nerd. Katja, mit der Tom eine Affäre hatte, bevor er wusste, dass sie auch Polizistin ist und die immer noch für ihn schwärmt. Und Ira, mit der Tom am engsten zusammenarbeitet und die auch eine dunkle Ermittlerinnenvergangenheit hat. Ein Team und Charaktere, die spannend sind, außergewöhnliche Eigenarten haben aber jeder auf seine Art perfekt mit den anderen harmoniert und ich hoffe, dass wir bald mehr von ihnen lesen werden!

Auch der Mörder ist genial dargestellt. Der Einblick in seine Gedanken, die der Autor uns gibt. Die Gedanken sind grausam, aber auf eine fast verstörende Art auch schon wieder verständlich. Die Gedanken eines Künstlers. Die Darstellung des Killers hat mir besonders gut gefallen und mich sehr fasziniert. Und auch die Geschichte selbst. Der Ablauf der Ermittlungen, wie man dem Killer immer näherkommt. Die sich immer mehr aufbauende Spannung, der Nervenkitzel und der fulminante Showdown am Ende! Ein geniales Buch, ein mitreißendes Buch, ein verstörendes Buch. Ein Team und eine Story, von der man nicht genug bekommen kann und unbedingt mehr möchte!

Fazit:
Mit „Der Blutkünstler“ hat Chris Meyer eine Figur erschaffen, die ihresgleichen sucht. Ein absolut grausamer Mörder, erschreckend lebendig dargestellte Folterszenen und Tatorte, ein Ermittlerteam aus außergewöhnlichen Charakteren und eine Story, die entfernt an die Shepherd-Reihe von Ethan Cross erinnert – besonders in Bezug auf Tom und Aaron – aber ansonsten deutlich aus der grauen Masse der Psychothriller heraussticht. Auch wenn nichts für schwache Nerven: Dieses Buch hat mich gefesselt und bis zum Schluss die Spannung immer weiter anschwellen lassen und ich kann es kaum erwarten, bis der nächste Teil dieser Reihe um den Profiler Tom Bachmann und sein Team erscheint!

5 Sterne und ein absolutes Must-Read für alle Fans von Psychothrillern, die das außergewöhnliche und blutige suchen!

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Winkelmann erweckt Alpträume zum Leben

Die Lieferung
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Worum geht’s?
Er verfolgt dich. Er bedrängt dich. Er entführt dich. Er sperrt dich jahrelang ein. Jens Kerner und sein Team verfolgen einen Unsichtbaren. Als seine Kollegin Rebecca Oswald verschwindet, ...

Worum geht’s?
Er verfolgt dich. Er bedrängt dich. Er entführt dich. Er sperrt dich jahrelang ein. Jens Kerner und sein Team verfolgen einen Unsichtbaren. Als seine Kollegin Rebecca Oswald verschwindet, wird der Fall für Jens Kerner persönlich.

Meine Meinung:
Mit „Die Lieferung“ schreibt Andreas Winkelmann den zweiten Teil seiner Thrillerserie um Kerner und Oswald. Dieser Teil steht dem ersten Teil der Serie in nichts nach. Er ist genauso grausam, genauso psychotisch und genauso rasant. Besonders gut gefällt mir die Erzählweise mal aus der Sicht der Opfer, dann wieder aus der Sicht von Jens bzw. Rebecca sowie aus der Sicht des Täters selbst und auch die Rückblicke in dessen Kindheit. Und obwohl man immer wieder vom Täter liest, von seiner Kindheit, so bleibt doch bis fast zum Ende ungewiss, wer wirklich der Täter ist!

Jens Kerner und Rebecca Oswald lernen wir in diesem Teil noch ein bisschen besser kennen und auch die private Beziehung der beiden intensiviert sich. Mir gefällt die Ermittlungsweise der beiden. Insbesondere Rebecca wird mir immer sympathischer. Gefesselt am Rollstuhl bringt sie sich dennoch perfekt in die Ermittlungen mit ein und nutzt die ihr gegebenen Möglichkeiten, um Verbindungen zu finden, die keinem sonst aufgefallen sind. Auch die Kollegen von Jens, Hagenah und Carina, lernen wir in diesem Teil besser kennen und die vier sind ein wirklich tolles Team. Jeder hat seine Eigenheiten, jeder ist eine ganz eigene Persönlichkeit und ergänzen sich vielleicht gerade darum so perfekt.

Auch der Täter – die Darstellung seiner Gedanken, seiner Art und seines Tuns. Das gelingt dem Autor perfekt! Die Grausamkeit der Taten, das Stalking – bildhaft und lebensnah beschrieben. Der Ort, an den er seine Opfer bringt – ein lebendig gewordener Alptraum. Bis zum Ende reißt die Spannung nicht ab. Bis fast zum Ende war ich mir nicht sicher, wer der Täter ist. Es gab so viele Plottwists, dass der Autor es gekonnt geschafft hat, mich immer wieder von meiner Fährte wegzubekommen und dadurch den Spannungsbogen noch mehr auszureizen bis zum finalen Showdown – und selbst da hat der Autor nochmals eine Szenerie entworfen, die ich so nicht habe kommen sehen; aber lest selbst, es lohnt sich!

Fazit:
„Die Lieferung“ von Andreas Winkelmann ist der zweite Teil der Thrillerserie um Jens Kerner und Rebecca Oswald. Und dieser Teil steht dem ersten in nichts nach. Wir lernen Jens und Rebecca und auch ihre Kollegen Hagenah und Carina besser kennen. Der Täter, die Opfer – lebendiger und grausamer ist kaum möglich. Die Spannung reißt nie ab, das Buch ist ein absoluter Page Turner mit jeder Menge unvorhergesehener Plottwists, die den Alptraum noch schrecklicher gestalten. Der Autor spielt mit unseren Fantasien und Ängsten!

5 Sterne von mir für dieses grausame Werk und ich freue mich schon auf den nächsten Teil!

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Veröffentlicht am 11.05.2021

Winkelmann erweckt das Grauen zum Leben und mit ihm deinen schlimmsten Alptraum

Das Haus der Mädchen
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Worum geht’s?
Leni mietet sich für ein Praktikum ein Zimmer in Hamburg. Dort lernt sie Vivian kennen, die nach einer gemeinsamen Partynacht plötzlich verschwindet. Doch sie ist nicht die einzige, die ohne ...

Worum geht’s?
Leni mietet sich für ein Praktikum ein Zimmer in Hamburg. Dort lernt sie Vivian kennen, die nach einer gemeinsamen Partynacht plötzlich verschwindet. Doch sie ist nicht die einzige, die ohne ein Wort fort ist. Freddy Förster lebt auf der Straße, seit sein Unternehmen pleite gegangen ist und seine Frau ihn vor die Tür gesetzt hat. Dort beobachtet er eines Nachts einen Mord und befindet sich seitdem vor dem Mörder auf der Flucht. Jens Kerner nimmt die Ermittlungen auf.

Meine Meinung:
„Das Haus der Mädchen“ von Andreas Winkelmann ist der Einstieg in die Thriller-Serie um Jens Kerner und Rebecca Oswald. Und es ist auch das erste Buch, das ich von dem Autor gelesen habe. Bislang. Ich war sofort gefesselt, fasziniert, geschockt. Allein die Idee hinter dem Buch – wer kommt auf solche abgrundtief verstörenden und psychotischen Dinge? Das Buch ist blutig und mitreißend und in meinen Augen der perfekte Thriller. Die Darstellung der Tatorte, die Figuren, die Tat selbst und die Opfer. Die Täter. Unglaublich faszinierend! Man will die ganze Zeit hinter die Schulter schauen, ob da auch wirklich niemand steht, aber man kann auch das Buch nicht aus den Augen lassen, weil man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht.

Jens Kerner und Rebecca Oswald sind die Hauptermittler in dieser Serie. Jens Kerner ist ein Polizeikommissar knapp über 50, geschieden, versucht, seine Fitness wiederzufinden. Rebecca Oswald ist seine Assistentin, die im Rollstuhl sitzt ihn aber tatkräftig mit Recherchen unterstützt und oftmals den perfekten Riecher hat. Auch privat sind die beiden ein gutes Team und wer weiß, vielleicht knistert es zwischen den beiden? Es sind interessante Charaktere. Nicht die perfekten Ermittler, sondern Ermittler mit Schwächen und Handicap. Sie wirken menschlich. Ein bisschen Privates erfährt man auch, aber nicht zu viel, um von der eigentlichen Story abzulenken – ich hoffe dennoch, in den weiteren Büchern die beiden näher kennenlernen zu dürfen.

Auch Leni, Freddy und Vivian sind interessante Charaktere. Die schüchterne Leni, die sich überwindet und mutig sein kann. Vivian, nach außen eine schillernde Partyqueen – aber einen weichen Kern und das Herz am rechten Fleck. Und Freddy, der Obdachlos geworden ist aber dennoch nicht aufgibt.

Mit diesen Protagonisten ermitteln wir gemeinsam. Verfolgen und werden verfolgt. Andreas Winkelmann erschafft unglaublich reale Gänsehautmomente allein durch Worte. Er macht das Dunkel greifbar, erweckt das Grauen zum Leben – überhaupt die ganze Geschichte: Gibt es solche Menschen wirklich? Wie krank können manche Menschen sein? Das Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven, zu plastisch sind die Taten. Für mich aber genau richtig! Nie reißt die Spannung ab, es wird von Seite zu Seite interessanter. Am Ende der perfekte Showdown mit einem Plottwist, den ich so nie erwartet hätte!

Fazit:
Mit „Das Haus der Mädchen“ gelingt Andreas Winkelmann der perfekte Einstieg in seine Thriller-Serie um Kerner und Oswald. Jens Kerner, der über 50jährige Ermittler, der dabei ist, seine Fitness wiederzufinden. Rebecca Oswald, die Assistentin, die vom Rollstuhl aus recherchiert. Beide ergänzen sich perfekt. Auch die Story selbst ist der Hammer! Die Spannung reißt nie ab, sondern reißt einen mit! Man möchte nicht blinzeln, um nichts zu verpassen! Mich hat das Buch absolut begeistert!

5 Sterne für dieses Meisterwerk an Grauen und Psychotik!

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