Zitate:
"Sie waren als lebendige Versuchsobjekte auf die Erde geschickt worden, als die ersten Menschen, die seit dreihundert Jahren einen Fuß auf den Planeten setzten. Aber sie hatten sich geirrt. Einige waren nie fort gewesen." Seite 8
"Damals war alles anders gewesen - sie war anders gewesen. Sie lächelte in der Dunkelheit. Jetzt war vielleicht ihr Leben in Gefahr, aber es war zumindest endlich ein Leben, für das es sich zu kämpfen lohnte." Seite 79
"Mit zunehmendem Abstand zum Lager fiel ihm das Atmen immer leichter. Die Luft roch hier anders als im Wald bei der Lichtung. Vielleicht lag das an den Bäumen oder an der Beschaffenheit des Bodens. Aber da war noch etwas anderes. Die Gerüche der Blätter, der Erde und des Regens hatten sich hier jahrhundertelang vermischt, ungestört von den Menschen. Alles kam ihm hier sauberer vor, reiner, ein Ort, an dem nie gesprochen und nie geweint worden war." Seite 222
Charaktere:
Obwohl sich die Jugendlichen zusammenschließen müssen, um zu überleben, hat jeder von ihnen seine ganz eigene Träume und Ängste.
Bellamy wird von der Furcht um Octavia angetrieben. Obwohl er und Clarke sich näher kommen, ist die Suche nach seiner Schwester sein primäres Ziel.
Clarke genießt die Zeit mit Bellamy, aber ihr schlechtes Gewissen wegen ihrer Freundin, die wegen den Versuchen ihrer Eltern umkam, lässt sie einfach nicht los. Zusätzlich kann und will sie nicht glauben, dass es keinen anderen Weg gibt, als die Erdgeborenen zu bekämpfen. Sie möchte sie kennenlernen und einen gemeinschaftlichen Weg finden.
Wells hat nach wie vor große Angst um seinen Vater. Er macht sich sowohl um die anderen im Weltall große Sorgen, als auch um die Gruppe. Auch er hätte gerne einen Weg um mit den Erdgeborenen klar zukommen. Zumindest wird er mittlerweile von den Jugendlichen mehr akzeptiert als zuvor, nicht jeder sieht in ihm noch den Spion wie noch vor einigen Tagen.
Glass hat es zwar geschafft zu Luke zu gelangen, aber lange wird die Luft wohl nicht mehr ausreichen... Immer mehr kommt bei ihr der Überlebenswille zum Vorschein.
Aber egal, wie groß die Ziele und Wünsche der Einzelnen sind, die größte Gemeinsamkeit ist ihr Drang zu überleben. Wir werden sehen, wie gut sich dieser im Laufe der Geschichte noch umsetzen lassen wird...
Meinung:
Band 2 schließt nahtlos an das Ende von Band 1 an, wobei kleine Rückblicke uns den Einstieg erleichtern.
Während Wells sich um die Beerdigung von Asher kümmert, suchen Clarke und Bellamy nach Octavia. Aber selbstverständlich sind die anderen Jugendlichen auch nicht untätig. Der Vorfall mit den Erdgeborenen spaltet das Lager mehr und mehr in zwei Fronten. Da ist es naheliegend, dass auch erste Waffen gebastelt werden, denn die Erdgeborenen haben vermutlich nicht nur Octavia entführt und Asher getötet -nein, fast alle sind sich sicher, dass das nur der Anfang war und sie erneut angreifen werden. Als sich dann noch eine der Erdgeborenen in ihr Lager verläuft, ist das Chaos komplett. Manche würden sie am liebsten direkt töten, die anderen versuchen menschlich zu bleiben und einen anderen Weg zu finden. So wird die Stimmung immer brisanter. Was ist richtig und was falsch? Und kann man ihr trauen??
Und als wäre das noch nicht genug, werden plötzlich Felix und Molly krank, was die Angst vor der Strahlung erneut in den Vordergrund rücken lässt.
Und auch bei Glass läuft es nicht wirklich besser. Zwar ist sie wieder mit Luke vereint, aber die Aussicht auf einen sicheren Erstickungstod lässt sie nicht zur Ruhe kommen. Sie suchen händeringend nach einem Weg um zu überleben. Aber der Luftschacht ist verschlossen, da schmiedet Glass einen waghalsigen Plan...
Sooo, und nun muss ich mich erstmal sammeln :D Für jemanden wie mich, der parallel die TV-Serie schaut, ist der Switch zu den Buchcharakteren nicht immer so einfach... Und MEIN GOTT, was habe ich den Bellamy aus dem Buch vermisst! Dieser gefällt mir so viel besser als der aus der Verfilmung!
Aber nun zum Wesentlichen...
Auch Band 2 der Serie wartet wieder mit vielen Emotionen auf. Durch die erneuten Perspektivenwechsel nach jedem Kapitel und den damit verbundenen Rückblicken der Protagonisten in ihre Vorgeschichten, erfahren wir dieses Mal eine ganz neue Tiefe. Nicht nur die Beweggründe sind jederzeit nachvollziehbar -nein, nach und nach verweben sich die jeweiligen Vorgeschichten auch ineinander, was dem Ganzen noch mehr Spannung verleiht.
Zusätzlich dazu sind natürlich viele, viele Emotionen präsent, die aber in der kreierten Situation durchaus authentisch erscheinen. Allen voran natürlich die Angst um das blanke Überleben, aber auch Misstrauen gegenüber anderen, da sich letzten Endes ja doch jeder selbst der Nächste ist. Aber auch das Thema Liebe kommt weder auf der Erde, noch im All zu kurz. Natürlich inklusive Enttäuschungen und Eifersucht, das darf ja nicht fehlen ;)
Zu guter Letzt ist mir wieder enorm die Art und Weise aufgefallen, mit der die Autorin die Schönheiten der Erde beschreibt. Trotz Gefahren und allem was dazugehört, schildert sie Emotionen der Leute, die zum Beispiel zum allerersten Mal mit Spinnenweben in Berührung kommen, oder ein altes Überbleibsel aus der Ära der Menschheit entdecken so faszinierend, dass es eine pure Freude ist, diese ganz alltäglichen Dinge ganz neu zu sehen!
Ich persönlich hatte wieder viel Spaß daran in die Welt der 100 einzutauchen und kann Band 2 nur empfehlen!