Lebensecht, mitreißend und spannend
Und die Welt war jungAls ich das Buch in den Händen hielt, fiel mir als erstes der Aufkleber „SPIEGEL Bestseller-Autorin“ auf und ich dachte: „Da ist die Latte ja hoch gelegt. Ob sie mit diesem Buch wohl darüber kommt?“ Ich ...
Als ich das Buch in den Händen hielt, fiel mir als erstes der Aufkleber „SPIEGEL Bestseller-Autorin“ auf und ich dachte: „Da ist die Latte ja hoch gelegt. Ob sie mit diesem Buch wohl darüber kommt?“ Ich sage es gleich vorweg: „Ja, und zwar mit Bravour.“
Carmen Korn nimmt uns mit in die fünfziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts und lässt uns diese zehn Jahre aus der Sicht von drei Familien durchleben – in Köln, in Hamburg und in San Remo. Sie schreibt ausgesprochen lebendig und dabei so einfühlsam, dass man sich schon nach kurzer Zeit nicht mehr nur als Beobachter, sondern fast schon als Familienmitglied empfindet – von allen drei Familien. Mir ging es jedenfalls so. Ich erlebte alles mit ihnen zusammen, saß mit ihnen beim Essen – und es gab ständig etwas zu essen. Immer, wenn ich das Buch zur Hand nahm, um weiterzulesen, sagte ich mir: „Mal sehen, was heute so auf den Tisch kommt.“
Aber das Essen ist nicht der Hauptinhalt, obwohl es mir sehr gut gefällt, wie es sich in die Handlung einfügt. Die Autorin errichtet immer wieder neue Spannungsbögen, denn irgendein Geheimnis gibt es immer zu lüften. Kaum sind die Hintergründe zu einer Sache aufgeklärt, beginnt schon eine neue. Es ist einfach nicht möglich, mal zwischendurch nur ein kleines Stückchen in diesem Buch zu lesen. Mir ging es jedenfalls so, dass ich immer so gefesselt war, dass ich beim Lesen alles um mich herum vergessen habe.
Fazit: Ein Buch, das mich begeistert hat – lebensecht, mitreißend und spannend.