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Veröffentlicht am 27.06.2021

Ein ungewöhnlicher Roadtrip

Verreisen mit Urne
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Inhalt
Louise leistet ihrem älteren kauzigen Nachbarn Archie gerne Gesellschaft und kocht für ihn Suppen, obgleich sie weiß, dass er diese dann doch nicht essen wird.
Als dieser Nachbar verstirbt, wird ...

Inhalt
Louise leistet ihrem älteren kauzigen Nachbarn Archie gerne Gesellschaft und kocht für ihn Suppen, obgleich sie weiß, dass er diese dann doch nicht essen wird.
Als dieser Nachbar verstirbt, wird Louise zur Testamentseröffnung geladen, um zu erfahren, dass sie mit Rick, dem Sohn des Verstorbenen, auf einen Roadtrip quer durch Europa geschickt wird. Diesen Roadtrip hat sich der Verstorbene ausgedacht und nur, wenn alles so abläuft, wie es geplant wurde (Route und Verkehrsmittel) und die Urne pünktlich an einem bestimmten Ort ankommt, damit anschließend auf Mallorca die Asche verteilt werden kann, wird das Erbe ausgezahlt.
Doch auf dem Weg gibt es die eine oder andere Überraschung und die zwei Reisepartner könnten nicht unterschiedlicher sein.

Meine Meinung
Diese Geschichte hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Schon bei den ersten zwei Kapiteln musste ich herzhaft über diverse Dialoge lachen. Louise ist mir während des Lesens sehr ans Herz gewachsen und auch Archie schlich sich nach und nach posthum in mein Herz. Während des Roadtrips erfahren Louise und Rick einige Dinge aus Archies Leben und damit auch einiges über ihn selbst. Dies waren die Momente, in denen ich oft einen Kloß im Hals hatte - der sich dann am Ende löste und ich in Tränen ausbrach.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen und man findet sehr schnell in die Geschichte hinein. Die Protagonisten erleben so manch lustige Situation und die Dialoge der zwei sind teilweise sehr sarkastisch, dadurch aber umso lustiger.

Fazit
Ein tolles Buch über Familienprobleme/-geheimnisse, Freundschaft und Vorurteile, die man aufgrund der ersten Begegnung dem anderen gegenüber hat.
Ich hoffe, dass wir noch mehr solcher Geschichten von der Autorin lesen dürfen.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Die Kindheit des Weihnachtsmannes

Ein Junge namens Weihnacht
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Inhalt:
Wenn man an den Weihnachtsmann denkt, kommt einem nicht direkt ein in Armut lebender finnischer Junge in den Sinn. Viel mehr denkt man an den wohlgenährten weißhaarigen Mann und an Freude und Liebe. ...

Inhalt:
Wenn man an den Weihnachtsmann denkt, kommt einem nicht direkt ein in Armut lebender finnischer Junge in den Sinn. Viel mehr denkt man an den wohlgenährten weißhaarigen Mann und an Freude und Liebe.

In dieser Geschichte begleitet der Leser den kleinen hageren Nikolas bei einem Abenteuer, das sogleich alles in seinem Leben verändert.
Eigentlich sucht Nikolas nur nach seinem Vater, der sich auf einer Expedition in Richtung Wichtelgrund am Nordpol befindet. Auf seiner Suche begegnet Nikolas einem Rentier, vielen Wichteln (die ihrem Ruf gar nicht gerecht werden), einem Troll und einer Elfe.
Das Schicksal meint es nicht gut mit Nikolas und dennoch oder vielleicht auch gerade deshalb reift in ihm der Wunsch die Welt zu verändern - sie zu einem glücklicheren Ort zu machen: Er möchte Fröhlichkeit verbreiten.

Wie dieser Wunsch nach und nach in ihm reift, was er zur Umsetzung plant und wie er schlussendlich zum Weihnachtsmann wird, hat Matt Haig auf eine wundervolle und mitreißende Art in dieser Geschichte beschrieben. Die Illustrationen von Christ Mould runden das Ganze ab und machen aus diesem Buch etwas außerordentlich Grandioses.

Fazit:
Ich habe bei diesem Buch gelacht, gezittert, gebangt und geweint und am Ende konnte ich es mit einem wohligen Gefühl ums Herz schließen. Schon das allein zeigt, dass die Geschichte von Nikolas etwas ganz besonderes ist. Aber es zeigt auch noch einmal ganz genau, worum es an Weihnachten wirklich geht - Liebe, Freude, Freunde und ein fröhliches Miteinander. Etwas, das in der heutigen konsumgeprägten Zeit leider oft vergessen wird. Mit diesem Buch wird man auf eine wundervolle Art und Weise noch mal daran erinnert.

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Lustiger Geschwisteralltag

Das ungeheimste Tagebuch der Welt!, Band 1: Wie mein bescheuerter Bruder Klassensprecher in meiner Klasse wurde … (Comic-Roman aus zwei Perspektiven für Kinder ab 10 Jahren)
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Inhalt

Ein neues Schuljahr steht an und in Karlines Klasse kommt ein neuer Mitschüler. Aber nicht irgendein neuer Schüler – es ist ihr „Patchworkbruder“ Paul, der das Schuljahr wiederholen muss.

Jetzt ...

Inhalt

Ein neues Schuljahr steht an und in Karlines Klasse kommt ein neuer Mitschüler. Aber nicht irgendein neuer Schüler – es ist ihr „Patchworkbruder“ Paul, der das Schuljahr wiederholen muss.

Jetzt hat sie also kaum mehr Zeit ohne ihn und muss ihn auch noch in der Schule ertragen. Aber sie hat auch einen Trumpf in der Hand, denn sie kennt sein geheimes Tagebuch, das sie per Zufall gefunden hat und in dieses Tagebuch schreibt Paul all seine Gedanken – über Karline, über seine Zukunft als DJ und auch über seine Pläne als Klassensprecher.



Meine Meinung

Die Geschichte lebt von den beiden Tagebüchern von Karline und Paul. Karline fotografiert regelmäßig Pauls Tagebucheinträge ab und kommentiert diese dann in ihrem eigenen Tagebuch. Optisch kann man die Tagebucheinträge auch gut unterscheiden, da Karline an vielen Ecken kleine Schnörkelkritzeleien und einen eher mädchenhaften Schrifttyp hat. Pauls Einträge sind durch Pfeile, Kästen und eher harte Striche erkennbar.

Einmal angefangen, fliegen die Seiten eigentlich nur so dahin. Aufzuhören fiel mir zwischendurch recht schwer, schließlich wollte ich wissen, was Karlines Reaktion auf Pauls Tagebucheintrag ist und ein kleinwenig habe ich mich auch selbst wie auf einer „geheimen Mission“ gefühlt – schließlich habe ich fremde Tagebücher gelesen ^^

Die Probleme der zwei untereinander und auch mit manchen Mitschülern würde ich als typische Probleme der Altersklasse von 6.-Klässlern bewerten.

Kleinere Streitereien und Eifersüchteleien unter Geschwistern, Integration in einer neuen Klasse, erste Schmetterlinge im Bauch.

Hinzu kommen dann noch die unterschiedlichen Interessenschwerpunkte von Karline und Paul. Karline wollte ursprünglich ebenfalls Klassensprecherin werden und ihre Anliegen als Klassensprecherin sahen gänzlich anders aus wie Pauls Pläne.

Pauls großer Wunsch ist nämlich irgendwann einmal DJ zu werden und früh übt sich, wer später groß rauskommen möchte.

Karlines Schwerpunkt hingegen liegt vielmehr im Umwelt- und Klimaschutz.

Dass die zwei sich hier irgendwann in die Quere kommen, kann man sich schon am Anfang des Buches denken.



Fazit

Wer „Tagebuch-Geschichten“ mag, der wird hier abgeholt. Es gibt viele Stellen, an denen man schmunzeln oder herzhaft lachen muss. Leser, die in der gleichen Altersklasse wie Paul und Karline sind, können sich sicherlich noch besser in die zwei Protagonisten hineinversetzen, aber auch als Elternteil macht dieses Buch Spaß und ab und an musste ich auch an die Zeit denken, als ich 12 Jahre alt war – Stichwort Völkerball.

Definitive Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 30.05.2021

Ein Buch über das Vermissen - sowohl für Kinder als auch für Erwachsene

Ob nah, ob fern, ich hab dich gern!
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Klappentext

Am Anfang dieses Buches standen die vielen Umarmungen, die wir in dieser Zeit so vermissen. Es wurde zu einem Loblied auf die wunderbaren Möglichkeiten, wie wir dennoch aus der Ferne sagen ...

Klappentext

Am Anfang dieses Buches standen die vielen Umarmungen, die wir in dieser Zeit so vermissen. Es wurde zu einem Loblied auf die wunderbaren Möglichkeiten, wie wir dennoch aus der Ferne sagen können, dass wir uns sehr lieb haben.


Meine Meinung

Diese Geschichte, die in Reimform geschrieben ist, ist eine kleine Mutmachgeschichte darüber, dass man einander noch immer mag und lieb hat, auch wenn man sich nicht sehen kann.

Die Illustrationen sind wunderschön und füllen die Seiten komplett aus. Sie sind sowohl kindgerecht gestaltet, als auch für Erwachsene ansprechend.

Man könnte dieses Buch in die „Corona-Bücher“-Riege einreihen. Aber dadurch, dass die Pandemie nicht mit einem Wort erwähnt wird, ist dieses Buch vielseitig einsetzbar – wenn Freunde oder Familienmitglieder weiter weg ziehen; wenn man aufgrund einer schweren Erkrankung einander vorerst nicht sehen kann; wenn man vielleicht im Ferienort neue Freunde gefunden hat, diese aber in einem anderen Land leben … dies alles sind Situationen, in denen gerade Kinder manchmal dem Glauben verfallen, dass der andere einen nicht mehr mögen könnte, weil man einander nicht so oft oder gar nicht sehen kann und hier setzt dieses wundervolle Buch an.



Fazit

Eine wundervolle Geschichte, die einen daran erinnert, dass man einander nicht regelmäßig treffen muss, um sich zu mögen. Dass Freundschaft (und Liebe) auch auf Distanz durchaus funktionieren kann und irgendwann der Tag kommt, an dem man sich wiedersieht – man bis dahin sich aber durch kleine Gesten und vielleicht auch nur Gedanken und Erinnerungen an die Verbundenheit zueinander erinnern kann.

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