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Veröffentlicht am 01.07.2021

Braucht ein bisschen, bis es an Fahrt aufnimmt, wird dann aber richtig gut!

Die verschwundenen Studentinnen
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Nachdem die Freundin von Marianas Nichte Zoe brutal ermordet wird, ignoriert sie alle Verpflichtungen zuhause und reist zu ihr nach Cambridge, um dort für Zoe da zu sein. Sie trifft dort nicht nur auf ...

Nachdem die Freundin von Marianas Nichte Zoe brutal ermordet wird, ignoriert sie alle Verpflichtungen zuhause und reist zu ihr nach Cambridge, um dort für Zoe da zu sein. Sie trifft dort nicht nur auf die Geister ihrer Vergangenheit, sondern auch auf einen sehr charismatischen Professor, der mit Sicherheit irgendetwas zu verbergen hat. Da ist dieser mysteriöse und exklusive Club des Professors, in den nur besonders kluge, hübsche oder/und einflussreiche junge Frauen zutritt haben. Sehr verdächtig. Aber weil niemand Mariana glauben will, beginnt sie mit ihren eigenen Ermittlungen und bringt sich und ihre Nichte damit in große Gefahr…

Die Geschichte startet sehr gemächlich. Zunächst bekommen wir einen ausführlichen Einblick in Marianas Leben, ihre Vergangenheit und ihre Gefühlswelt. Es entsteht der Eindruck, dass einfach nur der Alltag einer leicht paranoiden Therapeutin geschildert wird, ohne dass sehr viel mehr passiert. Trotzdem ist da von Anfang an eine düstere Atmosphäre, die einen die ganze Zeit das Schlimmste erwarten lässt. Auch wenn die Geschichte sehr ruhig erzählt wird, war ich die ganze Zeit in Alarmbereitschaft.

Wie auch bereits im ersten Buch des Autors, hat diese Protagonistin ebenfalls eine therapeutische Ausbildung und arbeitet mit psychisch erkrankten Menschen. Mariana ist die Leiterin einer Gruppentherapie.

Sie begegnet einigen Männern, mal alten Bekannten, mal Patienten, mal eine flüchtige Unterhaltung in der Bahn, aber alle diese Männer sind aufdringlich, fast übergriffig und strahlen etwas Bedrohliches und Misstrauen erweckendes aus. Ob das Marianas Paranoia entspringt oder ob sie wirklich ausschließlich solchen Männern begegnet, konnte ich nicht sagen. Aber es machte alle Männer auf irgendeine Weise verdächtig.

Insgesamt war der Spannungsbogen aber eher flach. Aber die gesamte Geschichte war mit so etwas schwer Greifbarem und Unheilvollem durchzogen. Man hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Ich bin aber beim besten Willen nicht draufgekommen, was das sein könnte, obwohl so Vieles an der Geschichte irgendwie komisch war. Vor allem die Begegnungen und Unterhaltungen, die Mariana so hat.

Warum Mariana beschlossen hat, selbst den Fall zu lösen, konnte ich nicht so richtig nachvollziehen. Sie hat einfach angefangen Nachforschungen anzustellen und irgendwelche Leute zu befragen :D Sie wurde regelrecht besessen. Sie hat mich zwischendurch dann auch echt genervt. Spielt sich auf, wühlt in fremden Zimmern rum, hält Beweise zurück, obwohl sie doch unbedingt will, dass der Täter gefasst wird... Sie verhielt sich allgemein total ambivalent.

Es wurde immer verworrener. Es gab so viele Puzzleteile, aber sie wollten nicht so recht zusammenpassen. Mindestens ein Teil fehlte mir, ich hab‘s einfach nicht durchschauen können. Immer wieder dachte ich, ich wüsste, was vor sich geht, aber ich hab mich ja sowas von getäuscht :D die Auflösung kam überraschend und gnadenlos. Ein wirklich sehr gelungener Plottwist.

Wie es mit Mariana weitergeht, bleibt offen, was mir einerseits zwar gut gefallen hat, andererseits hat mich dieses offene Ende wahnsinnig neugierig gemacht und ich hätte gerne noch ein paar Kapitel mehr gelesen. Das Buch hat mir am Ende echt gut gefallen. Es hat eine Weile gedauert, bis es interessant und aufregend wurde. Das Erzähltempo steigerte sich langsam, aber stetig und wurde dann doch noch richtig spannend. Ein wirklich gelungener Thriller.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Manchmal braucht es nur einen Grund, um zu bleiben

A Reason To Stay (Intensive New-Adult-Romance von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau) (Liverpool-Reihe 1)
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Ein klappriges Auto, zwei Koffer und knapp 20 Pfund. So startet Billy ihr Leben in Liverpool. Die Jobsuche gestaltet sich schwierig, aber Billy ist eine Kämpferin und sie wird nicht aufgeben, bis sie genau ...

Ein klappriges Auto, zwei Koffer und knapp 20 Pfund. So startet Billy ihr Leben in Liverpool. Die Jobsuche gestaltet sich schwierig, aber Billy ist eine Kämpferin und sie wird nicht aufgeben, bis sie genau das erreicht, weswegen sie hergekommen ist. Als sie Cedric begegnet, gibt es für sie einen Grund mehr, zu kämpfen. Doch die beiden haben ihre Geheimnisse, die diesen Kampf beinah aussichtslos werden lassen…

Ehrlich gesagt, bin ich nicht so gut in das Buch gestartet, weil ich den Beginn und das Verhalten von Olivia, der besten Freundin von Billy, sehr konstruiert und nicht nachvollziehbar fand. Für den Einstieg hätte es 1000 bessere Möglichkeiten gegeben. Warum sich die Autorin gerade für diesen entschieden hat, konnte ich nicht verstehen.

Eines war aber schnell klar: Olivia hat nicht mehr alle Latten am Zaun, was sich hinterher als sehr sympathisch und lustig rausgestellt hat. Meine anfänglichen Vorbehalte waren mit Voranschreiten des Buches wie weggewischt.

Der Schreibstil ist locker und humorvoll. Er lässt sich schnell lesen und macht einfach Laune. Die Dialoge sind authentisch und die Figuren sympathisch.
Die Geschichte besteht aus vier Teilen und es wird abwechselnd aus Billys und Cedrics Perspektive erzählt, was sich wunderbar ergänzt hat.

Sowohl ihr erstes als auch ihr zweites Aufeinandertreffen war originell und witzig und auch ein bisschen unangenehm :D Aber ich mochte, dass die beiden direkt auf einer Wellenlänge waren, sodass ich mir dringend gewünscht habe, dass sich zwischen ihnen was entwickelt.

Cedric hat einfach etwas an sich. Er ist witzig und empathisch und auch ein wenig missverstanden. Mit seiner Art fand ich ihn gleich richtig süß. Er ist ein aufmerksamer und sympathischer Mensch, der eine Fassade von Selbstüberzeugung und ständiger Fröhlichkeit aufrechterhält. Das Glück anderer liegt ihm mehr am Herzen als sein eigenes, auch wenn er sich vielleicht anders gibt.

Ich konnte nicht anders, als Billy zu bewundern. Sie weiß, was sie will und setzt alles daran, ihre Ziele mit allen Mitteln zu erreichen. Sie wartet nicht ab, sie nimmt die Dinge in die Hand. So wie Cedric, hat auch sie ein Geheimnis, vor dem sie glaubt, sich und andere schützen zu müssen.

Beide scheinen eigentlich sehr offene und zugängliche Menschen zu sein, aber wenn es um ihre Vergangenheit geht, machen sie dicht. Die ganze Zeit bekommen wir nur kleinere Andeutungen und Erinnerungsfetzen, aber weder wollen sie sich gegenseitig erzählen, was sie in ihrer Vergangenheit so geprägt hat, noch verraten sie es den Leser:innen. Ich bin beinah vor Neugier geplatzt. Sie machen beide so ein großes Geheimnis aus sich und stehen sich deshalb nur selbst im Weg...

Als Cedric sich dann erklärt hat, macht alles Sinn. Ich mochte ihn mit einem Schlag noch sehr viel mehr. Die Autorin hat sich scheinbar viel mit dem Thema beschäftigt und geht sehr einfühlsam und behutsam damit um. Das fand ich sehr gelungen.

Das Buch ist voller wunderschöner Momente. Teilweise waren es die "selbstverständlichen" und unaufgeregten Dinge, die mich berührt haben und mir die Tränen in die Augen gejagt haben. Manche Dinge sind eben doch nicht so selbstverständlich, aber dieses Buch hat es so wirken lassen.

Es wurden noch mehr kritische und wichtige Themen angeschnitten, so viele, dass es mir ein bisschen erzwungen vorkam. Die Autorin hat viel zu erzählen und möchte auf viele Ungerechtigkeiten und tabuisierte Themen aufmerksam machen. Die sind auch alle wichtig und sollen auch sichtbar gemacht werden, hier wollte die Autorin dennoch zu viel.

Am Ende wurde es nochmal richtig rasant und aufregend, ich bekam regelrecht Panik. Den Twist habe ich nicht kommen sehen. Er war mir zwar etwas too much, aber definitiv überraschend. Eine etwas einfachere Lösung wär aber ausreichend und glaubwürdiger gewesen.

Das Buch war anders als ich erwartet hatte. Es beschäftigt sich mit Themen, mit denen ich nicht gerechnet hatte und ich fand es richtig gut. Wer sich mal wieder eine tiefe Geschichte mit vielen berührenden Momenten wünscht, liegt mit diesem Buch genau richtig.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

Bewegende und vor allem authentische Geschichte, die mich zum weinen und zum lachen gebracht hat.

Hannes
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Hannes hatte einen schweren Motorradunfall und liegt seither im Koma. Sein bester Freund Uli kommt ihn beinah täglich besuchen und schreibt ihm Briefe über seinen Alltag, die Hannes lesen soll, wenn er ...

Hannes hatte einen schweren Motorradunfall und liegt seither im Koma. Sein bester Freund Uli kommt ihn beinah täglich besuchen und schreibt ihm Briefe über seinen Alltag, die Hannes lesen soll, wenn er wieder aufwacht. Es ist eine Geschichte über eine ganz besondere Freundschaft.

Das Buch beginnt sehr dramatisch, blutig und schockierend. Es sind Ulis Erinnerungen an den Unfall, Hannes letzte wache Momente. Dann startet die Geschichte im Krankenhaus.

Uli verbringt seine Tage damit, seinen Zivildienst in einer Klinik für psychisch Kranke zu leisten. Er besucht Hannes fast täglich und erzählt ihm von seinem Tag und seinem Leben und schwelgt mit ihm in Erinnerungen, immer mit der Hoffnung, eine Reaktion bei Hannes hervorzulocken, die leider immer ausbleibt. Obwohl er ihn manchmal ganz sicher Grinsen sieht!!

Den Schreibstil mochte ich, er ließ sich gut lesen. Die Briefe wirkten echt und ehrlich, so konnte ich Uli in all seinen Facetten kennenlernen. Ich konnte ihn gut leiden, er hat das Herz am rechten Fleck. Er legt sich für seinen besten Freund echt ins Zeug. So eine unerschütterliche Freundschaft ist so wertvoll.

Trotz des eigentlich erdrückenden Settings, schafft die humorvolle und unbeschwerte Art des Schreibstils eine recht lockere und angenehme Atmosphäre. Aber auch wenn der Ton des Erzählens überwiegend positiv ist, schwingt die Schwere der Situation immer mit. Man merkt, wie Uli immer wieder in ein Loch fällt und sich schwer tut, voll und ganz zurück in sein Leben zu finden. Immerhin die Arbeit in der Klinik und die Besuche bei Hannes tun ihm gut und geben ihm Kraft, weiterzumachen.

Ich hab nicht selten einfach laut drauf losgelacht - super Situationskomik! Uli hat mich mit seinen Anekdoten aus seinem Leben aber nicht nur zum Lachen gebracht, ich musste auch immer wieder ein paar Tränchen verdrücken. Die Geschichte von Uli und die Menschen, die ihn umgeben ist sehr berührend.

Der Uli ist ein Herzensguter. Er hat in seinen Briefen echt sein Innerstes nach außen gekehrt. Wie er sich um die Menschen im Vogelnest - wie er es liebevoll nennt - kümmert, auf seine ganz eigene Art, das war so schön. Er hat einfach ein einnehmendes Wesen. Er hat sogar die Walrika auf seine Seite gebracht und das war bestimmt nicht einfach ^^ und nur fürs Protokoll: die Walrika liebe ich auch :D

Die Geschichte wirkt echt und hat so viele schöne authentische Momente. Ich konnte es nicht in einem Rutsch lesen, musste es immer wieder beiseitelegen. Es hat eben doch einen starken Monologcharakter, der an der einen oder anderen Stelle nicht so fesselnd war. Das Buch hat es aber immer wieder geschafft, mich zu packen. Es passierten halt doch immer wieder so witzige, berührende oder interessante Sachen und mich hat die Geschichte jedes und jeder einzelnen in Ulis Leben brennend interessiert. Ich wollte wissen, wie es mit ihnen weiterging.

Ich habe das Buch gerne gelesen, einfach weil Uli so ein toller Typ ist :D Die Geschichte ist sehr bewegend und ich empfehle sie gerne weiter.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Laaanger Einstieg, tolles World-Building, sympathische und sehr einnehmende Charaktere und großartige Unterhaltung :)

Die Verzauberung der Schatten
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Es ist nun vier Monate her. Der schwarze Stein ist mit Holland im schwarzen London verschwunden und Lilas und Kells Wege haben sich getrennt. Rhys und Kells Leben sind unumkehrbar miteinander verknüpft, ...

Es ist nun vier Monate her. Der schwarze Stein ist mit Holland im schwarzen London verschwunden und Lilas und Kells Wege haben sich getrennt. Rhys und Kells Leben sind unumkehrbar miteinander verknüpft, aber Rhy ist am Leben – das ist das Wichtigste. Lila hat sich der Mannschaft des Captains Alucard angeschlossen und segelt mit ihnen über die Meere, während im roten London die Vorbereitungen für das magische Turnier in vollem Gange ist. Die Menschen strömen aus allen Ländern zu dem großen Event und auch Alucard ist mit Lila und seiner Crew auf dem Weg dorthin. Und während sich im roten London alles auf die Spiele konzentriert, kommt wieder etwas Leben ins weiße London. Der neue König ist dabei, seinen Thron zu besteigen und er hat Pläne, seine Welt wieder zu neuer Macht zu verhelfen – zu Ungunsten der anderen London…

Der Einstieg in das Buch habe ich wie auch schon im ersten Teil als sehr lang empfunden. Die neuen Gegebenheiten und Figuren werden vorgestellt, die Geschichte kommt nur langsam ins Rollen. Lila lernt mehr und mehr ihre Fähigkeiten kennen und versucht sie zu beherrschen. Als sie von dem magischen Turnier hört, kann sie natürlich nicht anders, als zu versuchen, ihre neu entdeckten magischen Kräfte dort auszutesten. Auf Lila und ihr Talent, sich in Gefahren zu stürzen ist einfach Verlass.

Rhy und Kell haben mit dem Umstand zu kämpfen, dass sie a) beinah den Weltuntergang hervorgerufen hätten und sie b) nun auf eine Weise miteinander verbunden sind, wie es nur schwer zu ertragen ist. Ihre Beziehung wird einer harten Probe unterzogen.

Ich habe die Lila und Kell als Team vermisst. Dass sich ihre Wege getrennt haben, fand ich echt fies. Die Dynamik zwischen den beiden ist einfach ganz besonders. Ich habe ihrem erneuten Treffen in diesem Buch entgegengefiebert und das hat meine Geduld echt überstrapaziert :D

Die zweite Hälfte des Buches war dann viel interessanter. Es brauchte wieder ein bisschen, bis das Buch an Fahrt aufnahm, aber insgesamt mochte ich das Tempo der Geschichte ganz gerne. Die Autorin nimmt sich Zeit für das World-Building und gibt ihren Figuren viel Tiefe. Ich hatte das Gefühl, die Charaktere in all ihren Facetten zu kennen und konnte ihre Handlungen und Entscheidungen gut nachvollziehen. Sie sind in ihrer Art einfach authentisch und sympathisch. Neben der fantastischen Idee der Story sind die Figuren die große Stärke dieser Reihe und einer der größten Faktoren (zusätzlich zum schlimmen Cliffhanger), warum ich die Geschichte unbedingt weiterlesen möchte!

Es gibt auch einige Nebenschauplätze, die in kleineren Kapiteln so nebenherlaufen, die allerdings für die Handlung nicht zu unterschätzen sind. Sie sind es, die den Nervenkitzel und das pure Chaos am Ende des Buches zu verantworten haben. Sie bauen sich im Hintergrund still und heimlich auf, nur um zum Ende hin in einem lauten Knall zu explodieren.

Der erste Teil der Reihe hat mich mehr begeistern können als dieser zweite. Der Einstieg zog sich sehr lange hin und auch der Aufhänger des Buches – die magischen Spiele – fand ich nicht so spannend, wie die Idee des ersten Teils. Trotzdem hat mich auch dieses Buch wieder sehr gut unterhalten und ich möchte unbedingt wissen, wie es mit den vier London weitergeht.

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Veröffentlicht am 06.06.2021

Spannende Geschichte um das Geheimnis des Ordens der Seher

Die Stadt der Seher
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Vastona gilt mit ihren Mauern als uneinnehmbar. Doch der Schwarze Herzog hat bisher noch jede Stadt eingenommen und er ist mit seinem Heer auf dem Weg nach Vastona, der Stadt der Seher. Sie dienen Vastona ...

Vastona gilt mit ihren Mauern als uneinnehmbar. Doch der Schwarze Herzog hat bisher noch jede Stadt eingenommen und er ist mit seinem Heer auf dem Weg nach Vastona, der Stadt der Seher. Sie dienen Vastona und scheinen für die Stadt die letzte Hoffnung zu sein. Der junge Marco soll ein Teil von ihnen werden. Alle Hoffnung wird in seine Gabe gesetzt. Können die Seher Vastona schützen? Vielleicht wird es auch der geniale Erfinder Zalvado sein, der sie rettet? Aber Zalvado ist nicht ganz ehrlich, was seine Person anbelangt und auch die Seher scheinen ein Geheimnis zu hüten... Wem kann Marco trauen?

Ich war von der ersten Seite an gefesselt. Auch ohne wirklich zu wissen, welche Richtung die Geschichte einschlagen würde, hat das Buch einen starken Sog auf mich ausgewirkt. Trotz des etwas ausgedehnten Einstiegs konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Den armen kleinen Marco hab ich sofort ins Herz geschlossen. So bemitleidenswert und hoffnungslos, ich hab so mit ihm gelitten. Und nur mit einer schicksalhaften Begegnung ändert sich alles - hoffentlich zum Besseren. Aber alles an Veränderung konnte nur besser sein als sein bisheriges Leben… oder?

Marcos Kapitel habe ich ein bisschen lieber gelesen als die von Ombro. Marcos Geschichte und sein Werdegang haben mich einfach mehr gefesselt. Aber auch Ombros Perspektive war interessant und spannend zu verfolgen. Später kommt noch die Perspektive von Elena hinzu, die ich auch sehr gerne gelesen habe.

Was mir am Schreibstil besonders gut gefallen hat ist, dass er sich je nach Perspektive an den Charakter angepasst hat. So waren die Perspektiven von Marco und Elena leichter und unbeschwerter zu lesen als Ombros Perspektive, die einen erwachseneren und ernsteren Ton anschlug. Trotzdem war es unverkennbar ein und derselbe angenehm zu lesene Stil. Das fand ich sehr gelungen.

Rückblickend war Ombro als Figur irgendwie überflüssig. Wäre er in der Geschichte nicht aufgetaucht, hätte sich quasi nichts geändert. Ich frag mich, warum der Autor ihm sogar eine eigene Perspektive geschrieben hat.

Marco gerät zwischen die geistliche und die weltliche Welt, indem er Teil des Ordens der Seher wird und sich kurz darauf mit einem Gelehrten und Erfinder anfreundet, der die Seher für Hochstapler und ihre Gabe für Humbug hält. Und zu beiden hat Marco eine starke Verbindung. Die Seher setzen auf Marco, sind überzeugt, dass er Vastona als Seher retten wird. Aber als Teil des Ordens muss er allem Weltlichen entsagen, auch den Frauen, dabei ist er gerade dabei, sich in Elena zu verlieben. Ein Dilemma, das zu einer regelrechten Zerrissenheit führt. Wofür wird er sich am Ende entscheiden? Ich habe mir ja ein Ende gewünscht, in dem er irgendwie alles unter einen Hut bekommt :D

Mitten im zweiten Teil des Buches schlägt die Geschichte plötzlich um, nimmt an Fahrt auf und geht in eine völlig andere Richtung als ich erwartet hatte. Es wurde richtig spannend.

Das Ende war merkwürdig und kam ziemlich plötzlich. Das hat mir nicht so gut gefallen. Trotzdem war es ein sehr aufregendes Finale mit ungewissem Ausgang, was mich immer schneller durch die Seiten hetzen ließ.

Rückblickend fehlte mir etwas der rote Faden und das Ende hätte ich mir anders gewünscht. Insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Der Autor hat eine sehr spannende und unterhaltsame Geschichte geschaffen.

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