Was wäre, wenn du aufwächst und nichts mehr so ist, wie es mal war?
Meinung
Als ich das erste Mal die Inhaltsangabe las, musste ich an Godspeed denken, schließlich schien es eine gewisse Ähnlichkeit und Parallele zwischen den zwei Geschichten zu geben. Die Tatsache, das ...
Meinung
Als ich das erste Mal die Inhaltsangabe las, musste ich an Godspeed denken, schließlich schien es eine gewisse Ähnlichkeit und Parallele zwischen den zwei Geschichten zu geben. Die Tatsache, das ein Mädchen in einen künstlichen Schlaf gebracht wird und einige Jahre später von einem fremden Jungen aufgeweckt wird und keiner mehr da ist, den sie mal kannte, brachte mich in einen leichten Déjà-vu. Aber wer genau so denkt wie ich, hat sich drastisch geirrt. Zwar klingt die Inhaltsangabe recht gleich, aber die Handlung ganz anders. Es gibt andere Elemente, Aspekte und Thematiken.
Rose wir öfters von ihren Eltern in einen künstlichen Schlaf versetzt, denn ihre Eltern sind viel unterwegs und können sie nicht immer zu den Großeltern bringen. Durch diesen künstlichen Schlaf muss sie nicht weg fahren und altert nicht. Sie kann so viel träumen, soviel sie möchte bis man sie wieder aufweckt, in jedem Fall sind es ihre Eltern, die von der Reise zurückkehren und sie wecken. Doch eines Tages wacht sie nicht im Beisein ihrer Familie auf, sondern im Beisein eines völlig fremden Jungen namens Bren und in weiter ferne keine Familie oder sonst jemanden, den sie kennt. Sie ist auf sich alleine gestellt in der fremden Welt. Dazu kommt noch, das sie Erbin eines riesen Konzerns ist und ein nicht identifizierbares Wesen nach dem Leben trachtet …
Die Protagonistin Rose kam mir sehr untergeordnet und abhänig von anderen vor. Sie akzeptierte das, was man ihr auftischte und ließ sich maßlos so biegen und lenken, wie es ihre Eltern gerne hätten und wurde somit eine leichte Marionette ohne eigene Meinungen und Äußerungen. Sie kam mir dennoch authentisch und sympathisch rüber, durch ihren Mut und ihrer Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit. Ihre Begebenheiten und Konflikte machten sie umso realistischer.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal in der Ich-Form von Rose. Sie erzählt sowohl von der Gegenwart, als auch von der Vergangenheit, welches ab und an eingebländet wird. Zum Anderen wird es aus der Sicht des nicht wirklich identifizierbaren Wesens erzählt, das nach Roses Leben trachtet um mehr Spannung aufzubauen.
Die Geschichte hat Emotionen – ohne Zweifeln! Man fiebert, trauert und fühlt mit der Protagonistin mit. Das alles wurde aus Wörtern erschaffen, was mich unfassbar zum stauen brachte. Denn der Schreibstil der Autorin ist wie eine Feder, die leicht im Winde verweht wird. Die Feder spürt zwar den Windzug und dennoch weiß sie nicht, wohin der Wind sie trägt. Und so erging es mir beim Lesen. Ich wusste nicht, was als nächstes geschah, auch wenn ich wusste, was in diesem Moment wirklich Sache ist.
Fazit
Auch wenn es mir am Anfang etwas schwer fiel in die Geschichte bzw. die neu erschaffene Welt zu gelangen mit all den neuen Begriffen, hatte mir der Roman gefallen. Den Genre kann ich selber nicht ganz unterordnen. Es ist weder eine Dystopie, noch Jugendfantasy oder Science Fictionen, denn in der Handlung ist jeweils ein Teil dieser Genre inbegriffen und dennoch ist es undefinierbar. Das Buch ist somit auf jeden Fall empfehlenswert und dies in jeder Hinsicht! Denn an negativen Punkten konnte ich nichts finden, obwohl ich danach gesucht hatte.