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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2021

solider Erstling

Der andere Sohn
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John muss sich unter falscher Identität nach Schweden absetzen, da ein Undercovereinsatz für das FBI ihn in tödliche Gefahr gebracht hat. Dort landet er schnell in einer Spezialeinheit, die sich mit einem ...

John muss sich unter falscher Identität nach Schweden absetzen, da ein Undercovereinsatz für das FBI ihn in tödliche Gefahr gebracht hat. Dort landet er schnell in einer Spezialeinheit, die sich mit einem Cold Case Fall beschäftigen, in dem ausgerechnet sein Bruder Bill der Hauptverdächtige ist. Damit ist klar, dass er bald in Gewissenskonflikte gerät und seine Ermittlungen nicht immer den Vorschriften folgen.

Gefallen hat mir, dass sowohl die Ermittlungsarbeit als auch andere Aspekte der rechtsstaatlichen Abläufe ausführlich geschildert werden und dem Ganzen dadurch sehr viel Authentizität gibt. Die Spannung baut sich langsam auf und es geht weniger um Action als um neue Erkenntnisse. Da es sich um den ersten Band einer Reihe handelt, hat das Finale ein paar offene Ende. Das hat mich etwas gestört aber es erhöht natürlich den Wunsch, weiterzulesen.

John als Hauptdarsteller blieb etwas blass in seiner Gefühlwelt, da ist noch Potential nach oben. Solider Roman mit viel Crime und einer Prise Thrill.

Veröffentlicht am 06.06.2021

Flucht in den Kriegswirren

Das letzte grüne Tal
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1944 fliehen deutsche Familien aus der Ukraine. Anfangs nimmt die Familie Martel dafür auch die Hilfe der Nazis in Anspruch gerät aber alsbald in Gewissenskonflikte, als sie einer Jüdin helfen wollen. ...

1944 fliehen deutsche Familien aus der Ukraine. Anfangs nimmt die Familie Martel dafür auch die Hilfe der Nazis in Anspruch gerät aber alsbald in Gewissenskonflikte, als sie einer Jüdin helfen wollen. Die Geschichte einer Flucht in den Wirren des zweiten Weltkrieges ist sehr spannend erzählt aber es ist wie zu erwarten kein Gute-Laune-Buch. Die Dramatik der Geschehnisse wühlt auf und oft ist es einfach unfassbar, wozu die Menschen in so einer Ausnahmesituation fähig sind – im Guten als auch im Schlechten.

Mark Sullivan versteht es, den Leser zu fesseln und dabei noch eine Botschaft zu transportieren. Auch wenn einige Figuren schon etwas stereotyp gezeichnet sind, hat mich „Das letzte grüne Tal“ sehr gut unterhalten, der Spannungsbogen findet zu einem guten Ende und ich kann es für alle weiterempfehlen, die sich für die Zeit und die Geschehnisse interessieren.

Veröffentlicht am 29.05.2021

ein anderes Land - gar nicht so weit weg

Ein anderes Land
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Christian Brückner als Erzähler ist es, der mich durch dieses Geschichte getragen hat, die sehr ruhig und unspektakulär daher kommt und die dem Zuhörer viel Raum zum Nachdenken und Hineinfühlen gibt. Es ...

Christian Brückner als Erzähler ist es, der mich durch dieses Geschichte getragen hat, die sehr ruhig und unspektakulär daher kommt und die dem Zuhörer viel Raum zum Nachdenken und Hineinfühlen gibt. Es dauerte lange, bis ich die Charaktere einschätzen konnte, bis ich glaubte zu wissen wie Rufus und wie Leona ticken. Aber dann kommt es zu einem scheinbaren Suizid. Und plötzlich ist alles ganz anders.

Die 50ger Jahre der immer noch rassistischen USA sind es, die hier sehr kleinteilig und aufmerksam beschrieben werden. Die New Yorker Künstlerszene ist bereits offener und aufgeschlossener gegenüber verschiedenen Ethnien und diverser Sexualität. Aber der Rest der Gesellschaft ist es nicht. Und das spürt man in jeder Szene, in den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten. Wer eine Ahnung davon bekommen möchte, wie es vor 70 Jahren war und wie es heute noch in vielen Teilen der Welt ist, der bekommt hier einen Spiegel vorgehalten.

Ein bisschen fehlte mir die Spannung in diesem Hörbuch. Denn die Dramatik wird oft nicht namentlich benannt und ist so still wie unspektakuär. Trotz der großen Gefühle die hier offenbar werden.

Veröffentlicht am 29.05.2021

anspruchsvolle Biografie

Hegels Welt
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"Hegels Welt" beschreibt sehr gut, worauf der Leser sich mit dieser Biografie einlässt.
Jürgen Kaube beschreibt das Leben des berühmten Philosophen mit all seinen Facetten und großen wie kleinen Erlebnissen. ...

"Hegels Welt" beschreibt sehr gut, worauf der Leser sich mit dieser Biografie einlässt.
Jürgen Kaube beschreibt das Leben des berühmten Philosophen mit all seinen Facetten und großen wie kleinen Erlebnissen. Das Private steht dabei gleichwertig neben dem Beruflichen. Persönliche Schicksalsschläge, familiäre Geschehnisse und der Mensch Hegel spielen eine große Rolle. Daneben wird das Werk des Autors beleuchtet und in direkten Zusammenhang mit dem gesetzt, was zu Lebzeiten des Mannes im politischen, weltpolitischen und gesellschaftlichen Weltgeschehen passierte.

Das Buch ist sehr komplex und im besten Sinne ein Sachbuch, welches mit vielen Fakten und Daten arbeitet. Darauf muss man sich einlassen, das muss man auf sich wirken lassen. Und auch mal manches hinnehmen und nicht versuchen, alles zu verstehen. So habe ich es gelesen, denn weder besitze ich große philosophische Vorkenntnisse, noch ist mein technisches Verständnis besonders ausgeprägt. Aber mir gefällt das große Ganze, was der Autor versucht aufzuzeigen. Der Grundton ist Umbruch, Neues, Fortschritt und gleichzeitig Aufmerksamkeit und der Blick auf eine Welt, in der Hegel zu Hegel wurde, weil er ein Denker war, weil er Zusammenhänge suchte, weil er den Menschen im Zentrum aller Veränderungen sah und auch, weil er selber für sich die Mitte suchte.

Ein hervorragend recherchiertes, vielschichtiges Sachbuch. Nicht ganz einfach zu lesen. Also Zeit nehmen.

Veröffentlicht am 19.05.2021

unterhaltsam

Imperator
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Ich bin ein wenig zwiegespalten bei diesem Buch. Ja, der Plot ist ein Kai Meyer und durchaus unterhaltsam und mal etwas anderes. Es handelt sich auch nicht um einen reinen okkulten Thriller sondern es ...

Ich bin ein wenig zwiegespalten bei diesem Buch. Ja, der Plot ist ein Kai Meyer und durchaus unterhaltsam und mal etwas anderes. Es handelt sich auch nicht um einen reinen okkulten Thriller sondern es hat wie erhofft auch Fantasy-Elemente.

Aber irgendwie ist es kein richtiger Kai Meyer finde ich. Es wurde ja von Lisanne Surborg geschrieben und man merkt, dass sie einen anderen Schreibstil hat. Nicht dass er schlecht wäre, aber es ist kein Kai Meyer. Vielleicht wurde ich deshalb mit den Protas nicht richtig warm und es fehlte mir das letzte Quentchen, um 5 Sterne zu vergeben. Unterhaltsam aber mehr auch nicht.