Etwas enttäuschend
Deluxe DreamsInhalt
Die junge Studentin Sadie erlebt die Reise ihres Lebens. Als Rucksacktouristin entdeckt sie Europa. Seit ein paar Wochen alleine, denn nach einem Fremdgehskandal hat sie sich mitten in der Reise ...
Inhalt
Die junge Studentin Sadie erlebt die Reise ihres Lebens. Als Rucksacktouristin entdeckt sie Europa. Seit ein paar Wochen alleine, denn nach einem Fremdgehskandal hat sie sich mitten in der Reise von ihm getrennt. Bevor sie in ein paar Wochen zurück zu ihrem Leben nach Seattle und ihrer Mutter zurückfliegt, deren Stütze sie schon seit Jahren ist, will sie ihre Zeit in Barcelona genießen. Von Nizza soll es an diesem Abend losgehen, aber statt einen Zug erwischt sie einen Dieb, der sie nachts ausrauben will und wegen dem sie sich den Fuß verletzt. Zum Glück ist Olivier zur Stelle und rettet sie. Er bringt sie nicht nur ins Krankenhaus, am nächsten Morgen wacht sie zudem in einem luxuriösen Hotel auf. Ihr Retter ist kein anderer als Olivier Dumont, Erbe eines Modeimperiums und unsagbar sexy. Die beiden fühlen sich sofort zueinander hingezogen und geben sich dem hin. Aber Olivier verschweigt etwas vor ihr. Etwas, das nicht nur ihrer Liebe sondern auch Sadies Leben in Gefahr bringen könnte.
Meine Meinung:
Der Schreibstil nimmt einen beim Lesen wirklich sofort ein und ist sehr angenehm. Man merkt wirklich nicht wie schnell man durch die Seiten fliegt.
Das Cover ist wirklich schön. Es strahlt für mich eine klassische Eleganz aus, die perfekt zum Inhalt und zur Stimmung des Buches passt.
Sadie macht von Anfang an einen sehr liebenswerten Eindruck. Sie scheint mutig und lebensfroh zu sein. Gleichzeitig hat sie aber auch Probleme, die erklärt und durchleuchtet werden und die sie als Charakter menschlich erscheinen lassen. Sie fühlt sich, z.B. sehr verantwortlich für ihre Mutter, die schon lange mit psychischen Problemen zu kämpfen hat und Sadie ist wirklich sehr besorgt um sie. Umso mehr genießt sie die Auszeit in Europa und ihr kleines Abenteuer mit dem fremden Franzosen. Ich mag sie grundsätzlich sehr gerne, finde aber auch dass sie im Laufe des Buches etwas naiv und nervig war. Mir hat ein bisschen Charakterentwicklung gefehlt. Sie hat sich kaum verändert, ist vielleicht etwas mutiger gewesen, weil sie sich auf Olivier eingelassen hat, aber mir hat da einfach etwas gefehlt. Ihre Gedanken haben sich auch nur um Olivier gedreht. Ich weiß nicht wie oft erwähnt wurde, dass er gut aussieht oder sie sich vorstellt gleich mit ihm in die Kiste zu springen. Sadies Gedanken und Handlungen waren eigentlich nur noch auf den Mann fokussiert und das fand ich schade.
Olivier war für mich zwar charmant, aber doch etwas farblos. Ich mochte seine Sicht im Buch wirklich gerne, einfach weil ich schon von Anfang an gespannt auf sein Geheimnis war und unbedingt wissen wollte, was hinter seiner Angst steckt. Außer dass er ziemlich gut aussieht und wahnsinnig sexy ist, kenne ich eigentlich keine Eigenschaft von ihm, die beschrieben wird. Was seine Familie angeht, da tut er mir echt leid. Die gegenseitige Abneigung war wirklich zu spüren und ich wollte wirklich wissen, was passiert ist. Leider hat auch die Aufklärung mich mehr als enttäuscht zurückgelassen. Aber dazu später mehr.
Die anderen Charaktere allerdings fand ich sehr interessant. So hat mich Oliviers Schwester Seraphine fast noch mehr fasziniert und emotional mitgenommen als die Beziehung von Sadie und Olivier. Und vor allem die böse Seite der Familie mit Blaise und Pascal. Sie hatten viel mehr Tiefe und haben für mich das Buch fast mehr getragen als die eigentlichen Protagonisten.
Ich fand den Anfang des Buches wirklich gut. Es fing spannend an und diese ganze Rettung hat mir irgendwie einen ziemlichen „Prinz auf weißem Pferd rettet Mädchen in Not“-Vibe gegeben. Und davon bin ich ja ein riesiger Fan. Genauso wie von reichen, sexy Erben. Olivier hat das für mich erfüllt. Und dann kam auch noch dieser tolle Handlungsort dazu. Frankreich ist sowieso schon toll und für mich hat es sich sofort nach Urlaub und Sonne angefühlt. Auch vom später auftauchenden Paris war ich angetan.
Allerdings beginnt das Buch bald ziemlich abzuflachen. Handlungstechnisch passiert nicht viel. Im ganzen Buch hat mir ein bisschen Spannung gefehlt auch wenn es zum Ende besser geworden ist, das muss ich zugeben, aber trotzdem ist es vor sich hingeflossen. Dafür gab es wirklich viel Erotik und Beschreibung wie gut der jeweils andere aussieht. Nach einer Zeit eher anstrengend. Es war schon unterhaltsam, weil doch interessante Szenen kamen. Ich fand die Nebencharaktere wahnsinnig interessant und war immer begeistert wenn sie aufgetaucht sind, weil das gleichzeitig hieß dass doch etwas Schwung aufkam. Je weiter man auf die Lüftung des Geheimnisses zulief desto besser ist es auch geworden. Es kam etwas Drama auf, die Autorin hat es zudem mit einer Wendung wirklich geschafft mich unheimlich zu überraschen.
Die Beziehung zwischen Sadie und Olivier war wirklich ziemlich oberflächlich. Es ging ziemlich schnell und ich habe ihre gegenseitigen Gefühle nicht verstanden. Sie kennen sich sehr kurz und unterhalten haben sie sich meiner Meinung nach auch nicht. Es kam für mich sehr gewollt rüber und als sie von Verliebtheit und Gefühlen fürs Leben gesprochen haben, war ich raus. Ich fand sie schon süß, keine Frage, sie passen auch gut zusammen. Aber für mich war das keine Dynamik wie es zu dieser Beziehung kam. Oder wo die Gefühle herkamen außer vom miteinander schlafen.
Als letztes noch ein kurzes Wort zu dem Geheimnis und zum Ende. Beides war für mich wahnsinnig unbefriedigend und als ich es gelesen habe war ich wirklich enttäuscht. Dafür, dass Olivier einen riesigen Aufstand macht, dass es so schrecklich ist und eigentlich sein gesamtes Leben aufgrund dieses Geheimnisses und der daraus folgenden Erpressung ändert, dachte ich es wird etwas mega schlimmes und erschreckendes. Das, was rauskam ist leider überhaupt kein Nachvollziehbarer Grund gewesen, weswegen sich mein Mitgefühl eher in Grenzen hält. Das Ende hätte man sich von Anfang an denken können, aber ich bin echt enttäuscht, dass Olivier sich eigentlich komplett verabschiedet und den ganzen Mist jemand anderen ausbaden lässt.
Fazit
Eher enttäuschend, aber das Buch hat auch gewisse Aspekte, die mir gut gefallen haben. So haben vor allem die Nebencharaktere viel für mich ausgemacht. Ich wurde manchmal überrascht und gegen Ende ist es etwas spannender geworden. Ganz okay für Zwischendurch, weil man nicht viel Nachdenken muss und der Schreibstil wirklich wahnsinnig entspannend und flüssig ist. Ich werde Band 2 vermutlich noch eine Chance geben, da ich Seraphine und Blaise sehr gerne mag und ihre Beziehung sehr spannend anzusehen war.