Die Bucht der Lupinen
Die Bucht der LupinenNach dem Tod ihrer Großmutter Lou fährt Anna mit ihren beiden Schwestern zu Lous Haus am Meer in Neufundland. Dort finden die Schwestern ein altes Foto. Darauf ist ein ihnen unbekannter Mann. Dieses Foto ...
Nach dem Tod ihrer Großmutter Lou fährt Anna mit ihren beiden Schwestern zu Lous Haus am Meer in Neufundland. Dort finden die Schwestern ein altes Foto. Darauf ist ein ihnen unbekannter Mann. Dieses Foto führt in Lous Vergangenheit in die 1930er Jahre nach Hamburg. Denn dort ist Lou aufgewachsen – als Jüdin.
Die Kapitel der Zeitachse der 1930er Jahre und der folgenden Zeit beginnt immer mit einem kurzen Tagebucheintrag von Lou, dann steigt der Leser direkt in das Geschehen ein. Dass Lou diese schreckliche Zeit überstehen wird, ist klar, jedoch nicht, was damals geschah. Ihrer Tochter und den Enkeltöchtern gegenüber war sie immer schweigsam. Nach und nach kommt Licht in diese Dunkelheit.
Autorin Johanna Laurin schreibt so gefühlvoll, dass ich die eine oder andere Träne während des Lesens im Auge hatte. Diese Geschichte hat mich auf beiden Zeitebenen emotional mitgenommen. Das Geschehen ist so gut dargestellt, dass ich manchmal das Gefühl hatte, direkt daneben zu stehen und alles zu beobachten. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, und auch die Landschaft kommt in der Beschreibung nicht zu kurz. Das Buch verliert sich dabei jedoch nicht in überflüssigen Beschreibungen.
Was ein Buch bei mir nur selten schafft, ist diesem gelungen. Ich erlebte ein intensives Kopfkino. Der Roman bietet auch alles an Gefühlen auf, welche nach meiner Meinung in eine Geschichte dieses Genres gehören. Genau so sollte es sein. „Die Bucht der Lupinen“ wird definitiv in mein Regal der Lieblingsbücher wandern.
Ich danke dem Bloggerportal und dem Goldmann-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.