Zwischen Verbot und Verlangen
Kings of the Underworld - MaximWorum geht es?
Anya Krylow ist die Tochter eines berüchtigten Mafiabosses in New York. Als diese hat sie ihr ganzes Leben behütet und fremdbestimmt gelebt, doch hat davon nun genug. Anya möchte ihr Leben ...
Worum geht es?
Anya Krylow ist die Tochter eines berüchtigten Mafiabosses in New York. Als diese hat sie ihr ganzes Leben behütet und fremdbestimmt gelebt, doch hat davon nun genug. Anya möchte ihr Leben selbstbestimmen und kann mit Mühe ihren Vater davon überzeugen außerhalb von New York Jura studieren zu gehen. Allerdings muss sie sich dabei auf zwei Bedingungen einlassen: 1. Ihr großer Bruder Nikolai begleitet sie, 2. Sie muss nach Baltimore ziehen, in die Stadt des Familienfreunds und Mafiabosses Maxim, welcher leider schon seit ihrer Jugend ihr Teenagerschwarm ist. Doch davon möchte Anya sich nicht ihr neues Leben kaputt machen lassen, außerdem ist sie doch auch schon lange über Maxim hinweg… er war ein Teenagerschwarm und sonst nicht mehr- richtig?
In Baltimore angekommen wird Anya schnell in den Unialltag hineingezogen und findet in ihrer offenherzigen und energetischen Kommilitonin Rachel eine gute und erste richtige Freundin.
Allerdings kreuzen sich Anyas und Maxims Wege immer wieder und schon bald kann sie die Reaktion, die Maxim auf ihren Körper hat nicht mehr leugnen. Das Problem ist, dass dies eine Liebe ist, die nicht sein darf.
Meine Meinung
Das Buch „KINGS OF THE UNDERWORLD - MAXIM” ist das erste Buch in einer Reihe von Büchern, die alle in derselben Welt spielen, sich aber auch andere Charaktere fokussieren. In diesem Band der Liebesromanreihe liegt der Fokus auf der Liebesgeschichte zwischen Anya und Maxim. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der zwei Hauptcharaktere in abwechselnden Kapiteln. Dadurch bekommt man einen Einblick in die Gefühle und Gedanken der Charaktere und kann sie besser nachvollziehen, was mir sehr gut gefallen hat. Vor allem auch mal die Sicht der männlichen love interest zu haben, hat mich sehr begeistert, da man dadurch nicht die ganze Zeit in dunkeln tappt, was diese nun denkt oder warum sie so handelt wie sie handelt. Allerdings muss man anmerken, dass die Kapitel aus der Sicht von Maxim definitive kürzer und weniger vorhanden sind als die aus Anyas Sicht. Somit ist Maxim doch die meiste Zeit immer noch ein Rätsel was mich ein wenig gestört hat. Ich hätte es gerne etwas ausgeglichener gehabt.
Die Protagonistin Anya wächst einem schnell ans Herz. Man wird mitgerissen von ihren Ambitionen selbstständig zu sein und kann ihren Willen nach Freiheit spüren und nachvollziehen. Somit feuert man sie bei jeglichen Aktivitäten an und es macht Spaß Anya dabei zuzusehen, wie sie sich neuen Herausforderungen stellt und lernt selbst in der Welt zurechtzukommen. Dabei zeichnet sie sich aus durch ihre Ehrlichkeit und Hingabe aus. Sie möchte hart arbeiten und ein normales Leben führen, auch wenn sie es einfacher haben könnte, und das fand ich sehr beeindruckend. Was mich ein wenig genervt hat, war ihre Naivität. Von jemandem der in einer Mafia-Familie aufgewachsen ist könnte man etwas mehr Vorsicht erwarten.
Nikolai ist ein typischer großer Bruder mit Beschützerinstinkt, doch die Liebe zwischen den beiden Geschwistern ist herzerwärmend und hat mir oft ein Lächeln auf die Lippen gezaubert.
Maxim ist nicht so blutrünstig wie er beschreiben wird. Er ist anfangs sehr verschlossen und mysteriös, später charmant und süß. Er ist der Einzige, der Anya Selbstständigkeit zutraut und diese auch immer wieder verteidigt. Kommunikation ist allerdings nicht so seine Domäne, was zu vielen Konflikten in seiner Beziehung zu Anya führt.
Konträr dazu ist Anyas beste Freundin Rachel die wohl aufgeschlossenste und liebenswerte Person im ganzen Buch. Mit ihrer fröhlichen Art hat man sie sofort ins Herz geschlossen. Während des Buchs ist sie Anyas treue Begleiterin und hilft ihr mit ganzer Kraft durch allerlei Herzensschmerz.
Den Schreibstil finde ich sehr zugänglich und flüssig. Die Beschreibungen von Personen und Umgebung geben genug Input, um sich alles vorstellen zu können und sind auch bildlich ausgeschmückt, überrumpeln einen allerdings auch nicht mit zu viel Details, sodass auch noch etwas Raum für die eigene Fantasie bleibt, was mir sehr gefällt.
Was man anmerken muss ist, dass das Mafia-Setting wirklich bloß ein wenig den Rahmen setzt, sonst aber wenig Einfluss auf die Geschichte hat. Wer also eine Mafia-Geschichte voll mit Blut und Intrigen erwartet, der ist hier falsch.
Des Weiteren war das Ende sehr gehetzt und die Ereignisse überschlugen sich. Dadurch wurde den Charakteren keine Zeit gelassen die Konflikte glaubwürdig zu überwinden. Das führte dazu, dass das Ende für mich eher unangenehm und nicht romantisch war. Es bleiben auch noch viele Lücken offen und Fragen die zu beantworten sind.
Fazit
„KINGS OF THE UNDERWORLD - MAXIM” ist ein klassischer Liebesroman mit liebenswerte Charakteren. Er beinhaltet alles was sich ein Fan dieses Genres wohl erhoffen könnte: Erotika, intensive Gefühle, Gefühlsachterbahnen, Herzschmerz, Versöhnung und Humor. Nichts neues oder Innovatives, aber doch lesenswert, wenn man Lust darauf hat.
Das Mafia-Milieu wird meiner Meinung nach allerdings zu viel mit dem Buch vermarktet dafür, dass es kaum Einfluss auf die Handlung nimmt und die Geschichte auch ohne dieses noch Sinn ergeben würde.