Dieses Buch ist ein Fest!
Inhalt:
Frida Kahlo - berühmte mexikanische Malerin und Ikone - wird als junges Mädchen bei einem Busunglück schwer verletzt. Eine Eisenstange bohrt sich von ihrer Schulter aus quer durch den Körper und ...
Inhalt:
Frida Kahlo - berühmte mexikanische Malerin und Ikone - wird als junges Mädchen bei einem Busunglück schwer verletzt. Eine Eisenstange bohrt sich von ihrer Schulter aus quer durch den Körper und durchstößt ihre Gebärmutter. Ihr Körper bleibt von diesem Ereignis lebenslang schwer gezeichnet. Doch Frida will sich von ihrem Schicksal nicht einschränken lassen. Sie entdeckt die Kunst und heiratet Diego Rivera - notorischer Frauenhelden, berühmtester Maler Mexikos und zwanzig Jahre älter. Mit ihm bereist sie fremde Länder. Die Beziehung der beiden ist nicht nur geprägt von Zuneigung, sondern auch von zerstörerischem Temperament.
Meine Meinung:
„Das Leben ist ein Fest“ ist, wie der deutsche Titel verspricht, tatsächlich ein Fest: Das Buch zelebriert Frida Kahlos Leben und ihre Kunst. Es folgt ihrer Biographie in kurzen, nicht immer chronologisch angeordneten Kapiteln. Dabei teilt es die Geschichte die Phasen in Fridas Biographie in drei große Abschnitte ein. Den blauen, den roten und den gelben Abschnitt. Jedes Kapitel ist mit einer Farbe überschrieben, die auf sehr raffinierter Art und Weise die Stimmung der folgenden Seiten einfängt.
Obwohl das Leben der Frida Kahlo von Schicksalsschlägen geprägt wird, ist es ein prachtvolles, farbenfrohes Leben. Sie tut mit unbändigem Willen und Trotz alles dafür, sich ihren Einschränkungen zu widersetzen und sich mit Farben zu umgeben. Diesen Zwiespalt fängt „Das Leben ist ein Fest“ wunderbar ein. Irgendwie schafft es die Autorin mit Worten, das Unsagbare, das oft in Fridas Bildern steckt, auszusprechen. Das hat mir wahnsinnig gut gefallen.
In der Sprache der Geschichte spiegelt sich das Wesen von Fridas Werken, aber auch ihr Charakter wider. Als Leser*in wird man hineingeworfen in eine rauschhafte, lasterhafte, üppige Welt. Man spürt Fridas Liebe zum Leben, aber auch ihre Wut und ihre Wankelmütigkeit, ihre Zerrissenheit zwischen einem kaputten Körper, der sich nach Ruhe sehnt und einem Geist, der genau deswegen nie genug bekommt.
Immer wieder werden Beschreibungen und Interpretationen von Fridas Bildern in den Text eingearbeitet und ihr Werk damit gewürdigt.
Beim Lesen hatte ich durchweg den Eindruck, dass dieses Buch und diese Autorin Frida Kahlo wirklich sieht und wirklich zum Ausdruck bringt, wer sie eigentlich war. Dabei wird nichts verklärt, sondern auch das ausgesprochen, was wirklich weh tut. Diese Geschichte zeigt Frida Kahlo in all ihrer Menschlichkeit.
„Das Leben ist ein Fest“ ist ein Muss für jeden Frida Fan. Allerdings bin ich der Meinung, dass man sich vor dem Lesen wenigstens oberflächlich mit dem Leben von Frida Kahlo beschäftigt haben sollte. Wenigstens die Eckpfeiler sollten bekannt sein, sonst wird man möglicherweise gerade zu Beginn von der zeitlich nicht immer klaren Anordnung der Kapitel durcheinander gebracht.
Fazit:
„Das Leben ist ein Fest“ schafft es auf eindrucksvolle Weise die Dunkelheit und die Heiligkeit in in Frida Kahlos Leben miteinander zu verbinden. Das Buch zeigt die ganze Farbpalette von Frida Kahlo. Die vibrierend knalligen Farben, aber auch die dunklen Schattierungen. Ein großartiges Porträt, das einer genauso großartigen Frau gerecht wird.