Mehr Tiefgang als erwartet
Familie ist, wenn man trotzdem lachtVom Klappentext her habe ich humorvolle und seichte Unterhaltung erwartet. In Sachen Humor wurde ich nicht enttäuscht, aber als seicht würde ich diese Geschichte nicht bezeichnen.
Für Familie Ruttmann ...
Vom Klappentext her habe ich humorvolle und seichte Unterhaltung erwartet. In Sachen Humor wurde ich nicht enttäuscht, aber als seicht würde ich diese Geschichte nicht bezeichnen.
Für Familie Ruttmann wird die bisherige Wohnung zu klein und sie sind auf der Suche nach einer größeren Bleibe. Sehr realistisch erzählt Wiebke Busch was einem so alles auf dem Wohnungsmarkt passieren kann. Nicht nur die Wohnraumknappheit, sondern auch die überhöhten Preise, gerade in den Großstädten, machen es für Familien schwer. Zieht man raus aufs Land muss man lange Anfahrzeiten zur Arbeit in Kauf nehmen und dann tummeln sich auch noch windige Typen und Betrüger in der Szene.
Aber die Wohnungsnot ist nicht das einzige aktuelle Thema. Die sympathische und herzensgute Flora wohnt nach dem Tod ihres Mannes allein in einer großen Villa mit einem weitläufigen Garten und fühlt sich sehr einsam. Außerdem reicht die Rente nicht, um das Anwesen in Schuss zu halten. Sowohl für sie als auch für die Familie Ruttmann ist in diesem Fall eine Mehrgenerationen-WG die Lösung.
Dann spielt die pragmatische Helen noch eine große Rolle in der Geschichte. Sie ist Steffi Ruttmanns beste Freundin seit Kindertagen. Die beiden ergänzen sich ziemlich gut. Und jeder, der eine Freundin wie Helen hat, kann sich glücklich schätzen. Obwohl sie selbst den Spagat zwischen Beruf und Kinderbetreuung vollziehen muss, ist sie stets für Steffi da.
Der locker-leichte und humorvolle Schreibstil sorgt für einen guten Lesefluss. Die unterschiedlichen Themen rund um die Wohnungssuche, Freundschaft, Isolation im Alter, Beziehungskrise und Aufdeckung eines Familiengeheimnisses sorgen außerdem für reichlich Abwechslung.
Mich hat die Geschichte angenehm überrascht und ich fühlte mich gut unterhalten.