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Veröffentlicht am 19.07.2021

Zwischen Berlin und Paris

Revolution morgen 12 Uhr
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Revolution Morgen 12 Uhr ist ein Buch mit einem ungewöhnlichen Titel (der einem Grafitti entspricht, dass der Protagonist am Bahnhof sieht) und es ist auch ein gediegener Roman. Im Jahr 2018 lässt sich ...

Revolution Morgen 12 Uhr ist ein Buch mit einem ungewöhnlichen Titel (der einem Grafitti entspricht, dass der Protagonist am Bahnhof sieht) und es ist auch ein gediegener Roman. Im Jahr 2018 lässt sich der an Deprsssionen sowie an Angst- und Panikattacken leidende Student Sean in eine Berliner Psychiatrie einweisen.

Er ist 24 Jahre alt und vielleicht ist es der große Altersunterschied, dass ich zu der Figur nicht richtig durchdringen kann. Man spürt, dass er sehr sensibel ist. Er hat britische wie französische Wurzeln. Neben Berlin ist Paris sein Sehnsuchtsort.

Ich finde schwer Zugang zu ihm, obwohl ich es mag, dass er sich soviel Gedanken macht. Davon zeigen auch die den Kapiteln vorangestellten Zeilen über jeweils einen Begriff.

Man erfährt ein wenig von seinem Zustand und seinem Klinikaiufenthalt, am meisten aber von seinen Kontakten zu anderen Leuten.
Phasenweise kann das Buch herunterziehen. Das Ende ist positiv, was ich sehr schätze. Aber über das gesamte Punkt gesehen, weiß ich nicht so Recht, was jetzt damit machen. Es lässt mich streckenweise ratlos.
Also kein schlechter Roman, aber für mich auch kein Highlight.

Veröffentlicht am 16.07.2021

Neuanfang

Sophies Café
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Der Roman erzählt von einer Frau, die jahrelang durch die Ehehölle geht und dann einen Neuianfang wagt.

Zuerst muss hier eine Warnung ausgesprochen werden. Die ersten Seiten sind von erschreckender Brutalität. ...

Der Roman erzählt von einer Frau, die jahrelang durch die Ehehölle geht und dann einen Neuianfang wagt.

Zuerst muss hier eine Warnung ausgesprochen werden. Die ersten Seiten sind von erschreckender Brutalität. Die schwangere Gabriella wird von ihrem gewalttätigen Ehemann so schlimm verprügelt, dass sie sogar das Baby verliert. Das wird ausführlich und detalliert geschicldert und vielleicht kann das nicht jede Leserin oder Leser ertragen.

Erst dann kommen entspanntere Abschnitte. Gabriella nennet sich jetzt Leah. Sie ist nach Rivertown, South Carolina geflüchtet und kommt bei der warmherzigen Sophie unter. Und sie lernt Crowley kennen, der sich für sie interessiert.

Diesen Plotverlauf gab es schon in vielen Büchern und manchmal kommt mir der Verdacht, diese Elemente werden zu kalkuliert eingesetzt.
Es fehlt mir ein psychologischer Unterbau, der eine gewalttätige Situation erläutert.

Was bleibt ist ein routiniert gemachter Roman des Genres, der auf bewährten Kleinstadtcharme, Freundschaft und Liebe setzt. Bewährte Zutaten, die auch hier funktionieren.

Veröffentlicht am 13.06.2021

Moonlight Bay Romanze

Still into you (Moonflower Bay 1)
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Der Plot hat eine gewisse Komik, obwohl er natürlich auch einem Genre-Schema folgt. Leider etwas zu starr.
Es gibt viel Kleinstadtcharme.Es gibt ein paar Beschreibungen der kanadischen Landschaft, aber ...

Der Plot hat eine gewisse Komik, obwohl er natürlich auch einem Genre-Schema folgt. Leider etwas zu starr.
Es gibt viel Kleinstadtcharme.Es gibt ein paar Beschreibungen der kanadischen Landschaft, aber das hätte für meinen Geschmack noch detaillierter sein können.

Eve Abbott erbt das Inn ihrer Tante Lucille und möchte es eigentlich schnell verkaufen, aber irgendwie erwarten alle Einwohner von Moonflower Bay, dass sie das Mermaid Inn wieder eröffnet.
Dann gibt es noch die Vergangenheit mit ihrem Jugendfreund Sawyer Collins, der jetzt Polizeichef ist. Vor 10 Jahren haben sie sich getrennt. Die Gefühle der beiden zueinander sind noch lebendig.
Tatsächlich reagieren sie so, als wäre alles erst kurz her. Dabei sollte man denken, dass sich in 10 Jahren viel verändert. In dem Punkt ist der Roman vielleicht nicht sehr realistisch.

Sie beginnen langsam wieder Freunde und vielleicht mehr zu werden. Zusammen mit Sawyers jüngerer Schwester Clare, die er praktisch alleine groß gezoen hat, werden sie fast eine kleine Familie. Doch da ist auch noch Eves geplante Abreise nach Toronto.
Jenny Holiday zeigt sowohl Eves als auch Sawyers Gefühlswelt.
Fazit: Es ist ein konventioneller, perfekt gestalteter Roman für Freunde des Genres.

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Ernste Handlung

Liebe auch an Regentagen
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Robyn Carr wurde zuletzt durch ihre Virgin River-Reihe, die auch verfilmt wurde, in Deutschland sehr bekannt. Liebe auch an Regentagen ist kein Teil dieser Reihe und hat einen ganz anderen Erzählton, aber ...

Robyn Carr wurde zuletzt durch ihre Virgin River-Reihe, die auch verfilmt wurde, in Deutschland sehr bekannt. Liebe auch an Regentagen ist kein Teil dieser Reihe und hat einen ganz anderen Erzählton, aber es gibt durchaus ein paar Gemeinsamkeiten, zum Beispiel das Thema Gewalt in der Ehe.
Lauren verlässt ihren aggressiven Ehemann, der kurze zeit später sogar gewalttätig gegen sie wird. Ich bin erleichtert, dass dieser Vorfall in diesem Roman nicht leichtfertig eingesetzt wird sondern realistisch in all der Konsequent behandelt werden.
Einen Freund findet Lauren in Beau, der selbst in einer schweren Trennung und Scheidung steht. Mit ihm erlebt sie eine positivere Beziehung.
Die Liebesgeschichte fand ich aber schwach, weil sie so im Schatten der Trennungsthematik steht. Auch einige der Nebenfiguren sind zu schematisch, wenn nicht sogar oberflächlich gehalten. Gut gemacht sind aber die Passagen mit Lauren und ihren Töchtern, die von der Trennung natürlich auch betroffen sind.
Den deutschen Titel halte ich für irreführend. Manche Leser werden daher vielleicht etwas bekommen, was sie nicht erwartet hatten. Der Originaltitel The View from Alameda Island ist da neutraler.

Veröffentlicht am 07.06.2021

Ein irres Zwiegespräch

Der Bewohner
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Bei dem Hörbuch handelt es sich um eine gekürzte Version, die 7 Stunden Laufzeit hat. Mir fallen aber keine durch Kürzung entstandene Lücken auf.

Der Bewohner kommt mir vor wie Satire. Dazu trägt zum ...

Bei dem Hörbuch handelt es sich um eine gekürzte Version, die 7 Stunden Laufzeit hat. Mir fallen aber keine durch Kürzung entstandene Lücken auf.

Der Bewohner kommt mir vor wie Satire. Dazu trägt zum einen der Untertitel „Ein Serienkiller auf der Flucht. Und er versteckt sich in deinem Haus.“ bei als auch die Tatsache, dass dieser Schizophrene Thomas Brogan die ganze Zeit mit sich selbst spricht. Aber der Autor David Jackson meint seinen Text wohl doch ernst.

Diese ungewöhnliche Erzählart prägt das Buch. Die ganze Zeit beobachtet der Irre die Menschen des Hauses und der Umgebung. Die Gedanken des Mörders sind leider sehr simpel gehalten. Daher werden die anderen Figuren, die er die ganze Zeit beobachtet nicht so lebendig wie es möglich gewesen wäre. Sie bleiben eindimensional.

Begeistert bin ich aber ein weiteres Mal vom Sprecher Peter Lontzek, dessen sonorer Stimme man lange zuhören kann ohne zu ermüden und der das ungewöhnliche Zwiegespräch wirklich umsetzt.

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