Wohin führt dieser Roadtrip?
Du böser, böser JungeWir begleiten Till und Ida Faber mit ihren Zwillingsmädchen auf ihrem Kalifornientrip. Vor einigen Jahren hat Astrid Korten diese Reise gemacht – „es war ein unglaubliches Abenteuer“ - wie sie uns zum ...
Wir begleiten Till und Ida Faber mit ihren Zwillingsmädchen auf ihrem Kalifornientrip. Vor einigen Jahren hat Astrid Korten diese Reise gemacht – „es war ein unglaubliches Abenteuer“ - wie sie uns zum Schluss verrät. Ist daraus der Gedanke zu „Du böser böser Junge“ entstanden?
Ida und Till lassen tief blicken, sie erzählen – jeder für sich – ihre intimsten Gedanken, offenbaren ihre Geheimnisse, ohne sie laut auszusprechen. Im Wechsel lesen wir von Ida und Till, von den Zwillingen mit und ohne FIF. Die Zwillinge wissen von ihren Eltern mehr, als diese sich auch nur im Entferntesten vorstellen können, nutzen dieses Wissen für ihre Zwecke. Ganz schön aufgeweckt sind diese zwei. Sie haben ihre ganz eigene Meinung von Ida und Till, den sie nur noch Loser nennen. Erinnern sich an damals, als er noch Daddy hieß. Ein Thriller, der vieles beinhaltet. Grotesk und absonderlich führt der Trip der Familie Faber nicht nur durch Kalifornien, auch ihr bisheriges Leben wird durchleuchtet.
Ihr Roadtrip durch das heiße Kalifornien wird begleitet von Musik, da kommt Urlaubsstimmung auf. Was aber auch dringend nötig ist, denn diese Tage sind mitunter ganz schön strapaziös, auch nervig, sie wurden lange im Voraus von Ida geplant. Es kommt mir des Öfteren so vor, als ob diese ganzen Attraktionen und ihre Aktivitäten nach einem strickten Zeitplan abgearbeitet werden müssten. Hier ist Stress vorprogrammiert. Aus diesem mehr oder weniger unbeschwerten Urlaub nimmt ein böser Gedanke immer mehr Raum ein, er reist mit ihnen und vor allem die beiden 12jährigen Mädchen sind vollauf begeistert, diese Idee, ihre Vorstellung ist mit Händen zu greifen. Kann sich ein – ich nenn es mal Hirngespinst – verselbständigen, plötzlich allgegenwärtig sein? Ist dies Illusion, ein Trugbild, gar Wahn oder doch vorhanden? Um letztendlich wie zu enden?
Wiederum ist Astrid Korten ein fulminanter Thriller gelungen, der beim Lesen viele Gefühle auslöst. Eine ganz eigene, zuweilen ganz schön abgefahrene und verdrehte Geschichte, so ganz anders als das Übliche. Zuweilen abenteuerlich, aber immer mitreißend und lebendig erzählt. Nicht nur einmal war mir mulmig zumute und gegen Ende steigerte sich die Spannung. Letztendlich war ich baff, auch wenn ich dieses finale Gefecht so oder so ähnlich unterschwellig erwartet habe.
Einmal angefangen, wollte ich unbedingt wissen, wie es denn weitergeht, wohin dieser „böse, böse Junge“ uns leitet. Eine sehr gelungene Geschichte, die unbedingt gelesen werden will.