Der Fluch von Emberfall ist gebrochen. Doch die Gerüchte, dass Prinz Rhen gar nicht der legitime Thronerbe ist, wollen nicht verstummen. Nur Rhens engster Vertrauter, der schweigsame Grey, kennt die gefährliche Wahrheit. Er versucht sich zu verstecken, wird von Rhen aber gewaltsam an den Hof zurückgeholt. Die skrupellose Herrscherin des Nachbarreichs will die Wirren nutzen, um die Macht an sich zu reißen. Und ausgerechnet deren Tochter Lia Mara bittet plötzlich Grey um Hilfe. Kann er dem ebenso schönen wie mutigen Mädchen wirklich vertrauen? Kann er mit ihr Emberfall retten – indem er sich gegen Rhen stellt?
Nachdem mir Band Eins so gut gefallen hat, war ich wirklich sehr gespannt darauf, wie es mit Rhen und Harper weitergeht. Was ich jedoch gar nicht erwartet habe war, dass das Buch so anders ist als der ...
Nachdem mir Band Eins so gut gefallen hat, war ich wirklich sehr gespannt darauf, wie es mit Rhen und Harper weitergeht. Was ich jedoch gar nicht erwartet habe war, dass das Buch so anders ist als der erste Teil und genau die beiden nur noch eine kleine Rolle in der Geschichte spielen.
In Band Zwei erlebt man die Handlung nun aus Greys Sicht sowie aus der Sicht eines neuen Charakters, Lia Mara. Dass die Geschichte so fortgeführt wird, hätte ich nicht erwartet und ich fand es wirklich schade, dass die Charaktere, die man so ins Herz geschlossen hat, auf einmal kaum noch vorkamen. Was mich allerdings dabei besonders gestört hat war, dass die beiden auf einmal vollkommen verändert schienen, besonders Rhen. Es wirkte so, als wäre aus ihm auf einmal ein komplett anderer Mensch geworden und ich fand seine neue Art einfach extrem unsympathisch, was total schade war und auch total unbegründet passierte.
Das klingt jetzt zwar relativ negativ, aber als ich mich erst einmal an die neue Richtung der Geschichte gewöhnt hatte und versucht habe sie getrennt von Band Eins zu betrachten, dann hat sie mir doch irgendwann wirklich gefallen und ich war wieder total in der Welt gefangen. So sehr, dass ich das Buch an einem einzigen Tag beendet habe. Besonders Greys Perspektive und seine Entwicklung fand ich total interessant, grade weil ich ihn schon in Band Eins so mochte, und auch Lia Mara ist mir irgendwann ans Herz gewachsen. Die Geschichte entwickelt sich wieder sehr spannend und total überraschend, es gab Wendungen mit denen ich nie gerechnet hätte und der Epilog macht unglaublich neugierig auf Band Drei.
Auch wenn ich anfangs meine Schwierigkeiten mit der Entwicklung der Geschichte hatte, so ha sie mir alles in allem doch letztendlich echt gut gefallen und ich freue mich schon jetzt sehr auf das Finale.
Meine Meinung
Nachdem der erste Teil ein absolutes Jahreshighlight für mich war, konnte ich den nächsten Teil kaum abwarten. Das Ende war ja ein richtiger Cliffhanger, weswegen ich mich sofort nach Erscheinen ...
Meine Meinung
Nachdem der erste Teil ein absolutes Jahreshighlight für mich war, konnte ich den nächsten Teil kaum abwarten. Das Ende war ja ein richtiger Cliffhanger, weswegen ich mich sofort nach Erscheinen in den zweiten Teil gestürzt habe. Das Cover liebe ich wieder über alles, es passt perfekt in die Reihe und vor allem mag ich, dass es dem originalen Cover nicht viel abweicht.
Emberfalls Fluch ist gebrochen, doch Rhen kann noch immer nicht aufatmen. Die Gerüchte, er sei nicht der rechtmäßige Thron-Folge verbreiten sich immer mehr und stellen eine neue Gefahr für den Prinzen dar. Nur Grey kennt die Wahrheit über den wahren Thron-Folgen, doch er ist nach der Schlacht mit Lilith verschollen. Gleichzeitig startet die Königin Syhl Shallow einen erneuten Versuch, Emberfall an sich zu reißen und sieht dabei in Grey einen perfekten Verbündeten. Dieser zweifelt zunächst an einem Bündnis, doch als die Prinzessin von Syhl Shallo, Lia Mara, auftaucht und um Hilfe bittet, kann Grey nicht mehr widerstehen…
Nachdem der erste Teil Harpers und Rhens Geschichte erzählt, wird Grey in diesem Band zum Protagonisten. Wir durften ihn ja bereits kennen und lieben lernen und auch wenn ich seinen Charakter im Vorgänger-Teil sehr mochte, war ich zunächst nicht gerade sehr davon angetan, ihn nun als Protagonisten zu erleben. Ich möchte nicht zu viel verraten, da ich sonst schnell spoilern würde, aber Grey muss sich in diesem Teil ganz neuen Sorgen stellen und es wird nun etwas ganz anderes von seinem Charakter erwartet. Er steht nicht mehr unter dem Befehl von Rhen und beginnt langsam immer mehr, eigene Entscheidungen zu treffen und sein eigenes Wohl dem anderer vorzuziehen, auch wenn ihm das noch immer sehr schwer fällt. Ich mag Grey immer noch sehr, vor allem weil er in seiner eigentlich so kühlen und bedachten Art trotzdem so liebevoll und rücksichtsvoll ist. Trotzdem muss ich zugeben, dass mich seine Geschichte einfach nicht so sehr reizen konnte, wie Rhens zuvor.
Eine uns neue Figur, die hier eine große Rolle spielt, ist Lia Mara, die Tochter der Königin von Shyl Shallw. Wir wissen bereits aus dem ersten Teil, dass die Königin, Karis Luan, Emberfall übernehmen möchte und dabei vor nichts zurückschreckt. Sie ist gnadenlos und skrupellos und möchte mit allen Mitteln mehr Macht erlangen. Lia Mara ist das genaue Gegenteil ihrer Mutter, sie sorgt sich um ihre Mitmenschen, findet die Methoden ihrer Mutter zu grausam und möchte einfach nur mehr Frieden zwischen den Königreichen. Auch mit Lia Mara bin ich sehr gut zurecht gekommen, ich mochte ihren Charakter ganz gerne, aber leider fehlte mir auch hier die besondere Verbundenheit zu ihr, sodass mich ihre Geschichte nicht ganz so ergreifen konnte, wie erwartet.
Was mich allerdings riesig enttäuscht hat, ist die Entwicklung von Rhen. Während ich von vielen anderen Leser:innen nach dem ersten Teil gehört habe, dass sie absolut Team Grey waren, war ich die ganze Zeit auf Rhens Seite und habe mich absolut in den Prinzen verliebt. In diesem Teil macht er allerdings eine Entwicklung durch, die jegliche Fortschritte aus Teil 1 zerstören und zunichte machen. Ich habe ihn und seinen Charakter gar nicht mehr wieder erkannt, was mich beim Lesen absolut gestört hat – es hat mir teilweise wirklich das Herz gebrochen.
Der Roman ist wieder in der Ich-Form geschrieben worden, größtenteils aus Greys und Lia Maras Perspektive, aber in ein paar wenigen Kapiteln kommen auch Harper und Rhen zu Wort. Der Schreibstil ist wie schon gewohnt sehr angenehm und locker zu lesen, sodass ich der Geschichte sehr gut folgen konnte.
Aber kommen wir mal auf die Handlung zu sprechen. Es ließ sich vermutlich schon etwas raushören, aber ich bin nicht so begeistert, wie ich es mir erwünscht habe.
Zum Ende des ersten Teils erfahren wir ja bereits, dass Rhen nicht der rechtmäßige Thron-Erbe ist und dass irgendwo in Emberfall ein Halb-Bruder existiert, der seinen Erb-Anspruch erheben und damit Prinz Rhen vom Thron stoßen könnte. Ganz grob erklärt, weiß Grey, wer der verschwundene Bruder ist und versteckt sich und sein Wissen darüber vor Rhen, damit dieser die Wahrheit nicht erfährt und weiterhin als einziger Thron-Erbe vor dem Volk stehen kann. Karis Luan findet aber heraus, dass Grey es weiß und möchte ihn nun als Druckmittel Rhen gegenüber benutzen, um Emberfall an sich reißen zu können. Das Ganze ist natürlich noch etwas komplizierter, aber ich breche es mal nur darauf herunter.
Insgesamt fand ich die Idee ganz interessant, schließlich muss nach dem Fluch ein neuer Konflikt für die Geschichte her und da fand ich diesen Ansatz ganz spannend. Obwohl ich die Entwicklung von Rhen wie gesagt überhaupt nicht mochte, war ich während der ersten Hälfte des Buchs noch ganz angetan.
Leider habe ich beim Lesen immer mehr das Interesse an der Handlung verloren. Die größten Geheimnisse lüften sich schon relativ schnell zu Beginn, sodass ein großer Teil meiner Neugierde schnell verschwunden ist. Es gab zwar ein grobes Ziel der Handlung, aber der Weg dorthin war lange nicht so mitreißend, wie es im ersten Teil der Fall war. Es zieht sich ein wenig, die Handlung kommt über viele Kapitel ehrlich gesagt nicht sonderlich voran und im Mittelteil habe ich das Interesse so sehr verloren, dass ich das Buch mehrere Wochen nicht mehr weiter gelesen habe. Mir fehlte es besonderes, etwas nicht vorhersehbares, einfach etwas, was mich ein bisschen mehr hätte fesseln können. Es war alles nicht wirklich schlecht und mir fällt es schwer, hier mit dem Finger auf etwas spezifisches zu zeigen, was mich gestört hat, aber es hat mich einfach nicht umhauen können.
Zum Ende hin hat es mich tatsächlich doch wieder etwas mehr mitreißen können und ich wollte endlich wieder wissen, wie es weiter gehen würde. Der letzte Höhepunkt hat sich nun langsam aufgebaut und dieser konnte mich mit seinem Drumherum wieder sehr überzeugen. Es passiert doch noch mal etwas, womit ich nicht gerechnet hätte und das hat mir wirklich sehr gefallen.
Und schon wieder endet das Buch mit einem großen Cliffhanger, der noch mal einige Fragen aufwirft und mich auf jeden Fall davon überzeugt, den dritten Teil auch noch zu lesen.
Fazit
Mir fällt es sehr schwer, dieses Buch zu bewerten. Der erste Teil war ein absolutes Jahreshighlight für mich, weswegen meine Erwartungen hier vermutlich einfach zu hoch waren. Während ich mich mit den Protagonisten nicht ganz verbunden gefühlt habe, war auch die Handlung nicht sonderlich fesselnd. Ich kann kaum definieren, was genau mich gestört hat, aber insgesamt gab es mir zu wenig Überraschungen und die Handlung plätscherte mir ein wenig zu viel vor sich hin. Trotzdem gab es viele schöne Momente, die mich doch wieder begeistern konnten und auch das Ende hat mir sehr gut gefallen, weswegen mir eine Bewertung wirklich schwer fällt.
Das Cover sieht wieder wirklich toll, düster, märchenhaft und mysteriös aus, was natürlich perfekt zu der Reihe passt. Mir gefällt es sogar noch besser als das Cover vom ersten Teil.
Auch der Schreibstil ...
Das Cover sieht wieder wirklich toll, düster, märchenhaft und mysteriös aus, was natürlich perfekt zu der Reihe passt. Mir gefällt es sogar noch besser als das Cover vom ersten Teil.
Auch der Schreibstil hat mir eigentlich wieder ziemlich gut gefallen, denn er ist wie gewohnt flüssig, einfach zu lesen und abwechslungsreich, da die Kapitel aus den Sichten von mehr als zwei Charakteren geschrieben sind. Ich bin auch wieder recht gut und schnell in die Geschichte reingekommen. Leider muss ich sagen, dass es mir persönlich an manchen Stellen ein wenig an Spannung gefehlt hat. Zum Ende hin, passiert dann alles auf einnmal und etwas überstürtzt. Trotzdem habe ich mich ganz gut unterhalten gefühlt.
Grey war in Teil eins mein absoluter Lieblingscharakter, weshalb ich mich umso mehr darüber gefreut hatte, dass man in diesem Teil noch viel mehr über ihn erfahren wird. Das tut man zu einem gewissen Teil auch, aber irgendwie hat mir sein Humor und auch sonst einige Dinge aus Band eins etwas gefehlt. Besonders schade fand ich, dass man kaum etwas mehr über Harper gehört hat und die Stellen, an denen sie aufgetaucht ist, fühlten sich irgendwie ganz anders an, als man es von ihr kannte - viel zu ruhig und akzeptierend. Dafür haben mir einige der neuen Charaktere wirklich gut gefallen und auch, wie sie sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt haben.
Insgesamt eine ganz nette Fortsetzung, die mich ganz gut unterhalten hat und bei der mich besonders das Ende sehr neugierig auf Teil drei gemacht hat. Ich bin sehr gespannt, was sich die Autorin noch so ausgedacht hat und freue mich schon. Wie oben schon erwähnt hat es mir dieses Mal leider ein bisschen an Spannung gefehlt und ich hoffe, dass sich das in Band drei wieder ändern wird.
𝙰𝚗𝚖𝚎𝚛𝚔𝚞𝚗𝚐:
„Ein Herz so dunkel und schön“ ist der zweite Teil der Emberfall-Reihe, daher kann die folgende Rezension Spoiler enthalten.
𝙳𝚊𝚛𝚞𝚖 𝚐𝚎𝚑𝚝‘𝚜:
Der Fluch ist gebrochen und wenn sie noch nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Oder? Doch noch ist Emberfall nicht gerettet, denn auch die Gerüchte um einen anderen Thronerben wollen einfach nicht verklingen und sorgen für Unruhen ...
𝙼𝚎𝚒𝚗𝚎 𝙼𝚎𝚒𝚗𝚞𝚗𝚐:
Nachdem „ein Fluch so ewig und kalt“ ein absolutes Jahreshighlight für mich war, waren die Vorfreude und die Erwartungen an „ein Herz so dunkel und schön“ dementsprechend hoch. Leider wahrscheinlich zu hoch. Ich habe mich so unglaublich sehr auf Rhen, Harper und Emberfall gefreut, die dann wiederum einfach kaum vorkamen. Anstelle von Rhen und Harper stehen in diesem Teil Grey und Lia Mara im Vordergrund. Was natürlich irgendwie Sinn macht. Allerdings konnte ich eben diesem neuen Charakter bedauerlicherweise einfach nicht ins Herz schließen. Wobei ich zugeben muss, dass sie mich am Ende doch noch positiv überraschen konnte. Aber insgesamt bin ich ein bisschen enttäuscht, in welche Richtung Kemmerer die Charaktere weiterentwickelt hat. So wurde aus dem einstigen, liebenswerten, gutmütigem und sanften Rhen plötzlich eine unausstehliche Person, die ihrem selbst kein bisschen ähnelt. Ein komplett anderer Mensch sozusagen. Allerdings mag ich die Entwicklung von Grey hingegen so unglaublich sehr. Er ist einfach ein so lieber und loyaler Kerl, den man von Anfang an in sein Herz schließen muss. Außerdem steht ihm dieses neue Selbstbewusstsein sehr.
Des Weiteren bin ich dank des kurzen Rückblicks schnell wieder in die Geschichte reingekommen und habe das Buch fast an einem Tag verschlungen. Das zeigt, wie schön bildlich und flüssig Kemmerer mit Worten umgehen kann. Dennoch hat sich die Geschichte zu Beginn ziemlich gezogen und glich eher einem Übergang zu Band 3. Und auch von den humorvollen Dialogen und Monologen, die mich im ersten Teil fasziniert haben, hat hier jede Spur gefehlt. Das finde ich zwar schade, aber im Hinblick auf die doch fast ausschließlich ernste Geschichte sind die ernsten Handlungen, Protagonisten und Dialoge natürlich verständlich.
Leider hat die Spannung, die mein Herz kurz höherschlagen lässt, mir in diesem Teil gefehlt. Aber dafür hatte immerhin der Epilog diesen kurzen Herzmoment, der die Geschichte noch einmal komplett gedreht hat. Dennoch hat mich die Geschichte sehr gut unterhalten, wobei ich trotzdem hoffe, dass ich zumindest im dritten Teil wieder meine Lieblingsprotagonisten in die Arme schließen kann.
𝙵𝚊𝚣𝚒𝚝:
„Ein Herz so dunkel und schön“ war so ganz anders als der erste Teil und dementsprechend waren meine Erwartungen einfach schon viel zu hoch und zu anders. Allerdings hat mich die Geschichte sehr gut unterhalten, auch wenn mir ein bisschen die Dynamik und Tiefe gefehlt halt. Dafür konnte Kemmerer aber wieder mit ihrem bezaubernden und magischen Schreibstil überzeugen.
Anmerkung: ich habe das Buch auf Englisch gelesen.
Nachdem der 1. Band letztes Jahr überraschend gut war, ist doch einige Zeit verstrichen, bis ich endlich zum 2. Band gegriffen habe. Grey war schon damals ...
Anmerkung: ich habe das Buch auf Englisch gelesen.
Nachdem der 1. Band letztes Jahr überraschend gut war, ist doch einige Zeit verstrichen, bis ich endlich zum 2. Band gegriffen habe. Grey war schon damals der interessanteste Charakter in meinen Augen, weswegen ich neugierig war, mehr über ihn zu erfahren und die Geschichte aus seiner Perspektive zu erleben. Auch wenn es am Anfang doch etwas zäh war und ich manche Szenen im Buch ausbaufähig fand, so war es doch eine kurzweilige und solide Fortsetzung.
Das Cover: generell sind die Cover der Reihe sehr nett gestaltet, aber ich finde sie nicht herausstechend. Dafür sind die englischen Buchrücken der Taschenbuchausgabe besonders, da sie silbern sind und das Licht reflektieren, das finde ich wiederum gelungen.
Die Handlung: diesmal begleiten wir Grey und die Prinzessin Lia Mara. Letztere ist eine neue Protagonistin und Prinzessin eines verfeindeten Königreiches. Rhen wird währenddessen immer mehr von Angst zerfressen und Grey musste aus Emberfall fliehen, da er nicht den Thron besteigen möchte, obwohl er der rechtmäßige Anwärter wäre. Als jedoch Gerüchte laut werden, dass Rhen zu Unrecht auf dem Thron sitzt, führt das zu Unruhen bei den Untertanen und Rhen lässt Grey suchen. Als dieser unfreiwillig wieder nach Ironrose zurückgebracht wird, ändert sich einiges gewaltig. Verzweifelte Menschen sind zu allem fähig und plötzlich werden Feinde zu Verbündeten...
Bereits im Vorfeld habe ich eher gemischte Meinungen zu diesem Buch gesehen: die einen fand es sehr gelungen, andere waren wiederum enttäuscht von einigen Entscheidungen der Autorin. Auch wenn mir die Charaktere und besonders einige Gespräche untereinander sehr gut gefallen haben, so schwächelte die Geschichte an manchen Stellen etwas. Anfangs brauchte die Handlung lange, um mich vollständig einzunehmen und auch fehlte mir hier die Dynamik. Der Showdown wurde relativ unspektakulär und nur über ein paar Kapitel abgehandelt und einen wirklichen Höhepunkt suchte man vergebens. Manchmal hätte ich mir gerne noch die Urban-Fantasy-Elemente aus dem 1. Band gewünscht, aber vielleicht werden diese im letzten Band noch einmal aufgegriffen. Doch bis auf die kleinen Längen wurde ich gut unterhalten. Es liest sich erneut angenehm und hat man die ersten hundert Seiten geschafft, kann man es auch nicht mehr beiseitelegen.
Die Charaktere: diese mochte ich wirklich gerne. Hinter Greys Fassade blicken zu können und ihn abseits von Rhen besser kennenzulernen hat wirklich gutgetan. Er ist erneut sehr loyal, etwas verschlossen, aber trotzdem sehr freundlich. Hier konnte er erneut überzeugen. Auch Lia Mara war eine erfrischende Ergänzung. Sie hat mir zwar anfangs etwas besser gefallen, da ihr Verhalten zum Ende hin doch einen zu großen Kontrast zum Anfang darstellte und ich ihren Kampfwillen etwas vermisst habe, aber ansonsten war sie eine nachvollziehbare Protagonistin. In diesem Band lernen wir auch Noah und Jacob besser kennen. Neu dazu kommen noch Tycho und Iisak. Letztere waren meine persönlichen Favoriten im Buch und konnten die Geschichte mit ihren Charakterzügen und Gesprächen sehr bereichern.
Insgesamt habe ich eine andere Geschichte erwartet, eine mit mehr Dynamik und Tiefe. Beides fehlte etwas in "A heart so fierce and broken" und das hat man an einigen Stellen deutlich gemerkt. Jedoch kann ich trotz meiner Kritik eine Leseempfehlung aussprechen und bin gespannt, wie die Trilogie enden wird. Das letzte Kapitel hat nämlich einen neuen, spannenden Handlungsstrang eingeleitet. Von mir gibt es 3,5/5 Sternen.