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Veröffentlicht am 07.06.2021

Romantische und humorvolle Wohlfühllektüre, nicht nur für Chick-lit Fans

Gib mir ein Herz
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Izzy liebte ihren Bruder sehr, doch er starb leider vor einiger Zeit plötzlich und unerwartet, was nicht nur Izzy, sondern auch deren Familie nebst Verlobter ihres Bruders, völlig aus der Bahn warf.
Eines ...

Izzy liebte ihren Bruder sehr, doch er starb leider vor einiger Zeit plötzlich und unerwartet, was nicht nur Izzy, sondern auch deren Familie nebst Verlobter ihres Bruders, völlig aus der Bahn warf.
Eines der letzten Gespräche des Geschwisterpaares, drehte sich um Izzys berufliche Zukunft. Izzy erzählte ihrem Bruder von ihrer Hoffnung, es als Influencerin auf Instagram so weit zu bringen, dass sie davon leben könnte. Und er bestärkte sie in ihrem Plan.

Vielleicht auch deswegen und um sich von ihrem schweren Verlust abzulenken, stürzt Izzy sich von nun an noch verbissener in diese Sache, doch irgendwann stagnieren ihre Followerzahlen. Als sie Luke, einen Kollegen aus einer anderen Abteilung trifft, schlägt dieser ihr eine lukrative Schummelei vor. Luke, der wie Izzy als Influencer unterwegs ist, möchte mit Izzy eine Beziehung eingehen, die jedoch nur auf Instagram Bestand hat. Denn attraktive Paare, die bereits eine Vielzahl an Followern haben, werden lieber von Firmen als Werbepartner herausgepickt. Da Izzy solo ist, sieht sie da keinerlei Probleme und lässt sich auf die Scheinbeziehung ein, obwohl Luke ihr so manches Mal den letzten Nerv raubt. Sie ist also nicht in Gefahr ihr Herz an diesen ehrgeizigen Influencer zu verlieren.
Der sympathische Aidan wäre da schon mehr ihr Typ, denn er war der Unbekannte, der ihr damals, als sie vom Tod ihres Bruders erfuhr, helfend unter die Arme griff.
Doch AidAn hasst die bunte und schnelllebige Social Media Welt und könnte mit Izzys beruflichen Zukunftsplänen sicherlich nichts anfangen, oder?

Ich las vor einiger Zeit bereits einen anderen Roman von Anna Bell, den ich sehr mochte, nämlich „Auf dich war ich nicht vorbereitet“, der, im weitesten Sinne eine Protagonistin im Fokus stehen hat, die socialmediageschädigt ist, wie es hier auch der Fall ist. Und obwohl ich nicht gerade ein Faible habe für die Influencerwelt, fand ich die Ausgangssituation dennoch so interessant, dass ich den aktuellen Roman der Autorin ebenfalls lesen wollte.
Die Geschichte wird aus Izzys Sicht, also in Ich-Form geschildert, so dass man, selbst wenn man nicht alle Handlungen der Romanheldin versteht, sie aber zumindest nachvollziehen kann. Zudem ist Izzy, auch wenn sie im Umgang mit dem, sehr fordernden, nervigen Luke etwas zu gutmütig auftritt, eine sympathische junge Frau, die man schnell in sein Leserherz schließt.

Obwohl die Trauerbewältigung der Romanheldin durchaus einen kleinen Platz in dieser Geschichte einnimmt, ist der Roman aber doch eher eine humorige locker flockige Frauenlektüre für Chick-lit Fans und ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert über Izzys und Lukes Versuche, reich und berühmt zu werden. Witziger Höhepunkt, die Romanpassagen, die in einem Romantikhotel spielen.
Ich mochte auch die Liebesgeschichte sehr. Aber, obwohl sie durchaus romantisch und süß erzählt wird, fehlte mir ein wenig mehr Hintergrundwissen zu Aidan. Er bleibt, im Vergleich zu Izzy leider etwas blass, weswegen ich einen halben Punkt bei meiner Bewertung abgezogen habe. Die Dialoge, die die beiden miteinander führen, haben jedoch ausreichend Tiefgang zu bieten und man kann daher auch gut verstehen, wieso sich beide ineinander verlieben.
Wunderbar lebendig beschrieben, fand ich zudem Izzys Familien und Freundeskreis. Die Nebenfiguren verleihen diesem Roman zusätzliche Wohlfühlatmosphäre.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Actionreiches, lässiges Popcorn-Kino fürs Auge, das die Lesezeit trotz über 600 Seiten wie im Fluge vergehen lässt.

Mission Hero: Ian - Im Herzen der Gefahr
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Ian Dunn ist nicht nur EX-Navy-SEAL, sondern gilt zudem als undurchsichtiger Tausendsassa, der auch gerne mal in Robin Hood Manier den bösen Buben die Kronjuwelen raubt. Im Grunde weiß keiner, außer seinem ...

Ian Dunn ist nicht nur EX-Navy-SEAL, sondern gilt zudem als undurchsichtiger Tausendsassa, der auch gerne mal in Robin Hood Manier den bösen Buben die Kronjuwelen raubt. Im Grunde weiß keiner, außer seinem Team, das aus Familienangehörigen und Freunden besteht, wie Ian wirklich „tickt“. Seit einem Deal, den er mit einem Mafiaboss eingegangen ist, sitzt er nun eine mehrmonatige Haftstrafe in einem Gefängnis ab; für eine Tat, die er nicht begangen hat. Doch der wahre Schuldige der Tat, ist kein geringerer als der Sohn des Mafiabosses, der im Gegenzug versprochen hat, Ians Bruder Aaron zu schützen, denn Aaron befindet sich ob seiner homosexuellen Beziehung mit Sheldon, der ebenfalls zum Mafiaclan gehört, aber keine kriminelle Energie verspürt, in Lebensgefahr.

Ausgerechnet das FBI und eine vorwitzige, unerschrockene Anwältin machen Ian einen Strich durch die Rechnung, bzw. lassen seinen Deal platzen. Sie entlassen ihn vor dem Absitzen seiner kompletten Haftstrafe, so dass der Mafiaclan glauben soll, dass Ian sie verraten hat.
Nun hat Ian also den kompletten Mafiaclan am Hals; es sei denn, er willigt ein, zwei entführte Kinder zu retten, die in großer Gefahr schweben. Dazu soll Ian sein altes Team rekrutieren und bekommt dafür erst einmal Personenschutz.
Eigentlich ein guter Plan, den Martell Griffin, Excop und jetziger Anwalt ausgeheckt hat, um Ian bei der geplanten Rettungsmission ins Boot zu holen, doch Ian spielt das Spiel lieber nach seinen Spielregeln. Dazu gehört auch, dass er kurzerhand das Auto seiner neuen Anwältin Phoebe raubt und zusammen mit ihr mögliche Verfolger, aber auch Martell, abhängt.
Ian glaubt zunächst die Mafia oder das FBI hätten ihr Phoebe, als falsche Anwältin auf den Hals gehetzt, was ihn dazu veranlasst, Phoebe zunächst nach allen Regeln der Kunst auszufragen, doch im Laufe der gefährlichen Abenteuer, die beide zusammen meistern müssen, kommen sie sich langsam näher…

Mit „Ian- Im Herzen der Gefahr“ legt Suzanne Brockmann den ersten Teil ihrer neuen Serie „Troubleshooters: Reluctant Heroes“ vor, der die Geschichte des Teamleaders erzählt.
Ian ist immer dort, wo gefährliche Missionen zu bewältigen sind und bekommt dabei Rückhalt von seinem Bruder Aaron, dessen Lebensgefährten Shelly, seiner Schwägerin Francine, und Ex-SEAL Chef; John Murray um böse Buben zu fangen, die der US- Regierung schaden wollen.

Neben dem charismatischen Ian, werden auch die anderen Mitglieder des Teams von der Autorin sehr gut beschrieben, so dass man als Leser schnell das Gefühl bekommt, als würde man den Menschen persönlich begegnen, was ich sehr positiv fand. Überhaupt ist das Team eine interessante Mischung aus verschiedenen Charakteren, die sich jedoch, wenn es um ihre Missionen geht, fast blind verstehen. Ein eingespieltes Team also, das auch mal für einen Joke zu haben ist und mich streckenweise ein wenig an das legendäre „A-Team“ erinnerte.
Insgesamt ist der Roman sehr actionlastig und bei der Art wie Ian agiert, könnten dem Leser auch schon mal Assoziationen zu Jason Statham Movies kommen; zumindest mir ging es so. Wer also gerne mal actionreiches Popcornkino anschaut, in dem auch die Liebe nicht zu kurz kommt, wird seine helle Freude an diesem 1. Teil der neuen Serie haben, die ein Ableger der eigentlichen „Troubleshooters- Reihe“ ist.

Obwohl die Liebesszenen recht „hot“ sind, steht aber, trotz der tiefgründigen Charakterisierung von Ian und Phoebe, der Suspenseanteil ein wenig mehr im Fokus, was den Roman sehr spannend macht. Eigentlich geschieht fast alle paar Seiten etwas - sodass man beim Lesen kaum zwischendurch verschnaufen kann.

Suzanne Brockmanns Schreibstil ist sehr eingängig und man kann sich auch gut in die vielen agierenden Personen hineinfinden. Jedoch, trotz aller positiven Aspekte möchte ich dennoch keine 5 Punkte vergeben, weil mir die typisch amerikanische Lässigkeit in gefährlichen Situationen von Ian, ein wenig „too much“ war (vielleicht habe ich mittlerweile auch schon zu viele US-Actionserien geschaut) und weil Phoebe mir schon ein wenig zu unerschrocken/unbesonnen handelte, was etwas unrealistisch auf mich wirkte. Eine Frau in der Gewalt eines Mannes, den sie kaum einschätzen kann, wie es anfangs ja der Fall ist, würde meiner Meinung nach völlig anders reagieren.

Kurz gefasst: Actionreiches, lässiges Popcorn-Kino fürs Auge, das die Lesezeit trotz über 600 Seiten wie im Fluge vergehen lässt.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Unterhaltsamer Debütroman!

Im Sturm der Sinne
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Deidre ist die Tochter einer Priesterin und ist im Besitz eines Buches geraten, dass wundersame Geschichten von tapferen Helden am Hofe Camelots erzählt.

Nachdem einst der "Stein der Weisen" von einem ...

Deidre ist die Tochter einer Priesterin und ist im Besitz eines Buches geraten, dass wundersame Geschichten von tapferen Helden am Hofe Camelots erzählt.

Nachdem einst der "Stein der Weisen" von einem alten Magier geraubt wurde, setzte Deidres Mutter alles daran, ihn wiederzufinden und für ihre Priesterschaft in Sicherheit zu bringen- doch leider vergebens. Diese Schmach konnte sie nicht verwinden und brachte sich um.

Nun möchte Deidre sich auf die Suche machen. Ihre magischen Fähigkeiten und ihre Visionen führen sie nach Schottland. Doch unterwegs wird sie aufgehalten und fast vergewaltigt. Ein Mann jedoch eilt zu ihrer Rettung herbei- Gilead, Sohn von König Aengus Mac Oengus.

Zwischen ihnen entsteht rasch eine große Anziehungskraft, doch Deidre, die Gilead eine Notlüge über ihre Herkunft erzählt hat, bekommt das Resultat nun bitter zu spüren. Aengus entscheidet sich kurzerhand dazu, nachdem er von Gilead erfahren hat das Deidre eine entfernte Verwandte ist, sie mit seinem Verbündeten Niall zu verloben, um sein Bündnis zu stärken.

Deidre ist verzweifelt. Zum einen weil sie Gilead liebt und er diese Liebe zu erwidern scheint und zum anderen weil sich ihr zukünftiger Mann als grausamer Mensch entpuppt, der nur darauf zu warten scheint, ihren Willen brechen zu können. So schmiedet sie Fluchtpläne, denn oberste Priorität hat immer noch die Suche nach dem Stein der Weisen...

Dieser Debütroman von Cynthia Breeding hat mich sehr positiv überrascht! Nicht nur ihr Schreibstil sorgt dafür, dass das Buch zu einem Pageturner mutiert, sondern auch ihre Plotidee. Es gibt zwar schon einige Romane, in denen die Geschichte um König Artus und die Suche nach dem "Heiligen Gral" als Aufhänger dient, doch C. Breeding hat diesmal eine völlig andere Geschichte geschrieben, die auch (im Rahmen eines Unterhaltungsromans) recht glaubwürdig wirkt und bei dem sie sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse stützt.

Ein Paar das unglücklich verliebt ist und deren Liebe keinen glücklichen Ausgang zu haben scheint, Intrigen am Königshof, Mordversuche auf die Königin und ein drohender Krieg sind Zutaten die Spannung versprechen und auch halten.

Die Liebeszenen sind sehr erotisch geschrieben, meinem Empfinden nach sind manche Ausdrücke aber auch ein wenig zu derb geraten, genau wie auch manche sehr moderne Wörter ein wenig unpassend in diesem Roman wirken, was aber wohl eher der deutschen Übersetzung anzulasten ist.

Zwar sind Heldin und Heldin sehr sympathisch, doch auch ein klein wenig stereotyp beschrieben. Diesen kleinen Makel kann man der Autorin jedoch gut verzeihen, denn dieser Debütroman ist ansonsten sehr unterhaltend und ich bin schon sehr auf weitere Romane von Cynthia Breeding gespannt.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Chick-lit mit Witz und Charme, der durchaus auch ernstere Untertöne anschlägt!

Beim Nächsten klappt's bestimmt!
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Monica ist zwar wieder einmal allein, hat aber einen Traumjob bei "Vanity Fair" in New York ergattern können. Doch Monica wäre nicht Monica, wenn sie sich nicht gleich wieder zu Beginn in die Nesseln setzen ...

Monica ist zwar wieder einmal allein, hat aber einen Traumjob bei "Vanity Fair" in New York ergattern können. Doch Monica wäre nicht Monica, wenn sie sich nicht gleich wieder zu Beginn in die Nesseln setzen würde. Sie verschläft ausgerechnet an ihrem ersten Tag und als sie dann ihrer Chefin gegenübertreten muss, entpuppt diese sich als wahrer Drachen! Sie setzt Monica ein Ultimatum- entweder es gelingt ihr innerhalb von 14 Tagen eine interessante Story abzuliefern, oder sie kann sich gleich wieder nach einem neuen Job umsehen.

Monica ist deprimiert und eingeschüchtert. Sie fühlt sich allein und ungeliebt in New York und zerfließt völlig in Selbstmitleid, bis ihre besten Freunde Sandra und Mark sie dort besuchen. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Monica muss feststellen, dass sie schwanger ist. Da ihre Chefin von „Vanity Fair“ jedoch kein gesteigertes Interesse an ihren Vorschlägen zeigt, steht sie nun zudem ohne einen Job da! Was soll sie bloß tun?

Der dritte Teil über die liebeswerte, aber kleine Chaotin Monica, kann ohne Vorwissen gelesen werden, da die Autorin in kleinen Rückblenden auch ihre neuen Leser darüber einweiht, was genau Monica in den beiden Vorgängerbänden wiederfahren ist.

Auch in diesem Teil der Reihe ergießt sich Monica gerne in Selbstmitleid, aber, diesmal lernt sie aus ihren Fehlern und wird endlich erwachsen!

Zwar zeigt Monicas Weg zu Reife und verantwortungsbewusstem Handeln schon ab und ab leicht märchenhafte Ansätze und geht vielleicht ein wenig zu "glatt" vor sich, aber das ist bei einem Unterhaltungsroman ja auch völlig in Ordnung; dennoch konnte ich mich dem flüssigen Erzähl/Schreibstil der Autorin nicht entziehen und habe mitgefiebert, ob die Heldin dieser Serie am Ende ihr Leben doch noch geregelt bekommt.

Monica ist jedoch keine einfache Heldin- die einen Leser werden sie lieben, die anderen eventuell sogar hassen, wenn sie sich zunächst ständig wehleidig bedauert. Ich für meinen Teil fand dagegen ihren sarkastischen Humor, der sie stets umgibt, amüsant und habe bei diversen imaginären Vergleichen die sie über Personen, Dinge, Vorfälle etc. anstellt, viel schmunzeln müssen.

Das Ende kam mir ein wenig zu abrupt; hier wären einige Seiten mehr passender gewesen, aber das ist auch alles, was ich an dieser Stelle kritisieren möchte, ohne gleich zu viel zu verraten.

Kurz gefasst: Chick-lit mit Witz und Charme, der durchaus auch ernstere Untertöne anschlägt!

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Unterhaltsame Fortsetzung der „Emma“- Reihe, die mit historischem Flair, informativem Hintergrundwissen und viel Liebe zum Detail überzeugen kann und bereits die Neugierde auf den Folgeband schürt

Die Königin
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Nach einigen Ehejahren mit dem englischen König Æethelred, hat sich Königin Emma, Tochter einer Skandinavierin und eines Normannen, nun mit ihrem Schicksal arrangiert. Ihre Ehe ist dabei alles andere als ...

Nach einigen Ehejahren mit dem englischen König Æethelred, hat sich Königin Emma, Tochter einer Skandinavierin und eines Normannen, nun mit ihrem Schicksal arrangiert. Ihre Ehe ist dabei alles andere als glücklich und geprägt von internen Machtkämpfen, die sie mit Æethelred ausfechten muss, der ihr immer noch misstraut und es ihr missgönnt, dass der Hof und selbst seine engsten Vertrauten, so eingenommen sind von ihr. Dabei macht er es Emma nicht leicht. Er schließt sie von allen Amtsgeschäften aus und sorgt dafür, dass sie möglichst oft von ihm geschwängert wird, damit er sie in dieser Zeit vom Hof verbannen kann. Doch Emma ist die Tochter ihrer schlauen Mutter und so findet sie Mittel und Wege, trotzdem stets in Erfahrung bringen zu können, welche politische Situation sich gerade zuspitzt und wo Intrigen geschürt werden.

Auch Emmas heimliche große Liebe, Æethelstan, Æethelreds ältester Sohn, versucht im Kampf um des Vaters Wohlwollen an Boden zu gewinnen, doch dieser Kampf scheint aussichtslos zu sein. Denn Æethelred misstraut selbst seinen eigenen Kindern und wittert überall Verrat. Dabei wäre gerade Einigkeit im Kampf gegen die kriegerischen Dänen und Norweger, gefragt, die seit geraumer Zeit das Land plündern und ausbluten lassen. Obwohl Æethelstan darauf pocht, endlich in den Krieg zu ziehen, zögert Æethelred immer noch, was die politische Situation im Land brandgefährlich macht, denn auch Æethelreds Untertanen verlieren langsam ihre Geduld mit ihrem zögerlichen König.

Dagegen hatte Elgiva, Emmas bei Hofe in Ungnade gefallene Konkurrentin, Glück im Unglück. Obwohl der König ihren Vater und ihre Brüder umbringen ließ, konnte sie in letzter Sekunde fliehen und so kam das vor dem Tod geschlossene Bündnis ihres Vaters mit einem Wikinger, doch noch zum Tragen. Nun ist Elgiva mit Sven Gabbelbarts Sohn Knut verbunden. Doch dieser will erst gegen den König ziehen, wenn Elgiva ihm einen Sohn geboren hat…

Der zweite Teil der „Emma“ Reihe umfasst nun die Jahre 1006 bis 1012, in denen die Königin leider kaum Raum zur Entfaltung bekommt, weil der König ihre Rechte so immens einschränkt. Dennoch fand ich auch diesen Roman sehr informativ und spannend erzählt, denn neben Emmas Schicksal, widmet sich die Autorin erneut dem Werdegang von Æethelstan und Elgiva. Natürlich erfährt man auch, wie es mit den übrigen Königskindern weitergeht, doch Benannte stehen hier etwas mehr im Fokus. Besonders viel Aufmerksamkeit schenkt Patricia Bracewell, in ihrem zweiten Band, nun der verzwickten, wenn nicht sogar aussichtslosen politischen Situation, in die König Æethelred sein Land durch seine Zögerlichkeit und sein mangelndes Talent, den richtigen Menschen zu vertrauen und richtige Entscheidungen zu treffen, hineinmanövriert hat.
Emma dagegen bekommt weitere Kinder, die sie angreifbar machen, für Æethelreds Machtspielchen. Doch man spürt auch diesmal wieder Emmas Stärke und ihren Mut und vor allem ihr Bestreben, ihren Kindern den Weg zu ebnen.

Ein wenig erinnert mich Patricia Bracewells „Emma“ Reihe, auch vom Schreibstil her, an den von Philippa Gregory, und in der Tat, schreibt auch diese historische Romane über starke Frauen, wie etwa „Die Königin der weißen Rose“. Die „Emma- Reihe“ mag vielleicht hier und da ein wenig nüchtern erzählt wirken und es mag auch sein, dass die Autorin manches Mal zu sehr mit emotionalen Momenten geizt, was dafür sorgt, dass dem Leser ihre Akteure etwas unterkühlt und distanziert erscheinen, so dass man sich nicht voll und ganz auf sie einlassen kann- doch erwartet man hier eine historische Romanserie, die eher wie eine unterhaltsame Biografie geschaffen ist, wird man voll auf seine Kosten kommen.

Mir hat auch der „Mittelteil“ um Emma, Æethelstan und Elgiva wieder einmal gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt darauf zu erfahren, was das Schicksal noch für die genannten Protagonisten bereithalten wird.

Kurz gefasst: Unterhaltsame Fortsetzung der „Emma“- Reihe, die mit historischem Flair, informativem Hintergrundwissen und viel Liebe zum Detail überzeugen kann und bereits die Neugierde auf den Folgeband schürt.

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