Eine bewegende Liebesgeschichte und eine gelungene Fortsetzung der „SoHo Love“-Reihe!
Meine Meinung:
Da „Fly&Forget“ für mich ein Jahreshighlight war, hatte ich dementsprechend auch hohe Erwartungen an den Folgeband. Nur schon mal soviel vorab: Ich wurde definitiv nicht enttäuscht!
Das ...
Meine Meinung:
Da „Fly&Forget“ für mich ein Jahreshighlight war, hatte ich dementsprechend auch hohe Erwartungen an den Folgeband. Nur schon mal soviel vorab: Ich wurde definitiv nicht enttäuscht!
Das Buchcover gefällt mir trotz seiner eher schlichten Aufmachung wirklich gut und wird sicher den ein oder anderen Cover-Liebhaber zum Kauf anregen. Die Unruhe in Form von Spannung und Drama, die durch den „Farbstrudel“ vermittelt wurde, fand sich letztlich auch im Buch wieder.
Nena Tramountani verfügt über einen flüssigen, sehr detaillierten sowie äußerst gefühlvollen und fesselnden Schreibstil.
Mit Matilda und Anthony sind der Autorin zwei durchaus sympathische Charaktere gelungen, die sie wiederum gut ausgearbeitet hat. Dank der wechselnden Perspektive wurde einem ein guter Eindruck von den beiden Persönlichkeiten samt Gedanken- und Gefühlswelt vermittelt.
Matilda erlebte ich als selbstbewusste, teilweise aber auch oberflächliches Energiebündel. Bei mir weckte diese „Masche“ den Eindruck, dass sie durch das freche und sehr „kontaktfreudige“ Gehabe versuchte ihre eigene Ängste und Sorgen vor Anderen zu verbergen. Doch Tony’s Anwesenheit sowie seine Worte und Taten waren Ursache dafür, dass ihre Fassade bröckelte und Tilda uns ihr „wahres, unschönes und zerbrechliches Ich“ offenbarte. Eine junge Frau, die das Wohl ihrer Lieblingsmenschen über ihr eigenes stellte und deren Loyalität ihren Freunden gegenüber bemerkenswert war. Tilda und Anthony teilen diese Eigenschaft miteinander, denn für beide sind diese Menschen nicht einfach bloß Freunde sondern ihre Familie und somit die wichtigsten Personen überhaupt für sie.
Man erkannte nach und nach, dass Tilda nicht nur eine sehr extrovertierte und laute Persönlichkeit war. Nein. Sie trug sich eine schwere Last mit sich. In ihrem Herzen wohnten Kummer und Enttäuschung. Ihr Glaube an die Liebe und Aufrichtigkeit wurde aufgrund eines familiären Vorfalls zutiefst erschüttert.
Tony war zu Beginn sehr oberflächlich, stur und reserviert. Er schien zunächst perfekt das Image des „Herzensbrechers“ auszufüllen. Nahm man sich jedoch erst mal Zeit die Person hinter dieser Fassade kennenzulernen, stellte man fest, wer Tony wirklich war. Tony war nicht nur der Frauenheld sondern auch ein leidenschaftlicher und einfühlsamer Künstler mit dem Herzen am rechten Fleck. Sein Stolz war ungebrochen und er strebte danach seine Wünsche, Sorgen und Probleme eigenständig und dementsprechend ohne fremde Hilfe anzugehen.
Es war schön die Entwicklung der beiden Protagonisten in Bezug auf ihre Charaktere sowie ihre Liebesbeziehung so „hautnah“ miterleben zu können. Die Autorin sorgte durch eine sehr anschauliche Schilderung der Geschehnisse dafür, dass bei der Leserschaft der Eindruck entstand, der Geschichte selbst beizuwohnen.
Die Liebesgeschichte von Matilda und Anthony basierte auf einem eher ungewöhnlichen Ursprung. Tilda‘s stark ausgeprägter Beschützerinstinkt führte dazu, dass die beiden Charaktere sehr viel Zeit miteinander verbrachten, sich besser kennenlernten und Gefühle füreinander entwickelten. Mit der Zeit wurde allerdings deutlich das diese Anziehung über das körperliche Begehren hinaus ging. Man nahm die Funken, die zwischen den beiden Charakteren wie verrückt sprühten deutlich war und merkte im weiteren Verlauf der Geschichte ebenfalls, dass die Chemie zwischen den beiden einfach stimmte. Matilda schien in Anthony ihren Seelenverwandten gefunden zu haben. Beide teilten nicht nur eine gemeinsame Leidenschaft - nämlich die Kunst - und stellten für den jeweils anderen eine Bereicherung im Leben dar, sondern sie ergänzten einander perfekt.
Die Interaktionen zwischen den beiden Protagonisten wurden die gesamte Zeit über sehr authentisch dargestellt. Ihre Liebesbeziehung war geprägt von Leidenschaft, Gefühlschaos, Ängsten und Drama. Gerade das Wechselbad an Gefühlen und Empfindungen sorgte dafür, dass die Verbindung der beiden nochmal realistischer wirkte. Schließlich gibt es in jeder Beziehung mal Höhen und Tiefen. Wichtig ist diese gemeinsam zu meistern und zusammen noch stärker daraus hervorzugehen.
Fazit: Die Liebesgeschichte von Matilda und Anthony glich einer Achterbahnfahrt der Gefühle, bei der man auf emotionaler Ebene ganz schön strapaziert wurde und die einen wortwörtlich mitriss. Zudem überzeugte mich das schöne Setting, dass ich als sehr einnehmend wahrnahm. Ich bin nun umso gespannter auf den finalen Band und fiebere diesem ungeduldig entgegen.
Anmerkung: Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals beim Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars bedanken. Diese Tatsache beeinflusste meine Meinung jedoch keinesfalls!