Eine etwas andere Biographie
Die Rezension bezieht sich auf das Buch, das ich hier leider nicht finden konnte.
Geschrieben von Stefan Zweig im Jahr 1920 handelt sich hier nicht um eine für die heutige Zeit typische Biographie, sondern ...
Die Rezension bezieht sich auf das Buch, das ich hier leider nicht finden konnte.
Geschrieben von Stefan Zweig im Jahr 1920 handelt sich hier nicht um eine für die heutige Zeit typische Biographie, sondern um ein eigenständiges Werk, das Stefan Zweig und sein Verständnis von Literatur aufzeigt. So fehlen beispielsweise direkt zu Beginn Angaben zu Geburts- und Sterbedatum wie auch die Ortsangaben hierzu. Anschaulich wird aber sein Aussehen mit der Bezeichnung Antlitz wiedergegeben, Genial. Mir hat auch gefallen, dass Zeitgenossen wie Balzac, Dickens oder seine russischen Kollegen einbezogen werden und zum besseren Verständnisses des Dichters Dostojewski beitragen. Seinen Protagonisten ist ein Kapitel gewidmet, das dem Leser die Romanfiguren bis tief in die Seele näher bringt. Er zeigt sein Russland und die Menschen des Landes in seinen Geschichten. Mit diesen Informationen im Hinterkopf sollte man seine Werke (noch einmal) lesen.
Dieses, wenn auch kurze Buch, lässt sich nicht einfach lesen. Es erfordert aufgrund der Sprache höchste Aufmerksamkeit. Wer den Sprachstil von Stefan Zweig schätzt, ist hier genau richtig und wird gut sowie außergewöhnlich über den russischen Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski informiert. Zweig geht nicht nur auf den Menschen ein, auch seine Herangehensweise an die Werke, sein Bezug zu Russland und die tiefgründigen Themen seiner Bücher werden durchleuchtet und bringen uns beides näher, Werke und Schriftsteller. Mir hat diese etwas andere Biographie gut gefallen.