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Veröffentlicht am 15.04.2017

Siggi ermittelt in Genf

Eine Reise nach Genf
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In einem Genfer Hotel wurde vor gut fünf Jahren der deutsche Politiker Waterman, der recht umstritten war, tot in der Badewanne gefunden. Er war vollständig bekleidet und um sein rechtes Handgelenk ein ...

In einem Genfer Hotel wurde vor gut fünf Jahren der deutsche Politiker Waterman, der recht umstritten war, tot in der Badewanne gefunden. Er war vollständig bekleidet und um sein rechtes Handgelenk ein Handtuch gewickelt. Offiziell wurde der Fall als Selbstmord eingestuft.
Bei Siggi Baumeister wieder einmal ein Beziehung am Ende und er braucht eine sinnvolle Beschäftigung. Er nimmt sich den Fall Watermann vor, weil er nicht an Suizid glaubt. Er macht sich an die Ermittlungen und damit weg aus der Eifel bis hin in die Schweiz.
Wer bei diesem Krimi an den Fall Barschel denkt, wird wohl nicht ganz falsch liegen.
Dies ist nicht das erste Buch mit Siggi Baumeister, das ich gelesen habe, aber es liegt von der Zeit her vor den anderen Büchern. Daher lernt man hier einen jüngeren Siggi kennen, der lieber den Einzelkämpfer statt eines Teamplayers gibt und von Zusammenarbeit mit der Polizei er rein gar nichts hält. Auch geht es ein bisschen brutaler zu.
Leider fehlt mir hier ein wenig das typische Eifelflair, aber dennoch habe ich Siggi bei seinen Ermittlungen gerne begleitet. Der Spannungsbogen baute sich immer weiter auf, so dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte.
Ein spannender Krimi.

Veröffentlicht am 11.04.2017

Am Büdchen ist was los

Voll von der Rolle
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Lorettas Freund Frank hat einen Kiosk übernommen und erfüllt sich damit einen Lebenstraum. Alle helfen mit, das gute Stück auf Vordermann zu bringen. Aber schon bald ist „Kropkas Klümpchenbude“ verunstaltet. ...

Lorettas Freund Frank hat einen Kiosk übernommen und erfüllt sich damit einen Lebenstraum. Alle helfen mit, das gute Stück auf Vordermann zu bringen. Aber schon bald ist „Kropkas Klümpchenbude“ verunstaltet. Keiner hat gesehen, wer die Schmierereien begangen hat, dabei dürfte doch den drei Alten das eigentlich nicht entgangen sein, denn JuppZwo, Locke und Steiger hocken ständig auf der Bank beim Kiosk und geben ihren Senf zu allem ab. Loretta aber hat einen Verdacht. Sie ist davon überzeugt, dass es die Jungs sind, die sich überall unbeliebt machen. Doch dann stolpert sie über eine Leiche und schon gibt es wieder was zu ermitteln. Während die Polizei von einem Unfall ausgeht, weil sich das Skateboard bei dem Toten befindet, hat Loretta da ihre Zweifel.
Dies ist der achte Fall, in dem Loretta ihre Ermittlungen aufnimmt.
Das Buch liest sich wieder locker flockig und liefert eine große Portion Lokalkolorit aus dem Pott.
Die Charaktere sind sehr liebevoll und individuell beschrieben. Man muss Loretta und ihre Freunde einfach mögen. Lorettas Freund ist aber nicht begeistert davon, dass Loretta sich schon wieder kriminalistisch betätigt. Dass Pascal dann weg ist, belastet Loretta aber nicht sonderlich. Die drei Opas fand ich einfach köstlich.
Die Hinweise führen Lorettas Ermittlungen in unterschiedliche Richtungen, denn der Skater hat sich bei einigen Leuten unbeliebt gemacht.
Auch wenn sich die Spannung in Grenzen hält, so ist es das ganze Drumherum, was die Geschichte sehr unterhaltsam macht.
Ein toller Krimi mit Ruhrpott-Atmosphäre.

Veröffentlicht am 03.04.2017

Ein besonderer Ermittler

Lost in Fuseta
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Leander Lost nimmt nicht ganz freiwillig an einem Austauschprogramm der europäischen Polizeibehörde Europol teil und kommt so nach Fuseta an der Algarve. Am Flughafen wirkt er schon recht verloren, als ...

Leander Lost nimmt nicht ganz freiwillig an einem Austauschprogramm der europäischen Polizeibehörde Europol teil und kommt so nach Fuseta an der Algarve. Am Flughafen wirkt er schon recht verloren, als ihn seine neue Kollegen abholen. Aber er bleibt ihnen auch weiterhin ein Rätsel. Kaum ist Lost da, gibt es auch schon einen Todesfall und er ist gleich überzeugt, dass es sich um Mord handelt.
Der Schreibstil ist einfach und gut zu lesen.
In diesem Buch geht es weniger um den Kriminalfall als um die Persönlichkeit von Leander Lost. Bereits nach wenigen Seiten, dachte ich mir, dass er autistische Züge zeigt und meine Annahme bestätigt sich dann auch im Laufe der Geschichte. Lost leidet unter dem Asperger-Syndrom. Seine Kollegen Graciana Rosado und Carlos Esteves sind über sein Verhalten ziemlich irritiert, denn er zählt Ecken, um sich zu beruhigen und ist gerade heraus, denn lügen kann er nicht. Aber alles, was sich mit Logik erschließen lässt, ist sein Ding. Als Team sind die drei unschlagbar, denn sie merken bald, dass sie sich gut ergänzen. Bis dahin kommt es aber manchmal zu komischen Situationen.
Der Fall an sich hat mit der Wasserversorgung an der Algarve zu tun. Ein sehr aktuelles Thema, den es geht um Wirtschaftsinteressen und Sobald Geld und Gier ins Spiel kommen, wird die Sache schmutzig.
Es ist ein eher ruhiger Krimi und die Spannung hält sich in Grenzen Die Zusammenhänge bleiben unklar, so dass man am Ende von der Auflösung überrascht wird. Sehr gut wird die Atmosphäre an der Algarve und die Lebensart der Menschen dort beschrieben, so dass ein wenig Urlaubsfeeling entsteht.
Mir hat das Buch gut gefallen.

Veröffentlicht am 02.04.2017

Ein unterhaltsamer Krimi

Mord auf Entzug
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Katharsis unter der Leitung von Severin Tobler ist ein Klinik für süchtige Promis. Nun ist Tobler tot und Kommissarin Irene Rosen wird auf den Fall angesetzt. Unterstützt wird sie dabei von Andrea Popolo, ...

Katharsis unter der Leitung von Severin Tobler ist ein Klinik für süchtige Promis. Nun ist Tobler tot und Kommissarin Irene Rosen wird auf den Fall angesetzt. Unterstützt wird sie dabei von Andrea Popolo, dem Neuen in der Abteilung. Die Beiden treffen bei den Ermittlungen auf die Patienten der Klinik, die allesamt sehr eigenwillig sind.
Das Buch liest sich locker flockig. Allerdings gibt es eine ganze Reihe von Personen, die zum großen Teil auch noch unter einem Alias auftreten, so dass man eine Weile braucht, sie alles auseinander zu halten.
Es gibt eine Reihe von Personen, die einen guten Grund haben, Tobler zu ermorden, doch wer hat in letztendlich ins Jenseits befördert?
Die Charaktere sind etwas überzogen dargestellt und es werden viele Klischees bedient. Aber gerade das macht diesen Krimi so unterhaltsam. Irene Rosen hat keine Glück bei den Männern, so dass ihre Dates alle unbefriedigend enden. Sie hat eine sehr sarkastische Art an sich. Das sie persönlich in den Fall involviert ist, macht die Sache für sie nicht einfach. Daher muss Andrea Popolo undercover ermitteln. Er ist ein ziemlich korrekter Typ, daher fällt es ihm anfangs nicht leicht, den verwöhnten Industriellensohn darzustellen.
Mir ist es bis zum Schluss nicht gelungen, Täter und Motiv herauszufinden, denn immer wieder gibt es Wendungen, die mich in die Irre führten.
Wer humorvolle Krimis mag, wird dieses Buch mögen.

Veröffentlicht am 31.03.2017

Von der Vergangenheit eingeholt

Luana
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Der Mediziner André Cabral lebt und arbeitet in London, als ihn ein Brief von Luana erreicht. Luana war vor dreißig Jahren genau wie ihre Mutter Dienstmädchen Rita im Haus seiner Familie. Erinnerungen ...

Der Mediziner André Cabral lebt und arbeitet in London, als ihn ein Brief von Luana erreicht. Luana war vor dreißig Jahren genau wie ihre Mutter Dienstmädchen Rita im Haus seiner Familie. Erinnerungen werden wach. Seltsamerweise verfolgte ihn Luana in letzter Zeit in seinen Träumen.
Der Schreibstil ist gut lesbar und so bildhaft, dass ich mir alles sehr schön vorstellen konnte. Der Leser erfährt auch einiges über die brasilianische Lebensart.
Wir erfahren die Geschichte aus der Sicht Andrés und aus den Briefen von Luana. Die Zeiten wechseln zwischen der jetzigen Zeit und dem Jahr 1985. Luana hat sich informiert, wie Andrés Lebensweg verlaufen ist. Sie hat ihn also quasi im Auge behalten, während André doch viele Jahre alles verdrängt hat. Die Personen sind gut und authentisch dargestellt. Allerdings hätte ich gerne noch mehr über Luana erfahren.
André hat sein Leben in Ipanema hinter sich gelassen und nicht weiter daran gedacht. Aber seine Träume und dann der Brief von Luana, bringen das, was geschehen ist, wieder an die Oberfläche. Er ist in einer wohlhabenden Familie großgeworden. Der Vater war ein vielbeschäftigter Chirurg und selten zu Hause. Nach dem Tod der Mutter verlieren der sechszehnjährige André und sein zehn Jahre jüngerer Bruder Thiago den Halt. Der Vater flüchtet sich noch mehr in die Arbeit. Rita gibt den Jungen Trost, aber das ist für André nicht genug, er ist mit seiner Trauer und der Leere allein. So kommt es wie es kommen muss, er fühlt sich zu Luana hingezogen. Obwohl ihr beider Lebensweg vorgezeichnet ist und sich in total unterschiedliche Richtungen bewegen wird, denn Luna wird immer bei wohlhabenden Familien arbeiten müssen, während André in die Fußstapfen seines Vaters treten soll, verlieben sich die beiden ineinander. Aber es darf nicht sein, was nicht sein kann und schließlich flieht André vor seinen Gefühlen und seinem Vater und auch vor der Verantwortung.
Nun aber erreichen ihn Briefe von Luana und er muss sich dem stellen, vor dem er vor so vielen Jahren geflohen ist. Er ist zwar verheiratet und Vater von zwei Kindern, lebt aber seit einer Weile von seiner Frau getrennt. Nach dem Brief sind seine Gefühle sehr zwiespältig, aber er entschließt sich nach Brasilien zu reisen. Doch man kann nach so langer Zeit nicht einfach da weitermachen, wo es einst endete, und man kann auch nichts wieder gutmachen.
Die Geschichte der beiden hat mich sehr berührt. Hätte es eine Chance für sie gegeben? Hätten sie Standesunterschiede überbrücken können?
Die Geschichte entwickelt sich nicht so, wie ich es angenommen hatte, da es immer wieder überraschende Wendungen gibt. Dennoch ist das Ende sehr passend.
Dieser Roman hat mir gut gefallen.