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Veröffentlicht am 18.06.2017

Wow! Einfach rundum gelungen, ich bin verliebt!

Love & Revenge 1: Zirkel der Verbannung
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Inhalt
Auf Planet Isis haben sich die Menschen ein neues, besseres Leben aufgebaut, voller Luxus, voll automatisiert und überwacht vom Circle. Danina steht kurz vor ihrem 21. Geburtstag, doch sie kann ...

Inhalt
Auf Planet Isis haben sich die Menschen ein neues, besseres Leben aufgebaut, voller Luxus, voll automatisiert und überwacht vom Circle. Danina steht kurz vor ihrem 21. Geburtstag, doch sie kann sich nicht wirklich darauf freuen. Denn mit ihrem 21. Lebensjahr erhält der Circle die Macht, über ihre Zukunft zu entscheiden. Bevor dies geschieht, will Danina einmal richtig feiern. Und wo könnte man das besser als im Rebellenlager, bei den Wilds? Aber Danina hat ihre Rechnung ohne Rave gemacht, dem Anführer des Widerstands, der sie sofort in ihren Bann zieht...

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch der Autorin und als Dystopie-/Sci-Fi-Fan war mit dem Aufhänger "Romeo und Julia in Space" mein Interesse schnell geweckt. Das erste Kapitel hatte es mir dann auch schon angetan; der Schreibstil wirkt geübt, lässt sich flüssig lesen, birgt einen Hauch Sarkasmus, Humor und viel Emotionen - ganz so wie ich das mag. Die Geschichte beleuchtet mal das Leben von Dan (Danina), dann wieder das von Rave. Diese Abwechslung macht das Buch sehr spannend und man kann eine Beziehung zu den Protagonisten aufbauen.

"Zirkel der Verbannung" ist eins dieser Bücher, dem eine Rezension kaum gerecht werden kann. Es passiert so viel und es gibt Unmengen zu entdecken, ich kann hier gar nicht auf alles eingehen, ohne zu spoilern... und deshalb: Lest es am besten selber und lasst euch überzeugen.

Die Geschichte um Dan, die am System zweifelt, und von Rave, der nur auf Rache sinnt und die Rebellen anführt, hat mich von der ersten Seite an gepackt. Beide Charaktere sind einzigartig und natürlich knallt es gewaltig, als sie aufeinander treffen. Rave, der eigentlich gegen alles vom Circle ist, beginnt plötzlich, Dan zu schützen, denn sie hat sich gehörig in die Sch**** geritten. Natürlich ist dieses Zusammensein alles andere als immer harmonisch und Dan wehrt sich, wo sie nur kann, obschon sie sich sehr zu Rave hingezogen fühlt. Die langsam aufkommende Liebesgeschichte der beiden fand ich sehr schön, und auch wenn der Titel der Dilogie es vermuten lässt, ist hier der Fokus nicht auf haufenweise schnulziges Liebesgedöns gerichtet, sondern auf eine soziale Ungerechtigkeit, ausgeübt durch den Staat,

"Zirkel der Verbannung" ist eine wunderbar gelungene Dystopie, von A bis Z durchgeplant, spannend, fesselnd. Immer passiert etwas, man kommt auch als Leser kaum zur Ruhe und muss miträtseln, wem man vertrauen kann, und wem nicht. Die eine oder andere (böse und gute) Überraschung haut einem total von den Socken. Ich bin restlos begeistert von diesem Auftakt und will sofort Band 2 (nicht nur wegen dem absolut fiesen Ende).

Setting
"Love & Revenge" spielt auf einem fiktiven erdähnlichen Planeten namens Isis, auf dem sich die Menschen eine neue Existenz aufgebaut haben. Dan's Geschichte beginnt in ihrem Zuhause, Fortress Island, einer Region, die vom sogenannten Circle geführt wird. Mit viel Technik und Schnickschnack ausgerüstet, geht es den Menschen in diesem Teil sehr gut. Dass sie durch den Circle total überwacht und kontrolliert werden, merken die wenigsten. Diese unterschwellige Kritik an der totalen Überwachung vom Staat durch Technik fand ich hier sehr gelungen.

In der Stadt D-Town spielt die Geschichte von Rave, dort herrschen die Wilds. Sie begehren gegen den Circle auf, verweigern die Überwachung und wollen Freiheit. Natürlich geht das nicht ganz ohne Gewalt und so sind die Wilds ein ziemlich abgebrühter Haufen, aber komplett durchorganisiert. Loyalität ist ihnen ebenso wichtig wie ihre Freiheit.

Das Setting & Worldbuilding hat mich komplett überzeugt. Es hat echt Spass gemacht, die Orte zu entdecken, mehr über das Leben auf Isis zu erfahren und die Ungeheuerlichkeiten des Circles aufzudecken. Und dank dem grossartigen Schreibstil war ich immer mitten im Geschehen, direkt vor Ort, hatte Kopfkino der Extraklase.

Charaktere
Danina, Dan genannt, ist 20 Jahre alt. Ihr Bruder ist ein hochangesehener Staatsanwalt und hat sein Leben vollkommen dem Circle verschrieben. Dass Dan sich mit der Überwachung nicht so recht anfreunden kann und immer wieder aufbegehrt, sieht er als jugendliche Rebellion. Dan hingegen zweifelt andauernd am Circle und hadert mit sich selbst. Dass sie den Wilds heimlich zugetan ist, verwundert nicht weiter. Diese innere Unruhe hat Dan zu einer sehr authentischen Protagonistin gemacht. Sie war mir auf Anhieb sympathisch und ich hatte ziemlich Mitleid mit ihr, habe mir ihr gehofft und gebangt.

Rave Hawkins ist der Anführer der Rebellen, der Wilds. Er ist ein harter Kerl mit guter Kampfausbildung und er sinnt nach Rache. Denn er hat einiges in seinem Leben verloren und will Gerechtigkeit und seinen Seelenfrieden. Er ist loyal, seiner Sache sicher, beschützt seine Leute, kämpft für was er als richtig empfindet. Und gleichzeitig ist er unglaublich sanft und ein wunderbarer Mensch. Ja, ich bin verliebt in Rave. Bookboyfriendalarm!

Die Charaktere in "Zirkel der Verbannung" haben mich allesamt in ihren Bann gezogen und mich überzeugen können. Sie haben alle eine Tiefe und Komplexität, die ich in anderen Büchern oft vermisse. Sie sind durch ihre Vergangenheit geprägt und wachsen am Verlauf der Geschichte. Nicht nur Dan und Rave, sondern auch die Nebencharaktere sind einfach wunderbar ausgearbeitet.

Fazit
Was soll ich sagen? Ich liebe es! Ich liebe die Geschichte, liebe Dan, liebe Rave (und wie!), liebe die beiden zusammen, liebe das Worldbuilding, das Setting, liebe die Hintergründe, liebe die Komplexität, liebe die unerwartete Wendung, ja sogar das brutal fiese Ende liebe ich. Für mich ist der erste Band der Dilogie "Love & Revenge" einfach rundum gelungen. Absolute Leseempfehlung für dieses Lieblingsbuch!

Veröffentlicht am 07.06.2017

Ein unglaublich fesselnder zweiter Teil

Cupid. Unendliche Nacht (Die Niemandsland-Trilogie, Band 2)
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Fazit
Nachdem die Watcher Jolette und Cy mit ihrem Schützling Patience vor deren grausamen Vater und dessen schrecklichen Plänen geflohen sind, scheint vorerst Ruhe in das Leben der drei eingekehrt zu ...

Fazit
Nachdem die Watcher Jolette und Cy mit ihrem Schützling Patience vor deren grausamen Vater und dessen schrecklichen Plänen geflohen sind, scheint vorerst Ruhe in das Leben der drei eingekehrt zu sein. Doch solange die Chips der beiden Watcher können sind sie nicht endgültig in Sicherheit. Und so fasst Jolette den Plan, mithilfe des Halb-Cupids Skinner in einer waghalsigen Expedition die Hauptzentrale zu stürmen und die Chips endgültig abzuschalten. Ihre Rechnung haben sie aber nicht mit Cy und Patience gemacht - und nicht mit den Cupids, die sich neu formatieren und an ihre Fersen heften...

Meine Meinung
Fast genau ein Jahr ist es her, dass ich den ersten Band gelesen habe. Dass ich erst etwas Schwierigkeiten hatte, mich in dieser doch einigermassen komplexen Welt wieder zurecht zu finden, ist da nicht verwunderlich. Dennoch habe ich mich Seite um Seite wieder wohler und sicherer gefühlt und konnte das Buch fast nicht aus der Hand legen. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, ist spannend und emotional. Der Leser begleitet wiederum die Watcherin Jolette in ihrem Kampf in ihrem neuen Leben. Das ist nämlich gehörig auf den Kopf gestellt worden, denn die Welt ist nicht so, wie man sie hat glauben lassen. Einzelne Kapitel sind auch wieder aus der Sicht einer Cupid geschrieben, was mir gut gefallen hat. Tatsache ist, dass die kurzen Kapitel den Lesefluss nur fördern.

Jo ist nun also mit Cy, den sie liebt und Patience, ihrem gemeinsamen Schützling, auf einer Insel gestrandet. Dort wollen sie eine neue Gemeinschaft aufbauen; zusammen mit anderen Watchern und Heilerkindern. Und mit Skinner, einem Halb-Cupid, der ihnen bei der Flucht geholfen hat. Da die Chips in Jo's und Cy's Körper aber eine ständige Gefahr sind, will Jo mit Skinner auf's Festland zurück um diese endgültig zu löschen. Doch einfacher gesagt als getan und ihre Mission bringt sie in grosse Gefahr; bald schon kleben ihnen die Cupids an den Fersen und auch Cy und Patience wollen nicht einfach abwarten. Richtig spannend jagt ein Ereignis das andere und gleichzeitig deckt Jo immer und immer mehr Wahrheiten und Unwahrheiten auf.

Wie schon im ersten Teil, kann ich das Worldbuilding nur loben. Es ist aussergewöhnlich. Die "Niemandsland-Trilogie" scheint einer dieser Dystopien zu sein, die von vorne bis hinten perfekt durchdacht ist, und die dem Leser diese unglaubliche Bedrückung schenken, die diese Zukunftsvisionen in einem hervorrufen. Die Welt, in der die Protagonisten leben, wird von den Industriellen - allen voran von Darian Leigh - beherrscht. Und mit jeder Seite, mit jedem Kapitel werden mehr Ungerechtigkeiten, mehr Ungeheuerlichkeiten aufgedeckt.

Jolette, die ihr Leben lang eine treue Watcherin war, hat ihre liebe Mühe, sich an das neue Weltbild zu gewöhnen. Nur ihre Liebe zu Cy und Patience hält sie am Leben und am Funktionieren. Dass gerade letztere sich in Cy verliebt hat, macht ihr schwer zu schaffen. Innerlich zerreisst sie fast daran, ihre Verzweiflung ist beinahe greifbar. Unterstützung bekommt sie von Skinner, der ihr immer wieder die Augen öffnet. Cy bleibt in diesem Band etwas Nebensächlich, die Story konzentriert sich auf Jo, die sich mit der neuen Wahrheit arrangieren muss, Patience, die reift und an ihren Aufgaben wächst und auf die Cupids und deren Geschichte.

Die Charaktere waren genauso wunderbar ausgearbeitet, wie die Welt und das Setting selber. Jolette, die immer wieder mit sich hadert, Skinner, der sich beweisen will und dennoch sich selbst treu bleiben möchte, die Cupids, Darian Leigh, Cy, Patience; sie alle haben eine unglaubliche Tiefe und es steckt wahnsinnig viel hinter ihnen. Auch die Geschichte der Cupids hat es mir hier angetan; ganz besonders diejenige von Slade, dem Anführer der Kinderfänger.

Die Welt, die die Autorinnen schaffen, die vielschichtigen Charaktere, die unglaubliche Bedrückung, die Ungeheuerlichkeiten, der rasante Fortlauf der Geschichte - all das konnte mich vollkommen überzeugen und mitreissen. Ich war mitten im Geschehen, stand neben den Protagonisten, habe mitgelitten und so gehofft... für mich ein unglaubliches Leseerlebnis.

Fazit
Ein unglaublich fesselnder zweiter Teil, der mit einem perfekten Setting, vielschichtigen Charakteren, unerwarteten Wendungen und Spannung pur überzeugen kann. Ich bin ziemlich begeistert von der Vielfältigkeit dieser Geschichte; von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.05.2017

Emotional, voller Liebe aber auch Schmerz - ein wunderbares Buch!

Call it magic 2: Feentanz
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Inhalt
Nichts ist Megan wichtiger als sich treiben lassen, das Leben zu geniessen, Parties und Freunde. Doch der unwiderstehliche Ash bringt ihr Leben gehörig durcheinander. Denn er ist genauso ein Freigeist ...

Inhalt
Nichts ist Megan wichtiger als sich treiben lassen, das Leben zu geniessen, Parties und Freunde. Doch der unwiderstehliche Ash bringt ihr Leben gehörig durcheinander. Denn er ist genauso ein Freigeist wie sie selber und eine Beziehung zwischen den beiden ist von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Als Megan's Ex bei ihr einbricht und sie zu stalken beginnt, ist Ash aber sofort an ihrer Seite und beschützt sie gemeinsam mit seinen Brüdern. Was Megan nicht weiss; Ash und seine Brüder sind Nachtschwärmer und auch in ihr schlummert etwas besonderes...

Meine Meinung
Nachdem ich total begeistert von Band 1 "Nachtschwärmer" war, war sofort klar, dass ich auch "Feentanz" lesen werde. Natürlich war ich etwas traurig, dass es in diesem Teil nicht mehr um Eliza und Morgan geht, aber ich war schnell wieder in der Welt der Nachtschwärmer drin und habe mich pudelwohl gefühlt. Der Schreibstil ist wieder sehr angenehm und unterhaltsam, wenn auch nicht mehr ganz so humorvoll wie in Band 1.

Die Story ist abwechslungsweise aus Megan's und Ash's Sicht geschrieben. Megan die Allrounderin, die sich nur treiben lässt und Parties liebt und Ash, der ein Frauenheld par excellence ist und der nie geglaubt hat, dass sein totes Herz zum Leben erweckt werden könnte. "Feentanz" schliesst direkt an "Nachtschwärmer" an und führt die Geschehnisse fort. Dennoch liegt hier der Hauptaugenmerk auf Megan's und Ash's Liebesgeschichte und nicht auf der Welt der Nachtschwärmer - was mir gut gefallen hat und gleichzeitig habe ich mir doch etwas mehr von der Welt gewünscht, denn diese gefällt mir ganz besonders gut.

Megan fühlt sich zu Ash hingezogen, versteht aber seine Art nicht - er wehrt sich gegen sie und will keine Nähe - und manchmal verhält er sich so richtig wie ein Arsch. Dass er ein Geheimnis hat, weiss sie natürlich nicht. Dass es da ein paar witzige Situationen gibt, erklärt sich von selbst. Spannung hat mir auch nicht gefehlt, vor allem in der zweiten Hälfte geht so richtig die Post ab und die Ereignisse überschlagen sich, man erfährt mehr über Ash und Megan und auch wenn ein paar Dinge etwas vorhersehbar waren, wurde ich wahnsinnig gut unterhalten.

Während Band 1 sehr humorvoll war, ist dieser zweite Teil viel emotionaler und tiefgründiger. Die Autorin schafft wunderbare Charaktere mit unglaublicher Tiefe und ja, ich hatte das eine oder andere Mal ein Tränchen in den Augen - nicht weil die Geschichte besonders traurig ist, sondern eben weil sie mich berührt hat, inhaltlich, von der Sprache her und weil die Schicksale nahe gehen.

Und ich liess los. Bei allen verdammten Monden liess ich los und stob mit ihr davon. Mit der einzigen Frau, die es je geschafft hatte, mein totes Herz zu berühren. Und es zum Leben zu erwecken.
(S. 96)

Obschon ich das eine oder andere Mal die Augen verdreht habe, weil Megan und Ash so sturköpfig sind, habe ich die beiden unglaublich lieb gewonnen. Es war natürlich auch schön, alte Bekannte wieder anzutreffen - Eliza, Morgan, Claire, Cary usw. Megan zu begleiten, wie sie sich selbst findet und ihr wahres Inneres entdeckt und Ash zur Seite zu stehen, seine inneren Dämonen zu besiegen und die Vergangenheit zu bewältigen war eine wundervolle Reise.

Die Call it Magic -Reihe macht unglaublichen Spass, die Welt, die Wesen, die Charaktere, die Handlung - einfach alles passt!

Fazit
Voller Emotionen, Gefühle, Tiefgründigkeit, voller Sehnsucht und Liebe, aber auch voller Schmerz und Angst, hat mich dieses Buch wieder packen können. Ich bin definitiv ein Fan der Reihe und freue mich unglaublich auf den nächsten Teil!

Veröffentlicht am 02.04.2017

Düsterer als Band 1 aber genauso toll <3

Die Poison Diaries
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Inhalt
Nachdem ihr geliebter Weed sie verlassen hat, fristet Jessamine ein trauriges Dasein, macht sich aber als Heilerin einen Namen. Bis sie die Wahrheit über ihre Krankheit und den Tod ihrer Mutter ...

Inhalt
Nachdem ihr geliebter Weed sie verlassen hat, fristet Jessamine ein trauriges Dasein, macht sich aber als Heilerin einen Namen. Bis sie die Wahrheit über ihre Krankheit und den Tod ihrer Mutter erfährt. Und die Wahrheit über Weeds Weggang. Und so plant sie, ihren Vater mit seinen geliebten Giftpflanzen zu töten und ihren Liebsten zu suchen. Doch die Reise, die sie antritt, ist eine schreckliche, denn längst hat Oleander, der Giftprinz, Anspruch auf Jessamine erhoben...

Meine Meinung
Nachdem mich Band 1 vollkommen überzeugen konnte, war ich gespannt, wie es mit Jessamine und Weed weitergeht und ich wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist wieder sehr angenehm zu lesen und passt perfekt in die Szenerie, denn er gibt die richtige Stimmung wieder. Das Buch ist wieder aus der Sicht von Jessamine und mit einigen Kapiteln aus der Sicht von Weed geschrieben, was mir wiederum gut gefallen hat. Die richtige Spannung ist so definitiv aufgekommen.

Jessamine erfährt die Wahrheit darüber, warum sie krank war, warum ihre Mutter so früh starb und warum Weed weggegangen ist. Verbittert schwört sie Rache an ihrem Vater, dem seine Giftpflanzen so viel mehr Wert waren, als alles andere. Von da an befindet sie sich auf der Flucht und macht sich auf die Suche nach Weed. Geleitet wird sie durch die Stimme von Oleander, dem Giftprinzen, der sich ihr während ihrer Krankheit offenbart hat. Je länger die Reise andauert, desto öfter schwirrt Oleander in ihrem Kopf herum, bis er schliesslich über ihr Leben bestimmt und aus Jessamine eine andere macht. Währenddessen sucht Weed verzweifelt nach seiner Geliebten, denn auch er hat eingesehen, dass Liebe das stärkste aller Gefühle ist. So gelangt er an eine weise Botanikerin, mit dessen Hilfe er Jessamine finden und Oleander besiegen will.

Die Wandlung, die Jessamine in diesem Buch durchmacht, ist aussergewöhnlich. Sie entwickelt sich nicht einfach weiter, wie andere Protagonisten es tun, sondern sie macht einen kompletten Wandel durch. Dies aufgrund des negativen Einflusses des Giftprinzes. Aus dem einst naiven, verträumten Mädchen wird eine geheimnisvolle und äusserst gefährliche junge Frau. Die Entwicklung der Protagonistin hat mir hier sehr gut gefallen, es war definitiv mal etwas anderes. Auch Weed entwickelt sich, er fasst mehr Vertrauen zu den Menschen und sieht ein höheres Ziel in seinem Tun. Den Giftprinzen Oleander lernt man auch hier nicht wirklich besser kennen, aber man bekommt ein gutes (oder eben ungutes) Gefühlt, was seine Machenschaften betrifft.

Band 2 der Poison Diaries spielt teilweise in England, teilweise in Italien. Das Setting hat mir gut gefallen, auch wenn dieses Mal etwas weniger die Botanik an sich und etwas mehr das politische Geschehen beleuchtet wurde. Das hat mir aber durchaus gefallen, so werden die Poison Diaries zu einer Art historischen Geschichte mit mystischem Einfluss.

Das Ende von Band 2 lässt mich richtig atemlos, aber auch ratlos zurück. Nach etwas Recherche habe ich herausgefunden, dass Band 3 "Into the Garden" abgesagt worden ist und stattdessen ein Buch namens "Weed" erschienen ist - ohne Maryrose Wood als Autorin, sondern von einem neuen Co-Autor. "Weed" soll, wenn ich das richtig verstanden habe, auch nicht wirklich an Band 2 anknüpfen, resp. sich vollkommen auf Weed konzentrieren und nicht mehr als Jugend- sondern als Erwachsenenbuch veröffentlicht worden sein. Die ganze Entwicklung der Poison Diaries-Trilogie finde ich also sehr schade. Vom absolut schrecklichen Cover von "Weed" will ich gar nicht anfangen. Ich muss nun wohl mit dem Ende von Band 2 als offenes Ende leben...

Fazit
Die Geschichte um Jessamine und Weed geht weiter. Märchenhaft, aber viel düsterer als Band 1, mit einer interessanten Entwicklung der Charaktere und einem spannenden Einblick in die Botanik, die Politik und die Abgründe der Liebe, hat mich auch dieser Teil überzeugen können. Schade, dass Band 3 nicht mehr übersetzt resp. ordentlich weitergeführt wurde!

Veröffentlicht am 28.03.2017

Eine unglaublich gelungene Dystopie

Without Worlds
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Inhalt
Nachdem die Welt wortwörtlich auseinandergebrochen ist, haben sich die einzigen Überlebenden in einem ehemaligen Luxushotel verschanzt, wo sie vor den Kreaturen, die die Welt hervorgebracht hat, ...

Inhalt
Nachdem die Welt wortwörtlich auseinandergebrochen ist, haben sich die einzigen Überlebenden in einem ehemaligen Luxushotel verschanzt, wo sie vor den Kreaturen, die die Welt hervorgebracht hat, sicher sind. Eine von ihnen ist Clara. Nachdem sie alles verloren hat, was sie einst liebte, hat sie sich den Roten Engeln angeschlossen - jungen Frauen, die den Kämpfern, welche die Kreaturen vernichten sollen, ein möglichst schönes Leben bescheren sollen. Was romantisch und heldenhaft klingt, ist in Wahrheit ein schreckliches Schicksal, denn die jungen Frauen dienen lediglich den körperlichen Freuden der Kämpfer und sollen ihnen Kinder gebären. Clara hat bereits alle Hoffnung verloren, doch dann taucht ein Fremder aus der Aussenwelt auf - Kian - und für die junge Frau ändert sich plötzlich alles...

Meine Meinung
Für mich war es das erste Buch der Autorin und erst war ich zugegebenermassen etwas skeptisch. Rein vom Klappentext klingt die Geschichte nämlich ziemlich ähnlich wie "Das Juwel" von Amy Ewing. Wer ähnliche Zweifel hat, dem sei hier gesagt: Ist es nicht!

Nun gut, der Schreibstil ist angenehm zu lesen und schafft es, zu fesseln. Ich habe das Buch praktisch in einem Rutsch durchgelesen, ja regelrecht durchgesuchtet. Zwischendurch habe ich mich etwas gewundert, weil ich nicht sicher war, welche Intentionen die Autorin hat, aber bis zum Schluss hat sich alles geklärt. Einzig ein paar komische Kommasetzungen und Einschübe haben mich zwischendurch im Lesefluss unterbrochen, aber eigentlich sind die nicht der Rede wert.

Die Story beginnt mit einem Prolog, einem Vorher, und gewährt einen kleinen Einblick in die letzten Tage, als die Welt noch in Ordnung war. Wir lernen Clara kennen, ein junges Mädchen mit einer verbotenen Liebe zu ihrem älteren Bruder und damit mit einem kleinen - grossen? - Problem. Doch was folgt ist ein viel grösseres Problem - die Welt bricht auseinander, Kreaturen kraxeln aus den Rissen und die Menschheit, wie es sie mal gab, existiert nicht mehr. Neun Jahre später beginnt die eigentliche Geschichte und schlägt den Leser gleich mal mitten ins Gesicht. Denn die erste Szene in der Zuflucht der Menschen ist alles andere als schön; sie begleitet Clara in ihrem neuen "Job" als Roter Engel, wie sie sich gerade einem der auserwählten Kämpfer hingeben muss. Clara hat alles verloren, ihre Familie und Freunde leben nicht mehr und genauso wenig hat ihr Kampfgeist überlebt. Sie ist abgestumpft und seucht nur noch vor sich hin. Doch dann taucht Kian auf - ein junger Mann, der offenbar trotz der tödlichen Kreaturen überlebt hat. Sofort fühlt sie eine Verbindung zu ihm und von nun an hegt sie wieder Hoffnung, denn für sie soll alles ändern.

Ich habe die Geschichte als ziemlich komplex empfunden, dies vor allem weil Clara eine sehr besondere Protagonistin ist. Schon als Kind erfährt sie, dass ihre Gefühle nicht sein sollen, weil sie sich in den Bruder verliebt hat. Als Erwachsene leidet sie unter ihrem Verlust, sie ist apathisch und hat jeglichen Lebenswillen verloren. Und als Kian auftaucht entwickelt sie eine Besessenheit, die ihresgleichen sucht. Sie ist also nicht nur eine Protagonistin, der viel Leid widerfahren ist, sondern auch eine, von der man sagen kann, dass sie definitiv psychische Probleme hat. Ich konnte also nicht immer nachvollziehen, was gerade in ihrem Kopf vorgegangen ist. Und dennoch wird sie mir wohl gerade deswegen lange in Erinnerung bleiben.

Die Dystopie, welche die Autorin hier geschaffen hat, ist eine ausgesprochen düstere und brutale. Die Probleme, mit denen die Menschen zu kämpfen haben sind mannigfaltig und gut durchdacht. Das Worldbuilding hat mich hier auf voller Länge überzeugen und fesseln können. Die Thematik ist auch abgesehen von den dystopischen Elementen und dem Leid nicht ohne, denn Clara wird als Roter Engel öfters missbraucht. Für sie ist Sex verständlicherweise etwas Ekliges und Schlimmes. Dieses Thema wird während dem Verlauf immer wieder aufgegriffen und macht einen wichtigen Teil der Entwicklung der Protagonistin aus.

Das Ende hat mich dann unerwartet gepackt und lässt mich atemlos, mit rasendem Herz und einem schweren Stein auf eben diesem zurück. Schon lange hat mich kein Buch mehr so fesseln, gleichzeitig abstossen und doch begeistern können. Trotz der eher wenigen Seiten für einen solchen Roman werden in der Geschichte viele Themen aufgefasst und wieder gelöst und das Buch ist einfach rundum gelungen.

Setting
"Without Worlds" spielt in einer dystopischen Zukunft. Die Welt ist aufgerissen, Kreaturen sind aus dem Inneren entflohen und haben die Menschheit arg dezimiert.

Die wenigen Überlebenden haben sich in einem noch stehenden Luxushotel neu arrangiert; es gibt die Herrschenden, also die Oberschicht, die Resistenten (das normale Fussvolk) und die Opferkämpfer. Opferkämpfer sind junge Männer, die ausgebildet werden, um so viele Kreaturen wie möglich abzuschlachten. Damit die Männer vor ihrer "Mission" noch ein wenig Lebensqualität haben, werden ihnen Rote Engel zugeteilt. Einst waren sie gedacht, die Wunden der Kämpfer zu versorgen und ihnen Mut zu machen, doch da nie ein Opferkämpfer zurückgekehrt ist, ist ihre Aufgabe nun eine völlig andere...

Damals, bevor die Welt auseinandergebrochen ist, gab es für Mädchen wie mich einen anderen Namen. Einen Namen, den heute niemand mehr wagt auszusprechen. [...]
Huren.
Wir sind Huren und Gebärmaschinen.
(S. 15)

Das Worldbuilding kann hier vollkommen überzeugen. Das System im Luxushotel ist gut durchdacht, die Menschen essen nur noch Kalorien-Pillen, Nahrung gibt es keine mehr, Wasser ist knapp. Respekt haben die Menschen voreinander schon lange nicht mehr und obwohl sie alle zusammenleben, lebt doch jeder nur noch für sich. Der Alltag der Protagonistin und auch der anderen Menschen ist schrecklich und wird dem Leser hier bedrückend real dargestellt.

Charaktere
Clara, 21 Jahre alt, ist ein Roter Engel. Sie hasst ihre Aufgabe, hat aber keinen Willen mehr, etwas daran zu ändern. Die Menschen sind ihr egal und sie ist ihnen egal, von den meisten wird sie wie eine Ausgestossene behandelt. Ihr Verhalten ist sonderbar, sie wirkt lethargisch, apathisch - kurz, sie ist gebrochen. Sie entwickelt eine ausgewachsene Besessenheit, als Kian auftaucht, und obschon sie sich dessen selber bewusst ist, ist er alles, was sie am Leben hält. Clara ist eine sehr interessante Protagonistin und eine wie sie habe ich bisher definitiv noch nie erlebt. Man hat Mitleid mit ihr und doch habe ich persönlich sie nur mit einer gewissen Distanz wahrgenommen - was definitiv an ihrer psychische Verfassung liegt.

Kian kommt von ausserhalb der Zuflucht und über ihn erfährt man lange nichts. Clara macht sich ein Bild von dem jungen Mann und als Leser erfährt man nur bruchstückhaft, inwiefern dieses stimmt. Ich habe mich aber mit der Zeit ein wenig in ihn verlieben können und ich würde gerne noch mehr über ihn erfahren.

Die Protagonistin der Geschichte - Clara - ist sehr tiefgründig und detailliert ausgearbeitet, dennoch sind ein paar von den anderen Darstellern nicht wirklich greifbar. Ob die schöne Sahar oder Leonidas, Sohn einer der herrschenden Männer, oder die Barkeeperin Vicky - sie alle sind mir nah gegangen und gleichzeitig stellt Clara sie total in den Schatten.

Fazit
"Without Worlds" ist eine unglaublich gelungene Dystopie, düster, schrecklich, bedrückend und sie fühlt sich sehr real an. Ich habe mitgelitten und mitgefiebert und die Geschichte regelrecht inhaliert. Mit einem wahnsinnig tollen Worldbuilding und einer Protagonistin, die wirklich sagenhaft ausgearbeitet ist, mit dem rasanten Schreibstil und der andauernden Spannung überzeugt die Geschichte auf voller Linie.