Das Glück ist manchmal nur eine Wellenlänge entfernt
SeesternmomenteHope Harbor soll das neue Zuhause von Steven werden, denn er möchte endlich das Gefühl haben, angekommen zu sein. Zu schwer lastet die Vergangenheit auf ihm und die Sorgen um seinen Bruder, der dem Alkohol ...
Hope Harbor soll das neue Zuhause von Steven werden, denn er möchte endlich das Gefühl haben, angekommen zu sein. Zu schwer lastet die Vergangenheit auf ihm und die Sorgen um seinen Bruder, der dem Alkohol mehr zuspricht, als gut für ihn ist, setzen ihm ebenfalls zu. Mit Holly weht ihm der Wind eine nette Frau vor die Füße, die Steven so ganz bestimmt nicht eingeplant hat - sein Herz schlägt unweigerlich höher, aber ganz ehrlich, kann er Holly auch eine Zukunft bieten, die ihr gerecht wird ?
Mit Band 6 der Hope-Harbor-Reihe gelingt Irene Hannon wieder einmal ein Glücksgriff, denn dieses Städtchen ist wirklich ein Anker der Hoffnung für alle Gestrandeten. Auch wenn in diesem Roman deutlich mehr Schicksalsschläge und ernstere Themen angesprochen werden, bleibt die optimistische Grundstimmung des kleinen Städtchens erhalten und der Leser fühlt sich wieder wie Zuhause, wenn er nach einer längeren Reise die Türen zu seinem kleinen Häuschen öffnet und von allen Bewohnern mit offenen Armen empfangen wird.
Und genau so ein herzliches Willkommen wird den Neuzugängen im Ort zu teil, denn Holly, Steven und auch Pete werden direkt "adoptiert" und ein Teil der Gemeinschaft.
Zwar tragen die Figuren einen ziemlich schweren Rucksack mit sich, aber Irene Hannon zeigt ihren Lesern, wie es mit Gottvertrauen, Zuversicht, Nächstenliebe und "Helfenden Händen" gelingt, die schweren Wackersteine nach und nach in kleine Kiesel zu verwandeln und den Ballast abzuwerfen.
Es ist schön zu lesen, wie sich die vernarbten Herzen mit jeder liebevollen Zuwendung immer mehr öffnen, um die Wunden zu heilen und bereit für einen Neubeginn zu sein. Vergebung und Vertrauen spielen auch hier eine große Rolle und werden für den Leser zu kleinen Leuchttürmen in der Geschichte. Das Wechselspiel der Wellen ist hier Vorreiter für Handlung - mal brechen sich die Wellen ungestüm am Spülsaum, mal zieht sich das Meer zurück und genau dieses Herantasten und wieder Zurückziehen ist auch bei den Protagonisten zu spüren. Sie haben den Mut, offen zu ihren Schwächen und Fehlern zu stehen und geben so dem Leser einen sehr guten Einblick in ihre Gefühls- & Gedankenwelt.
Schmetterlinge flattern, wenn es zwischen Holly und Steven zu den ersten zarten Annäherungen kommt und man fiebert mit, wie sich alles entwickelt. Romantische Szenen, nachdenkliche Momente und ein wunderschöner Ausblick auf die Zukunft runden das stimmige Gesamtbild ab und machen dieses Buch wieder zu einem echten Wohlfühlroman.