Wieder das übliche Männer-System ... 🙄 aber realistisch in einem bildgewandten Setting umgesetzt 🥰
Coral & PearlInhaltserzählung und Leseprobe:
Manchmal frage ich mich, ob es unsere Namen sind, die unser Schicksal festlegen, oder ob es umgekehrt ist. Nor und Zadie: Koralle und Perle. Beides Kostbarkeiten für unser ...
Inhaltserzählung und Leseprobe:
Manchmal frage ich mich, ob es unsere Namen sind, die unser Schicksal festlegen, oder ob es umgekehrt ist. Nor und Zadie: Koralle und Perle. Beides Kostbarkeiten für unser Volk. Beides schön genug, um den Hals einer Königin zu schmücken. Doch Perlen schätzt man ihres Schimmers, ihrer Form und ihrer Perfektion wegen. Bei Korallen ist es anders. Sie wachsen verdreht. In ihrer natürlichen Form würde sie kaum jemand als schön bezeichnen.
Jede der varenianischen Frauen war mit einer einzigartigen Haarpracht gesegnet – von glatt bis lockig, von flachsblond bis tiefschwarz – und unsere Haut schimmerte samtig und gesund, in Farbtönen von golden bis zu poliertem Kupfer. Doch in unserem Dorf wurde Schönheit nach einem höheren Maßstab gemessen. Die Gesichtszüge eines Mädchens mussten symmetrisch und wohlgeformt sein, der Teint rein, der Blick klar und wissbegierig, wenn auch niemals zu direkt. Die Erscheinung musste stets makellos sein, ganz gleich zu welcher Zeit und an welchem Ort Um wirklich aufzufallen, musste ein Mädchen nichts Geringeres als perfekt sein.
Denn in Varenia war es nicht nur bloßes Glück, wenn man ein schönes Mädchen war. In jeder Generation bestimmte die Schönheit darüber, welche von uns eine Prinzessin werden würde.
(Seite 9/10)
Autorin:
Mara Rutherford wurde als Drilling in Kalifornien geboren. Sie schloss ihr Studium an der University of London mit einem Master in Kulturwissenschaften ab. Ihre schriftstellerische Karriere begann sie als Journalistin, entdeckte jedoch schnell ihre Leidenschaft für das Schreiben von phantastischen Romanen. Gemeinsam mit ihrem Mann, der als Diplomat arbeitet, hat Mara Rutherford bereits an vielen Orten auf der ganzen Welt gewohnt. Derzeit lebt sie mit ihrem Mann in Serbien. Wenn sie nicht gerade schreibt oder ihren beiden Söhnen hinterherjagt, testet sie gerne die Grenzen ihrer Komfortzone.
Übersetzerin:
Diana Bürgel, geboren am 06. Januar 1984 in Freiburg im Breisgau.
Bewertung:
Die Gesamtaufmachung des Buches ist sehr gelungen und passt. Auch die Kapitel sind mit den Punkten vom Cover verziert, allerdings sieht es in schwarzweiß wie ein Sternenhimmel aus. Aber das macht nichts. Ich kann nur wieder über den Titel den Kopf schütteln. Der Originaltitel lautet "Crown of Coral & Pearl". Wieso übernimmt man den nicht ganz? Das werde ich nie verstehen.
Eine andersartige Karte, die dem Aufmachungsstil des Buches gleicht. Schön ist hier, dass sie persönlich zur Geschichte ist, es wird zum Beispiel ein Ankunftsort von Nor genannt. Das ist sehr unüblich. Gefällt mir sehr. Und die Karte ist sogar dreimal !!! abgebildet. 😆 In beiden Innenklappen und nochmal auf der Buchseite vor dem ersten Kapitel. Dreifach hält nochmal besser. 😂
Üblich, wie bei den meisten Klappenbroschüren, sind auch hier zwei verschiedene Klappentexte gedruckt: Einmal auf der Rückseite und einmal auf der Innenklappe. Oft gleichen sie sich in Sätzen und nur wenige Sätze sind anders. Hier sind die Texte grundlegend verscheiden, was ich auch begrüße. Wieso druckt man beide gleich? Das finde ich unnötig. Aber dann muss man auch aufpassen, nicht zu spoilern. Das ist hier leider der Fall, minimal zwar ... Die Texte sind nicht originell und nach dem bekannten Schema solcher Geschichten erstellt. 🥱 Leider kommt hier hinzu, dass man im Innentext erfährt, um wem es sich bei Nors "Schwärmerei" handelt. Im hinteren Klappentext wird kein Name genannt und - im Gegenteil - der Eindruck erweckt, es sei der Kronprinz Ceren. Liest man dann den Innen-Klappentext erfährt man den Namen des anderen Mannes. Sehr schade. Es ist sowieso schon sehr vorhersehbar geschrieben - wie üblich - aber hier hätte man noch in die Irre geführt werden können, indem man glaubt, Ceren sei der "Schwarm" und hätte dann in der Geschichte eine Überraschung erlebt. Naja, eine kleine. Denn in der Geschichte wird sehr vorhersehbar deutlich, wer der "Schwarm" ist, es kommt also gar keine Spannung auf. Aber dennoch hätte ich lieber nicht schon vor Aufschlagen der ersten Seite gewusst, wer dieser "Schwarm" ist. Dann ist er auch noch falsch, denn in beiden Klappentexten steht, sie lerne ihn am Hof kennen, das ist nicht der Fall. Da hat der Verlag nicht aufgepasst. 😐
"Ein Vareaner kann niemals auf See verloren gehen, denn er nennt das ganze Meer seine Heimat."
(Seite 467)
Die Erzählung basiert auf die Ich-Erzählform von Nor. Sehr einseitig zwar, aber mich hat das hier nicht besonders gestört. Ich denke, ich war zu abgelenkt mit den vielen Fehlern im Verlauf. Gelungen finde ich die tollen Namen, wirklich was besonderes. 👍
Wieder das typische Männersystem! 🙄 Steckt so tief in uns drin ... So einfallslos, immer wieder dasselbe System, das von Männern regiert wird und die Frauen sich dem zu beugen haben. Das wird von der Autorin sehr realistisch umgesetzte:
Sie hatte uns immer ermahnt, uns feminin zu geben, den Blick zu senken und zur Seite zu sehen, wenn man uns Komplimente machte, stets darauf zu achten, dass unsere Kleidung gut geschnitten und schmeichelnd, aber nie zu eng war. (Seite 85)
Ich wollte glauben, dass mein Wert über den Grad meiner Schönheit hinausging. Ich half dabei, unsere Familie zu ernähren. ich kochte und reparierte Fischnetze. Ich handelte geschickt auf dem Markt. Trotzdem war es Zadie, die unserer Familie den Brautpreis einbringen und damit dafür sorgen würde, dass wir über Jahre hinweg genug zu essen und anzuziehen hatten. Alles dank ihrer Schönheit.
Schönheit ist Macht, hatte Mutter uns so lange vorgebetet, bis es klang wie: Der Himmel ist blau. Oder: Wasser ist nass. (Seite 85)
Eine Ehre nannten sie es. Die Auserwählte zu sein, schön zu sein, vorteilhaft zu heiraten. Doch so sollte Ehre nicht aussehen: ein verängstigtes Mädchen auf den Knien, das darum flehte, verschont zu werden. (Seite 102)
"Du warst immer schön, Nor. Diese Narbe auf deiner Wange? Den meisten im Dorf fällt sie nicht einmal auf. Sie ist nicht der Grund dafür, warum die Ältesten nicht dich, sondern mich gewählt haben. Sie haben sich für mich entschieden, weil sie geglaubt haben, dass ich bei ihren Plänen mitspiele, dass ich dem Prinzen eine gehorsame und unterwürfige Frau sein würde." (Seite 157)
Und die Alten halten sich auch gerne zurück. Ist in unserer Realität nicht anders. Da wird alles auf die Jugend abgewälzt. Das wird hier auch deutlich:
"Revolutionen sind für die Jugend bestimmt, Kind." (Seite 130)
Ich hätte mir mal etwas anderes gewünscht, aber es ist nun mal so, dass unsere Gesellschaft sich in Büchern wiederfindet. Das können wir ja stetig lesen. Uns fehlt der Mut auszubrechen, auch fiktiv in Romanen. 😣 Positiv möchte ich aber erwähnen, dass die Autorin Nor so reflektiert geschrieben hat, dass sie die Leser zum Nachdenken über solch ein System, das wir gemein haben, anregt.
Das Setting finde ich super! Es kommt auch richtig die 🌊 meerische Atmosphäre rüber! Ich hatte ja beim Anblick des Buches die Befürchtung, es handle sich um Meerjungfrauen oder einer Unterwasserwelt etc. Deshalb hatte ich das Buch auch eine Zeit lang auf meiner "Vielleicht"-Liste, aber im Buchhandel habe ich es mir dann genauer angesehen und es dann gekauft. Das Setting stimmt total mit der Aufmachung des Buches, inklusive Karte überein. Was ich mir allerdings gar nicht vorstellen konnte, war dieser ⛰️ Berg vor dem 🏰 Schloss. Richtig merkwürdig, sie müssen da alle klettern, um ins Schloss zu gelangen. ich habe das nicht richtig verstanden, es steht nur, sie klettern ... Merkwürdig. Ich habe mir immer einen Berg vorgestellt, wo sie wie Wanderer klettern, und das ohne Ausrüstung. Total komisch, ich bin damit nicht klargekommen. Hier hat mir eine detailliertere Beschreibung gefehlt und Informationen. Die Autorin hat den Berg und das komische Klettern so hingeschrieben, als sei das normal und überall in anderen Büchern zu finden. Nicht des Schreibens wert, sozusagen. Ansonsten hatte ich keine Schwierigkeiten, die Erzählung in Bildern in meinem Kopf umzuwandeln.
Schön finde ich - ebenfalls zum Setting und der Atmosphäre - Kulturgeschichte der Reiche, besonders ausführlich bei Ilara und Varenia. Hierauf beziehen sich aber auch zwei Fehler im Laufe des Verlaufs, die sich nicht nachvollziehen lassen. Mehr dazu unten.
Normalerweise ist der Vorlauf der eigentlichen Geschichte in solchen Werken kurz gehalten. Hier vergeht aber ein ganzes Drittel, bis Nor endlich mal auf dem Weg zum Hof des Königs ist. Das erste Drittel bezieht sich auf ihr Zuhause, das Leben dort und auf die Vorbereitung zur Reise. Ich war überrascht, dass es so lange gedauert hat und dadurch auch etwas in Sorge, dass das Buch endet, bevor am Hof überhaupt etwas passiert. Dem ist zum Glück nicht so. Es hat mir auch nichts ausgemacht, erst ein langes Vorspiel, die Welt von Nor, zu lesen. Ist halt nur ungewöhnlich.
Sich an die Vergangenheit zu klammern war, als würde man versuchen, zweimal dieselbe Welle zu finden, sagte Vater immer.
(Seite 45)
Nor und Zadies Mutter ist ein Albtraum. 👹 Sie benutzt ihre Kinder für ihre eigenen Wünsche von damals, die ihr nicht erfüllt wurden. Das projiziert sie auf die Mädchen. Dazu kommt, dass sie Nor seit ihrer Narbe weniger liebt als vorher. Das ist nicht meine Meinung, das steht im Buch drin! Und ihr Treiben stellt sie natürlich unter den Deckmantel der Fürsorge - das kenne ich zu gut. Dabei geht es nur um die eigenen Wünsche und Ziele und nicht darum, was die anderen wollen oder ob es das Beste für alle ist. Diese Frau hat mich sehr wütend gemacht, wie alle solche Menschen es tut. Wer mehr darüber erfahren möchte, liest das in meiner Lese-Chronik (Link am Schluß). Das ist harter Tobak, was die sich alles erlaubt. Da fehlen mir zum Teil die Worte. 🤐 Ich bin selbst schon solchen Menschen ausgesetzt gewesen, nur ging es um andere Sachen als Schönheit oder Königin werden. Sehr belastend und krankmachend. Hier bin ich froh, dass Nor ihrer Mutter auch einmal den Spiegel vorhält. Das finde ich sehr gut, dass die Autorin da mal den Kessel knallen lässt. 👏
Ansonsten ist Nor sehr überlegt und schaut auch über ihren eigenen Tellerrand hinaus.
Ein Mann sollte eifersüchtig auf jede Welle sein, die den Körper seiner Liebsten umspülte, und ihr nicht den arm auf die Schulter legen, als wäre sie ein Kissen. (Seite 42)
Schöne Metaphern, aber totaler Blödsinn inhaltlich. 🤨 Man merkt hier deutlich, dass sie noch einiges lernen muss. Aber das ist hier auch völlig legitim, da sie ja noch ein Teenager ist. Da kann man keine reale Welt erwarten. Ich mag Nor und Zadie beide sehr gerne. Hier kommt auch das a-typiche Muster des Systems zutage: Zadie ist immer höflich zurückhaltend, tut immer, was man ihr aufträgt - die brave Tochter. Nor ist da etwas eigenwilliger und hinterfragt auch Dinge wie das System. Halt systemtypische Charaktere, daher passt es hier gut.
Talin und Ceren sind auch ein 08/15-Charakter. Talin ist gutmütig und das totale Gegenteil von Ceren. Die Autorin hat ihn zunächst als mysteriösen, geheimnisvollen, anziehenden Mann beschrieben ... 🥱 Ceren ist eher grausam und nur auf sein Wohl bedacht. 🥱 Ich fand es einfach nur langweilig und total einfallslos. Immer dasselbe Schema! Bei Talin kommt noch hinzu, dass er Nor immer wieder mit seinem Verhalten in Gefahr bringt, Ceren provoziert. das kam bei mir auch nicht gut an. Ich möchte die ganzen Nebencharaktere nicht aufführen, damit noch was Spannung bleibt. Mich überrascht - nach lesen der ganzen Rezensionen -, dass meine Lese-Kumpanen nichts zu ihnen geschrieben haben. Normalerweise quillen die Rezis immer über vor lauter Spoiler und ausführlichen Charakter-Beschreibungen. Ich habe auch speziell auf eine Verbindung verzichtet, die die bisher in keiner Rezi Erwähnung findet. Ich hoffe, das bleibt so, damit den zukünftigen Leserinnen noch etwas Spannung gegönnt wird.
Auch die Beziehungen der Beiden zu Nor ist leider wie der Rest spannungslos und nicht überraschend. Das habe ich aber bei den 08/15-Klappentexten auch nicht erwartet.
"Sein Leben ist nichts wert im Vergleich zu Eurem." - "'Mein' Leben wäre nichts wert, wenn ich das glauben würde."
(Seite 329)
Neben dem logischen Denkfehler: Nor hofft, den Botschafter aus dem Königreich niemals wiederzusehen. Er weiß ja, wer Nor und Zadie sind. Mich hat das stutzig gemacht, denn ich nahm an, er würde mit ihr zurückreisen ... 🤔 da macht sich kurioserweise niemand Gedanken darum, denkt gar nicht an die Möglichkeit, dass er mit ihr reisen könnte. Weder die Familien, noch der Rat ... keiner. Und ich saß hier und schüttelte nur den Kopf. -
kommt hier ein großer Erzählfehler vor, der sich wirklich durch die ganze Geschichte zieht, ab dem Zeitpunkt, wo er auftaucht. 😒 Ab Seite 180 erzählt und denkt Nor ständig, dass sie aufpassen muss, dass der Botschafter sie nicht erkennt. Und falls er sie erkenne, es sich nicht anmerken ließe. Ich hatte nur HÄ's???? im Kopf! Er war doch zuvor bei ihnen, den Familien und hat alle kennengelernt! Wie sollte er sie nicht wiedererkennen?? Das hat mich ab Seite 180 ständig begleitet, es wiederholte sich laufend und die Geschichte baut sich zum Teil darauf auf. Ein grundsätzlicher Fehler! Selbst der Denkfehler beruht ja auf dasselbe. Das empfand ich aber wirklich als sehr einschneidend. Die restlichen 295 Seiten Verlauf mit diesem Fehler zu lesen. Ich habe immer gedacht "Was redet/denkt sie da??? Das stimmt doch nicht! Das ist falsch!" Ich verstehe auch nicht, warum der Botschafter sie nicht wiedererkennt ... total unlogisch! Es ist ein Unterschied, ob man in einer Szene einen Fehler einschreibt, oder einen, auf dem sich der Verlauf aufbaut. Dann stimmt nämlich die ganze Geschichte nicht richtig. Eine große Einschränkung. 😭 Und natürlich hat das keiner meiner Lese-Kumpanen erwähnt, ich bin oft die Einzige oder in der Minderheit, die solche Fehler anmerkt. In diesem Fall kann ich es absolut nicht nachvollziehen, da es sich ja um einen grundsätzlichen Verlaufsfehler handelt, der in die ganze Geschichte mitherrscht. kopfschüttel
Auch zwei große logische Fehler, die für die Geschichte Gewicht haben, sind dabei. Und viele kleine Logik-Fehler und Ergebnisse, die aus dem Nichts auftauchen, sind ebenfalls zu lesen. Mehr dazu in der Lese-Chronik.
Am Ende der Geschichte überschlagen sich Erkenntnisse, und nicht alle sind für den Leser nachzuvollziehen. Einige kommen aus dem Nichts und ich hatte nur Fragezeichen im Kopf. Dafür, dass die Autoren nicht genau wusste, ob sie einen zweiten Band dazu schreibt, hat sie die Geschichte recht offen enden lassen. Das wäre für mich frustrierend, wenn das ein Einzelband wäre. Aber es wird Band 2 geben, aber wann ... ?? Das erfährt man nirgendwo, auch nicht auf der Verlagsseite. Sowas nervt mich. Keine Informationen an den Leser - passiert so oft. Wer englische Bücher lesen kann, hat hier mal wieder einen Vorteil. Der zweite Band ist längst im Original erscheinen und auch hier günstig zu kaufen. Für alle anderen heißt es beten. 🙏
"Eure Freundlichkeit ist wie eine Atempause im Sturm", sagte ich (...)
(Seite 331)
Fazit:
Ich denke, ich muss hier nichts wiederholen, ich habe meine Beweggründe ausführlich dargelegt. Insgesamt sehr vorhersehbar und so gut wie keine Überraschungen, aber es wird dennoch nie langweilig.
Ich hätte sehr gerne 5 Sterne vergeben, weil das Setting, die Atmosphäre und auch das langweilige System sehr gut umgesetzt sind. Auch der Schreibstil ist super leicht, die Erzählart (minus der Fehler) bildgewaltig und so hatte ich das Buch an nur einem Tag durchgelesen! 🤓 Selbst mit den 08/15-Charakteren hätte ich noch 4,5 Sterne vergeben. Und komplett weiterempfehlen würde ich es auch sehr gerne ... Aber bei den massiven und relevanten Verlaufsfehlern geht das nicht. Darüber lässt sich nicht hinwegsehen, wenn man eine stimmige Geschichte lesen möchte. Sie haben mich auch logischerweise viel an Lese-Vergnügen gekostet und mich immer wieder aus dem Lesefluss rausgerissen. Deshalb gibt es von mir 3,5 Sterne - unter Schmerzen. 😭
Trauer ist gut für die Seele, hatte Vater nach dem Zwischenfall gesagt, nachdem ich mich von dem Schmerz und dem Fieber erholt, aber noch nicht an das Gefühl des zerrissenen Fleischs auf meiner ansonsten makellosen Haut gewöhnt hatte. Diejenigen, die nie Schmerz oder Unglück erfahren haben, sind so seicht wie die Wellen am Strand.
Was ist so falsch daran, seicht zu sein?, hatte ich ihn gefragt.
Was liegt unter der Oberfläche der seichten Wasser? Gar nichts. Erst wenn man tiefer hinabtaucht, erwacht der Ozean zum Leben. Je tiefer du gehst, desto mehr Geheimnisse und Überraschungen erwarten dich.
(Seite 88)
😈 Lesen auf eigene Gefahr:
https://www.lovelybooks.de/bibliothek/WriteReadPassion/lesestatus/2943972481/