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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.04.2017

superspannend - lässt dich nicht mehr los

Die Grausamen
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Der große Meister hat wieder zugeschlagen und mit „Die Grausamen“ einen Thriller hingelegt, der auch ohne große Effekthascherei super spannend einherkommt. Zwar erinnert das Grundgerüst der Story etwas ...

Der große Meister hat wieder zugeschlagen und mit „Die Grausamen“ einen Thriller hingelegt, der auch ohne große Effekthascherei super spannend einherkommt. Zwar erinnert das Grundgerüst der Story etwas an Jussi Adler-Olsen: abgewrackte Dedectives, die unbequem geworden sind, werden in den „Keller“ zur Aufarbeitung alter Akten verbannt; das tut der Spannung aber keinen Abbruch. Die Hauptprotagonisten sind sehr sympathisch, gerade durch ihre Fehler und Schicksale. Der Spannungsbogen ist gut aufgebaut, selbst auf den letzten „Metern“ gibt es noch überraschende Wendungen. Nur eine rätselhafte Unstimmigkeit für mich: Warum haben die befreundeten Nachbarn nach 20 Jahren Selbstmord begangen. Sie hatten doch nichts verbrochen, ganz im Gegenteil??? Aber ich will nicht zu viel verraten.
Besonders cool fand ich das Cover, zum einen wird die Metapher des Spinnennetzes im Buch erwähnt zum anderen leuchtet es im Dunkeln.

Veröffentlicht am 02.04.2017

Ein leises Buch, dass den Leser aufgewühlt zurücklässt.

Unsere Seelen bei Nacht
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Die gelbe Hauswand auf dem Cover wirkt fröhlich. Dem Leser wird ein Liebesroman angekündigt. Die Protagonisten sind bereits 70 Jahre alt. Das macht neugierig. Zwei Menschen kommen mit der Einsamkeit ihrer ...

Die gelbe Hauswand auf dem Cover wirkt fröhlich. Dem Leser wird ein Liebesroman angekündigt. Die Protagonisten sind bereits 70 Jahre alt. Das macht neugierig. Zwei Menschen kommen mit der Einsamkeit ihrer Nächte nicht gut zurande und tun sich zusammen, diese zu verscheuchen.
Sie reden über Früher, ihre Geschichte, ihr Leben und kommen sich einander näher. Die Nächte haben ihren Schrecken verloren und auch der Tag wird durch gemeinsame Unternehmungen angenehmer und schön. Die Leute im Ort wissen zu Reden. So ist das immer. Doch sie beruhigen sich und akzeptieren das ungewöhnliche Arrangement. Auch die erwachsenen Kinder der beiden haben ein Problem damit. Während sich Hollie jedoch raus hält, wie sie sich das auch bei ihrem eigenen Leben wünscht, benutzt Gene seinen Sohn als Druckmittel gegen die Großmutter, so dass Addie schließlich nachgibt um nicht ihren Enkel zu verlieren. Doch nun ist sie trauriger und einsamer als zuvor …
Diese bittersüße Geschichte wirbt in leisen Tönen um Akzeptanz und Vertrauen, um Leben und leben lassen und gegen Vorverurteilung und falschen Schein.

Veröffentlicht am 14.03.2017

Fesselnd

So, und jetzt kommst du
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Die besten Geschichten schreibt doch das Leben selbst. Das Buch kommt mit seinem schmucklosen Cover und dem ziemlich nichtssagendem Titel recht bescheiden daher. Doch die Geschichte hat es in sich und ...

Die besten Geschichten schreibt doch das Leben selbst. Das Buch kommt mit seinem schmucklosen Cover und dem ziemlich nichtssagendem Titel recht bescheiden daher. Doch die Geschichte hat es in sich und fesselt den Leser von den ersten Seiten an. Ein Junge erzählt von seinem Leben: der gottgleiche Vater zu dem er bewundernd aufschaut, seine freundliche stets strahlende Mutter, die dem Vater den Rücken stärkt, die kleine Schwester, fasziniert von Fäulnis, und der kleine Bruder, ein Nachzügler. Stets erzählt der Vater vom großen Geld und eines Tages scheint es so weit zu sein. Die Reise geht nach Frankreich und dort erlebt er eine kurze Zeit in Saus und Braus. Allein, das Glück währt nicht lange, das Geld ist aufgebraucht und die Polizei dem Vater auf der Spur. Eine irrwitzige Flucht auf Kosten der Familie beginnt …
Ein Junge, der aufgrund der Geldgier seines Vaters Reichtum und Überfluss, aber auch Hunger, Schmerz und grenzenlose Armut kennenlernen muss.

Veröffentlicht am 12.03.2017

Krimiklassiker

Es klingelte an der Tür
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Als erstes war ich hocherfreut, endlich einmal wieder ein in Leinen gebundenes Buch in den Händen zu halten. Zwar ist die Pappe des Buchdeckels sehr dünn und biegbar, aber immerhin Leinen!
Der Einband ...

Als erstes war ich hocherfreut, endlich einmal wieder ein in Leinen gebundenes Buch in den Händen zu halten. Zwar ist die Pappe des Buchdeckels sehr dünn und biegbar, aber immerhin Leinen!
Der Einband verleiht dem Buch Authentizität und macht sich sehr gut im Bücherregal.
Zum Inhalt muss man, denke ich, nicht allzu viel sagen. Rex Stout war ein hervorragender Krimiautor und seine Figur des Nero Wolfe so erfrischend anders, eben ein Antiheld, der dem Essen und seiner Orchideen-Zucht größten Stellenwert in seinem Leben beimisst Die Übersetzung von Conny Lösch finde ich sehr gelungen, da diese mit viel Fingerspitzengefühl der damaligen Zeit angepasst ist ohne antiquiert zu wirken. Alles in allem ein Klassiker der besonderen Art.

Veröffentlicht am 08.03.2017

Macht nachdenklich

Betrunkene Bäume
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Der Titel klingt sehr witzig. Obwohl der Inhalt nicht witzig zu nennen ist und, wie der geneigte Leser im Buch erfährt, betrunkene Bäume ein Begriff der Wissenschaft ist. Das schlichte Cover fängt, gerade ...

Der Titel klingt sehr witzig. Obwohl der Inhalt nicht witzig zu nennen ist und, wie der geneigte Leser im Buch erfährt, betrunkene Bäume ein Begriff der Wissenschaft ist. Das schlichte Cover fängt, gerade ob seiner Einfachheit, den Blick ein. Besonders mag ich es, wenn die Buchstaben des Covers erhaben sind. Das sind wahre Handschmeichler. Das Papier ist hochwertig und die Schrift gut lesbar. Zum Inhalt: Am Anfang hatte ich zwar etwas Mühe, in die Geschichte „hineinzukommen“ Aber spätestens als ich Katharina kennenlernte, war ich gefesselt. Und Erichs Geschichte geht unter die Haut. Ohne zu spoilern, kann ich sagen: Es geht um Jugend und Alter, Recht und Unrecht, Liebe und Freundschaft sowie Verrat. Eine Geschichte des Alltags, welche sich direkt in der Nachbarschaft zugetragen haben könnte und doch besonders.