beängstigend, aber auch unglaublich intensiv und emotional
Joe Hill: Im tiefen, tiefen WaldNachdem ich schon einige Comics von Joe Hill gelesen und dabei recht positive Erfahrungen gesammelt hatte, war ich natürlich auch auf diesen gespannt. Die Kurzbeschreibung auf dem Band, als auch auf der ...
Nachdem ich schon einige Comics von Joe Hill gelesen und dabei recht positive Erfahrungen gesammelt hatte, war ich natürlich auch auf diesen gespannt. Die Kurzbeschreibung auf dem Band, als auch auf der Verlagsseite machten mich extrem neugierig, zumal es alles so herrlich mystisch klang. Ein Blick auf das Cover und die Rückseite verstärkten diesen Eindruck nur.
Der Band begann, wie bereits auf der Rückseite des Comics beschrieben, mit dem Kino-Besuch der beiden Freundinnen Octavia und Eldora, welchen sie komischerweise verschliefen. Schon hier überkam mich ein seltsames Gefühl, welches besonders an Josh lag, welcher gerade Schicht im Kino hatte und mit seltsamen Fragen mein Misstrauen weckte. Doch ich tat es erstmal ab, denn mein Hauptaugenmerk lag erst einmal auf den seltsamen Wesen, welche durch den Wald zogen und dabei nicht zurückschreckten auch anzugreifen.
Um es gleich einmal vorweg zunehmen, dieser Band dürfte gerade Opfern von Missbrauch und Vergewaltigungen ganz schön zusetzen. Personen, die ein solches Traumata durchleben mussten, sollten sich gut überlegen, ob sie ihn lesen.
Trotzdem ist dieser Band bisher der Beste, welchen ich von Hill House Comics bisher gelesen habe. Und das lag einzig daran, das man eine Geschichte erzählte, welche grausam und erschreckend war, aber gleichzeitig aufbaute und aufklärte. Man befand sich zwar trotzdem in einer Welt mit Hexen und mystischen Wesen, aber eben auch in einer die wir kennen. Und das ist der springende Punkt. Der Band sprach eine Thematik an, welche aktueller nicht sein könnte und zwar die Rechte von Frauen und wie sie von vereinzelten Personen des anderen Geschlechts ausgelegt werden. Doch nicht nur das, denn es ging auch darum wie das Gedankengut von Generation zu Generation weitergegeben wird und was Personen mit Missbrauchserfahrungen durchleben müssen, um die Ereignisse zu verarbeiten. Oder um es kurz zu machen, dieser Band strotzte vor Tiefe, da er auch Themen wie Homosexualität ansprach.
Dazu kam, das dies auch noch optisch unglaublich gut hervorgehoben wurde. Der sehr oft, sehr düstere Band überzeugte mit charismatischen Charakteren, die weit ab von 0815 waren und einer interessanten Umgebung, welche schon beim Namen der Stadt begann. Der oft sehr krakelige Stil, dürfte zwar Geschmackssache sein, aber mir gefiel er, da er trotz allem genug Details preisgab. Zu guter letzte gab es nachdem Beenden der Haupthandlung noch eine Variant-Cover-Galerie, welche beeindruckende Bilder bereithielt.
Autorin Carmen Maria Machado und Zeichner Dani erschufen mit diesem Comic eine gruselige, aber auch bewegende Geschichte, welche unglaubliche viele wichtige Themen ansprach. Besonders beeindruckend, auch dadurch das man in eine mystische Welt springt, welche wirklich einer Stranger Things-Folge entsprungen sein könnte. Der Zeichenstil dürfte zwar Geschmacksache sein, aber die Handlung dürfte eigentlich jeden mitreißen, weswegen es von mir eine Leseempfehlung gibt!