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Veröffentlicht am 25.07.2021

Kleiner Schmetterling

Alle Farben des Regens
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„Jeder hat seine persönliche Wahrheit […]. Das, was er über sich selbst glaubt, von sich selbst denkt. Und ich glaube fest daran, dass wird anhand dessen die Dinge suchen und finden, von denen wir denken, ...

„Jeder hat seine persönliche Wahrheit […]. Das, was er über sich selbst glaubt, von sich selbst denkt. Und ich glaube fest daran, dass wird anhand dessen die Dinge suchen und finden, von denen wir denken, dass wir sie verdienen.“

„Alle Farben des Regens“ ist ein Roman von Jessica Winter. Er erschien im Juni 2021 im Tinte und Feder-Verlag von Amazon Publishing und ist in sich abgeschlossen.
Arya hat mit ihrer Jugendliebe abgeschlossen. Eigentlich, denn immerhin ist sie mit jemand anderem verlobt. Als Kasey jedoch Jahre nach seinem plötzlichen Verschwinden wieder vor ihr steht, bringt er Aryas sorgfältig aufgebautes Leben vollkommen durcheinander und erinnert sie an die Gefühle und Schmerzen von damals….

Jessica Winters neuster Roman ist emotional, berührend und herzzerreißend. Und das von der ersten Seite an. Durch den unglaublich intensiven und tollen Schreibstil hatte ich von Anfang an das Gefühl, mich mitten in der Handlung zu befinden. Durch die Perspektivwechsel und Rückblicke bleibt die Handlung im gesamten Buch spannend und interessant. Die Vergangenheit von Arya und Kasey wird nur langsam aufgedeckt, sodass sich erst im Laufe der Zeit ein wirkliches Gesamtbild über ihre gemeinsame Zeit ergibt und die Handlung dadurch nur schwer vorhersehbar ist.
Die wechselnde Ich-Perspektive von Arya und Kasey bringt ihre Gedanken und Gefühle absolut authentisch rüber und nicht selten bekam ich Gänsehaut oder musste sogar kleine Tränen wegblinzeln. Die Geschichte der Beiden ist atemberaubend und tiefgreifend. Sie sind verbunden durch eine gemeinsame Kindheit und Jugend, die sie unaufhaltsam aneinandergeschweißt und dennoch ebenso unaufhaltsam auseinandergebracht hat.
Jahre später kämpft Arya noch immer mit dem Verlust ihres besten Freundes und ihrer ersten großen Liebe. Seit dieser Zeit hat sie Verlustängste, meidet Konflikte und ist stets darauf bedacht, es allen recht zu machen. Gleichzeitig steht sie jedoch mit ganzer Kraft denjenigen zur Seite, die sie liebt und gerade ihr Einsatz für ihre Vorschulkinder sucht seines Gleichen. Dass Kaseys Auftauchen sie aus ihrem Gleichgewicht bringt, konnte ich sehr gut nachvollziehen, denn obwohl nach Außen hin alles nach einem Bilderbuchleben aussieht, hadert Arya unterbewusst mit ihrem Leben und gerade mit ihrer Beziehung. Ihr Freund Peter ist nämlich ein egozentrisches Ar******* und hat sofort eine klare Antipathie bei mir ausgelöst. Sehr gefallen hat mir daher auch Aryas Entwicklung und ihr späterer Umgang mit Peter, aber auch mit Kasey. Sie beginnt nämlich, sich nicht mehr alles gefallen zu lassen und aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen. Natürlich spielt hierbei auch Kasey eine Rolle…
Auch Kasey und seine Kinder haben mir sehr gut gefallen. An Kasey mochte ich seine Selbstreflektion und den nun großartigen Einsatz für seine Kinder. Er geht an seine Grenzen und kämpft zeitgleich mit seinen Selbstzweifeln, die eigentlich nur Arya vollständig nachvollziehen kann, denn nur sie kennt seine gesamte Geschichte.
Die Annäherung von Arya und Kasey sowie die Besonderheit ihrer Beziehung ist unglaublich gefühlvoll und emotional. Die eingebauten Themen sind gut und tiefgründig gewählt und bewegen sich an vielen Stellen nicht gerade auf einfachem Terrain. Obwohl die Liebesgeschichte also wirklich romantisch und zum Dahinschmelzen ist, verbergen sich auch schwere Themen wie häusliche Gewalt und emotionale Abhängigkeit im Roman. Diese Kombination hat mir sehr gut gefallen, da sie auch zum Nachdenken anregt und nicht nur oberflächlich eine Lovestory darstellt.

Mein Fazit: „Alle Farben des Regens“ ist ein Wechselbad der Gefühle mit vielen Emotionen, unglaublich toller Handlung und wunderbar authentischen Figuren. Ich habe den Roman geliebt und vergebe daher 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 25.07.2021

Zwei Versprechen

All In - Zwei Versprechen
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„Liebe kennt keine Schranken, keine Regeln, sie zieht niemanden vor. Und sie hat keine Grenzen.“

„All In – Zwei Versprechen“ ist ein New-Adult-Roman von Emma Scott. Er erschien in Januar 2019 im Lyx Verlag ...

„Liebe kennt keine Schranken, keine Regeln, sie zieht niemanden vor. Und sie hat keine Grenzen.“

„All In – Zwei Versprechen“ ist ein New-Adult-Roman von Emma Scott. Er erschien in Januar 2019 im Lyx Verlag und ist der zweite Band der „All-In-Dilogie“.

[Achtung, Spoiler, wenn Band 1 unbekannt]

Nach Jonahs Tod stehen Theo und Kacey vor einem großen schwarzen Loch – Kacey stürzt ab und der Einzige, der sie retten kann ist Theo. Langsam entwickelt sich mehr als Freundschaft, doch darf Liebe zwischen ihnen eine Chance bekommen? Beide stehen vor einer großen Herausforderung und müssen mit ihren Gefühlen, ihrer Hoffnung und ihren Zweifeln kämpfen…

Ja, ich war sehr skeptisch, was den zweiten Band der „All In“-Reihe betraf. Ich war unsicher, ob mir die Entwicklung gefallen würde, aber nun habe ich ihn gelesen und ich habe ihn geliebt. Kaceys und Theos Geschichte war für mich deutlich flüssiger, berührender und emotionaler als der erste Band.
Ich finde es unglaublich nahegehend, wie die beiden mit ihren Gefühlen kämpfen, mit den Vorurteilen der anderen zurechtkommen müssen und zeitgleich auch die eigenen Vorbehalte gegen eine gemeinsame Beziehung bewältigen müssen.
Sie müssen eine große Trauer bewältigen und tun dies jeder auf seine Weise. Kacey fällt in alte Muster zurück und nur durch großes Glück gelingt es Theo, sie hieraus zu retten. Letztlich irgendwie Ironie des Schicksals und vielleicht auch ein wenig konstruiert wirkend - erst wird sie vom einen Bruder gerettet - dann vom anderen… Dennoch aber irgendwie herzzerreißend und romantisch.
Die Verknüpfung der beiden Romanteile gelingt mühelos und ist für mich schlüssig, auch wenn ich zunächst skeptisch war. Das Grundthema des Romans finde ich sehr spannend, denn es beschäftigt sich mit der Frage, wie man mit dem Tod eines geliebten Menschen umgeht und in wie weit man Rücksicht auf das Vergangene nehmen muss, um in der Zukunft glücklich zu sein. Der Umgang mit diesen Gedanken und das Verhalten von Kacey und Theo sowie von Freunden und Familie ist für mich plausibel und authentisch dargestellt, lediglich die Entscheidung am Ende hat mich ein wenig überrascht…
Ich denke, insgesamt ist dies ist wirklich ein schweres Thema, dass man erst dann beurteilen kann, wenn man selbst in einer solche Situation steckt und das wünscht man letztendlich einfach niemanden. Trotzdem glaube ich, dass jeder es verdient hat, im Leben glücklich zu sein. Dabei sollte man nicht an der Vergangenheit hängen bleiben und sehen, was war oder was gewesen wäre. Man sollte sich auf das konzentrieren, was sein kann und was einen gerne in die Zukunft schauen lässt. Man muss die Vergangenheit loslassen können und das ist eine Botschaft, die der Roman unglaublich gut vermittelt.
Für mich passte hier einfach alles: Emotionen, Leidenschaft, Handlung, Figuren. Ich habe mich beim Lesen absolut wohlgefühlt und kann den Hype um die Buchreihe nun besser verstehen als nach dem ersten Band.
Der Schreibstil ist wie schon zuvor mitreißend und flüssig. Erneut wird auch der Titel gut aufgegriffen, was immer sehr gut gefällt.

Mein Fazit: „All In – Zwei Versprechen“ – war für mich deutlich besser als der erste Band der Reihe, ich konnte mich in der Geschichte verlieren und fand sie absolut wunderschön und authentisch. Daher gibt’s 5 von 5 Sternen und eine definitive Leseempfehlung. Sollte euch Band 1 nicht gefallen haben, gebt Band 2 eine Chance, er hat sie verdient!

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Veröffentlicht am 19.06.2021

Waldmädchen

Wild like a River
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„Nichts fehlt. Nichts ist falsch. Würde jetzt die Zeit stillstehen, es wäre der perfekte Moment dafür.“

„Wild like a River“ ist ein New-Adult-Roman von Kira Mohn. Er erschien im Oktober 2020 im Kyss Verlag ...

„Nichts fehlt. Nichts ist falsch. Würde jetzt die Zeit stillstehen, es wäre der perfekte Moment dafür.“

„Wild like a River“ ist ein New-Adult-Roman von Kira Mohn. Er erschien im Oktober 2020 im Kyss Verlag und ist der erste Band der Kanada-Reihe.
Haven wächst im Jasper National Park auf. Sie fühlt sich in der Natur vollkommen wohl und hat nur wenig Kontakte nach außen. Mit Menschen allgemein kommt sie eher schlecht zurecht, bis sie eines Tages auf Jackson trifft. Dieser stellt Havens komplette Welt auf den Kopf, denn er weckt Gefühle in ihr, die sie zuvor niemals hatte. Doch wie könnte es überhaupt mit Jax funktionieren? Schließlich kann er nicht ewig im Nationalpark bleiben uns muss zurück in die Stadt…

Ich finde den Roman von Kira Mohn in diesem Genre sehr individuell und einzigartig. Das Setting, die Plotidee und die Umsetzung haben mir sehr gut gefallen.
Haven ist eine starke und selbstbewusste Frau, kennt aber im Grunde wenig von der Welt. Sie hat hohe moralische Werte und will die Dinge verstehen. Gleichzeitig ist sie ein wenig naiv, was die „normale Welt“ außerhalb des Nationalparks angeht. Sie kann gewisse Stimmungen und die Ironie anderer Menschen nur schlecht begreifen, was nicht selten zu sehr amüsanten Szenen führt. Nichtsdestotrotz ist sie sehr bemüht und versucht sich schließlich an der Uni durchzusetzen und klarzukommen.
Die dort auftretenden Konflikte kann ich nur allzu gut nachvollziehen. Haven ist ein Außenseiter und zudem noch wenig redegewandt. Eigentlich ist eine Katastrophe vorprogrammiert.
Jacksons Gefühle und innere Zerrissenheit kann ich daher ebenso gut nachvollziehen und verstehen. Bei Protagonisten fand ich also sehr schön gezeichnet und authentisch dargestellt. Ihre Gefühle zu einander sind besonders und tiefgreifend. Von der sonst üblichen, zunächst eher abwartenden oder leugnenden Haltung zueinander ist bei Jax und Haven nichts zu spüren. Ihre Verbindung ist tiefer und eindeutig, sie gehören zusammen, daran besteht kein Zweifel. Die Frage ist nur, ob die Gefühle der Realität und der „normalen Welt“ standhalten oder ob die Beziehung an Jacksons Welt, Havens Vergangenheit und der Entfernung der Wohnorte zerbricht… Ich finde die Darstellung der unterschiedlichen „Welten“ sowie der daraus entstehenden Konflikte ist der Autorin brillant gelungen.
Auch die Nebenfiguren haben mir gut gefallen, zudem finde ich die Voraussicht für den zweiten Band der Reihe und die entsprechende Einführung von Cayden und Rae sehr gut.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht, das Lesen entsprechend unkompliziert. Die Seiten flogen nur so dahin und für mich war die Handlung tatsächlich auch nur in Teilen vorhersehbar. Gefühle und Emotionen werden gut transportiert, Gedanken und Gefühle der Protagonisten durch die wechselnde Ich-Perspektive eindeutig. Zudem ist Kulisse des Nationalparks ist zudem wunderschön, nahezu mystisch. Ich würde zu gern einmal hinreisen…
Die Handlungskonflikte entsprechen im Grunde denen eines klassischen New-Adult-Romans: die erste große Liebe, sich selbst und den eigenen Weg finden, die Abkapselung von den Eltern und das Erforschen der eigenen Ziele. Dennoch unterscheidet sich die Art der Umsetzung aber von anderen Romanen dieses Genres, da gerade Haven eine so außergewöhnliche Figur ist und damit ganz anders mit den genannten Problemen umgeht und zu kämpfen hat. Die Entwicklung beider Hauptfiguren ist dementsprechend enorm groß. Jax erkennt, dass zum ersten Mal in seinem Leben etwas wirklich wichtig ist und kämpft dafür. Haven bemerkt, dass sie nicht einfach im Wald leben kann, wenn sie nichts anderes kennt. Aus dem Waldmädchen wird nach und nach eine junge Frau, die unglaublich einfühlsam und neugierig auf die Welt ist und zudem weiß, was sie will.

Mein Fazit: Für mich ist „Wild like a River“ ein wunderschöner und ungewöhnlicher New-Adult-Roman der mir sehr gut gefallen hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen und freue mich auf den zweiten Band der Dilogie!

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Flight Girls

Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls
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„Wir sind bloß zwei Frauen, deren Meinungen erst seit zwanzig Jahren etwas Gewicht bekommen – und es liegt noch ein ganz schöner Weg vor uns. Wir dürfen nicht mal zur Armee.“

„Uns gehört der Himmel. Die ...

„Wir sind bloß zwei Frauen, deren Meinungen erst seit zwanzig Jahren etwas Gewicht bekommen – und es liegt noch ein ganz schöner Weg vor uns. Wir dürfen nicht mal zur Armee.“

„Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls“ ist ein historischer Roman von Noelle Salazar, übersetzt von Ursula Wulfekamp. Er erschien im März 2021 im Goldmann Verlag.
Texas, 1941: Seit ihrer Kindheit steht für Audrey fest, dass sie eines Tages einen Flugplatz besitzen möchte. Fliegen ist ihre Leidenschaft und nicht zu fliegen ist für sie unvorstellbar. Bevor sie jedoch ihren Traum verwirklichen kann wird sie Fluglehrerin auf Hawaii und tritt später den „Women Airforce Service Pilots“ bei. Audrey stellt sich somit den Wirrungen des Zweiten Weltkriegs, begegnet der großen Liebe und hat mehrfach den Tod vor Augen.

Selten habe ich einen Roman gelesen, der so viele Gefühle und Emotionen transportiert. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Ich habe Kummer, Leid und Freude von Audrey gespürt und war ein Teil der Geschichte.
Möglicherweise liegt dies an der Erzählperspektive, Audrey berichtet rückblickend von ihren Erlebnissen als Mitglied der WASP und ihren Einsätzen als Pilotin während des zweiten Weltkriegs. Fiktion und Realität werden hierbei stark miteinander vermischt. Die Handlung wirkt dabei absolut realistisch und wird authentisch in die historischen Fakten eingefügt.
Mich hat es sehr erstaunt zu erfahren, dass in der amerikanischen Air Force auch Frauen eingesetzt wurden. Zwar nicht als Kampfpiloten, aber eben doch in kriegswichtigen Funktionen als Flugausbilderinnen, zu Flugzeugtests und Überführungsflügen. Nicht selten war ihre Arbeit dabei sehr gefährlich und viele Frauen ließen ihr Leben für ihren Job. Dennoch wurde ihr Einsatz zur damaligen Zeit kaum gewürdigt. Sie galten als Zivilisten und nicht als Militärangehörige. Damit entgingen ihnen wichtige staatliche Unterstützungen und auch eine Wertschätzung ihrer Tätigkeiten gab es erst 1977 durch US-Präsident Jimmy Carter. Dies wusste ich zuvor nicht und es war unglaublich interessant zu erfahren, welche Rolle auch weibliche Piloten im zweiten Weltkrieg gespielt haben!
Gleichzeitig schafft die Autorin es eine Liebesgeschichte in die Handlung einzuweben und auch hier die Emotionen brillant zu übermitteln. Als Audrey und James sich kennenlernen, einigen sie sich auf eine Freundschaft. Dabei ist ihre Verbindung so viel mehr, so tiefgehend und so innig, dass die Gedanken an den jeweils anderen niemals einschlafen. Sie sind miteinander verbunden und teilen die Werte und Ansichten des anderen. Gerade James‘ Haltung gegenüber Audreys innigstem Wunsch, den Erwerb und Betrieb eines eigenen Flughafens, ist zur damaligen Zeit bemerkenswert. Er versteht ihr Bedürfnis und gibt ihr die Flügel, die sie für ihr Vorhaben braucht. Dann jedoch kommt der Krieg und Audrey beginnt an ihrer Verbindung zu James zu zweifeln. Die starke junge Frau kämpft mit sich selber, mit den Erlebnissen des Krieges und der schwierigen Kommunikation mit James. Als es dann gerade so aussieht, als könnte es ein Happy End geben, geschieht das Unfassbare. James gilt als vermisst und ein Wiedersehen scheint unmöglich…
Audreys Gefühle sind mir während des gesamten Romans einfach sehr, sehr nah gegangen. Teilweise hatte ich Gänsehaut und konnte die junge Frau einfach nur bewundern. Sie ist unglaublich stark und hält an ihren Zielen fest, selbst dann, als sich einfachere Wege auftun. Für ihren Mut und ihre Standhaftigkeit bewundere ich sie zutiefst.
Die Handlung war während des gesamten Romans unglaublich spannend und für mich unvorhersehbar.

Mein Fazit: Ein historischer Roman, der anders ist als alles, was ich bisher gelesen habe. Selten hat mich ein Roman so berührt und mir solche Gänsehautmomente beschert. Noelle Salazar schafft es brillant Emotionen und Gefühle zu übermitteln und die Spannung über den gesamten Roman aufrecht zu erhalten. Mir ist die Geschichte unglaublich nah gegangen und definitiv eins meiner Jahreshighlights! Ich vergebe 5 von 5 Sternen und würde auch noch mehr vergeben, wenn die Skala größer wäre. Eine absolute Leseempfehlung von mir für Freunde historischer Romane, starker Frauen und großen Emotionen!

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Merope

Die verschwundene Schwester
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„Nie werde ich vergessen, wo ich war und was ich tat, als ich meinen Vater sterben sah.“

„Die verschwundene Schwester“ ist der siebte Band der Sieben-Schwestern-Reihe von Lucinda Riley, übersetzt von ...

„Nie werde ich vergessen, wo ich war und was ich tat, als ich meinen Vater sterben sah.“

„Die verschwundene Schwester“ ist der siebte Band der Sieben-Schwestern-Reihe von Lucinda Riley, übersetzt von Karin Dufner, Sonja Hauser, Sibylle Schmidt und Ursula Wulfekamp. Er erschien im Mai 2021 im Goldmann Verlag.
Kurz bevor sich der Tod von Pa Salt jährt, erfahren die Schwestern, dass es eine Spur zu der verschwundenen siebten Schwester gibt. Sie wünschen sich sehr, diese zu finden, bevor sie in Gedenken an ihren Adoptivvater gemeinsam in die Ägäis aufbrechen. Für die d’Aplièse Schwestern beginnt also eine Suche, die sich als nicht so leicht herausstellt….

Der eigentlich letzte Teil der Sieben-Schwestern-Reihe, der nun doch nicht der Letzte ist… Diese Info hat mich auf der einen Seite gefreut, auf der anderen aber auch ein wenig ernüchtert. Im Grunde hatte ich mir von „Die verschwundene Schwester“ erhofft, endlich Antworten auf all meine Fragen zu Pa Salt, den Adoptivschwestern und dem mysteriösen Tod von Pa Salt zu bekommen. Stattdessen beginnt eine Schnitzeljagd, bei der die siebte Schwester gefunden werden soll und im Grunde weitere Fragen zur Geschichte von Pa Salt aufgeworfen werden…
Die d’Aplièse Schwestern reisen auf der Suche nach der siebten Schwester quer durch die Welt und verfolgen eine Frau, deren Tochter durch den Familienanwalt als vermutliche Schwester identifiziert wurde. Das hin und her ist dabei schon ein wenig amüsant, die Raffinesse mit der die Schwestern vorgehen beachtlich. Dennoch fällt es ihnen schwer, an die unbekannte Frau heranzukommen, denn sie scheint vor irgendetwas Angst zu haben und flieht immer wieder…
Gefallen hat mir, dass wir noch einmal alle Schwestern wiedertreffen und ein kleiner Teil der Geschichte jeweils aus ihrer Sicht beschrieben wird. Man erfährt dadurch, wie es ihnen geht und wie es mit ihnen nach ihrem eigenen Band weitergegangen ist und auch jetzt weitergeht. Die Verknüpfung der einzelnen Teile gelingt also wieder sehr gut.
Die Erzählperspektive wechselt also im Buch mehrfach, ist aber immer gut zuzuordnen. Auch der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit ist unkompliziert, da die Kapitel gut voneinander abgegrenzt sind und man auch gedanklich gut folgen kann.
Der Hauptteil der Handlung spielt diesmal in Irland, die historischen Hintergründe sind hierbei sehr gut ausgearbeitet und in die Geschichte integriert. Ich hatte bisher kaum Infos zum irländischen Freiheitskampf, sodass ich dies sehr interessant fand.
Auch die neuen Figuren in der Geschichte haben mir gut gefallen, sie fügen sich gut in das Gesamtbild ein und ergänzen die bisherigen sechs Schwestern sehr gut. Die Handlung in der Gegenwart hat mir diesmal deutlich besser gefallen, wobei auch die Vergangenheit sehr interessant und bewegend war.
Der Schreibstil ist, wie von der Autorin bekannt, flüssig und mitreißend. Einzig die Umgangssprache die teilweise verwendet wird, ist mir schwergefallen.
Insgesamt hat Lucinda Riley es aber wieder einmal geschafft mich komplett zu fesseln. Überraschende Wendungen sind in die Handlung eingebaut und die Spannung wird bis zur letzten Buchseite aufrechterhalten, sodass ich den Roman regelrecht verschlungen habe. Im Grunde geht die Spannung sogar über die letzte Seite hinaus, denn noch immer sind viele Fragen offen und ich bin wirklich gespannt, wie sich schließlich alles auflösen wird…!

Mein Fazit: Obwohl ich mir von diesem Band der Reihe etwas ganz anderes erhofft und versprochen hatte, hat Lucinda Riley es wieder einmal geschafft mich zu faszinieren. Ihr Schreibstil und ihre Art eine Geschichte zu erzählen ist fesselnd und mitreißend. Ich bin unglaublich gerne in die Geschichte der verschwundenen siebten Schwester eingetaucht und habe die Seiten nur so dahinfliegen sehen. Ich freue mich wahnsinnig auf den letzten Teil der Reihe und vergebe 5 von 5 Sternen für „Die verschwundene Schwester“!

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