Profilbild von katharia

katharia

Lesejury Star
offline

katharia ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit katharia über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2021

Für zwischendurch

Lean on Me
0

Lean on me hatte sicherlich gute Ansätze, bei mir ist es jedoch ein bisschen an der Umsetzung gescheitert. Die Charaktere haben mir alle ganz gut gefallen, doch vieles war mir zu klischeehaft und zu unrealistisch. ...

Lean on me hatte sicherlich gute Ansätze, bei mir ist es jedoch ein bisschen an der Umsetzung gescheitert. Die Charaktere haben mir alle ganz gut gefallen, doch vieles war mir zu klischeehaft und zu unrealistisch. Ein Buch, das man zwischendurch gut lesen kann, das jedoch kein Highlight für mich war.

Veröffentlicht am 09.06.2021

Es gibt bessere Bücher

Kissing in the Rain
0

Die Charaktere:
Camryn kommt auf den ersten Blick sehr unsicher und kalt herüber, aber gerade deswegen mochte ich sie von Anfang an sehr gerne. Ich habe vom ersten Satz an mit ihr mitgefühlt und mich direkt ...

Die Charaktere:
Camryn kommt auf den ersten Blick sehr unsicher und kalt herüber, aber gerade deswegen mochte ich sie von Anfang an sehr gerne. Ich habe vom ersten Satz an mit ihr mitgefühlt und mich direkt in sie hineindenken können. Auch ihre Zweifel fand ich authentisch dargestellt, manchmal hätte ich sie gerne geschüttelt und ihr gesagt, dass all das nur in ihrem Kopf passiert. Es gab ein paar Stellen, an denen ich Camryn ein bisschen blauäugig gefunden habe, insgesamt ist sie jedoch ein guter Hauptcharakter gewesen.
Auch Troy mochte ich von Anfang an. Er ist bei Weitem nicht perfekt und sein übertriebener Beschützerinstinkt sowie das teils machohafte Verhalten sind mir manchmal auf den Keks gegangen, während all diesen Stellen war er jedoch auch sehr authentisch. Ich war nicht mit all seinen Handlungen einverstanden, aber man konnte seinen Charakter greifen und ich glaube, dass er für viele ein guter Bookboyfriend darstellt.
Die Nebencharaktere waren alle realistisch und authentisch geschrieben. Die meisten davon einfach so nervig, dass ich sie gerne mal geschüttelt hätte, aber sie sind stets in ihrer Rolle geblieben und das ist super so.

Meine Bewertung:
Der Anfang und die ersten Kapitel haben mir unglaublich gut gefallen, auch ein paar Szenen im Mittelteil mochte ich sehr. Insgesamt gab es jedoch einiges, was mich an Kissing the Rain gestört hat.

Was mir an dem Buch wirklich gut gefallen hat:
- Der Schreibstil ist schön und locker zu lesen, ich bin durch das Buch geflogen.
- Der Start war direkt interessant, man ist ins Geschehen geworfen wurden und hat direkt den Zugang zu Camryn gefunden und mit ihr mitgefühlt, auch wenn sie als Charakter ja eigentlich noch fremd war. Das mochte ich sehr.
- Troy war am Anfang richtig toll und insgesamt mochte ich ihn auch ganz gerne, weil er zwar einige falsche Entscheidungen getroffen hat, er als Charakter aber sehr rund war.
- Das Familiendrama war gut beschrieben und man hatte direkt das Gefühl von einer Großfamilie. Auch interessant war es, dass die Familie unsympathisch, dabei aber die ganze Zeit realistisch und authentisch dargestellt wurde. Das hat zu Konflikten in der Geschichte geführt, die nicht zu überzogen waren und die Geschichte interessanter gemacht hat.

Was mir nicht so gut gefallen hat:
- Ich habe leider einiges unrealistisch gefunden. Zum Beispiel: Wie kann es sein, dass Camryn 15 Monate einen Freund hat und niemand weiß, wie dieser eigentlich heißt? So etwas erzählt man sich doch. Auch den Plan am Anfang habe ich skeptisch beäugt, weil Camryns Grund für die Fake Beziehung für mich nicht Grund genug gewesen ist, um das Ganze abzukaufen.
- Die Liebesgeschichte ging mir zu schnell, gerade wenn man bedenkt, dass sie sich während einer Woche entwickelt. Ich bin leider nicht so der Fan von Liebe auf den ersten Blick, doch darüber konnte ich teilweise hinwegsehen, weil sich die beiden Hauptcharaktere zumindest schon seit Jahrzehnten kannten. Doch Troys Wendung habe ich nicht ganz so realistisch gefunden. Er ist angeblich ein totaler Frauenheld, aber irgendwie hinterfragt keiner, wie er und Cam die letzten 15 Monate angeblich zusammen sein konnten – hatte er in den letzten 15 Monaten nie etwas mit einer Frau?
- Wirklich gestört haben mich die plötzlichen POV Wechsel während eines Kapitels. Ich lese eigentlich gerne Geschichten aus zwei Sichtweisen, doch dann soll der Wechsel bitte jeweils im Kapitel geschehen und nicht immer wieder mittendrin. Das habe ich nicht so gelungen gefunden.
- Die Art wie Kelly Moran Kinder schreibt, hat mich schon in Redwood Love teilweise gestört, weil sich das einfach nicht mit meinen Erfahrungen deckt. Mag sein, dass es diese Wunderkinder gibt. Aber meiner Meinung nach versteht keine Dreijährige wörtliche Erklärungen über Vorsilben oder welche, die klingen, als kämen sie geradewegs aus dem Duden. Auch wirkte das Kind manchmal wie ein Jahr alt und manchmal, als wäre es bereits sechs.
- Alle haben während des Buches versucht Camryn zu verändern, auch wenn sie selbst das gar nicht wollte. Das finde ich nicht okay, leider wurde das auch nicht reflektiert und alle haben ihr immer nur erzählt, wie viel besser sie jetzt aussähe. Dabei sollte sich niemand für jemand anderen verändern müssen.
- Es gab ein paar Stellen, die ich kritisch gefunden habe. Zum Beispiel zwingt Troy sie dazu, bestimmte Dinge zu tun, auch wenn sie eigentlich gar nicht will. Auch werden in einer Szene zwei Menschen, die total betrunken sind, in ein Bett geworfen mit der Intention, dass sie am nächsten Morgen denken sollen, sie hätten miteinander geschlafen – wie kann man das in Ordnung finden?
- Das Buch ist teilweise auch wieder so ein Beispiel für: „Hätten sie doch einfach mal eher miteinander geredet, hätte man sich so viel Drama sparen können.“
- Teilweise habe ich das Buch sehr klischeehaft gefunden. Gerade am Ende hin konnte ich einfach nur den Kopf schütteln.
- Das Ende war es schließlich auch, was für mich leider gar nicht gepasst hat. Um nicht zu spoilern, nur so viel: Es war mir viel zu schnell, zu unrealistisch und zu klischeehaft.

Insgesamt ist Kissing in the Rain sicherlich kein schlechtes Buch. Für mich persönlich war es leider kein Highlight, aber ich denke, dass Personen, die die Redwood Love Reihe geliebt haben, auch hier ihre Freude dran finden werden. Die Bücher gehen in die gleiche Richtung. Letztendlich habe ich persönlich Kissing in the Rain mit 3 Sternen bewertet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.08.2020

Gut für zwischendurch

Dreams of Yesterday
0

Dreams of Yesterday – L. H. Cosway
LYX Verlag
Erstveröffentlichung: 2020
Sprache: Deutsch
Meine Bewertung: 3 Sterne
[Werbung; REZENSIONSEXEMPLAR]

Zuerst einmal vielen Dank an die Bloggerjury sowie den ...

Dreams of Yesterday – L. H. Cosway
LYX Verlag
Erstveröffentlichung: 2020
Sprache: Deutsch
Meine Bewertung: 3 Sterne
[Werbung; REZENSIONSEXEMPLAR]

Zuerst einmal vielen Dank an die Bloggerjury sowie den LYX Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dieser Post enthält unbezahlte Werbung und die Rechte liegen bei dem Verlag. Dies beeinflusst jedoch in keiner Weise meine persönliche Meinung zu diesem Buch.
Der Titel ‚Dreams of Yesterday’ konnte mich direkt bezaubern, das Cover ist wunderschön und spätestens als ich den Klappentext gelesen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen wollte. Deswegen habe ich mich auch wirklich sehr gefreut, als meine Anfrage für das Rezenionsexemplar positiv beantwortet wurde und mich direkt in das Buch gestürzt, als ich es endlich erhalten habe.
Warum ich Dreams of Yesterday 3 Sterne gegeben habe, könnt ihr nun ausführlich in meiner kommenden Rezension lesen.
Worum geht es eigentlich in Dreams of Yesterday?
Evelyn und Dylan leben beide in einer nicht ganz so guten Gegend in Irland. Sie begegnen sich das erste Mal, als Dylan auf der Flucht vor einer Bande ist und sind ab diesem Zeitpunkt immer wieder in Situationen, in denen sie sich näherkommen.
Während Dylan davon träumt, mehr aus seinem Leben zu machen und erfolgreich zu sein, hängt Evelyn sehr an ihrer Großmutter, die aus ihrem Heimatsort nicht entfliehen kann und möchte diese nicht alleine zurücklassen. Dies führt auch im Buch immer wieder zu Konflikten.
Das ganze Buch spielt übrigens zur Highschoolzeit und die Charaktere sind alle um die achtzehn Jahre alt. Das habe ich dem eigentlichen Klappentext des Buches leider nicht entnehmen können, weswegen ich andere Erwartungen an das Buch gehabt habe.
Die Charaktere
Ich mochte alle Charaktere in diesem Buch wirklich gerne, weil sie größtenteils wirklich authentisch gestaltet sind und sich voneinander abheben.
Da haben wir Evelyn, die immer positiv eingestellt ist und eine absolute Blumenfanatikerin ist. Sie hat sich auf dem Dachgarten ihres Wohnkomplex einen kleinen Blumengarten aufgebaut und man merkt während des Lesens stets, wie viel ihr diese Blumen bedeuten. Außerdem ist sie ein sehr liebenswürdiger Charakter, der trotz schwieriger Familiensituationen einen Sinn für Loyalität gegenüber ihrer Familie besitzt. Ein enges Verhältnis zu ihrem besten Freund Sam hat sie ebenfalls, was ich sehr gerne gelesen habe.
Dylan hat mir ebenfalls sehr gut gefallen (bis auf eine Situation, in der er meiner Meinung nach sehr unreif und falsch gehandelt hat). Er ist nicht der typische Badboy, was mich sehr erleichtert hat, sondern eher der Typ Einzelgänger. Außerdem habe ich es geliebt, über seine Weltanschauung zu lesen. Man hat gemerkt, dass er sich sehr viele Gedanken über seine Zukunft und die Welt im allgemeinen macht. Sein kritisches, herausforderndes Denken hat ihn in meinen Augen sehr sympathisch gemacht. Ebenfalls hat er Evelyn stets gut behandelt und steht für Schwächere ein.
Auch alle anderen Charaktere sind gut gestaltet, wobei ich persönlich Evelyns Tante am liebsten habe. Diese ist erst siebenundzwanzig und hat ganz selbstverständlich die Mutterrolle für Evelyn übernommen, was ich sehr toll finde.

Die Bewertung
Es gibt bei Dreams of Yesterday sowohl einige Punkte, die ich sehr gelungen finde, als auch einige, die mir persönlich nicht ganz so gut gefallen haben.
Das hat mir an Dreams of Yesterday wirklich gefallen:
• Der Start der Geschichte ist direkt spannend und man wird von der ersten Seite an in die Handlung hineingeworfen, was mir gut gefallen hat.
• Die Hauptcharaktere sind Teenager und das hat man beim Lesen auch wirklich gemerkt, was ich positiv fand. Sie haben manchmal falsch gehandelt und sich ihrem Alter entsprechend verhalten. Ich persönlich mag es gar nicht, wenn Achtzehnjährige in Büchern wie ‚richtige‘ Erwachsene beschrieben werden oder wie pubertierende Dreizehnjährige und die Autorin hat in Dreams of Yesterday genau die richtige Beschreibung für das Alter der Protagonisten gefunden.
• Sowohl Dylan als auch Evelyn haben interessante Charaktereigenschaften gehabt, von denen man selten oder gar nicht liest. Evelyns Liebe zu Blumen und ihre Idee, in Zukunft Bienen züchten zu wollen, fand ich erfrischend anders. Auch Dylans ausgeprägter Geruchssinn, mit dem er alle Inhaltsstoffe herausfinden kann, war mal eine andere Idee.
• Dylan wirkt sehr gebildet und authentisch, was ich schön fand, weil es endlich einmal nicht das typische Bad Boy Konzept gewesen ist.
• Außerdem hat es mir wirklich gefallen, wie gut die Familiengeschichten der beiden Hauptprotagonisten ausgearbeitet wurden. Ihre Geschichten sind ungewöhnlich und stets authentisch gewesen.
• Der Schreibstil ist wirklich schön zu lesen.

Was mich an Dreams of Yesterday ein wenig gestört hat:
• Die erste Hälfte des Buches hat mir wirklich unheimlich gut gefallen, da habe ich kaum Kritikpunkte gehabt. Leider ist die zweite Hälfte des Buches dann gar nicht mehr so wirklich nach meinem Geschmack gewesen.
• Die Liebesgeschichte ist mir ein wenig zu erwachsen und zu dramatisch gewesen. Dylan und Evelyn haben sich manchmal so verhalten, als könnten sie nicht ohne einander leben, dabei kennen sie sich anfangs wirklich gar nicht so lange und sind wie gesagt erst achtzehn Jahre alt. Außerdem hat sich die Beziehung in meinen Augen zu schnell entwickelt und wirkte dadurch nicht ganz so authentisch.
• Dylan und Eve konnten mich größtenteils sehr überzeugen durch ungewöhnliche Charaktereigenschaften. Bei einigen anderen Charakteren hätte ich mir jedoch gewünscht, dass sie ein wenig weniger klischeehafter beschrieben worden wären. So war der homosexuelle beste Freund auf die Art, wie er beschrieben wurde, nichts wirklich Neues und auch Amy, das Goth-Mädchen hätte etwas mehr Tiefe vertragen können.
• Eine bestimmte Situation in dem Buch hat mich wirklich wütend gemacht (aus Spoilergründen kann ich nichts genaueres dazu sagen). Nur so viel: Ich fand den Umgang mit dem Thema Verhütung nicht immer ganz gelungen.
• Teils hat mir während des Lesens die Tiefe und der Zugang zu den Charakteren gefehlt. Es werden einige ernste Themen behandelt, auf die meiner Meinung nach manchmal nicht intensiv genug eingegangen wird. Das könnte auch daran liegen, dass das Buch mit 282 Seiten wirklich ziemlich kurz ist.
• Außerdem habe ich den Klappentext als irreführend empfunden. Wenn man ihn liest, hört es sich so an, als ginge es in dem Buch darum, dass Evelyn und Dylan planen, gemeinsam nach New York zu gehen und dass dies einen großen Teil des Buches einnimmt. Das wird allerdings nur auf den letzten Seiten mal kurz angeschnitten, der Rest des Buches behandelt eigentlich ganz andere Themen.
Insgesamt ist Dreams of Yesterday ein gutes Buch für Zwischendurch, das mich letztendlich aber nicht gänzlich überzeugen konnte.
Ich habe Dreams of Yesterday 3 Sterne gegeben.
[Werbung; REZENSIONSEXEMPLAR]

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.04.2020

Ganz okay

Fire & Frost, Band 3: Von der Dunkelheit geliebt
0

Dieses Buch hat mich zwiegespalten zurückgelassen. Es war nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. In meinen Augen eine gute Geschichte für zwischendurch, die mehr Potenzial gehabt hätte.

Dieses Buch hat mich zwiegespalten zurückgelassen. Es war nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. In meinen Augen eine gute Geschichte für zwischendurch, die mehr Potenzial gehabt hätte.

Veröffentlicht am 13.04.2020

3 Sterne

Only you – Alles beginnt in Rom
0

Zuerst einmal vielen Dank an das Bloggerportal sowie den ONE Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dieser Post enthält unbezahlte Werbung und die Rechte liegen bei dem Verlag. Dies beeinflusst ...

Zuerst einmal vielen Dank an das Bloggerportal sowie den ONE Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dieser Post enthält unbezahlte Werbung und die Rechte liegen bei dem Verlag. Dies beeinflusst jedoch in keiner Weise meine persönliche Meinung zu diesem Buch.

Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut! Ich bin momentan richtig in Reisefieber, was ja bekanntlich in der momentanen Situation eher schlecht ist, und deswegen habe ich solche Lust gehabt, zumindest durch Only You ein wenig Urlaubsfeeling zu bekommen.
Das Buch hat es auch wirklich geschafft, dass ich mich ein wenig in Rom verliebt habe und mich wieder einmal daran erinnert, warum Italien eines meiner absoluten Lieblingsländer ist. Das Setting war also schon einmal total wunderbar. Mit der Geschichte an sich hatte ich eher meine Probleme. Vieles war wirklich toll, einiges hat mich aber auch sehr gestört. Wieso genau ich Only You: Alles beginnt in Rom 3 Sterne gegeben habe, könnt ihr im Folgenden nachlesen.
Doch worum geht es eigentlich in Only You: Alles beginnt in Rom?
Eine Sprachschule in Rom – das ist der Ort, an dem sich Letty und Alf zum ersten Mal begegnen. Sie kommen beide aus England, sind aus ihrem alten Leben geflüchtet, aber das ist anfangs auch alles, was sie gemeinsam haben. Denn während Letty zurückhaltend und schüchtern ist, wirkt Alf wie eine wahre Frohnatur. Die beiden nähern sich zögerlich an, erkunden Rom gemeinsam und immer, wenn sie gemeinsam tanzen, spüren sie diese Verbindung miteinander. Doch gerade als alles so gut laufen zu scheint, werden sie von ihrer Vergangenheit eingeholt.
Die Charaktere
Letty wirkte auf mich beim Lesen anfangs sehr zurückhaltend und abweisend, aber dennoch wirklich sympathisch. Ich mochte ihre vorsichtige Art, ihr Misstrauen und die zögerliche Abwehrhaltung total gerne. Je weiter ich im Buch gelesen habe, desto mehr konnte ich ihr Verhalten auch verstehen. Insgesamt ist sie so ein liebeswürdiges und starkes Mädchen, was jedoch einige Fehler gemacht hat. Meist konnte ich ihre Handlungen verstehen, einzige Ausnahmen gab es jedoch, in denen ich über sie nur den Kopf schütteln konnte.
Alf hingegen ist auf den ersten Blick der Sunnyboy schlechthin. Er wohnt bereits seit fünf Monaten in Rom, hat dort Anschluss gefunden und macht Stadttouren, um sich Geld zu verdienen. Anfangs habe ich ihn wirklich total gerne gemocht, weil er ein so interessanter Charakter ist. Ich fand es wirklich schön, dass er Tänzer ist, denn das habe ich in Büchern bisher leider noch nicht oft genug gelesen. Alf hatte also mit all seinen Eigenschaften ein großes Potenzial, sich direkt in mein Herz zu schleichen. Je weiter das Buch jedoch fortgeschritten ist, desto weniger mochte ich ihn leider. So viele seiner Handlungen und Entscheidungen habe ich einfach sehr daneben und naiv gefunden. Zum Ende hin war Alf wieder ein wirklich toller Charakter und vielleicht musste er diese Entwicklung dazwischen durchmachen. Mich jedoch hat es manchmal abgeschreckt, was für Entscheidungen er getroffen hat, weil einige in meinen Augen einfach absolut moralisch falsch sind.
Die Bewertung
Only You: Alles beginnt in Rom war wirklich kein schlechtes Buch, jedoch auch leider kein Werk, das mich vollkommen begeistern konnte. Es ist in meinen Augen ein gutes Buch für zwischendurch, sofern man über einige Dinge hinwegsehen kann.
Doch beginnen wir mit dem, was mir an Only You: Alles beginnt in Rom wirklich gut gefallen hat:
• Das Buch hat mir ein so wunderschönes Urlaubsfeeling gegeben! Ich habe direkt das Gefühl gehabt, mich ein wenig zu erholen und mich wirklich in Rom zu befinden. Gemeinsam mit den Charakteren hat man die Stadt erkundet, so viele Ecken Roms wurden wirklich beschrieben und Abenteuer dort erlebt. Das hat mir wirklich gut gefallen.
• Immer wieder wurden einige italienische Sätze und Ausdrücke in das Buch mit aufgenommen. Das fand ich wundervoll und hat mich direkt wieder erinnert, warum ich die Sprache so liebe. Ich frage mich jedoch, ob diese auch verständlich sind für Leser, die mit Italienisch nicht so in Kontakt stehen. Insgesamt mochte ich diese Idee jedoch sehr, weil sie das Urlaubsfeeling noch einmal verstärkt hat.
• Die Dynamik zwischen Alf und Letty mochte ich ganz gerne. Ihre vorsichtigen Annäherungsversuche waren schön zu lesen und ihre Unterhaltungen erfrischend. Ich habe verstehen können, warum sie sich letztendlich verliebt haben.
• Alfs Zweifel über seine Gefühle zu einem anderen Charakter wurden gut dargestellt und wirkten authentisch, sodass man einige seiner Entscheidungen zumindest besser nach vollziehen konnte.
• Ich fand es wundervoll, dass die Charaktere nicht klischeehaft entwickelt waren, sondern authentische und andere Charaktereigenschaften als normal bekommen haben. So ist Alf zum Beispiel begeistert Tänzer, während Letty unter anderem Latein studiert. Das fand ich erfrischend anders.
• Die Familienkonstellationen sowohl von Letty als auch Alf waren ebenfalls ganz anders als normalerweise. Auch das hat mir gut gefallen und besonders Lettys viel älteren Bruder Oscar mochte ich sehr.
• Während des Buches gab es einen großen Plottwist, der für mich sehr überraschend kam und der wirklich richtig gut in die Geschichte eingearbeitet wurde. Plötzlich hat nämlich so viel mehr Sinn ergeben und ich hätte als Leser nichts davon vermutet.
Leider hatte das Buch jedoch auch einiges, was mir nicht gefallen hat:
• Den Schreibstil habe ich als gewöhnungsbedürftig empfunden. Ich hatte anfangs meine Schwierigkeiten damit und habe es auch ein wenig merkwürdig gefunden, dass beide Charaktere ihre Eltern nur mit Vornamen angesprochen haben.
• Einige Handlungen der Charaktere konnte ich leider nicht nachvollziehen. So schmeißt Alf zum Beispiel nach wenigen Wochen die Sprachschule, nur damit er mehr Zeit mit Letty verbringen kann. Letty zum Beispiel beschließt mit jemanden einfach nach New York zu fliegen, den sie eine Stunde lang kennt, wobei die Begegnung für sie nicht einmal angenehm gewesen ist. Das fand ich ziemlich unrealistisch. An einigen Stellen waren mir Letty und Alf auch einfach viel zu naiv.
• Am Ende des Buches kam plötzlich eine Dritte Sicht hinzu und wir haben nun auch aus der Sicht von Lettys Mutter gelesen. Das hat mich ein wenig gestört. Entweder man hat von Anfang an drei Sichten oder bis zum Ende hin zwei. So wirkte es etwas zusammengewürfelt.
• Es wurden sehr viele wichtige Themen angesprochen, jedoch hätte ich mir bei sehr vielen davon mehr Fingerspitzengefühl und kritischere Haltungen darüber gewünscht. Außerdem wäre eine Triggerwarnung zu Themen wie Vergewaltigung wirklich empfehlenswert gewesen.
• Insgesamt gab es mir in dem Buch leider zu viel Drama. Ich hätte mir lieber weniger Drama gewünscht, dann aber tiefergehendes. So hatte ich leider oft das Gefühl, dass möglichst viel Drama in das Buch geworden wurde, nichts davon aber überhaupt thematisiert wurde. Vielmehr wurde es einfach hingeworfen, abgehakt und dann kam bereits das nächste Drama. Gerade das Drama am Ende habe ich als nicht gelungen empfunden. Es wurde einfach kurz erwähnt und plötzlich waren alle direkt glücklich. Das ist auch ein Grund, warum mir das Ende leider nicht gefallen hat.
Insgesamt ist Only You: Alles beginnt in Rom ein Buch, das mich auf eine Reise nach Italien mitgenommen hat. In meinen Augen hatte es gute Ansätze, das Potenzial wurde jedoch nicht gänzlich ausgeschöpft. Ich bewerte es mit 3 Sternen.