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Veröffentlicht am 09.06.2021

Wieder das übliche Männer-System ... 🙄 aber realistisch in einem bildgewandten Setting umgesetzt 🥰

Coral & Pearl
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Inhaltserzählung und Leseprobe:
Manchmal frage ich mich, ob es unsere Namen sind, die unser Schicksal festlegen, oder ob es umgekehrt ist. Nor und Zadie: Koralle und Perle. Beides Kostbarkeiten für unser ...

Inhaltserzählung und Leseprobe:
Manchmal frage ich mich, ob es unsere Namen sind, die unser Schicksal festlegen, oder ob es umgekehrt ist. Nor und Zadie: Koralle und Perle. Beides Kostbarkeiten für unser Volk. Beides schön genug, um den Hals einer Königin zu schmücken. Doch Perlen schätzt man ihres Schimmers, ihrer Form und ihrer Perfektion wegen. Bei Korallen ist es anders. Sie wachsen verdreht. In ihrer natürlichen Form würde sie kaum jemand als schön bezeichnen.

Jede der varenianischen Frauen war mit einer einzigartigen Haarpracht gesegnet – von glatt bis lockig, von flachsblond bis tiefschwarz – und unsere Haut schimmerte samtig und gesund, in Farbtönen von golden bis zu poliertem Kupfer. Doch in unserem Dorf wurde Schönheit nach einem höheren Maßstab gemessen. Die Gesichtszüge eines Mädchens mussten symmetrisch und wohlgeformt sein, der Teint rein, der Blick klar und wissbegierig, wenn auch niemals zu direkt. Die Erscheinung musste stets makellos sein, ganz gleich zu welcher Zeit und an welchem Ort Um wirklich aufzufallen, musste ein Mädchen nichts Geringeres als perfekt sein.
Denn in Varenia war es nicht nur bloßes Glück, wenn man ein schönes Mädchen war. In jeder Generation bestimmte die Schönheit darüber, welche von uns eine Prinzessin werden würde.

(Seite 9/10)


Autorin:
Mara Rutherford wurde als Drilling in Kalifornien geboren. Sie schloss ihr Studium an der University of London mit einem Master in Kulturwissenschaften ab. Ihre schriftstellerische Karriere begann sie als Journalistin, entdeckte jedoch schnell ihre Leidenschaft für das Schreiben von phantastischen Romanen. Gemeinsam mit ihrem Mann, der als Diplomat arbeitet, hat Mara Rutherford bereits an vielen Orten auf der ganzen Welt gewohnt. Derzeit lebt sie mit ihrem Mann in Serbien. Wenn sie nicht gerade schreibt oder ihren beiden Söhnen hinterherjagt, testet sie gerne die Grenzen ihrer Komfortzone.

Übersetzerin:
Diana Bürgel, geboren am 06. Januar 1984 in Freiburg im Breisgau.


Bewertung:
Die Gesamtaufmachung des Buches ist sehr gelungen und passt. Auch die Kapitel sind mit den Punkten vom Cover verziert, allerdings sieht es in schwarzweiß wie ein Sternenhimmel aus. Aber das macht nichts. Ich kann nur wieder über den Titel den Kopf schütteln. Der Originaltitel lautet "Crown of Coral & Pearl". Wieso übernimmt man den nicht ganz? Das werde ich nie verstehen.

Eine andersartige Karte, die dem Aufmachungsstil des Buches gleicht. Schön ist hier, dass sie persönlich zur Geschichte ist, es wird zum Beispiel ein Ankunftsort von Nor genannt. Das ist sehr unüblich. Gefällt mir sehr. Und die Karte ist sogar dreimal !!! abgebildet. 😆 In beiden Innenklappen und nochmal auf der Buchseite vor dem ersten Kapitel. Dreifach hält nochmal besser. 😂

Üblich, wie bei den meisten Klappenbroschüren, sind auch hier zwei verschiedene Klappentexte gedruckt: Einmal auf der Rückseite und einmal auf der Innenklappe. Oft gleichen sie sich in Sätzen und nur wenige Sätze sind anders. Hier sind die Texte grundlegend verscheiden, was ich auch begrüße. Wieso druckt man beide gleich? Das finde ich unnötig. Aber dann muss man auch aufpassen, nicht zu spoilern. Das ist hier leider der Fall, minimal zwar ... Die Texte sind nicht originell und nach dem bekannten Schema solcher Geschichten erstellt. 🥱 Leider kommt hier hinzu, dass man im Innentext erfährt, um wem es sich bei Nors "Schwärmerei" handelt. Im hinteren Klappentext wird kein Name genannt und - im Gegenteil - der Eindruck erweckt, es sei der Kronprinz Ceren. Liest man dann den Innen-Klappentext erfährt man den Namen des anderen Mannes. Sehr schade. Es ist sowieso schon sehr vorhersehbar geschrieben - wie üblich - aber hier hätte man noch in die Irre geführt werden können, indem man glaubt, Ceren sei der "Schwarm" und hätte dann in der Geschichte eine Überraschung erlebt. Naja, eine kleine. Denn in der Geschichte wird sehr vorhersehbar deutlich, wer der "Schwarm" ist, es kommt also gar keine Spannung auf. Aber dennoch hätte ich lieber nicht schon vor Aufschlagen der ersten Seite gewusst, wer dieser "Schwarm" ist. Dann ist er auch noch falsch, denn in beiden Klappentexten steht, sie lerne ihn am Hof kennen, das ist nicht der Fall. Da hat der Verlag nicht aufgepasst. 😐


"Ein Vareaner kann niemals auf See verloren gehen, denn er nennt das ganze Meer seine Heimat."
(Seite 467)


Die Erzählung basiert auf die Ich-Erzählform von Nor. Sehr einseitig zwar, aber mich hat das hier nicht besonders gestört. Ich denke, ich war zu abgelenkt mit den vielen Fehlern im Verlauf. Gelungen finde ich die tollen Namen, wirklich was besonderes. 👍

Wieder das typische Männersystem! 🙄 Steckt so tief in uns drin ... So einfallslos, immer wieder dasselbe System, das von Männern regiert wird und die Frauen sich dem zu beugen haben. Das wird von der Autorin sehr realistisch umgesetzte:

Sie hatte uns immer ermahnt, uns feminin zu geben, den Blick zu senken und zur Seite zu sehen, wenn man uns Komplimente machte, stets darauf zu achten, dass unsere Kleidung gut geschnitten und schmeichelnd, aber nie zu eng war. (Seite 85)

Ich wollte glauben, dass mein Wert über den Grad meiner Schönheit hinausging. Ich half dabei, unsere Familie zu ernähren. ich kochte und reparierte Fischnetze. Ich handelte geschickt auf dem Markt. Trotzdem war es Zadie, die unserer Familie den Brautpreis einbringen und damit dafür sorgen würde, dass wir über Jahre hinweg genug zu essen und anzuziehen hatten. Alles dank ihrer Schönheit.
Schönheit ist Macht, hatte Mutter uns so lange vorgebetet, bis es klang wie: Der Himmel ist blau. Oder: Wasser ist nass. (Seite 85)

Eine Ehre nannten sie es. Die Auserwählte zu sein, schön zu sein, vorteilhaft zu heiraten. Doch so sollte Ehre nicht aussehen: ein verängstigtes Mädchen auf den Knien, das darum flehte, verschont zu werden. (Seite 102)

"Du warst immer schön, Nor. Diese Narbe auf deiner Wange? Den meisten im Dorf fällt sie nicht einmal auf. Sie ist nicht der Grund dafür, warum die Ältesten nicht dich, sondern mich gewählt haben. Sie haben sich für mich entschieden, weil sie geglaubt haben, dass ich bei ihren Plänen mitspiele, dass ich dem Prinzen eine gehorsame und unterwürfige Frau sein würde." (Seite 157)


Und die Alten halten sich auch gerne zurück. Ist in unserer Realität nicht anders. Da wird alles auf die Jugend abgewälzt. Das wird hier auch deutlich:

"Revolutionen sind für die Jugend bestimmt, Kind." (Seite 130)


Ich hätte mir mal etwas anderes gewünscht, aber es ist nun mal so, dass unsere Gesellschaft sich in Büchern wiederfindet. Das können wir ja stetig lesen. Uns fehlt der Mut auszubrechen, auch fiktiv in Romanen. 😣 Positiv möchte ich aber erwähnen, dass die Autorin Nor so reflektiert geschrieben hat, dass sie die Leser zum Nachdenken über solch ein System, das wir gemein haben, anregt.


Das Setting finde ich super! Es kommt auch richtig die 🌊 meerische Atmosphäre rüber! Ich hatte ja beim Anblick des Buches die Befürchtung, es handle sich um Meerjungfrauen oder einer Unterwasserwelt etc. Deshalb hatte ich das Buch auch eine Zeit lang auf meiner "Vielleicht"-Liste, aber im Buchhandel habe ich es mir dann genauer angesehen und es dann gekauft. Das Setting stimmt total mit der Aufmachung des Buches, inklusive Karte überein. Was ich mir allerdings gar nicht vorstellen konnte, war dieser ⛰️ Berg vor dem 🏰 Schloss. Richtig merkwürdig, sie müssen da alle klettern, um ins Schloss zu gelangen. ich habe das nicht richtig verstanden, es steht nur, sie klettern ... Merkwürdig. Ich habe mir immer einen Berg vorgestellt, wo sie wie Wanderer klettern, und das ohne Ausrüstung. Total komisch, ich bin damit nicht klargekommen. Hier hat mir eine detailliertere Beschreibung gefehlt und Informationen. Die Autorin hat den Berg und das komische Klettern so hingeschrieben, als sei das normal und überall in anderen Büchern zu finden. Nicht des Schreibens wert, sozusagen. Ansonsten hatte ich keine Schwierigkeiten, die Erzählung in Bildern in meinem Kopf umzuwandeln.

Schön finde ich - ebenfalls zum Setting und der Atmosphäre - Kulturgeschichte der Reiche, besonders ausführlich bei Ilara und Varenia. Hierauf beziehen sich aber auch zwei Fehler im Laufe des Verlaufs, die sich nicht nachvollziehen lassen. Mehr dazu unten.

Normalerweise ist der Vorlauf der eigentlichen Geschichte in solchen Werken kurz gehalten. Hier vergeht aber ein ganzes Drittel, bis Nor endlich mal auf dem Weg zum Hof des Königs ist. Das erste Drittel bezieht sich auf ihr Zuhause, das Leben dort und auf die Vorbereitung zur Reise. Ich war überrascht, dass es so lange gedauert hat und dadurch auch etwas in Sorge, dass das Buch endet, bevor am Hof überhaupt etwas passiert. Dem ist zum Glück nicht so. Es hat mir auch nichts ausgemacht, erst ein langes Vorspiel, die Welt von Nor, zu lesen. Ist halt nur ungewöhnlich.


Sich an die Vergangenheit zu klammern war, als würde man versuchen, zweimal dieselbe Welle zu finden, sagte Vater immer.
(Seite 45)


Nor und Zadies Mutter ist ein Albtraum. 👹 Sie benutzt ihre Kinder für ihre eigenen Wünsche von damals, die ihr nicht erfüllt wurden. Das projiziert sie auf die Mädchen. Dazu kommt, dass sie Nor seit ihrer Narbe weniger liebt als vorher. Das ist nicht meine Meinung, das steht im Buch drin! Und ihr Treiben stellt sie natürlich unter den Deckmantel der Fürsorge - das kenne ich zu gut. Dabei geht es nur um die eigenen Wünsche und Ziele und nicht darum, was die anderen wollen oder ob es das Beste für alle ist. Diese Frau hat mich sehr wütend gemacht, wie alle solche Menschen es tut. Wer mehr darüber erfahren möchte, liest das in meiner Lese-Chronik (Link am Schluß). Das ist harter Tobak, was die sich alles erlaubt. Da fehlen mir zum Teil die Worte. 🤐 Ich bin selbst schon solchen Menschen ausgesetzt gewesen, nur ging es um andere Sachen als Schönheit oder Königin werden. Sehr belastend und krankmachend. Hier bin ich froh, dass Nor ihrer Mutter auch einmal den Spiegel vorhält. Das finde ich sehr gut, dass die Autorin da mal den Kessel knallen lässt. 👏

Ansonsten ist Nor sehr überlegt und schaut auch über ihren eigenen Tellerrand hinaus.

Ein Mann sollte eifersüchtig auf jede Welle sein, die den Körper seiner Liebsten umspülte, und ihr nicht den arm auf die Schulter legen, als wäre sie ein Kissen. (Seite 42)

Schöne Metaphern, aber totaler Blödsinn inhaltlich. 🤨 Man merkt hier deutlich, dass sie noch einiges lernen muss. Aber das ist hier auch völlig legitim, da sie ja noch ein Teenager ist. Da kann man keine reale Welt erwarten. Ich mag Nor und Zadie beide sehr gerne. Hier kommt auch das a-typiche Muster des Systems zutage: Zadie ist immer höflich zurückhaltend, tut immer, was man ihr aufträgt - die brave Tochter. Nor ist da etwas eigenwilliger und hinterfragt auch Dinge wie das System. Halt systemtypische Charaktere, daher passt es hier gut.

Talin und Ceren sind auch ein 08/15-Charakter. Talin ist gutmütig und das totale Gegenteil von Ceren. Die Autorin hat ihn zunächst als mysteriösen, geheimnisvollen, anziehenden Mann beschrieben ... 🥱 Ceren ist eher grausam und nur auf sein Wohl bedacht. 🥱 Ich fand es einfach nur langweilig und total einfallslos. Immer dasselbe Schema! Bei Talin kommt noch hinzu, dass er Nor immer wieder mit seinem Verhalten in Gefahr bringt, Ceren provoziert. das kam bei mir auch nicht gut an. Ich möchte die ganzen Nebencharaktere nicht aufführen, damit noch was Spannung bleibt. Mich überrascht - nach lesen der ganzen Rezensionen -, dass meine Lese-Kumpanen nichts zu ihnen geschrieben haben. Normalerweise quillen die Rezis immer über vor lauter Spoiler und ausführlichen Charakter-Beschreibungen. Ich habe auch speziell auf eine Verbindung verzichtet, die die bisher in keiner Rezi Erwähnung findet. Ich hoffe, das bleibt so, damit den zukünftigen Leserinnen noch etwas Spannung gegönnt wird.

Auch die Beziehungen der Beiden zu Nor ist leider wie der Rest spannungslos und nicht überraschend. Das habe ich aber bei den 08/15-Klappentexten auch nicht erwartet.


"Sein Leben ist nichts wert im Vergleich zu Eurem." - "'Mein' Leben wäre nichts wert, wenn ich das glauben würde."
(Seite 329)


Neben dem logischen Denkfehler: Nor hofft, den Botschafter aus dem Königreich niemals wiederzusehen. Er weiß ja, wer Nor und Zadie sind. Mich hat das stutzig gemacht, denn ich nahm an, er würde mit ihr zurückreisen ... 🤔 da macht sich kurioserweise niemand Gedanken darum, denkt gar nicht an die Möglichkeit, dass er mit ihr reisen könnte. Weder die Familien, noch der Rat ... keiner. Und ich saß hier und schüttelte nur den Kopf. -

kommt hier ein großer Erzählfehler vor, der sich wirklich durch die ganze Geschichte zieht, ab dem Zeitpunkt, wo er auftaucht. 😒 Ab Seite 180 erzählt und denkt Nor ständig, dass sie aufpassen muss, dass der Botschafter sie nicht erkennt. Und falls er sie erkenne, es sich nicht anmerken ließe. Ich hatte nur HÄ's???? im Kopf! Er war doch zuvor bei ihnen, den Familien und hat alle kennengelernt! Wie sollte er sie nicht wiedererkennen?? Das hat mich ab Seite 180 ständig begleitet, es wiederholte sich laufend und die Geschichte baut sich zum Teil darauf auf. Ein grundsätzlicher Fehler! Selbst der Denkfehler beruht ja auf dasselbe. Das empfand ich aber wirklich als sehr einschneidend. Die restlichen 295 Seiten Verlauf mit diesem Fehler zu lesen. Ich habe immer gedacht "Was redet/denkt sie da??? Das stimmt doch nicht! Das ist falsch!" Ich verstehe auch nicht, warum der Botschafter sie nicht wiedererkennt ... total unlogisch! Es ist ein Unterschied, ob man in einer Szene einen Fehler einschreibt, oder einen, auf dem sich der Verlauf aufbaut. Dann stimmt nämlich die ganze Geschichte nicht richtig. Eine große Einschränkung. 😭 Und natürlich hat das keiner meiner Lese-Kumpanen erwähnt, ich bin oft die Einzige oder in der Minderheit, die solche Fehler anmerkt. In diesem Fall kann ich es absolut nicht nachvollziehen, da es sich ja um einen grundsätzlichen Verlaufsfehler handelt, der in die ganze Geschichte mitherrscht. kopfschüttel

Auch zwei große logische Fehler, die für die Geschichte Gewicht haben, sind dabei. Und viele kleine Logik-Fehler und Ergebnisse, die aus dem Nichts auftauchen, sind ebenfalls zu lesen. Mehr dazu in der Lese-Chronik.


Am Ende der Geschichte überschlagen sich Erkenntnisse, und nicht alle sind für den Leser nachzuvollziehen. Einige kommen aus dem Nichts und ich hatte nur Fragezeichen im Kopf. Dafür, dass die Autoren nicht genau wusste, ob sie einen zweiten Band dazu schreibt, hat sie die Geschichte recht offen enden lassen. Das wäre für mich frustrierend, wenn das ein Einzelband wäre. Aber es wird Band 2 geben, aber wann ... ?? Das erfährt man nirgendwo, auch nicht auf der Verlagsseite. Sowas nervt mich. Keine Informationen an den Leser - passiert so oft. Wer englische Bücher lesen kann, hat hier mal wieder einen Vorteil. Der zweite Band ist längst im Original erscheinen und auch hier günstig zu kaufen. Für alle anderen heißt es beten. 🙏


"Eure Freundlichkeit ist wie eine Atempause im Sturm", sagte ich (...)
(Seite 331)


Fazit:
Ich denke, ich muss hier nichts wiederholen, ich habe meine Beweggründe ausführlich dargelegt. Insgesamt sehr vorhersehbar und so gut wie keine Überraschungen, aber es wird dennoch nie langweilig.

Ich hätte sehr gerne 5 Sterne vergeben, weil das Setting, die Atmosphäre und auch das langweilige System sehr gut umgesetzt sind. Auch der Schreibstil ist super leicht, die Erzählart (minus der Fehler) bildgewaltig und so hatte ich das Buch an nur einem Tag durchgelesen! 🤓 Selbst mit den 08/15-Charakteren hätte ich noch 4,5 Sterne vergeben. Und komplett weiterempfehlen würde ich es auch sehr gerne ... Aber bei den massiven und relevanten Verlaufsfehlern geht das nicht. Darüber lässt sich nicht hinwegsehen, wenn man eine stimmige Geschichte lesen möchte. Sie haben mich auch logischerweise viel an Lese-Vergnügen gekostet und mich immer wieder aus dem Lesefluss rausgerissen. Deshalb gibt es von mir 3,5 Sterne - unter Schmerzen. 😭


Trauer ist gut für die Seele, hatte Vater nach dem Zwischenfall gesagt, nachdem ich mich von dem Schmerz und dem Fieber erholt, aber noch nicht an das Gefühl des zerrissenen Fleischs auf meiner ansonsten makellosen Haut gewöhnt hatte. Diejenigen, die nie Schmerz oder Unglück erfahren haben, sind so seicht wie die Wellen am Strand.
Was ist so falsch daran, seicht zu sein?, hatte ich ihn gefragt.
Was liegt unter der Oberfläche der seichten Wasser? Gar nichts. Erst wenn man tiefer hinabtaucht, erwacht der Ozean zum Leben. Je tiefer du gehst, desto mehr Geheimnisse und Überraschungen erwarten dich.
(Seite 88)



😈 Lesen auf eigene Gefahr:

https://www.lovelybooks.de/bibliothek/WriteReadPassion/lesestatus/2943972481/






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Veröffentlicht am 08.06.2021

Der Halt im Sturm? 🤨 Nicht für mich!

Dunmor Castle - Der Halt im Sturm
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Klappentext:
Kann sie Grayson wirklich trauen? Lexie Cavendish hat sich trotz aller Bedenken leidenschaftlich in den gutaussehenden Iren verliebt. Denn auf Dunmor Castle, dem Sitz seiner Familie, muss ...

Klappentext:
Kann sie Grayson wirklich trauen? Lexie Cavendish hat sich trotz aller Bedenken leidenschaftlich in den gutaussehenden Iren verliebt. Denn auf Dunmor Castle, dem Sitz seiner Familie, muss sie um ihre Sicherheit fürchten. Offenbar will jemand mit allen Mitteln verhindern, dass sie das Schicksal ihrer Mutter aufklärt, die vor zwanzig Jahren spurlos aus der Burg verschwand. Ist Grayson Teil dieser Intrige? Als er ihr vorwirft, sein Vertrauen zu missbrauchen, fasst sie einen folgenschweren Entschluss: Sie wird sich allein den Schatten der Vergangenheit stellen ...


Autorin:
Kathryn Taylor ist eine deutsche Schriftstellerin und bekannt für ihre erotischen Liebesromane. Schon während ihrer Schulzeit begann Taylor mit dem Schreiben und füllte ganze Hefte mit ihren Geschichten. Im zarten Alter von nur elf Jahren hat sie bereits mehrere kurze Erzählungen in einer Zeitung veröffentlicht. Einige Jahre später verfasste sie als Teenager zudem Gedichte. Nach einigen beruflichen Experimenten, in denen Taylor sich als Journalistin, Lektorin sowie als Werbetexterin und Übersetzerin ausprobierte, machte sie sich schließlich als Schriftstellerin selbstständig. Ein wichtiger und genau der richtige Schritt. Denn so fand Taylor mit ihrem Mann und ihrer Tochter nicht nur privat, sondern auch beruflich das ganz große Glück.

Sprecherin:
Marie Bierstedt wurde 1974 in Berlin geboren. Mit 5 Jahren stand sie das erste Mal vor der Kamera, im Alter von 11 Jahren begann sie zu synchronisieren. Heute leiht sie Schauspielerinnen wie Anne Hathaway, Kirsten Dunst und Kate Beckinsale ihre Stimme. 2008 wurde sie als beste (Hörspiel-)Sprecherin mit dem Ohrkanus ausgezeichnet.


Bewertung:
Das Cover passt perfekt in die Reihe und ist im Stil von Band 1 erstellt. Wie bei Band 1 finde ich, dass es aussieht wie ein Historischer Roman. Den Klappentext finde ich schlecht. Das hätte man neugieriger gestalten können. Der Klappentext von Band 1 ist jetzt auch nicht der Hit, aber definitiv allumfassender. Bei diesem hier wird nur künstliche Dramatik lesbar.

Leider ist das Hörbuch wie Band 1 gekürzt. das mag ich gar nicht, aber leider gibt es in diesem Fall keine ungekürzte Fassung. Und da ich Band 1 gehört habe und es recht gut fand, wollte ich endlich Band 2 hören. Wegen der Kürzung habe ich es lange vor mir hergeschoben.

Das Setting und die Atmosphäre hat mir gefallen, gleich zu Beginn geht es auch mystisch los. Es macht den Anschein, dass Lexies Vergangenheits-Suche von Band 1 hier weitergeht. Aber ab der Hälfte geht es eher um Graysons Vergangenheit. Im letzten Drittel vermischt sich das. Es tauchen hier mehr Geheimnisse auf als im Band 1.

Grayson ist ständig kindisch und unfair ihr gegenüber 🙄😠 Erinnert mich wie ein unbeherrschtes Kind, dass seine Launen an anderen rauslässt. Und sie nimmt das einfach so hin. Lexie ist nicht besser als Grayson. Sie jammert stetig und labert dummes Zeug. Grayson tröstet sie und sie schickt ihn fort. Dann sagt sie, er würde sie hassen? Was für Drogen hat die genommen? Und das sagt sie ständig. Sie nervt mit diesen blöden Dramagetue. 🙄😠 Künstliche Dramen finde ich furchtbar!

Die Haushälterin des Priesters, Mary, ist echt egoistisch und gefährlich. Zum Priester lässt sich nicht viel schreiben, er ist ein kaum erwähnter Nebencharakter, genau wie die anderen Charaktere. Für mehr in die Lese-Chronik schauen.

Am Ende überschlagen sich die aufgedeckten Geheimnisse und man muss am Ball bleiben, um alles mitzubekommen.

Die Sprecherin ist sehr gut, aber sie nervt auf lange Hörzeit bei Lexis Rolle. Fand ich echt zu hoch und das Gejammer dazu ist grässlich. 🥴


Fazit:
Mich hat dieser Band nicht so fesseln können wie Band 1. Und auch die Protagonisten nerven hier über Gebühr, das war in Band 1 noch nicht. Und auch die Stimme der Sprecherin in Kombination mit dem künstlichen Drama gingen mir allmählich auf die Nerven, je mehr ich hörte.

Mehr als 3,5 Sterne kann ich hier nicht vergeben. Wenn man Band 1 gehört oder gelesen hat, muss man auch Band 2 hören und lesen, da hier die Geheimnisse von Band 1 aufgedeckt werden. Das ist wirklich eine sehr zusammengehörige Reihe, was mittlerweile ja selten ist. In der Norm ist das so, dass man nach Band 1 die Reihe einfach abbrechen kann oder sie sich ganz unabhängig voneinander vornehmen kann. Das geht hier nicht.

Tja, hier kriege ich eine aussagekräftige Rezi nicht gut hin. 🤷 Hauptsache, ich konnte was meckern. 😂💩



😈 Lesen auf eigene Gefahr:

https://www.lovelybooks.de/bibliothek/WriteReadPassion/lesestatus/2986037889/




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Veröffentlicht am 07.06.2021

"Wir sind wohl alle Helden in unseren eigenen Augen und Monster in den Augen derer, die anders sind." (Seite 375)

Herz aus Blut und Asche
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Inhaltserzählung:
Papa hatte ihr einst gesagt, nach Mamas Tod, dass es zwei Arten von Trauer gab. Eine war die Art, die einen erdrückte, die einem die Seele brach und das Herz sprengte, sodass man nur ...

Inhaltserzählung:
Papa hatte ihr einst gesagt, nach Mamas Tod, dass es zwei Arten von Trauer gab. Eine war die Art, die einen erdrückte, die einem die Seele brach und das Herz sprengte, sodass man nur noch eine leere Hülle war. Die andere war eine Trauer, die einen stärker machte. Man stand wieder auf, man schärfte sie, und man trug sie als Teil der eigenen Rüstung bei sich. Und man wurde ein besserer Mensch. Auf diese weise verlor man einen Menschen nie wirklich. Man trug ihn bei sich.

(Seite 250)


"Nur wenige auf dieser Welt werden zu reinem Glück und einem behaglichen Leben geboren. Die Götter wissen, dass es darum im Leben nicht geht. Nein, Kleine Tigerin, wir nehmen, was uns zugewiesen wird, und wir kämpfen höllisch, um etwas Besseres daraus zu machen."

(Seite 265) - Anmerkung: Kleiner Tiger ist absichtlich im Roman groß geschrieben.


Autorin:
Amélie Wen Zhao wurde in Paris geboren und verbrachte ihre Kindheit in einem multikulturell geprägten Viertel von Peking, ehe sie mit achtzehn nach New York zog und dort ihre Ausbildung begann. Sie verbringt ihre Tage mit der Arbeit im Finanzsektor und ihre Nächte mit dem Schreiben von Romanen. »Herz aus Blut und Asche« ist ihr Debüt.

Übersetzerin:
Ute Brammertz, Autorin, Lektorin und Übersetzerin, zog es vor Jahren aus München nach Oxford, der Hauptstadt britischer Gelehrsamkeit.


Bewertung:
Das Cover erweckt bei mir ambivalente Gefühle: Der obere Teil mit dem Schwert gefällt mir und er passt auch sehr gut. Der untere Teil mit dem Meer weniger. Auch wie das Blut da reinfließt, sieht sehr künstlich vom Computer aus. Diese Kombination wirkt unnatürlich. Schade. Hier hätte es völlig gereicht, wenn das Schwert das Cover bildet, der Titel schlängelt sich ja groß darum. Man muss Cover nicht immer zukleistern.

'Deine Affinität macht dich nicht aus. was dich ausmacht, ist die Entscheidung, wie du sie einsetzt.'
(Seite 21)

Das Glossar und die Danksagung sind echt gut. Es fehlen jedoch ein paar wenige Wörter im Glossar, die nicht erklärt werden, aber immerhin gibt es eines. das fehlt viel zu oft in Fantasy- und auch Historischen Romanen. Gefällt mir hier sehr. Auch eine Karte auf zwei Seiten gibt es. Hier sind gar keine Städte verzeichnet, nur so große Ankerpunkte, was mir nichts ausmacht. Oft schriebt die Autorin zu den genannten Städten auch, wo sie liegen, sodass ich mir eine Vorstellung machen und sie auf der Karte zuordnen konnte. Mir missfällt immer, wenn Städte eingezeichnet sind, die unrelevant für die Geschichte sind, aber relevante Städte nicht drauf sind. Das ist blöd.

"Warum hast du mich gerettet?"
"Weil ich es konnte."

(Seite 180)

Das Setting ist französisch, was mich auch neugierig auf das Buch gemacht hat. Die Idee ist nämlich nicht neu. Irgendwie kam ich dennoch nicht so richtig rein ... es geht direkt los, lahm ist die Geschichte also nicht. Sie wird erzählt in der Erzählerform über Ana und Ramson, also keine Ich-Perspektive. Obwohl man direkt ins Eingemacht geworfen wird - es erfolgt keine Einweisung, man landet mitten in der Geschichte -, fehlte mir hier der Biss, das Tempo. ich habe mich die ersten Kapitel schwer getan, zu lesen.

"Ich habe Angst, Linn."
"Willst du ein Geheimnis wissen?"
"Sicher."
"Ich habe auch Angst."
Die Worte waren ein Flüstern im Wind. "Aber ... es gibt da etwas, was ich will, ein Gefühl, das stärker ist als meine Angst."
"Was denn?"
"Freiheit."

(Seite 373)

Die Protagonisten sind Ana (Götter sei Dank wurde ihr Name - Anastacyas - gekürzt, ist ja ein Zungenbrecher, den jedes Mal zu lesen - merkwürdigerweise heißt ihr Bruder schlicht Lukas) und Ramson, der auch Schnellzunge genannt wird (sein Nachname). Anas und Ramsons Vergangenheit wird in Episoden erzählt, Stück für Stück. Bei Ramson zieht sich das bis zum Ende der Geschichte und hat mich sehr gut mitnehmen können, in meiner Raterei. Vor allem, wieso er so eine Abneigung gegen seinen Vater hegt - das wird erst als aller letztes aus seiner Vergangenheit erzählt und ich hatte die ganze Zeit Fragezeichen im Kopf. Bei dem Nebencharakter May wird nur ihre schwere Stellung erzählt, bevor Ana sie traf. Und ein kurzer Satz über ihre Mutter, die sie sucht? Ihre Vergangenheit bleibt lückenhaft erzählt, sehr schade. Ana und Ramson sind für mich als Charakter okay, mehr aber nicht. Sie sind weder unsympathisch, noch gehen sie ans Herz, mir jedenfalls nicht. Richtig Gefühle für sie aufgebaut habe ich nicht, auch wenn ich einige Szenen schön geschrieben finde und ihre Gedanken und Gefühle nachempfinden konnte.

Das "Spiel" zwischen Ana und Ramson habe ich schon etliche Male in der Art gelesen, aber die Autorin hat es gut umgesetzt. Es ist eben auch sehr vorhersehbar, schon vom Klappentext, der ja auch wie die meisten dieser Romane verfasst ist. Den Verlagen scheint nichts originelles einzufallen. Die einzige Spannung, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht, ist Ramsons Vergangenheit. Das ist sehr gut und rätselhaft erstellt. Unnötig zu erwähnen, dass die Beziehung zwischen den beiden mich auch eher kalt gelassen hat.

"Die Sache ist die, Ramson: Du kannst alles auf der Welt erreichen, aber wenn es für jemand anderen ist, ist es sinnlos. Lebe für dich. Du magst das stärkste Schlachtschiff der Welt sein, aber ohne Kompass kannst du nicht navigieren."
(Seite 184)

Es gibt einige Erzählfehler, unlogische Szenen. Beispiel: Ramson hat Ana erklärt, dass sie ohne Papier bei einer Kontrolle verhaftet wird. Und als später eine Kontrolle kommt, sagt sie, sie habe nicht gewusst, dass es die gibt.

Wiederholungen sind auch dabei. Beispiel: Ramson wusste er wurde gelinkt, und das wird am Ende des Kapitels dann nochmal wiederholt und Ramson tut so, als sei ihm das erst jetzt klar.

Auch künstlich erzählte Fehler sind hier zu lesen. Beispiel: Ana hätte sich bei einer Kampfszene verteidigen können mit ihrer Gabe. tut es aber nicht, sondern lässt sich gefangen nehmen. Das wirkt total künstlich konstruiert, damit es spannender wird und Ramson einen Part bekommt. Sehr schade. Hätte die Autorin anders lösen können.

Es gibt einige dieser Auffälligkeiten, ich habe jetzt nur jeweils ein Beispiel aufgeführt. Weitere findet ihr in der Lese-Chronik (Siehe unten Link).

Vielleicht wollen Monster anderen nie wehtun. Vielleicht wussten Monster noch nicht einmal, dass sie Monster waren.
(Seite 33)

Dann gibt es noch eine total bescheuerte Aussage: Es hatte damit zu tun, dass seine Mutter nicht richtig mit seinem Vater verheiratet war, hatte er erfahren. - Was ist denn richtig verheiratet, oder eher, was ist nicht richtig verheiratet? Nur der eine sagt Ja, der andere nein??? Kopfschütteln und schmunzeln musste ich hier.

Auch manche Dialoge laden zum Schmunzeln ein: "Was hast du davon, in allem gut zu sein, wenn du es nicht schafft, allen zu sagen, dass du in allem gut bist?", hatte er Jonah einmal aufgezogen, als sie in ihrem vierten Ausbildungsjahr waren. (Seite 182)

Das Ende ist offen gehalten, was mich erst irritiert hat. Auf den Buchseiten ist es nicht als Serie deklariert, ich nahm an, es sei ein Einzelband. Aber ein Lese-Freund von mir hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es Band 2 gibt, somit ist das Ende für mich in Ordnung.


Fazit:
Ein schönes Setting, eine Durchschnittsidee und gängige Charaktere lassen sich hier finden. Das erste Drittel lahmt in meinen Augen und man muss durchhalten. Aber dann kommt Tempo rein und es liest sich zügig.

Insgesamt hat mich die Geschichte nicht begeistert, sodass sich neugierig auf Band 2 bin. Für mich endet die Reise hier. Alles in allem finde ich 3,5 Sterne angemessen.

"Du hast dich auf die Schlacht konzentriert und den 'Krieg' aus den Augen verloren."
(Seite 292)



😈 Lesen auf eigene Gefahr:

https://www.lovelybooks.de/bibliothek/WriteReadPassion/lesestatus/2631933280/



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Veröffentlicht am 24.05.2021

Den Abschluß gecrushed - das passt!

Crush the King
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Klappentext:
Everleigh Blair, die Königin Bellonas, hat einen Mordanschlag auf ihre königliche Familie überlebt, ist einer elitären Gladiatorentruppe beigetreten und hat gelernt, ihre magischen Kräfte ...

Klappentext:
Everleigh Blair, die Königin Bellonas, hat einen Mordanschlag auf ihre königliche Familie überlebt, ist einer elitären Gladiatorentruppe beigetreten und hat gelernt, ihre magischen Kräfte zu entfesseln. Als der feindlich gesinnte König von Morta Evie erneut angreift, beschließt sie, dass es an der Zeit ist, ihre Feinde endgültig zu besiegen. Und dafür gibt es keine bessere Gelegenheit als die Regaliaspiele, bei denen Krieger, Adelige und Königshäuser aller Länder zusammenkommen, um ihre Kräfte zu messen ...


Autorin:
Jennifer Estep wurde im Süden der USA geboren. Im College arbeitete sie bereits bei der Collegezeitung mit und machte dort die Erfahrung, dass es möglich ist, mit dem Schreiben seinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Ihr Studium schloss sie mit dem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus ab. Ihren Master machte sie in Professional Communications. Sie arbeitete 10 Jahre lang als Journalistin, dann entschied sie sich, hauptberuflich Schriftstellerin zu werden. Derzeit lebt sie in Tennessee.

Übersetzerin:
Vanessa Lamatsch wurde 1976 in eine Familie von Tierärzten geboren. Doch sosehr sie Tiere auch mochte: Ihre größte Liebe galt immer den Büchern. Schon mit 14 Jahren begann sie, auf Englisch zu lesen, weil sie nicht auf die Übersetzungen warten wollte. Die logische Folge: Nach ihrem Abitur im Jahr 1996, einem Studium der Englischen Literaturwissenschaft und einem Aufbaustudiengang Buchwissenschaft sorgt sie seit 2008 dafür, dass Leser nicht mehr so lange auf neue Übersetzungen warten müssen.


Bewertung:
Auch dieses Cover ist wieder im Stil der ganzen Reihe erstellt worden. Leider ist in der Frau wieder ein unpassendes Bild drin, es wirkt einfach viel zu modern. Die Krone auf dem Cover passt gar nicht - die ist so aufgesetzt und ganz anders als zuvor auf den Covern. Hier ist noch der blöde Spiegel-Aufkleber mitten drin. Was das soll ... wenn man den schon hinklatscht, dann doch an einer freien Stelle - hier oberhalb des Covers. 🙄 Die Kapitel sind wie die Vorbände mit einer Krone verziert und es gibt auch wieder drei Teile.

Was mir lustigerweise aufgefallen ist: Das Buch hat dieselbe Widmung wie Band 1 und 2. Auch ist immer ein Lied oder Sprichwort vom Land dabei. Und der erste Satz gleicht sich bei allen dreien Bänden. Bei Band 1: Der Tag des königlichen Massakers begann wie jeder andere. Bei Band 2: Der Tag des ersten Mordanschlags begann wie jeder andere Tag auch. Hier in Band 3: Der Tag, an dem die Regaliaspiele für mich eigentlich begannen, fing an wie jeder andere.


"Wir mögen diese Schlacht verloren haben, aber es gibt immer noch einen Krieg zu gewinnen." (Seite 163)


Direkt schon zeitlicher Fehler beim Beginn zu lesen; in Band 1 zu Beginn saß Evie schon 6 Monate auf dem Thron. Jetzt zu Beginn schon wieder. Dabei verbrachte sie ja etliche Wochen am Andvarischen Hof ... Dann gibt es eine Zeitstelle, die passt zur falschen Zeitangabe vom Anfang, wo Evie ja meinte, sie säße seit ca. 6 Monaten auf dem Thron. In Band 2 zu Beginn sagte sie ja dasselbe. Was ja nicht sein kann. Im weiteren Verlauf sagt sie nun, dass sie vor Monaten mit König Heinrich das Abkommen abgeschlossen hat. Im letzten Drittel tauch wieder ein Zeitfehler auf: Es ist morgens, aber der Kampf beginnt, obwohl er ja erst um 14 Uhr beginnen sollte?? Da hat die Autorin sich mächtig verzählt in diesem Band bzw. die falschen Zeitangaben niedergeschrieben.


Das erste Drittel ist etwas schwerfällig zu lesen. Ich hatte Mühe, das Buch nicht wegzulegen. In der Mitte wird es spannend, da ein Vorfall nach dem anderen folgt, und ich las mich dann ohne Pause durch die Geschichte.

Teil 2 ist ein Riesensprung von Teil 1. Das gab es bisher bei keinen der Bände! Sonst wird der Verlauf der Geschichte immer lückenlos erzählt ), da gibt es keine großen Sprünge (klar, ein paar Tage können dazwischenliegen, aber keine Wochen. Irgendwie kommt mir das so vor, als hätte es die Autorin eilig. Der Prozess zu den Regaliaspielen (der Verlauf bis dahin) ist ja gerade wichtig, da sich in der Geschichte alles um diese Spiele dreht. Und auch die Klappentexte (innen und außen) diese in den Mittelpunkt stellen. Da dann den vorbereitenden Verlauf einfach übergehen, finde ich nicht so amused. Obwohl ich ja am Anfang noch annahm, dass die Regaliaspiele nur eines der großen Verläufe im Buch wären, dabei spielt sich die Ganze Geschichte dort ab. Nur im kleinen ersten Teil sind wir noch in Bellona.

Hier ist wieder der gleiche Fall mit Serildas Kräften der Voraussagung fehlerhaft wie in Band 2: Sie konnte ja die Tötung der Königin um Jahre voraus sehen. In Band 2 konnte sie nicht mal ein paar Stunden voraussehen. Und hier auch wieder nicht. Es gibt auch einige unlogische Stellen, wie in Band 2 (siehe Lese-Chronik) und nicht nachvollziehbares. Allerdings gab es nur eine Szene, die schizophren geschrieben war, das hat mich sehr erleichtert. In Band 2 zogen sich die Widersprüche und Wiederholungen durch das ganze Buch. Das war total anstrengend und nervig.

Das Spiel Kronekling, das die Könige bei den Regaliaspielen spielen, finde ich zu kompliziert, ich habe den ganzen Verlauf nicht verstanden. Wie es gespielt wird, welche Karte welche toppt, welche Hand welche toppt, die Spielregeln ... War für mich anstrengend zu lesen.

Wie ich bereits durch andere Leser wusste, war die Liebesgeschichte zwischen Evie und Lucas so gut wie gar nicht vorhanden. Schon in Band 2 war sie deutlich weniger als in Band 1, aber hier war sie fast gar nichts davon zu lesen. Und mich stört immer noch, dass alle ihn Sullivan, statt Lucas nennen - was soll das? Andersherum nennt er Evie nur noch Hoheit. In Band 2 wechselte das zwischen Hoheit und Everleigh.


Das Ende ist ganz anders als ich erwartet habe. Was das ist genau ist, schreibe ich hier aus Spoiler-Gründen nicht, es steht in der Lese-Chronik. Aber es ist für mich und für diese Reihengeschichte doch sehr klein und nicht imposant, wie man sich das gerade bei so einem Feind vorstellt.

Und was ist mit den Fortuna-Fanatikern? Was hat es mit denen auf sich und deren Attentat auf Evie? Das bleibt total offen und ungeklärt. Auch die Sache zwischen Xenia und Paloma wird nicht ausgeschrieben. Es wird kurz angeschnitten, wie das mit den Fortuna-Frauen, aber bleibt doch offen. Dabei hat man als Leser schon im zweiten Band mitgefiebert und die Aufklärung erhofft. Und jetzt werden wir so abgespeist. 🤨


Fazit:
Die Autorin wollte eindeutig das Buch schnell fertig kriegen, so scheint es. Der große Sprung in den zweiten Teil, das kleine Ende, die vielen ungelösten Fälle und unbeantworteten Fragen ... das erweckt den Eindruck der Eile. Ich musste hin und wieder schmunzeln und dachte "Ja, die Autorin will die Reihe genauso schnell hinter sich bringen wie ich." 😂

Dieser Band ist nicht stärker oder schwächer als Band 2; mal fesselt es, mal nicht. Es sind halt andere schwächen zum größten teil als in Band 2. In Band 2 waren die vielen Widersprüche und Wiederholungen am stärksten, hier sind es die offen Fragen und Themen, die überwiegen.

An Band 1 kommen beide Bände jedenfalls nicht ran. Es ist wieder schwierig zwischen 3,5 Sterne und 4 Sterne zu bewerten. Die Geschichte bekommt von mir 3,5 Sterne, da ich den Abschluß als keinen Abschluß empfinde.


"Ein kurzer Moment der Freiheit, wenn man dann wieder in einen Käfig gesteckt wird, ist wahrscheinlich grausamer, als niemals Freiheit zu haben." (Seite 335)



😈 Lesen auf eigene Gefahr:

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Veröffentlicht am 23.05.2021

Leider kein großer Lauf ...

The Run 1: Die Prüfung der Götter
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Inhaltserzählung:
Es kommt der Moment, indem man begreift, was hinter all dem steckt. Hinter den Masken. Hinter dem, was man tun muss, um zu überleben. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, dass uns ...

Inhaltserzählung:
Es kommt der Moment, indem man begreift, was hinter all dem steckt. Hinter den Masken. Hinter dem, was man tun muss, um zu überleben. Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, dass uns der Lauf uns nicht auf die Eigenschaften der Götter testet, damit wir bessere und stärkere Mitglieder der Gesellschaft werden. Denn eigentlich zielt er auf etwas anderes ab. The Run soll uns brechen. Jeden von uns. Jeden noch so starken Charakter. Er soll uns nicht besser machen, sondern zu angepassten Mitgliedern der Gesellschaft. Er soll uns unseren letzten Willen, das letzte bisschen Hoffnung nehmen, diese Welt zu einem besseren Ort machen zu können.

(Track 92, 51 %)


Autorin:
Dana Müller-Braun wurde 1989 in Bad Soden im Taunus geboren und hatte schon immer eine lebhafte Fantasie. Mit 14 Jahren begann sie ihre erfundenen Geschichten auf Papier zu bringen und machte das Schreiben zu ihrer Leidenschaft. Sie hat Germanistik, Geschichte und Philosophie studiert. In ihrer Freizeit baut sie gerne Möbel, spielt Gitarre und verbringt Zeit mit ihren Freunden und ihrem Hund.


Sprecherin:
Katja Sallay wurde 1983 in Budapest geboren und studierte Schauspiel am Lee Strasberg Theatre and Film Institute in Los Angeles. Es folgten zahlreiche Thetaerrollen und auch für Film- und Fernseproduktionen stand sie vor der Kamera. Als Sprecherin las sie u.a. bereits Romane von Jennifer L. Armentrout und Jennifer Benkau.


Bewertung:
Ein tolles Cover, ein echter Hingucker, auch wenn ich kein Gold-Fan bin. Aber Foto und Farben passen sehr gut. Es verrät auch nichts über den Inhalt und wirkt eher mystisch. Der Titel ist echt das, worum es geht. Den Lauf der Götter.

Die "Königlich verliebt"-Reihe der Autorin fand ich mal durchschnittlich gut. Hatte ein paar Schwächen, aber ist sehr unterhaltsam. Mit diesem, nicht neuem, Werk hat sie ein wenig was anderes ausprobiert. Die Geschichte erinnert mich an verschiedene Romane, es sind vereinzelt Aspekte dieser Romane hierbei. Immer wieder musste ich an eines dieser Romane denken, mal an das eine, an anderer stelle an das andere. Es hat mich echt oft angedockt.

Das Setting ist detailliert beschrieben. Ich bin ja kein Götter-Geschichten-Fan, aber hier hat es mir gut gefallen. Ich bin da auch mit keinen Erwartungen rangegangen, da das so eine Geschichte ist, die ich normal nicht lese und höre. Ich habe mich nur rangewagt wegen der Autorin, und das auch spontan, weil ich Lust auf Fantasy hatte. Das Setting mit dem Götter-Kult und dem Rat ist düster beschrieben und passt zum Verlauf der Geschichte. Ich konnte es mir lebhaft vorstellen, vor allem bei so einer lebhaften Sprecherin.


"Ich bin schwach", schluchze ich irgendwann und ich spüre, wie er den Kopf ganz sanft schüttelt und mir am Scheitel über mein Tahil streicht. "Du bist nicht schwach, Sari. Du bist gebrochen. Und du hast versucht, das zu ignorieren."

(Track 61, 35 %)


Zu den Charakteren konnte ich keine Bindung aufbauen. Sari ist ein nerviger Charakter, der ziemlich labil ist. Keeran dagegen ist der typische 08/15-Kerl, der mit der lebhaften Stimme der Sprecherin noch angeberischer wirkt. Geheimnisvoller Macho und Weltretterin. Beide sind jetzt nicht die idealen Figuren für diese Geschichte, in meinen Augen. Genauso wie die Liebesgeschichte der Beiden A-typisch schnell verläuft. Vor allem im letzten Drittel, kurz vorm Ende, wird es ziemlich absurd! Es wirkte so einiges bei den beiden so aufgesetzt, unnatürlich - als wollte die Autorin unbedingt solche Protagonisten und Beziehung in der Geschichte haben. So wirkt es auf mich, sehr unschön. Hier hätte sie sich einfach auf pure Fantasy konzentrieren sollen. Nicht jede Fantasy-Story muss eine Liebesgeschichte beinhalten. Und wenn sie so gekünstelt daherkommt, verzichte ich lieber darauf.

Die wenig beschriebenen Nebencharaktere haben mich mehr mitnehmen können. Der Rat und ihr Bruder Jarrusch und die Geschichte zu ihm zum Beispiel. Sie fand ich sehr anziehend und haben mich auf verschiedene Weise berührt. Diese Aspekte sind sehr stark.

Das Ende kommt überraschend aus dem Nichts daher. Die Ereignisse überschlagen sich und alles ist eilig abgeschlossen. Ziemlich unbefriedigend. Da denkt man an der Stelle, dass noch ein Band 2 folgen wird ... falsch gedacht.

Ich finde den ganzen Input der Geschichte reichlich viel für einen Einzelband. Es wundert mich, dass die Autorin daraus keine Reihe gemacht hat, sei es auch nur eine Dilogie. Ich habe alle Rezensionen bis dato gelesen und es gibt einige Leser und Hörer, die finden, das zu viel in der Geschichte vorkommt. Viele Namen, viele Kultur-Texte, die zwischendurch mit drin sind, viele verschiedene Handlungen ... Einerseits hat die Sprecherin mich an der Geschichte mitlaufen lassen, andererseits sind solche Geschichten besser als Buch geeignet, da man beim Hören schnell den Überblick verliert und es schwieriger ist, "zurückzublättern". Ich weiß nicht, ob ich das Hörbuch bei einer weniger ausdrucksstarken Sprecherin abgebrochen hätte. Beim Buch jedoch kann es dagegen wenig lebendig rüberkommen, kann ich mir bei einigen Szenen gut vorstellen. Die Sprecherin spricht sehr ausdrucksstark, allerdings auch überdramatisiert sie Aussagen, sodass ich innerlich die Augen verdrehen musste. Hat etwas angeberisches. Durch ihre Art des Sprechens macht sie die Charaktere aber auch sehr lebendig. Es ist hier wirklich ein zweischneidiges Schwert.


Ich wurde in diese Welt geboren, ich kenn es nicht anders. Und doch existiert in mir eine Seele, die frei sein will. Vielleicht besitzt jeder Mensch diesen Teil in sich, egal wie er aufwächst und erzogen wird. Vielleicht ist das der tiefste und ursprünglichste Instinkt eines jeden Menschen. Freiheit. Frei wählen zu können.

(Track 59, 32 %)



Fazit:
Wenn ich das Werk mit ihrer "Königlich verliebt"-Reihe vergleichen würde (was ich ungern tue, da jede Geschichte eben anders ist), wäre auffällig an diese, dass sie eine komplexe Grundgeschichte ist, deren Götter-Kultur aber interessant ist. Es zeigt sich hier deutlich, dass die Autorin Reihen-Geschichten schreibt und diese nun versucht hat als Einzelband zu erfassen. Das ist ihr misslungen, es ist ein unzufriedenstellendes Einzelwerk.

Die Idee ist nicht neu, sondern enthält viele Teile anderer Geschichten, die ich kenne - und dennoch ist es etwas eigenes, dass mich begeistern konnte in manchem. Vieles bleibt offen und unbeantwortet. Von dem einem zu viel da, von dem anderen zu wenig da- es ist ziemlich unterschiedlich, je nachdem, welche Stelle man erlebt.

Ich liebe ja Einzelbände, mich machen die ganzen Reihen echt wahnsinnig und bin immer froh, mal eine Jugendgeschichte und Fantasygeschichte als Einzelband erleben zu können, aber bei dieser Geschichte mit so viel Geschehnis drin, ist das fehlerhaft. Aber so geht es bei mir; wenn ich mal ein Einzelband vor mir habe, ist es nicht passend. Wie verhext.

Eine abenteuerliche Reise mit viel Tempo und interessanter Kultur, die mich trotz der öden Protagonisten und vielen anderen Schwächen 3,5 Sterne vergeben lässt.





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