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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2021

Eine wunderbare Fortsetzung

Captain Marvel - Neustart
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Meine Meinung

Die zweite Ausgabe der neuen »Captain Marvel« Serie von Autorin Kelly Thompson trägt den Titel »Sternfinsternis« und beinhaltet zwei Geschichten, die von den Illustratorinnen Annapaola Martello ...

Meine Meinung

Die zweite Ausgabe der neuen »Captain Marvel« Serie von Autorin Kelly Thompson trägt den Titel »Sternfinsternis« und beinhaltet zwei Geschichten, die von den Illustratorinnen Annapaola Martello und Carmen Carnero in Szene gesetzt wurden.

Nachdem Carol Denvers alias Captain Marvel in »Eine für alle, alle für eine« den Kampf gegen Nuclear Man bestand und sein patriarchales System den Garaus bereitete ist es nun an der Zeit sich den Machenschaften der mächtigen Zauberin Enchantress in den Weg zu stellen.

In einer Vision erhascht Natasha Romanova alias Black Widow einen Blick auf die Zukunft und sieht, wie sie in Zusammenarbeit mit Captain Marvel und Doctor Strange der bösen Wicca das Handwerk legen. Als Carol und Dr. Stephen Strange davon erfahren, lassen sie sich natürlich nicht lange bitten, doch Enchantress weiß ihre Kräfte einzusetzen und vertauscht kurzerhand die Körper der beiden mächtigen Superhelden. Dieses Szenario überzeugt vor allen Dingen durch witzigen Dialoge welche wunderbar in den Bildern von Annapaola Martello eingefangen wurden.

Etwas tiefgründiger und actionreicher wird es, als in der nächsten Geschichte auf mysteriöse Weise Carols Kräfte schwächer werden und ihre Herkunft offenbart wird. Als publik wird, dass Captain Marvel Halb-Alien-Halb-Mensch ist, verliert sie nicht nur ihren Job, sondern auch das Vertrauen der Menschen. Damit jedoch noch nicht genug, denn eine neue Superheldin taucht auf der Bildfläche auf und scheint eine offene Rechnung mit Carol begleichen zu wollen. Diese Story wurde, wie bereits der ersten Band dieser Serie, von Carmen Carnero illustriert.

Die Storyline von »Captain Marvel – Sternfinsternis« hat mir sehr gut gefallen, denn Action, Humor und Hintergründe spielen perfekt zusammen und ergeben eine unterhaltsame Geschichte. Jedoch war der Stil der Zeichnungen nicht zu einhundert Prozent meins, denn bei Superhelden-Comics habe ich mich so sehr an die feine und plastischen Illustrationen gewöhnt, dass mich hier die cartooneske Linienführung (der Story »Positionswechsel«) etwas gestört hat.

Fazit

Eine wunderbare Fortsetzung, die Captain Marvel von ihrer kämpferischen, aber auch von ihrer verletzlichen Seite zeigt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 17.09.2020

Veröffentlicht am 09.06.2021

Alles andere als fade Skandal-Literatur!

Omama
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Meine Meinung

Die gebürtige Lisa Lasselsberger ist mir durch die kabarettistischen Auftritte ihrer Kunstfigur Lisa Eckhart bekannt, die sich durch provokante Schonungslosigkeit und bitterbösen Humor mit ...

Meine Meinung

Die gebürtige Lisa Lasselsberger ist mir durch die kabarettistischen Auftritte ihrer Kunstfigur Lisa Eckhart bekannt, die sich durch provokante Schonungslosigkeit und bitterbösen Humor mit österreichischer Dialektik auszeichnen. Mit ihrem Debütroman »Omama« wagt Lisa Eckhart einen urkomischen Ausflug durch ihre Familiengeschichte, dabei überlässt sie es dem Leser selbst, ob er die Geschichte als Rufmord oder Hommage betrachten möchte.

Im Mittelpunkt von Lisa Eckharts Erzählungen steht, wie der Titel richtig vermuten lässt, ihre Großmutter Helga liebevoll Omama genannt. Helga wuchs mit ihrer attraktiven aber etwas depperten Schwester Inge in ländlicher Abgeschiedenheit auf. Als nach dem Krieg die Russen kommen buhlen die Mädchen um die Aufmerksamkeit der Soldaten und Helga wittert ihre Chance, als Inge unters Bett kriechen muss, um sich und ihre Schönheit vor den Besatzern zu verstecken.

Kaum sind die Besatzer abgezogen, werden die Töchter von der Mutter angehalten ihre eingegangenen Verpflichtungen einzulösen (von denen sie niemals geglaubt hätte, dass nach dem Krieg noch ein Hahn danach kräht) und später wird Inge zu einem Doktor in die Stadt geschickt während Helga ihr Leben in einer Dorfwirtschaft aufnimmt und dort eine Liason mit dem Dorfschönling beginnt. Ein letzter Abschnitt nimmt uns mit auf Helgas Schmugglerfahrten nach Ungarn, Familienfeste und die Reisen von Omama und Enkelin.

Die Anekdoten aus dem Leben der »Omama« werden aneinandergereiht und bestechen durch aufreizende Ironie, Lokalkolorit und den rustikalen österreichischen Dialekt.

Die vierfache Einfältigkeit der dörflichen Gemeinschaft (Depp, Trinker, Matratze, Schönling) wird dabei genauso pietätlos auseinandergepflügt wie die Mutter- und Großmutterrolle. Frauen spielen bei diesen Episoden immer die tragenden Rollen, sodass z. B. die Existenz von Helgas Bruder, der Autorin erst recht spät in einem Nebensatz eine Erwähnung wert ist, und das alles dem Roman eine leicht feministische Note verleiht.

Lisa Eckhart beweist in »Omama« ihr kluges Betrachtungsgeschick und setzt ihr Talent, anhand von Stereotypen und Klischees gesellschaftliche Strukturen und (eigentlich offensichtliche) Wahrheiten aufzudecken, bravourös unter Beweis. Dabei nimmt die junge Österreicherin kein Blatt vor den Mund, öffnet zuweilen Wunden und weidet diese genüsslich aus. Begrifflichkeiten wie »Popscherl« und »Flitscherl« stehen mit weiteren umgangssprachlichen Wortkanonen auf der Tagesordnung und bei den meisten erschloss sich die Bedeutung direkt im Kontext. Als kleines Goodie wäre natürlich für deutsche Leser*innen eine Übersicht der Übersetzung im Buch oder auf einem Lesezeichen grandios gewesen.

Nicht jeder wird Gefallen an Lisa Eckharts teils direkten, teils ironischen und vor allen Dingen schwarzhumorigen Stil finden. Die Kabarettistin nimmt einen großen Teil im Roman ein und lässt zuweilen einen roten Faden vermissen. Die herrlich pointierten Sätze bergen allerdings soviel mehr als Wortwitz und Humor in sich, dass man unweigerlich zum Nachdenken angeregt wird.

Fazit

Ein urkomischer Roman über die Nachkriegszeit, Familie und die Beziehung zwischen Enkel und Großmama. Mit ihrem herrlich pietätlosem und intelligentem Sarkasmus spricht Lisa Eckharts »Omama« die Lachmuskeln genauso an wie den Denkapparat. Alles andere als fade Skandal-Literatur!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 16.09.2020

Veröffentlicht am 09.06.2021

In »Wild West – Calamity Jane« wird nicht nur scharf geschossen, sondern auch eine toughe Heldin präsentiert

Wild West. Band 1
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Meine Meinung

Einen Blick über den eigenen Tellerrand hinauszuwagen ist immer ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang, kann aber unglaublich bereichernd sein. Mit »Wild West – Calamity Jane« von Thierry ...

Meine Meinung

Einen Blick über den eigenen Tellerrand hinauszuwagen ist immer ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang, kann aber unglaublich bereichernd sein. Mit »Wild West – Calamity Jane« von Thierry Gloris & Jacques Lamontagne habe ich mich nun zum ersten Mal in das Genre Western hineingewagt und wurde angenehm überrascht.

Der französische Autor Thierry Gloris (»Pik As.«, »Kleopatra«) lässt in seiner Geschichte ein lebendiges und charakteristisches Bild des Wilden Westens erwachen, wie man es sich nur vorstellen kann. Kopfgeldjäger treiben sich um, die Spieltische in den Saloons sind besetzt und die Eisenbahn droht einen unweigerlichen Wandel mit sich zu bringen.

Aber noch immer beherrscht das ungeschriebene Gesetz des stärkeren Mannes die Seiten und Frauen haben sich als das schwächere Geschlecht unterzuordnen und sich der patriarchalen Macht auszuliefern. Jacques Lamontagne (»Die Druiden«, »Van Helsing«, »Haven«) fängt mit seinen atmosphärischen Bildern gekonnt den harten Lebensstil des »Wilden Westen« ein. Actionreiche Panels mit Schießereien und Schlägereien wechseln sich mit dem schicksalshaften Martyrium einer jungen Frau ab.

Die junge Martha Cannary arbeitet als Haushälterin in einem Saloon und wähnt sich vom Platzhirsch vor Übergriffen beschützt. Doch der hübsche Schein trügt, denn der überzeichnet modellhafte Cowboy nutzt ihre Naivität nach Strich und Faden aus und treibt sie in die Prostitution. Martha, die nun zu einer der vielen »Janes« geworden ist und sich getreu dem Titel nun wirklich in einer Kalamität befindet, lernt den berüchtigten Kopfgeldjäger Wild Bill Hickok kennen, der ihr zu einer Art Mentor wird.

Die Mischung aus klassischen Western-Elementen und einem feministischen Anstrich fand ich äußerst gelungen. Für zart besaitete ist dieser Comic jedoch nicht geeignet, denn es geht ordentlich zur Sache. Von brutalen Gewaltdarstellungen über Folter bis hin zur sexuellen Gewalt werden die Missbrauchs-Szenen in all ihrer Härte ungeschönt dargestellt.

Dafür dass die Comic-Serie auf lediglich zwei Bände ausgelegt ist, benötigt der Handlungsfaden etwas zu lange um zu zeigen, wohin die Reise gehen wird. Umso gespannter bin ich natürlich auf die Fortsetzung und den weiteren Weg der kämpferischen Titelheldin.

»Wild West – Calamity Jane« kann getrost von Comic-Einsteigern zur Hand genommen werden. Dem Plot lässt sich in den klar strukturierten Panels leicht folgen und das Auge wird nicht mit unübersichtlich viel Text überfordert.

Fazit

In »Wild West – Calamity Jane« wird nicht nur scharf geschossen, sondern auch eine Heldin präsentiert, die beschließt das Heft über ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 15.09.2020

Veröffentlicht am 09.06.2021

Frauenpower pur

Chain of Gold
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Beschreibung

Die Schattenjägerin Cordelia Carstairs kommt mit ihrer Familie nach London, um dort mit ihrer Freundin Lucie Herondale den Bund der Parabatai einzugehen und einen geeigneten Ehemann zu finden. ...

Beschreibung

Die Schattenjägerin Cordelia Carstairs kommt mit ihrer Familie nach London, um dort mit ihrer Freundin Lucie Herondale den Bund der Parabatai einzugehen und einen geeigneten Ehemann zu finden. Zwischen vornehmen Tanzveranstaltungen und Soireen des beginnenden 20. Jahrhunderts verliert Cordelia ihr Herz jedoch an Lucies Bruder James, der jedoch bereits eine Verbindung eingegangen ist. Doch es bleibt keine Zeit für den Schmerz unglücklicher Liebe, denn schon bald wird die Ruhe durch einen Ansturm scheinbar unbesiegbarer Dämonen abgelöst und die jungen Schattenjäger sehen sich ihrem Unheil gegenüber.

Meine Meinung

Der neue Roman von Cassandra Clare bewegt sich in ihrer erfolgreichen und von mir heiß-geliebten Schattenjäger-Welt und eröffnet »Die Letzten Stunden«-Trilogie. »Chain of Gold« ist zeitlich gesehen ca. 25 Jahre nach den »Chroniken der Schattenjäger« (Clockwork Angel, Clockwork Prince, Clockwork Princess) angesiedelt und handelt von James und Lucie Herondale, den Kindern von Will und Tessa sowie den Nachkommen der Carstairs, Lightwoods und Blackthorns. Die Geschichte lässt sich zwar auch ohne Vorkenntnisse aus den anderen Schattenjäger-Romanen lesen, jedoch ist dann in Kauf zu nehmen, dass sich einem nicht alle Verbindungen erschließen werden.

Einen neuen Schattenjäger-Roman aufzuschlagen fühlt sich immer etwas nach »Heimkommen« an, auch wenn es mittlerweile ein paar Seiten dauert bis die einprasselnden Namen und Verwandtschaften der Protagonisten sortiert und mit der zunehmend komplexer werdenden Welt verknüpft sind. Eine Abbildung der Familien-Stammbäume, wie er bereits bei »Clockwork Princess« abgedruckt worden ist, wäre für die Orientierung sicherlich sehr hilfreich gewesen.

Das Cassandra Clare ihr Schreibhandwerk beherrscht beweist sie auch in diesem Roman durch ein unglaublich markantes Charakterenbuilding und einen fesselnden Plot, der sich aus actionreichen Kämpfen und zwischenmenschlichen Beziehungen, die an die Umgangsformen des beginnenden 20. Jahrhunderts angepasst wurden, zusammensetzt. Dies alles fügt sich nahtlos in die bestehende Schattenjäger-Welt ein und macht diese um einige wundervolle Protagonisten reicher.

Mein absolutes Highlight in »Chain of Gold« ist die zauberhafte Cordelia Carstairs, die zum einen eine sanfte, aufopferungsvolle und edelmütige Seite hat und zum anderen mit ihrem Schwert Cortana in der Hand zu einer amazonenhafte Kriegerin aufflammt. Die Ambivalenz ihrer Charakterzüge fand ich unheimlich spannend. Fast ebenso faszinierend ist der von der Vergangenheit geprägte und geheimnisumwobene Matthew Fairchild – gegen ihn wirkt sein Parabatai James etwas glatt und fade. Aber es können ja nicht alle die aufsehenerregende Präsenz einer Anna Lightwood haben, die Männer wie Frauen zu verführen weiß.

Die Plotentwicklung weist bei Cassandra Clare ein gewisses Schema auf, von dem ich mir erhoffen würde, dass dieses etwas deutlicher durchbrochen wird und nicht Gefahr läuft die Leser*innen irgendwann zu langweilen. Gerade die im »Young Adult«-Genre typischen Dreiecks-Beziehungen haben dringend frischen Wind nötig, daher hoffe ich sehr auf eine überraschende Wendung in den kommenden Romanen.

Ein schöner Aspekt wurde mit den Fähigkeiten der Herondale-Geschwister eingeflochten, die eine spannende und etwas gespenstische Ebene eröffnet, welche mir sehr gut gefallen hat. Aufgrund ihrer Abstammung ist es Lucie möglich Geister zu sehen und mit ihnen zu kommunizieren und James wird zuweilen in eine unheimliche Schattenwelt gezogen.

»Chain of Gold« ist ein toller und unterhaltsamer Urban-Fantasy-Roman, der im Gesamtpaket überzeugt und für Schattenjäger-Fans auch noch schöne Begegnungen mit alten Bekannten bereithält.

Fazit

Ein neuer Schattenjäger-Roman der mit einer starken Protagonistin besticht. Frauenpower pur – und das vor der Kulisse des noch jungen 20. Jahrhunderts!

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 14.09.2020

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Crime-Steampunk mit orientalischer Note

Stadt der Sande (Der Hüter: Steampunk-Krimi Band 3)
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Beschreibung

Alexander, Nic und Rosa sind mit einem U-Boot von Narau aus aufgebrochen, um sich im europäischen Gebiet in Sicherheit zu bringen. Doch ein Unglück spült sie in Ägypten an. Während Nic und ...

Beschreibung

Alexander, Nic und Rosa sind mit einem U-Boot von Narau aus aufgebrochen, um sich im europäischen Gebiet in Sicherheit zu bringen. Doch ein Unglück spült sie in Ägypten an. Während Nic und Rosa bei der königlichen Familie von Theben erwachen und das Leben in den Pyramiden kennenlernen, ist Alexander entfernt von ihnen gestrandet und der Wüste mit ihrer sengenden Gluthitze ausgesetzt.

Alexander kämpft sich auf der Suche nach Nic und Rosa, mit der Hoffnung Wasser und Nahrung zu finden, am Strand entlang. Die Frauen versuchen zur gleichen Zeit sich in der Gesellschaft zurechtzufinden, wobei schon bald mysteriöse Mordfälle Nics Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Meine Meinung

Die Steampunk-Krimi-Reihe von Jasmin Jülicher geht mit »Der Hüter – Stadt der Sande« in die dritte Runde und entführt die Leser*innen in eine Wüstenlandschaft und eine faszinierende Welt innerhalb der Pyramiden.

Nach ihrem letzten Abenteuer in der Vulkanstadt Narau sind Nic und Alexander getrennt voneinander gestrandet und so müssen sie sich in der neuen Umgebung zunächst einmal orientieren. Während Alexander sich auf der Suche nach Nic befindet und fast zu verdursten droht, wurde die Wissenschaftlerin von Amunet, der Königin des alten Theben, aufgenommen und in der Sicherheit der Pyramiden beherbergt. Doch eine Reihe von Todesfällen, die von Amarna, der Schwester und Hohepriesterin der Königin, einem Fluch zulasten geschrieben werden, erwecken ihre Aufmerksamkeit.

Die Toten haben die Gemeinsamkeit, dass sich ihre Adern schwarz verfärbt haben, was sie zugleich ganz leicht als Opfer eines Pharaonen-Fluches darstellen lässt, doch Nic mit ihrem wissenschaftlichen Verstand glaubt nicht daran und stellt, trotz der Gefahr für sich selbst, auf eigene Faust Nachforschungen an. Die Ermittlungen sowie die Beschreibung des eindrucksvollen Settings nehmen großen Raum im Roman ein, sodass mir die Figurenentwicklung ein bisschen zu kurz kommt.

Absolut toll fand ich die Herausarbeitung der Konflikte, die unweigerlich auftreten, wenn verschiedenen Welten aufeinanderprallen, wie hier die der gebildeten und selbstbewussten Wissenschaftlerin Nic und die Gesellschaft Thebens, die durch einen starken Glauben und die Verachtung von Frauen, die gehobene Positionen als Ärztinnen und Wissenschaftlerinnen anstreben, sich schon im Grundsatz voneinander unterscheiden.

Während ich im zweiten Band »Der Hüter – Stadt der Asche« etwas die fantastische Steampunk-Note vermisste, wird nun hier wieder mit vollen Händen aus der Materialkiste geschöpft. In den Pyramiden gibt es geheime Gänge und Vorrichtungen die durch eine ausgeklügelte Mechanik aus Zahnrädern funktionieren und mit realen Abbildungen zu einem Gesamtbild verschwimmen, dass man sie mit bloßem Auge kaum erkennen kann. Wenn das keine tollen Bilder fürs Kopfkino sind! Das macht auch den Umstand wett, dass es mir nicht sonderlich schwer fiel den Drahtzieher der Morde zu erkennen.

Fazit

Das dritte Crime-Steampunk-Abenteuer von Alexander und Nic besticht mit einer orientalischen Note.

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