Mission Hollercamp ist eine zuckersüße und zugleich spannende Reihe, die ich auf jeden Fall weiter verfolgen werde. Ab und zu braucht auch ein Erwachsenengehirn mal Urlaub beim Lesen, und den hatte ich hier definitiv. Leon, Charlie, Emily und Jakub bei ihrem kleinen Abenteuer zu verfolgen war ein bisschen, als sei man selbst dabei gewesen, als hätte man selbst Camping-Urlaub am See gemacht und die Ermittlungen in ihrem Kriminalfall aus der ersten Reihe mit vorangetrieben.
Die Protagonisten könnte unterschiedlicher kaum sein, aber die vier Kids ergänzen sich perfekt, und selbst wenn Charlie mit ie ein wenig Zeit brauchte, um mir sympathisch werden zu können, fing sie sich doch bald und entpuppte sich als wertvolles Teammitglied.
Leon erzählt humorvoll, fesselnd und zielgruppengerecht aus seiner Ich-Perspektive, sodass man schon nach wenigen Seiten das Gefühl hat, direkt Teil des Geschehens zu sein. Witzige, teils freche, teils mahnende Randnotizen zum Geschriebenen von seiner Freundin Emily lockern die Story zusätzlich auf und hatten für mich einen super Unterhaltungswert.
Und wenn wir schon bei Werten sind: Davon vermittelt dieses Buch eine ganze Menge. Es wird zum Beispiel auf das Gendern aufmerksam gemacht, Diversität wird ganz wunderbar eingeflochten und ohne den erhobenen Zeigefinger auszupacken, wird den Kindern Toleranz näher gelegt und dass es nicht die eine richtige Art gibt, zu sein, sondern dass wir alle genau richtig sind. Die kindliche, meist noch unvoreingenommene Sichtweise der Figuren hilft enorm dabei, das Ganze selbstverständlich und natürlich bei den Lesenden ankommen zu lassen.
Dass die Kiddies in ihren Ferien mysteriösen Streichen auf den Grund gehen müssen und dabei zeitgleich noch ein barfüßiger Fremder am Platz auftaucht, wirbelt den erholsamen Urlaub ordentlich auf. Auf den knapp 200 Seiten hat dadurch eine Menge Spannung Platz, ebenso wie die Möglichkeit, mitzurätseln und fleißig zu knobeln, wer hinter den bösen Taten stecken könnte.
Ich hatte, auch wenn ich mit 25 Jahren gaaanz knapp außerhalb der Zielgruppe liege, viel Spaß dabei, die Kids zu begleiten und freue mich schon auf den nächsten Band, das Ende von diesem Buch ist für mich nämlich leider sehr unbefriedigend. Nicht wirklich ein Cliffhanger, denn es gibt eine Auflösung, aber wenn ihr das Finale erreicht habt, werdet ihr wahrscheinlich verstehen, was ich meine. Haltet am besten schon den Folgeband bereit.
Mein Fazit:
Ein lustiges, kindgerecht geschriebenes Buch, das neben einer großen Portion Spaß und Spannung auch wertvolle Botschaften enthält. Von mir gibt es eine klare und deutliche Leseempfehlung!