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Veröffentlicht am 26.07.2021

Das Leben, Bürde oder Offenbarung?

Auszeit
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Das magische Blau des Covers zog mich an und da es um Figuren in meinem Alter geht, war die Neugier groß.

In der Geschichte geht es um Henriette, die dringend eine Auszeit braucht. Bei ihrer Dissertation ...

Das magische Blau des Covers zog mich an und da es um Figuren in meinem Alter geht, war die Neugier groß.

In der Geschichte geht es um Henriette, die dringend eine Auszeit braucht. Bei ihrer Dissertation kommt sie einfach nicht weiter und auch sonst beutelt das Leben sie. Wird ihr die Ruhe in der einsamen Hütte gut tun und kann Freundin Paula helfen?

In meinen Augen sollte man beim Lesen der Lektüre in einer stabilen, emotionalen Verfassung sein, denn der Inhalt des Romans zieht einen ganz schön runter.

Frau Lühmann gelingt es hervorragend Generation Y, die alles hat darzustellen. Besonders prägnant und bei Lektüregenuss enorm spürbar die Depression der Hauptfigur. Zu Beginn denkt man noch wie anstrengend Henriette doch ist und dass man nicht gern mit ihr befreundet sein möchte, bis man hinter ihre Mauer schauen darf und immer mehr Verständnis für sie aufbringt.

Während Henriette für mich der Schatten in der Handlung ist, strahlt Freundin Paula so viel Licht und Wärme aus, dass Hoffnung doch noch denkbar ist. Man wünscht sich, dass Henriette von ihrer Freundin doch bitte ein paar Lebensweisheiten annimmt.

Der Roman ist gewiss keine leichte Kost, die man mal so ganz nebenbei liest, denn man wird tief in den Strudel der Depression gezogen und fragt sich: Hätte ich auch so gehandelt? Würde ich bereuen oder nach vorn schauen?

Das Ende hat mich doch etwas überrumpelt und geschockt, aber das Leben ist nun mal kein Kindergeburtstag und fordert auch die Fröhlichsten unter uns, von daher eine interessante Wende.

Fazit: Düster, schmerzhaft und emotional. Wer sich dem gewachsen sieht, wird seinen Nutzen aus der Geschichte ziehen können. Ich habe den Roman gern gelesen und werde die Figuren nicht so schnell vergessen. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Die Liebe der Skorpione...

Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe
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Da ich starke Frauenpersönlichkeiten mag, vor allem wenn sie real existiert haben, war mein Interesse an dem Roman groß und neugierig begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um die Fotografin ...

Da ich starke Frauenpersönlichkeiten mag, vor allem wenn sie real existiert haben, war mein Interesse an dem Roman groß und neugierig begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um die Fotografin Dora Maar, die einst die Geliebte von Picasso war. Wie haben die beiden sich kennengelernt? Ist das zwischen den beiden wirklich Liebe oder Leidenschaft für sich und die Kunst?

Der interessierte Leser begleitet Dora, über die ich vorher ehrlich gesagt rein gar nichts wusste, in den Jahren 1925 bis 1956. Mir hat besonders gefallen wie wir sie zunächst als starke Frau und selbstständige Künstlerin erleben, bis sie dann auf den großen Picasso trifft. Es ist schon erstaunlich wie sehr eine andere Person Einfluss auf einen nehmen kann. Dabei wird dem Leser nicht nur die Liebe und Leidenschaft des Paares nahe gebracht, sondern auch das Schaffen der Künstlerin selbst. Es lohnt sich in jedem Fall die erwähnten Kunstwerke zu recherchieren, wenn man sie noch nicht kennt.

Auch Picasso als schillernder Künstler wird beleuchtet, wobei er bei der weiblichen Leserschaft sicher nicht so gut ankommt. Ich habe jedenfalls ein ums andere Mal den Kopf schütteln müssen über sein Verhalten.

Eindringlich erzählt wurde zudem die Zeit des Nationalsozialismus und wie die Künstler damit umgehen. Man bekommt also auch jede Menge Historisches geboten.

Spannend fand ich, dass die bekanntesten Künstler sich alle untereinander kannten und miteinander verkehrt haben. Das war mir gar nicht so bewusst vorher.

Hatte ich zu Beginn noch etwas Probleme in die Geschichte zu finden, weil das Treffen auf Picasso etwas auf sich warten ließ, so wurde ich doch bald in die Geschichte gesogen als die ersten Spannungen auftauchten.

Mir hat der Roman eine Künsterlin und Frau nahe gebracht, die viel im Leben gegeben und auch aufgeopfert hat, was mich beeindruckt hat.

Fazit: Ein unterhaltsamer Roman, der sich besonders gut zwischendurch lesen lässt und ganz nebenbei den Horizont erweitert. Genau so mag ich es. Daher spreche ich gern eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 10.06.2021

Wenn Schmerz zu Leidenschaft führt...

Das Leben ist ein Fest
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Als Fan von Frida Kahlo kam ich an diesem Buch definitiv nicht vorbei. Das musste gelesen werden und es hat mich nahezu verzaubert.

Der Roman beleuchtet die Zeit von 1928 bis zu ihrem Tod 1954 und wir ...

Als Fan von Frida Kahlo kam ich an diesem Buch definitiv nicht vorbei. Das musste gelesen werden und es hat mich nahezu verzaubert.

Der Roman beleuchtet die Zeit von 1928 bis zu ihrem Tod 1954 und wir begleiten das Ehepaar Rivera in Mexiko, Amerika und Paris.

Das Besondere an dem Buch ist ganz klar die Sprachgewalt. Die Beschreibungen sind enorm bildhaft und insensiv. Fast fühlt man sich beim Lesen als würde ein Schleicher aus Worten einen als Leser umhüllen.

Gut gefallen hat mir, dass viele ihrer Bilder näher beleuchtet und beschrieben werden, was aber verständlicher ist für all jene Leser, die ihre Kunstwerke auch kennen und nicht erst nachsehen müssen, welches gemeint ist.

Bedrückt haben mich die Eheprobleme und der andauernde Schmerz, dem Frida ausgesetzt war. Das wird so intensiv beschrieben, dass man bald selbst glaubt betroffen zu sein.

Während der Roman immens stark gestartet war und ich dachte, dass dies auf jeden Fall ein Lesehighlight werden würde, waren die letzten hundert Seiten doch um einiges schwächer, was aber die enorme Sogwirkung des Romans bei mir nicht zerstören konnte.

Obwohl ich bereits sehr viel über diese Ausnahmekünsterlin weiß, so habe ich hier dennoch Neues erfahren und sie viel intensiver wahrnehmen dürfen als in anderen Geschichten.

Fazit: Ein Künstlerinnenroman, den man gelesen haben sollte. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 28.05.2021

Der Traum vom Fliegen...

Freiflug
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Da ich Geschichten mit starken Frauenpersönlichkeiten sehr mag, musste ich diesen Roman einfach lesen und ich wurde auf weiter Strecke doch sehr positiv überrascht.

In der Geschichte, die in den 70er ...

Da ich Geschichten mit starken Frauenpersönlichkeiten sehr mag, musste ich diesen Roman einfach lesen und ich wurde auf weiter Strecke doch sehr positiv überrascht.

In der Geschichte, die in den 70er Jahren spielt, geht es um die Frauen Katharina Berner und Rita Maiburg, die nicht dem typischen Rollenklischee der damaligen Zeit entsprechen, sondern ihre beruflichen Träume verwirklichen wollen. Während es Katharina als Rechtsanwältin bereits gelungen ist, will sie der jungen Rita dabei helfen Pilotin zu werden. Aber ist es wirklich gut die Lufthansa zu verklagen?

Die Kapitel sind in Monat und Jahr untergliedert und in jedem begleiten wir abwechselnd mal Rita und mal Katharina. Ein beobachtender Erzähler beleuchtet die Situationen, in denen sich die Frauen bewegen.

Mir waren beide Figuren direkt sympathisch, vor allem weil sie trotz allem Gegenwind, der ihnen entgegen bläst, ihr Ziel vor Augen haben und sie versuchen es zu erreichen. Bei Rita mochte ich am meisten ihre fürsorgliche Art ihren Mitmenschen gegenüber, da habe ich mich direkt wiedererkannt. Und Katharina ist so taff, da hätte ich mir gern eine Scheibe von abgeschnitten.

Richtig klasse fand ich zudem, dass es nicht nur um "Kann eine Frau eine Passagiermaschine fliegen" geht, sondern dass Frau Drews diverse Begebenheiten der damaligen Zeit einflechtet, so dass man sich beim Lesen wirklich so fühlt als würde man in den 70ern wandeln. Als emanzipierte Frau ist es gar nicht so einfach, das Geschilderte zu verdauen, ist man doch in der heutigen Zeit etwas anderes gewöhnt. Dies sollte man sich auch stets vor Augen führen, dass die heutigen Privilegien andere Frauen für uns erreicht haben.

Während ich fast vom gesamten Buch hin und weg war, hat mich das Ende dann leider bitter enttäuscht. Ich möchte nicht spoilern, aber so ein kitschiges Ende hätte diese tolle Geschichte wirklich nicht gebraucht.

Fazit: Ein spannender Fall, der auf wahren Begebenheiten beruht und einen die 70er intensiv genießen lässt. Von mir gibt es daher eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Freundschaft kennt kein Alter...

Warten auf Eliza
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Frauen, die sich einander helfen, das klang für mich ungemein spannend, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.

In der Geschichte geht es um Ada und Eliza. Beide fühlen sich einsam, nur aus den ...

Frauen, die sich einander helfen, das klang für mich ungemein spannend, weshalb ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.

In der Geschichte geht es um Ada und Eliza. Beide fühlen sich einsam, nur aus den unterschiedlichsten Gründen. Werden die Frauen sich unterstützen und zu ihrem Glück zurückfinden können?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung und mal begleiten wir Ada, mal Eliza in ihrem Leben. Die Erzählperspektive war hier richtig gewählt, denn hätte ich Elizas Leben, welches mich immer wieder sehr stark getriggert hat, aus der Ich- Perspektive lesen müssen, dann wüsste ich nicht, ob ich stark genug gewesen wäre, den Roman zu lesen.

Bei Ada hat mir sehr ihre Selbstreflektion gefallen. Sie merkt nach dem Tod ihres Mannes, dass sie viel mehr für ihn als für sich selbst gemacht hat. Deswegen mus sie erstmal einen neuen Weg im Leben finden, was ihr in meinen Augen mit "Rent-a-Gran" gelingt. Zudem spürte man bei ihr sehr genau das Alter und die damit verbundene Lebensweisheit.

Eliza ist gefühlt das komplette Gegenteil von Ada. Sie sucht verzweifelt nach dem richtigen Weg im Leben und wird immer wieder durch große Steine auf dem Weg ausgebremst. Ihre Selbstzweifel und Probleme passen aber so ungemein gut in die heutige Gesellschaft und Jugend, dass man diese nicht als lächerlich abtut, sondern sie versteht.

Etwas verwirrt hat mich, dass die Frauen sich erst spät treffen, denn eigentlich dachte ich darum wird es gehen. Die Autorin lässt sich Zeit uns die beiden Figuren getrennt von einander vorzustellen und zu erleben.

Während mir Dreiviertel des Buches sehr gut gefielen, verlor die Geschichte am Ende etwas an Glaubwürdigkeit und das unnötig eingestreute Drama hätte in meinen Augen nicht sein müssen.

Fazit: Ein unterhaltsamer Roman über Freundschaft, die kein Alter kennt. Entspannte Lektüre, die ich gern empfehle.

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