Cover-Bild In Zeiten des Tulpenwahns
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ruhland
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 234
  • Ersterscheinung: 26.03.2021
  • ISBN: 9783885091660
Susanne Thomas

In Zeiten des Tulpenwahns

Holland im 17. Jahrhundert: Der Gärtner und Tulpenzüchter Nicolaes Verbeeck hat bei einem verheerenden Brand seine Frau verloren. Sein Versagen, seine Frau zu retten, hat ihn ebenso gezeichnet, wie das Feuer, das sein halbes Gesicht verbrannte. Entstellt, wie er sich fühlt, wagt er es nicht mehr, sich einer Frau zu nähern. Getrieben von einer unstillbaren Sehnsucht nach dem Schönen ist Nicolaes umso mehr bemüht, das zu schützen, was ihm geblieben ist: seine Tulpensammlung und seine Tochter Margriet. Die schöne Margriet wird jedoch ihrerseits bald zum Objekt der Sehnsüchte
unterschiedlicher Männer. Um sie mit einer reichen Mitgift auszustatten, lässt sich der wohlmeinende Vater auf das blühende
Spekulationsgeschäft um die Tulpen ein, das schon längst Nachbarn und Freunde in seinen Bann gezogen hat. Was einst als unschuldige Liebe zu den Naturschönheiten begann, wird für den leidenschaftlichen Sammler nun zum knallharten Geschäft, dessen Spielregeln und Fallstricke von kaum einem der Akteure noch durchschaut werden.

Eine Geschichte über die Kraft der Sehnsucht und die seltsamen Blüten, die diese treibt, erzählt mit Bildern, die die Atmosphäre der Malerei des Goldenen Zeitalters in Holland wieder aufleben lassen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2021

Die Auswirkungen des Wahns

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Inhalt übernommen:

Holland im 17. Jahrhundert: Der Gärtner und Tulpenzüchter Nicolaes Verbeeck hat bei einem verheerenden Brand seine Frau verloren. Sein Versagen, seine Frau zu retten, hat ihn ebenso ...

Inhalt übernommen:

Holland im 17. Jahrhundert: Der Gärtner und Tulpenzüchter Nicolaes Verbeeck hat bei einem verheerenden Brand seine Frau verloren. Sein Versagen, seine Frau zu retten, hat ihn ebenso gezeichnet, wie das Feuer, das sein halbes Gesicht verbrannte. Entstellt, wie er sich fühlt, wagt er es nicht mehr, sich einer Frau zu nähern. Getrieben von einer unstillbaren Sehnsucht nach dem Schönen ist Nicolaes umso mehr bemüht, das zu schützen, was ihm geblieben ist: seine Tulpensammlung und seine Tochter Margriet. Die schöne Margriet wird jedoch ihrerseits bald zum Objekt der Sehnsüchte unterschiedlicher Männer. Um sie mit einer reichen Mitgift auszustatten, lässt sich der wohlmeinende Vater auf das blühende Spekulationsgeschäft um die Tulpen ein, das schon längst Nachbarn und Freunde in seinen Bann gezogen hat. Was einst als unschuldige Liebe zu den Naturschönheiten begann, wird für den leidenschaftlichen Sammler nun zum knallharten Geschäft, dessen Spielregeln und Fallstricke von kaum einem der Akteure noch durchschaut werden. Eine Geschichte über die Kraft der Sehnsucht und die seltsamen Blüten, die diese treibt, erzählt mit Bildern, die die Atmosphäre der Malerei des Goldenen Zeitalters in Holland wieder aufleben lassen.

Meine Meinung:

Zwar war mir vor der Lektüre des Buches bekannt, dass in der Vergangenheit der Handel und die Spekulation rund um Tulpen eine große Rolle in den Niederlanden gespielt haben. Heute noch ist diese Pflanze fest mit dem Land verbunden. Die Auswirkungen dieser Spekulationen,welche mir durch die Autorin nahegebracht wurden,machten mich einigermaßen fassungslos.

Eingebettet in historische Ereignisse wurde hier eine Liebesgeschichte, die mit vielen Höhen und Tiefen mehrere Menschenleben beeinflusst, in den Mittelpunkt gestellt.Die Protagonisten und ihre Mitspieler wurden sehr gut gezeichnet, mein Kopfkino lief auf Hochtouren. Gebannt habe ich das Schicksal von Margriet,Frans und Nicolaes verfolgt ,um am Ende fassungslos und sehr nachdenklich zurückzubleiben.

Fazit:

Von mir eine Leseempfehlung und fünf Sterne für diesen Roman.

Veröffentlicht am 28.06.2021

Bewegend

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Die Handlung ist in den Jahren 1620 bis 1641 angesiedelt, wobei sich der Großteil im Jahre 1637 abspielt. Dabei entspinnt sich die Geschichte nur langsam, was in dem Fall aber passend ist, um die Charaktere ...

Die Handlung ist in den Jahren 1620 bis 1641 angesiedelt, wobei sich der Großteil im Jahre 1637 abspielt. Dabei entspinnt sich die Geschichte nur langsam, was in dem Fall aber passend ist, um die Charaktere detailliert vorzustellen und auszuarbeiten.
So gibt es mit Nicolaes den stillen, fürsorglichen alleinerziehenden Vater, der seine Tochter Griet vor dem Schlechten der Welt schützen möchte. Neben der Liebe zu seiner Tochter wird auch seine intensive Beziehung zu den Tulpen sehr bildreich beschrieben, welche im späteren Handlungsverlauf noch mehr in den Vordergrund rücken.
Zudem rückt später auch Griet in den Vordergrund, als sich die zarte Knospe der Liebe für sie öffnet. Und damit beginnen die Probleme, die weitere Nebencharaktere auf den Plan ruft, und zu einem mutigen Ende führen.
Bei einigen Nebendarstellern hätte ich mir mehr Hintergrund und Entwicklung gewünscht, um sie und ihre Taten besser einordnen zu können. Zudem findet auch einiges an Handlung zwischen den Absätzen oder Kapiteln statt und steht so nicht geschrieben, was schade ist.
Im Austausch mit der Autorin im Rahmen einer Leserunde offenbart sich nämlich, dass noch viel mehr wohl überlegte Gedanken dahinter stecken als die, die zu Papier gebracht sind. Das mag darin begründet liegen, dass der Roman ursprünglich als Drehbuch geplant war, und sich Dinge dann visuell hätten vermitteln lassen. In einem reinen Roman hingegen wären weitere verbale Äußerungen hilfreich gewesen, da jeder Leser die Worte anders interpretiert oder ausschmückt und Dinge vermisst.
An den Schreibstil muss man sich zunächst gewöhnen, ist aber schnell von ihm gefangen. Er ist nicht nur der damaligen Zeit angemessen, sondern auch sonst eher gehoben, feinsinnig und malerisch. Oft werden Szenen wie Gemälde beschrieben mit Farbgebung oder Pinselführung. Das ist für mich neuartig und interessant, aber manchmal auch hemmend für den Lesefluss. Man muss sich Zeit nehmen, um alles zu erfassen, was da geschrieben steht.
Mit ruhigen und stillen Worten gelingt es der Autorin, Spannung aufzubauen und den Leser auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle zu schicken. Lange habe ich kein Buch mehr gelesen, das nach der letzten Seite so nachwirkt.

Veröffentlicht am 16.06.2021

Kunstvoll erzählte intensive Geschichte

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„In Zeiten des Tulpenwahns“ besticht bereits durch das elegant-reduzierte Titelbild, das sich von dem unsäglichen „Frau-vor-Gebäude“-Einerlei der meisten historischen Romane gelungen abhebt. Auch sonst ...

„In Zeiten des Tulpenwahns“ besticht bereits durch das elegant-reduzierte Titelbild, das sich von dem unsäglichen „Frau-vor-Gebäude“-Einerlei der meisten historischen Romane gelungen abhebt. Auch sonst ist das Buch hochwertig gestaltet. Die Autorin führt uns in das Haarlem der Jahre 1620 – 1641, der Hauptteil des Buches spielt 1637. Wir sind also mitten in der Zeit des Tulpenfiebers, das in den Niederlanden zu absonderlichsten Spekulationsauswüchsen führte.

Die ausnehmend schöne Sprache hat mich von Anfang an beeindruckt. Sehr gekonnt, elegant wird hier erzählt, es macht Freude, diese Sätze zu lesen. Die Atmosphäre jener Zeit wird gelungen heraufbeschworen, nicht zuletzt durch fast durchweg historisch passende Dialoge, aber auch durch farbige Beschreibungen und gut eingeflochtene historische Details. Hier hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, daß historische Informationen nur um ihrer Selbst willen eingefügt wurden, sie passten und hatten Sinn. Die Beschreibungen waren mir dagegen manchmal zu ausführlich und wiederholten sich auch an manchen Stellen. Zudem beschreibt die Autorin manche Szenen wie ein Gemälde, inklusive Erklärungen von Maltechniken. Das ist originell, war für mich aber eher irritierend. Hätte die Geschichte von Malerei gehandelt, hätte ich es nachvollziehen können, so wirkten diese Einschübe – so gut sie geschrieben sein mögen – immer wie Fremdkörper und unterbrachen die Geschichte. Das fand ich dann besonders schade, wenn ich ganz in der Geschichte drin war, alles vor mir sah und mich dann ein solcher theoretischer Einschub herausriß. Letztlich aber waren dies nur punktuelle Kritikpunkte.

Hauptpersonen sind der Gärtner Nicolaes und seine Tochter Margriet. Zu Beginn gibt es mehrere Handlungsstränge, bei denen noch nicht ersichtlich ist, wie diese sich zusammenfinden werden. Diese werden gut zusammengewoben. Lediglich bei einem Charakter blieb mir zu viel im Dunkeln. Wir lernen ihn zu Beginn kennen, Margriet hat Angst vor ihm, ohne daß uns wirklich begreiflich gemacht wird, warum sie diese hat. Es werden einige Handlungen Jacques’ geschildert, aber auch hier bleibt vieles unerklärt. Dies ist der zweite Punkt, der mich bei dem Buch ein wenig gestört hat: es gibt mehrere Stellen, an denen zu viel offenbleibt, einige Handlungen, deren Motivation nicht ersichtlich ist und die auch nie aufgegriffen wird. Auch einige zusätzliche Sätze zu einigen Aspekten des Tulpenwahns und dessen Ausgang hätten nicht geschadet. Manches blieb mir zu sehr an der Oberfläche und auch manchen Charakteren hätte etwas mehr Tiefe gutgetan.

Dafür gibt es allerdings sehr tiefgängige Stellen, die ohne viele Worte sehr viel vermitteln. Gerade Nicolaes ist herrlich sorgfältig ausgearbeitet und die kleinen Momente, in denen sich seine Beziehungen zu anderen zeigen, sind ganz hervorragend geschildert. Auch später, als die Dramatik zunimmt, liest man gebannt und kann gefühlsmäßig nicht ungerührt bleiben. Ohne Pathos, ohne Drama wird ganz intensiv geschildert – eine wundervolle Sprachkraft, die dazu führt, daß man nach dem Lesen der letzten Seite noch eine ganze Weile ergriffen ist. Sehr schön ist es auch, daß die Autorin nicht vor Realismus zurückscheut. Zu viele Bücher verschreiben sich so sehr dem „Alles wird gut“-Credo, daß ihnen jegliche Spannung genommen wird, weil man schnell merkt – irgendein glücklicher Zufall kommt immer wieder zu Hilfe, niemandem passiert etwas. Das ist hier zum Glück nicht der Fall. Das Buch ist lebensnah und durchaus teilweise unbarmherzig. Und genau deshalb ist es spannend und glaubwürdig. Ohnehin gab es in der Geschichte keine Längen (eher, wie oben erwähnt, im Gegenteil), dazu überraschende Wendungen, so daß ich immer wissen wollte, wie es weitergeht.

So erfreut „Zeiten des Tulpenwahns“ also sowohl mit Sprache wie auch Erzähltempo, mit historischem Realismus und einer durchaus ungewöhnlichen Geschichte.

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Veröffentlicht am 20.12.2021

Anspruchsvolle, authentische Geschichte

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Meinung

Im 17. Jahrhundert bricht in Holland der Tulpenwahn los. Tulpenzwiebeln erreichen Höchstpreise und manch einer wird dadurch zum reichen Mann. Doch wie es bei Spekulationen dieser Art ist, irgendwann ...

Meinung

Im 17. Jahrhundert bricht in Holland der Tulpenwahn los. Tulpenzwiebeln erreichen Höchstpreise und manch einer wird dadurch zum reichen Mann. Doch wie es bei Spekulationen dieser Art ist, irgendwann platzt die Blase.
Genau in dieser Zeit spielt die Geschichte des Romans und zeigt, wie schnell sich die Dinge ändern können. Traurigerweise trifft es ausgerechnet die sympathischsten Charaktere am heftigsten.

Sehr detailreich, mit dem Blick eines Malers, schildert die Autorin die jeweiligen Szenen. Sie beschreibt die damalige Kleidung und Lebensbedingungen sehr genau. Auch passt sie sich der früheren Sprache, soweit möglich, an. Alles in allem wirkt der Roman dadurch sehr authentisch und man bekommt ein genaues Bild dieser Zeit. Nach meinem persönlichen Empfinden sind manche Beschreibungen etwas zu ausufernd geraten, sodass meine Fantasie kaum eigenen Raum bekam, um sich zu entfalten. Die teilweise sehr verschachtelten Sätze musste ich oftmals zweimal lesen, um zu verstehen, was gemeint ist. Ein unbeschwertes, leichtes Lesen bietet der Roman nicht.

Ebenso ist die Geschichte an sich keine leichte Kost. Nicht nur, dass der blühende Tulpenhandel ein jähes Ende findet, auch die Charaktere, die einem beim Lesen ans Herz gewachsen sind, allen voran Margriet und ihr Vater, werden vor eine schwere Prüfung gestellt. Nur kurze Zeit wohnte der aus Paris geflohene Jacques mit seiner Familie im gleichen Ort wie die Verbeecks, doch er ist ein Narzisst, der nicht verzeihen kann. Seine Welt dreht sich um ihn, und wer das anders sieht, ist sein Feind. Er treibt ein durch und durch falsches Spiel. Und das schlimmste ist, dass er anscheinend damit durchkommt und Menschen ins Unglück stürzt.

„In Zeiten des Tulpenwahns“ ist ein anspruchsvoller Roman. An manchen Stellen etwas zu ausufernd und zu detailliert in der Beschreibung. Trotzdem greift die Autorin ein spannendes Thema auf und verpackt es in einer ungewöhnlichen Geschichte, die einige unerwartete Wendungen nimmt.


Fazit

Ein historischer Roman, dessen authentische Geschichte überzeugt.

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