Eine beeindruckende Geistergeschichte, die so viel mehr bereithält als atmosphärischen Horror und Psycho-Spiele.
Beschreibung
Im Wald von Briar Glen erscheint einmal im Jahr eine Straße und der Geist von Lucy Gallows ruft empfängliche Menschen zu sich in die Dunkelheit. Vor einem Jahr ist Becca spurlos verschwunden ...
Beschreibung
Im Wald von Briar Glen erscheint einmal im Jahr eine Straße und der Geist von Lucy Gallows ruft empfängliche Menschen zu sich in die Dunkelheit. Vor einem Jahr ist Becca spurlos verschwunden und ihre Schwester Sara ist besessen von den Legenden die sich um Lucy Gallows ranken, denn sie ist sich sicher, dass Becca nicht einfach mit ihrem Freund durchgebrannt ist, sondern vielmehr von der geheimnisvollen Straße gefangen gehalten wird.
Eine mysteriöse Nachricht lockt Sara und ihre Freunde zum Wald und als die Straße tatsächlich auftaucht, folgen sie ihr in den Wald, wo neben Geister noch gänzlich andere Kreaturen und Monster lauern…
Meine Meinung
Auf den ersten Blick kommt Kate Alice Marshalls Roman »Der Geist von Lucy Gallows« wie eine klassische Teenage-Horror-Story daher, doch hinter dieser Geistergeschichte mit dem schaurig-schönen Cover steckt soviel mehr!
Bereits die Komposition, aus der sich die Geschichte zusammenfügt, hat etwas Mitreißendes und cineastisches, denn Kate Alice Marshall verknüpft Interviews, SMS-Nachrichten, Videoaufzeichnungen und Berichte auf äußerst geschickte Weise zu einem fesselnden Erlebnis mit subtilem Psycho-Horror.
Die Protagonisten sind fein gezeichnet und können mit einer ganzen Bandbreite an Diversität zusätzlich bestechen, denn in dieser Horror-Geschichte werden Handicaps, unterschiedliche sexuelle Orientierungen, Adoption und Herkünfte genauso leichthändig eingeflochten wie der bestechende Lokalkolorit der düsteren Legende um Lucy Gallows.
Während Schicht um Schicht der Erlebnisse der Freundes-Clique freigelegt werden, wir sie auf der Straße und durch die sieben Tore begleiten, gesellt sich zur unterschwelligen Grusel-Atmosphäre durch die lebendig gestrickten Szenerien mit schauderhaften Kreaturen ein greifbares Grauen ein, dass für Gänsehaut sorgt.
In »Der Geist von Lucy Gallows« greift die Autorin geschickt die Essenz bekannter Horrorstreifen (»The Blair Wich Projekt«, »Ring«, »Stranger Things«) auf, mischt diese mit dem Reiz eines Stephen King Romans und lässt am Ende doch ein vollkommen eigenständiges Werk entstehen, dass mich unheimlich begeistert zurückließ.
Fazit
Eine beeindruckende Geistergeschichte, die zum Fürchten ist und noch so viel mehr bereithält als atmosphärischen Horror und Psycho-Spiele.
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 31.10.2020