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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2021

Ein mitreißender Fantasy-Comic

Disenchanted 1
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Meine Meinung

Die folkloristischen Wesen den Feen, Pixies, Elfen, Elben, Kobolde und Leprechauns finde ich schon an sich faszinierend und doch ist es Simon Spurrier mit seinem Comic-Szenario »Disenchanted ...

Meine Meinung

Die folkloristischen Wesen den Feen, Pixies, Elfen, Elben, Kobolde und Leprechauns finde ich schon an sich faszinierend und doch ist es Simon Spurrier mit seinem Comic-Szenario »Disenchanted 1« gelungen eine neuzeitliche Geschichte mit aktuellen Bezügen zu den Thematiken Flüchtlinge, Migration/Integration und Rassismus zu erschaffen zudem auch noch unterhaltsam ist.

Eine famose Einstimmung auf die Geschichte erfährt man durch die Übersicht zu den Protagonisten, einer illustrierten Dramatis Personae, durch die man sich bereits ein erstes Bild der Akteure machen kann.

Die Großen haben jegliche Magie aus ihrer Welt vertrieben und den Lebensraum für die kleinen magischen Wesen zerstört, daher zieht es diese nach Vermintown, eine Millionenstadt in einem ungenutzten Subway-Tunnel im Londoner Untergrund. Die Vorherrschaft der Kobolde macht es anderen Rassen nicht leicht und dennoch lässt sich die Elben-Familie Leveret nicht unterkriegen. Während die Älteste Tibitha Leveret versucht an den alten Riten und Glauben festzuhalten und ihrem Volk zumindest etwas Stabilität zu schenken, denkt einer ihrer Enkel nicht daran, an den alten Traditionen anzuknüpfen.

Der schummerigen und dreckige Schauplatz von Vermintown bietet den perfekten Nährboden für krumme Geschäfte, Drogen und Bandenkriminalität. Während Stote Leveret sich mit seiner Arbeit als Müllsammler kaum noch über Wasser halten kann und droht in seiner finanziellen Lage zu ersticken, ist seine Schwester Sal als Gesetzeshüterin mit den Kobolden unterwegs und den Drogendealern auf der Spur.

Der komplexe Plot lebt von der gut durchdachten Welt und den authentischen Charakteren und ist immer wieder gespickt von Gewalt, Sex und Drogenmissbrauch. Passend zu dieser brutalen Welt sind die Illustrationen von German Errasmouspe in düsteren Farben gehalten und werden nur in Rückblenden zur „guten alten Zeit“ mit farbigen Akzenten durchbrochen.

»Disenchanted 1« ist ein vielversprechender Auftaktband, der jede Menge Potenzial freilegt, gelungen. Das künstlerische Team Spurrier/Erramouspe haben die Versuchungen und Schattenseiten einer Großstadt zu einem düsteren Alptraum für die Fortexistenz der faszinierenden kleinen magischen Wesen gesponnen und lösen den zauberhaften Charme der beflügelten und zarten Geschöpfe mit einem Blick in die düstersten Abgründe auf.

Lobenswert sind die zusätzlichen Hintergrundinformationen zur fantastischen Welt der Elben und Trolle in der Maß- und Zeiteinheiten ebenso detailliert beschrieben werden wie die Historie. Zudem ist noch ein Glossar beigefügt, in dem Übersetzer Jens R. Nielsen auf die Panels eingeht und Hinweise aufdröselt.

Fazit

Ein mitreißender Fantasy-Comic, der durch seine sozialkritischen Punkte polarisiert und mit einem schmutzigen Charme besticht.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 07.11.2020

Veröffentlicht am 10.06.2021

Rasante Monster-Action

Cinema Purgatorio präsentiert: The Vast
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Meine Meinung

Mit »The Vast« präsentiert der Dantes Verlag einen weiteren Comic-Hit aus Alan Moores »Cinema Purgatorio«, bei dem Monsterfans voll auf ihre Kosten kommen.

Apex, ein monströser Terrarformer, ...

Meine Meinung

Mit »The Vast« präsentiert der Dantes Verlag einen weiteren Comic-Hit aus Alan Moores »Cinema Purgatorio«, bei dem Monsterfans voll auf ihre Kosten kommen.

Apex, ein monströser Terrarformer, versetzt die Menschheit in Angst und Schrecken. Die Menschheit befindet sich im Krieg gegen jenes Monster und Kampfpilotin Janna befindet sich direkt an der Front.

Doch es gibt auch noch weniger bedrohliche neuartige Lebensformen, die sich die Menschen zunutze machen können, aber nur wenn diese als Baby eine Verbindung mit einem Menschen eingehen. Bei einem Einsatz begegnet Janna eines dieser possierlichen Tierchen und empfindet sofort Zuneigung zu dem kuriosen (aber niedlichen) Gen-Promenadenmischung. Das Wesen bindet sich sogleich an Janna, ohne dass diese ahnt, welch wichtigen Fund sie gemacht hat…

Bei dem kleinen Monster handelt es sich nämlich um einen Baby-Terraformer, der zur wichtigsten Waffe im Kampf gegen Apex werden könnte. Kurzerhand stellt Janna ihre Karriere als Kampfpilotin aufs Abstellgleis und widmet sich mit einer geheimen Organisation um die Aufzucht und Abrichtung von Babymonstern zu nützlichen Waffen.

Die kreativen Monster werden in den Illustrationen von Gabriel Andrade herausragend und äußerst fantasievoll abgebildet und bereichern den klassisch anmutenden Monster-Horror-Plot von Christos Gage ungemein. Für mich ist eindeutig »Baby« der Star des Comics, welcher in seiner Niedlichkeit glatt »The Child« Konkurrenz macht!

Positiv hervorheben möchte ich wieder einmal die Aufschlüsselung aller Hinweise und Anekdoten im Anschluss an den Comic – einfach ein top Service!

Fazit

»The Vast« liefert rasante Kämpfe und jede Menge Monster-Action, bei dem nicht nur Kaijū-Fans ihre wahre Freude haben werden.

Veröffentlicht am 10.06.2021

Ein magischer Roman mit einem hauch Geisterspuk

Talus
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Beschreibung

Studentin Erin hat ihren Glauben an Magie und das Übersinnliche schon verloren als sie auf einer ihrer Ghost-Touren durch die Vaults in Edinburgh einem Geist begegnet. Zu diesem Zeitpunkt ...

Beschreibung

Studentin Erin hat ihren Glauben an Magie und das Übersinnliche schon verloren als sie auf einer ihrer Ghost-Touren durch die Vaults in Edinburgh einem Geist begegnet. Zu diesem Zeitpunkt ahnt sich noch nichts davon, dass Hexen und Hexer mitten unter ihnen und in einer geheimen Unterwelt leben.

Als das mächtige magische Artefakt Talus auftaucht, macht Erin Bekanntschaft mit dem Tarotleger Kaito, der Gebräuhexe Lu und dem Wasserhexer Noah. Talus scheint die Erfüllung aller Träume zu ermöglichen, doch Erin und die Hexen decken den düsteren Plan des obersten Ratsmitglieds der Hexen auf…

Meine Meinung

Geschichten über Hexen und Zauberer faszinieren mich schon seit der Kindheit, und so musste ich bei der magischen Urban-Fantasy Neuerscheinung »Talus – Die Hexen von Edinburgh« von Liza Grimm einfach zugreifen. Ein großes Lob geht auch an die brillante Covergestaltung, denn dieses Motiv sprüht geradezu vor mystischem Flair.

Die Handlung trägt sich in der mystischen Hauptstadt Schottlands zu und führt den Leser in die schauderhaften Gewölbe der Edinburgh Vaults. Ich bin noch immer ganz aus dem Häuschen, dass Liza Grimm zwei so wunderbare Genre miteinander verwoben hat – nämlich eine magische Fantasy-Welt mit den gruseligen Komponenten eines Schauerromans und dabei blitzt auch immer wieder eine Nuance Harry-Potter-Charme durch.

Durch die wechselnde Erzählperspektive zwischen den Protagonisten erhält man einen abwechslungsreichen Einblick, der die Charaktere näher bringt und zugleich die magische Welt und ihre Ordnung erklärt. Das alles lässt sich wunderbar leicht weglesen und Dank des stetig ansteigenden Spannungsbogens möchte man das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen. Ein weiteres Highlight sind die liebevoll eingestreuten Details, die zur bestechenden Atmosphäre dieser Welt beitragen.

Erin, Kaito, Lu und Noah sind sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, die irgendwie auf der Suche nach dem sagenumwobenen Artefakt Talus miteinander zu tun bekommen. Dabei entspinnen sich Freundschaften und eine zarte Romanze, bei der ich mir ein wenig griffigeres gewünscht hätte. In dieser Beziehung hoffe ich sehr auf eine Vertiefung in der Fortsetzung.

Liza Grimm konnte mich mit ihrer temporeichen und zauberhaften Hexen-Geschichte, die mit authentischen Protagonisten und einem kreativen Plot gewürzt ist, begeistern. Die perfekte Lektüre für magiebegeisterte Bücherwürmer und einen verregneten Herbsttag. Unbedingt mehr davon!

Fazit

Ein erfrischend modernder Roman der mit seiner ganz eigenen Magie und einem Hauch Geisterspuk verhext.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 31.10.2020

Veröffentlicht am 10.06.2021

Eine gelungene Fortsetzung

The Old Guard. Band 2
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Meine Meinung

Im zweiten Band von Greck Ruckas »The Old Guard« wird Andy von ihrer Vergangenheit und ihren jahrtausendealten Sünden eingeholt, während Nile sich noch immer schwer tut, sich in ihrem neuen ...

Meine Meinung

Im zweiten Band von Greck Ruckas »The Old Guard« wird Andy von ihrer Vergangenheit und ihren jahrtausendealten Sünden eingeholt, während Nile sich noch immer schwer tut, sich in ihrem neuen Leben als unsterbliche Kämpferin einzufinden und Booker nach seinem Verrat von der Truppe ins Exil geschickt wurde.

Der Zusammenhalt der Gruppe ist erschüttert, die Zukunft ungewiss, doch gerade jetzt in dieser diffusen Situation macht sich eine unbekannte Gewalt daran, den Spalt zwischen den Söldnern zu vergrößern und die Unsterblichen für immer vom Antlitz dieser Erde zu tilgen.

In »Konzentrierte Kräfte« wird sich vor allen Dingen mit Andys einstiger unsterblichen Geliebten beschäftigt, die sie für tot hielt, doch Noriko ist am Leben und durch ihre lange Zeit, gefangen unter Wasser, mit einer explosiven Gefühlsmischung geladen. Geschickt wird die starke Verbindung dieser Charaktere aufs Tableau gebracht und dabei immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart geswitcht.

Aber auch Nile, die Neueste im Bunde der unsterblichen »Old Guard«, bekommt genügend Raum zur Verfügung, um die Sorgen, Ängste und Probleme ihres neuen Lebens ins Licht zu rücken. Allerdings muss ich sagen, dass die Männer der Söldnertruppe dieses Mal etwas in den Hintergrund rücken und etwas farblos bleiben.

Natürlich kommen in dieser temporeichen Fortsetzung auch knallharte Action und lebendige Kampfszenarien nicht zu kurz. Das Ganze wieder mehr als eindrucksvoll durch die markanten Illustrationen von Leandro Fernández in lebendige Panels gegossen und mit den Farben von Daniela Miwa mit dem gewissen Etwas versehen.

Fazit

Eine gelungene Fortsetzung, bei der das Schicksal und die Verzweiflung der Heldinnen in den Vordergrund gerückt wird.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 30.10.2020

Veröffentlicht am 10.06.2021

Ein rasanter Action-Comic mit unsterblichen Protagonisten

The Old Guard. Band 1
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Meine Meinung

Greg Rucka legt mit dem ersten Band der actiongeladenen Serie »The Old Guard – Erstes Gefecht« eine gut konzipierte Geschichte über eine Truppe unsterblicher Söldner vor, deren furchteinflößende ...

Meine Meinung

Greg Rucka legt mit dem ersten Band der actiongeladenen Serie »The Old Guard – Erstes Gefecht« eine gut konzipierte Geschichte über eine Truppe unsterblicher Söldner vor, deren furchteinflößende und knallharte Leaderin Andy bereits mehrere Jahrhunderte auf dem Buckel hat, denn sie ist bereits über 6.000 Jahre alt. Aus welchem Grund sie mit diesem Geschenk des ewigen Lebens gesegnet wurde ist nicht bekannt.

Im Laufe der Jahre führten Andy visionenhafte Träume zu weiteren Menschen, denen ebenfalls die Gabe der Unsterblichkeit verliehen wurde. Zusammen mit Nicky, Joe und Booker bildet Andy »The Old Guard«, eine Truppe erfahrender Söldner aus unterschiedlichen Epochen der Weltgeschichte, die ausgewählte Aufträge annimmt.

Der alte Geschäftspartner Copley schickt sie nach Juba im Südsudan, um entführte Mädchen zu retten, dabei tappen sie jedoch in eine Falle und geraten in die Fänge eines Unternehmers, der das Geheimnis ihrer Unsterblichkeit erforschen will.

Genau aus diesem Grund war es der alten Garde immer wichtig ihre Anonymität zu wahren und ihre Gabe geheim zu halten, doch durch den technischen Fortschritt gestaltet sich dies zunehmend schwieriger.

Gerade als alles schiefläuft, bekommt »The Old Guard« Zuwachs in ihren Reihen. In der Interaktion mit Nile, der neuen Unsterblichen, wurden die Vor- und Nachteile einer solchen Gabe fein herausgearbeitet und mit der Einflechtung diverser Rückblenden bekommen die Protagonisten eine angenehme Tiefe verliehen, die vor allen Dingen durch ihre lange Lebenszeit noch zusätzlich unterstrichen wird. Wie schwer die Last der Jahrtausende auf Andy liegen und der Verlust ihrer Liebsten an ihr bekommt man genauso deutlich zu spüren wie die Stärke, die Nicky und Joe aus ihrer Liebe ziehen. Eine meiner absoluten Highlights in diesem Comic ist z. B. einer Szene mit einem unglaublich romantischen Liebesgeständnis von Joe das knapp am Kitsch vorbeischrammt und durch die unpassende Szenerie einen ganz eigenen Charme vermittelt.

Die actiongeladene Storyline wird leider durch keinen außergewöhnlich gestrickten Plot unterfüttert, da aber die Charaktere (allen voran Andy) gut durchdacht sind und mit ihrem historischen Wissensschatz ein unglaublich breites Spielbrett offenlegen, kann ich trotzdem gut mit diesem Auftaktband leben. Ein weiter Pluspunkt kommt nämlich mit dem außergewöhnlichen und aufsehenerregenden Artwork von Leandro Fernández und die kunstvolle Kolorierung durch Daniela Miwa hinzu, welche dem Comic eine fesselnde Atmosphäre angedeihen lassen.

Fazit

Ein rasanter Action-Comic mit unsterblichen Protagonisten, der zwar keinen herausragenden Plot präsentieren kann, dafür aber mit starken Charakteren punktet.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 30.10..2020