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Veröffentlicht am 07.01.2022

Ausbaufähig

The Sky in your Eyes
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Elin ist frisch getrennt von ihrem Freund, der sie über die letzten 1,5 Jahre wenig wertschätzend behandelt und immer wieder wegen ihrer Figur beleidigt hat.
Nun lernt sie bei einem Kochkurs für veganes ...

Elin ist frisch getrennt von ihrem Freund, der sie über die letzten 1,5 Jahre wenig wertschätzend behandelt und immer wieder wegen ihrer Figur beleidigt hat.
Nun lernt sie bei einem Kochkurs für veganes Essen den netten Jon kennen, der sich ehrlich für sie zu interessieren scheint.
Doch sie hat immer noch Angst vor weiteren Verletzungen.


Meine Meinung:
Ich mochte andere Bücher von Kira Mohn sehr und war auch hier gleich wieder eingenommen von dem flüssigen Schreibstil der Autorin und den im Verlaufe des Romans eingestreuten schönen Beschreibungen der tollen isländischen Landschaft.

Von der Geschichte an sich hatte ich mir allerdings mehr erhofft. Der Roman dreht sich wirklich hauptsächlich darum, dass Elin sich zu dick findet und sie immer wieder darüber nachdenkt, wie sie von ihrem Ex-Freund heruntergezogen wurde.
Dieser Handlungsstrang zieht sich hin wie Kaugummi und wird viel zu lange ausgewalzt.
Daneben gibt es auch noch wenig überzeugende Szenen in der Anwaltskanzlei, in der Elin arbeitet und in der auch nicht alles so läuft, wie es sein sollte.

Komischerweise löst sich zum Ende hin dann alles sehr schnell auf, was ich auch als sehr unrealistisch empfunden habe. Es war ein schönes, aber viel zu glattes und unglaubwürdiges Ende.

Meines Erachtens hätte man aus dem Thema viel mehr machen können, wenn man das Thema differenzierter angegangen wäre und den handelnden Personen mehr Tiefe gegeben hätte.


Fazit:
Ich hatte mir von dem Roman viel mehr versprochen, aber leider kommt er für mich nicht an die früheren Bücher der Autorin heran.

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Veröffentlicht am 23.08.2021

Ehe, Freundschaft und der ganze Rest

Unter Freunden
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Flora findet nach Jahren den angeblich verlorenen Ehering ihres Mannes Julian wieder, der gut versteckt in der Garage schlummerte. Neben der Tatsache, dass ihr Mann sie belogen und betrogen hat, ist auch ...

Flora findet nach Jahren den angeblich verlorenen Ehering ihres Mannes Julian wieder, der gut versteckt in der Garage schlummerte. Neben der Tatsache, dass ihr Mann sie belogen und betrogen hat, ist auch ihre beste Freundin Margot darin verwickelt…
Was wird sich nun für Flora ändern?


Meine Meinung:
Der Roman lässt sich grundsätzlich recht gut lesen, was vor allem an dem sehr direkten Schreibstil liegt. Die Kapitel sind auch unterschiedlichen Perspektiven der handelnden Personen – Flora, Tochter Ruby, Freundin Margot – geschrieben und spielen auch auf unterschiedlichen zeitlichen Ebenen.
Mit den Charakteren tauchen wir in die Theater- und Filmwelt ein und erfahren einiges über die Szene in New York und Los Angeles. Grundsätzlich werden auch die Unterschiede zwischen dem Leben in New York und L.A. thematisiert, was ich sehr interessant zu lesen fand.

Die handelnden Personen an sich waren mir nicht unbedingt sympathisch, aber ihre Motive waren durchaus nachvollziehbar dargestellt und die gesamte Handlung hat mich zum Nachdenken angeregt.
Gerade weil so „normale“ Dinge wie Freundschaft, Ehe, Ehebruch… vorkamen, war das Buch recht stimmig und man kann sicherlich etwas damit anfangen und sich fragen, wie man selbst in einer ähnlichen Situation reagieren würde.

Der große Wurf war die Geschichte für mich aber nicht, es fehlte ein wenig die Quintessenz.


Fazit:
Einige Aspekte der Geschichte fand ich sehr lohnenswert, aber man verpasst auch nicht sehr viel, wenn man das Buch nicht liest.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

Authentisches Italien-Feeling und ein recht spannender Kriminalfall

Adria mortale - Bittersüßer Tod
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In einem kleinen Ort an der italienischen Adria wird der aus Bozen stammende Dorflehrer unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden. Während sich zahlreiche Dorfbewohner einmischen, nimmt die Pensionswirtin ...

In einem kleinen Ort an der italienischen Adria wird der aus Bozen stammende Dorflehrer unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden. Während sich zahlreiche Dorfbewohner einmischen, nimmt die Pensionswirtin Federica die Ermittlungen auf und holt einen echten Commissario ins Dorf, der den bestehenden Mordverdacht untersuchen soll. Auch deutsche Touristen, die gerade ihre Ferien in dem kleinen Örtchen verbringen, werden in die Ermittlungen einbezogen.


Meine Meinung:
Das Cover des Buches hatte mich gleich neugierig gemacht und mich auf einen Krimi mit authentischem Italien-Flair in den 1950er Jahren eingestimmt. Das Italien-Gefühl kommt tatsächlich auf jeder Seite des Buches zum Ausdruck; ich konnte mir die Landschaft, das Meer, die Pflanzenwelt, die Gerüche nach Kräutern und Aprikosen sowie das leckere Essen sehr gut vorstellen. Gerade auch die verschworene Dorfgemeinschaft mit den vielen beteiligten Personen ist in dem Roman sehr gut dargestellt.
Daneben fällt der Kriminalfall leider etwas ab. Es gibt zwar jede Menge Verdächtige und verschiedene Personen, die ermitteln, aber oft wirkte das für mich zu gewollt oder auch zu unübersichtlich. Entschädigt hat mich letztlich das Ende, das insgesamt sehr stimmig und rund war.
Aufgrund des Klappentextes hatte ich den Eindruck gewonnen, dass die beiden jungen Touristinnen Sonja und Elke eine größere Rolle bei den Ermittlungen spielen würden, aber das war eher zum Ende hin und nicht in dem von mir erwarteten Umfang der Fall.
Somit hat mir das Buch insgesamt recht gut gefallen, aber es gibt meines Erachtens auch noch Luft nach oben.


Fazit:
Ein Buch für Urlaubsgefühle mit einem spannenden Setting; der Kriminalfall an sich ist zwar stimmig, die Darstellung hat meines Erachtens noch ein bisschen Luft nach oben und kommt nicht ganz an das zauberhafte Cover heran.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Gute Ansätze, lässt allerdings zum Ende hin stark nach

Eines Tages für immer
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Luke ist gerade selber Vater eines kleinen Sohnes geworden, als er zum ersten Mal seit seiner Adoption seine leibliche Mutter Alice trifft. Sie scheint die ideale Besetzung als Kinderfrau zu sein, um sich ...

Luke ist gerade selber Vater eines kleinen Sohnes geworden, als er zum ersten Mal seit seiner Adoption seine leibliche Mutter Alice trifft. Sie scheint die ideale Besetzung als Kinderfrau zu sein, um sich um den kleinen Samuel zu kümmern.
Doch wieso hat sie sich als junge Frau dafür entschieden, Luke damals zur Adoption frei zu geben? Und was heißt das nun für die Beziehung zwischen Alice und Luke?


Meine Meinung:
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Luke in der heutigen Zeit und der von Alice in den 1970er Jahren erzählt. Das machte das Buch zunächst für mich durchaus attraktiv zu lesen. Besonders gut gefallen haben mir die Passagen über die junge Künstlerin Alice, die bei einem Konzertbesuch Jacob, die Liebe ihres Lebens kennenlernt.
Im Laufe des Buches wurde die Handlung jedoch deutlich zähflüssiger, bis sie am Ende sehr emotional und fast schon zu dick aufgetragen daherkam. Aus meiner Sicht wäre hier weniger deutlich mehr gewesen.
Daher fand ich die anfangs durchaus recht stimmig gezeichneten Personen am Ende auch ziemlich unglaubwürdig. Sie agierten zunehmend weniger nachvollziehbar und teilweise wirklich überzogen.
Im Großen und Ganzen konnte sich der positive Eindruck vom Beginn des Buches leider nicht vollständig durchziehen.


Fazit:
Der Roman hatte recht gute Ansätze, z.B. ein vielversprechend gewähltes Thema, driftete allerdings im Laufe der Handlung zu sehr ins Emotionale und Übertriebene ab. Für mich daher eher mittelmäßig.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Kann man lesen, muss man aber nicht lesen

Aus der Mitte des Sees
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Lukas ist seit mehreren Jahren im Kloster, als sein bester Freund dieses verlässt und eine Familie gründet. Auch Lukas ist hin- und hergerissen. Auf der einen Seite erwarten die älteren Mönche von ihm, ...

Lukas ist seit mehreren Jahren im Kloster, als sein bester Freund dieses verlässt und eine Familie gründet. Auch Lukas ist hin- und hergerissen. Auf der einen Seite erwarten die älteren Mönche von ihm, dass er Abt wird, auf der anderen Seite vermisst er seinen Freund und dann lernt er noch die lebenslustige Sarah kennen…
Ruhe findet er beim Nachdenken am See und beim Schwimmen.


Meine Meinung:
Das Buch beschreibt einen Zeitraum von etwa zwei Wochen, in denen man im Wesentlichen Lukas‘ inneren Zwiegesprächen folgt. Er spricht in Gedanken mit seinem Freund, mit älteren Mönchen, mit Sarah… - wie er wahrscheinlich auch mit Gott im Zwiegespräch ist.
Grundsätzlich ist der Roman sehr poetisch geschrieben, so dass man in den Formulierungen richtig schwelgen kann.
Mir war allerdings erstmal nicht so recht klar, worauf der Autor hinauswollte. Gerade im Mittelteil hatte der Roman auch deutliche Länge und es ging in der Handlung nicht wirklich vorwärts.
Durch das Ende ergab sich jedoch für mich ein gewisser Sinn und die Geschichte war doch noch recht stimmig.


Fazit:
Meines Erachtens verpasst man nichts, wenn man den Roman nicht gelesen hat. Wer bis zum Ende durchhält, kann sich aber an einer stimmigen Geschichte und schönen Formulierungen erfreuen.

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