Das ist der Stoff, aus dem gute Fantasy gesponnen wird!
Der Orden des geheimen Baumes - Die KöniginBeschreibung
Ein mächtiger Drache ist erwacht und droht die Welt zu verschlingen. Um das zu verhindern, müssen sich starke Frauen aus verschiedenen Reichen, mit unterschiedlichem Glauben und Herkunft ...
Beschreibung
Ein mächtiger Drache ist erwacht und droht die Welt zu verschlingen. Um das zu verhindern, müssen sich starke Frauen aus verschiedenen Reichen, mit unterschiedlichem Glauben und Herkunft zusammentun. Die Magierin Ead findet ein magisches Juwel und setzt alles daran Königin Sabran zu beschützen, wobei sie sich selbst in größte Gefahr bringt. Zusammen mit Ead gelingt Sabran die Flucht aus dem Palast und sie machen sich auf die Suche nach der einzigen Waffe, die den Drachen töten kann, dem Schwert Ascalon.
Im Osten macht die Drachenreiterin Tané in ihrem Exil einen wichtigen Fund, der für den Kampf gegen den mächtigen Drachen entscheidend ist. Doch um Erfolg zu haben müssen Osten und Westen zusammenarbeiten…
Meine Meinung
Nach einem vielversprechenden Auftakt im ersten Teil der »Königin von Inys«-Dilogie unter dem Titel »Die Magierin« führt Samantha Shannon in »Der Orden des geheimen Baumes – Die Königin« die Handlungsstränge zu einem packenden Showdown zusammen.
Im englischen Original wurde die Geschichte in einem Band veröffentlicht, da ist es keine große Überraschung, dass die Story direkt am Ende des Vorgängers anknüpft. Wie bereits im vorherigen Band wird auch hier zwischen den Perspektiven und Örtlichkeiten gesprungen und gleich zu Beginn bekommt die bereits erwähnte Priorei, der Ead angehört, mehr Kontur verliehen.
Magie und magische Gegenstände wie das Schwert Ascalon und zwei mächtige Juwelen erhalten in diesem Band einen hohen Stellenwert eingeräumt, denn ohne diese Artefakte ist es nicht möglich den großen namenlosen Drachen, der die Welt bedroht, zu bannen oder gar töten zu können. Außerdem laufen die Handlungsfäden in raschem Tempo zusammen und man erfährt so einiges über die einzelnen Charaktere, die manche Sachen in ganz neuem Licht erstrahlen lassen.
Sehr gut gefällt mir nach wie vor die präsente Diversität in Samantha Shannons Geschichte, die durch die unterschiedliche Abstammung, Hautfarbe, Sexualität und Ethnien der Protagonisten zum Tragen kommt. Spannend ist außerdem die Tatsache, dass die Völker des Westens und des Ostens, die durch ihre unterschiedlichen Glauben und Beziehung zu den Drachen dazu getrieben werden über ihren eigenen Tellerrand zu blicken und erkennen, dass nur durch die Vereinigung ihrer Kräfte die Vernichtung durch den namenlosen Drachen verhindert werden kann.
Der Weg zum packenden Finale ist gepflastert mit interessanten Twists und lebt von der Lebendigkeit, die Shannons häufige Perspektivwechsel mit sich bringen. Eigentlich hatte ich auf ein genauso episches Finale gehofft, doch dies fällt im Vergleich zum restlichen Aufbau der Geschichte etwas kurz aus. Die Schlacht zwischen den vereinten Menschen und dem manifestierten Bösen hätte ich mir etwas spektakulärer und dramatischer vorgestellt. Dies ist allerdings nur ein winzig kleiner Kritikpunkt an einer großartig erzählten Fantasy-Geschichte, die fast danach schreit, verfilmt zu werden.
Fazit
Drachen, Magierinnen und Frauenpower verbunden mit einem fesselnden Gespinst aus Machtkämpfen und Intrigen – das ist der Stoff, aus dem gute Fantasy gesponnen wird!
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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 19.02.2021