Die Geschichte der wohl berühmtesten Gestalt aus der griechischen Mythologie, Herakles, fesselt mit seinem Schicksal auch im Comicformat.
Meine Meinung
Der spannende und abenteuerreiche Mythos um den Halbgott des Göttervaters Zeus fand in zahlreichen filmischen Umsetzungen unter dem römischen Namen Herkules (bzw. Hercules) den Weg in unsere ...
Meine Meinung
Der spannende und abenteuerreiche Mythos um den Halbgott des Göttervaters Zeus fand in zahlreichen filmischen Umsetzungen unter dem römischen Namen Herkules (bzw. Hercules) den Weg in unsere Popkultur. In der Reihe »Mythen der Antike« haben sich Luc Ferry und Clotilde Bruneau der Saga um die dramatische Gestalt des »Herakles« (griechisch) angenommen. Das tragische Schicksal des in der moderne gefeierten Helden bietet Dramatik und Action, die von den Künstlern Annabel und Carlos Rafael Duarte in beeindruckenden Bildern eingefangen wurde.
Der umfassenden Legende von Herakles nähern sich Luc Ferry und Clotilde Bruenau in drei Abschnitten (im französischen Original wurden diese in drei einzelnen Alben veröffentlicht), sodass im ersten Abschnitt, gezeichnet von Annabel, Herakles Leben vor den berühmten zwölf Arbeiten genügend Raum erhält. Begonnen wird beim Göttervater der nach seinem Sieg über die Titanen nach einer Möglichkeit sucht die Ordnung auf der Erde vor dem kosmischen Chaos zu schützen. In der hübschen Alkmene sieht er die perfekte Wahl, um einen mächtigen Halbgott zu zeugen und stiehl sich in Abwesenheit ihres Gemahls Amphitryon, der einen Krieg für die Rache seiner Frau zu führen hat, in Alkmenes Bett. Aus dieser Verbindung geht schließlich Alkeides (später Herakles) und sein menschlicher Bruder Iphikles hervor.
Natürlich ist Hera über den Fehltritt ihres Mannes Zeus und der daraus resultierenden Frucht nicht erfreut und versucht den kleinen Alkeides loszuwerden. Als ein erster Mordversuch im Kindbett missglückt und er zu einem mutigen und kräftigen jungen Mann heranwächst, der nicht unbedingt einem typischen Heldenarchetypen gleichkommt, geraten Heras Bemühungen zunächst in Vergessenheit.
Im zweiten Abschnitt widmet sich Carlos Rafael Duarte, nachdem Herakles die ersten Schicksalschläge einstecken musste, schließlich der Bewältigung der zwölf Arbeiten von Hera und im dritten Abschnitt begleiten wir Herakles auf seinen restlichen Lebenstagen bis hin zum Tode.
Wieder einmal konnten mich Ferry und Bruneau mit ihrer kompakten Aufbereitung des Sagenstoffes über eine Heldengestalt der griechischen Myhtologie begeistern. Besonders faszinierend finde ich, dass Herakles Leben vielmehr von Gewalt und dramatischen Schicksalschlägen behaftet ist als moderne Filme und Serien vermuten lassen und er die Rolle einer eher tragischen Figur einnimmt, die zwischen Ordnung und Chaos zerrieben wird. Das umfangreiche Zusatzmaterial im Anhang lassen einen diesen Mythos noch einmal viel besser einordnen. Die Zeichnungen der Künstler Annabel und Carlos Rafael Duarte sind ein grandioser Blickfang, die das Epos zu einem tollen Leseerlebnis machen.
Die Comics aus der Reihe »Mythen der Antike« eignen sich auch sehr gut für Comic-Neulinge, da die Geschichten in sich abgeschlossen sind und man der Panelführung leicht folgen kann.
Fazit
Die Geschichte der wohl berühmtesten Gestalt aus der griechischen Mythologie, Herakles, fesselt mit seinem Schicksal auch im Comicformat ungemein.
--------------------------------
© Bellas Wonderworld; Rezension vom 09.03.2021