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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2021

Action, Humor und ein wunderbarer Plottwist.

Captain Marvel - Neustart
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Meine Meinung

Mit »Eine für alle, alle für eine« und »Sternenfinsternis« hat Kelly Thompson zwei lesenswerte Comics der »Captain Marvel« Neustart Serie vorgelegt, doch kann sie auch die dadurch entstandenen ...

Meine Meinung

Mit »Eine für alle, alle für eine« und »Sternenfinsternis« hat Kelly Thompson zwei lesenswerte Comics der »Captain Marvel« Neustart Serie vorgelegt, doch kann sie auch die dadurch entstandenen hohen Erwartungen mit ihrem dritten Streich erfüllen?

In »Avengers-Jagd« gibt es mehr Action und intensivere Kämpfe als in den vorherigen Ausgaben und Carol steckt in einem schicken neuen Anzug. Doch halt, der heiße schwarz-rote Fetzen zwingt Captain Marvel dazu Jagd auf ihre eigenen Kolleg*innen der Avengers zu machen. Doch Captain Marvel wäre nicht Captain Marvel, wenn sie da nicht einen Plan in der Hinterhand hätte.

Kelly Thompson beschert uns in der dritten Ausgabe eine unabhängig lesbare Geschichte mit ausgiebigen und filmreifen Kampfszenen, in denen sich Captain Marvel in Einzelgefechten gegen Thor, Iron Man, Black Panther, She-Hulk und Captain America stellt. Diese eindrucksvollen Szenen werden von Lee Garbett in bewegungsreiche Bilder gegossen, die mit kräftigen Farben bestechen.

Im Vergleich zu den ersten beiden »Captain Marvel« Comics von Kelly Thompson liegt hier der Fokus deutlich auf rasanter Superhelden-Action, dabei geht leider die Erforschung der Hintergründe von Carol Denvers etwas verloren. Gezeigt bekommt man hier dafür auf jeden Fall wie hart die Superheldin zuschlagen kann und wie lange ihre Superhelden-Freunde gegen sie durchhalten können.

Fazit

Action, Humor und ein wunderbarer Plottwist – doch im rasanten Getümmel geht der Tiefgang der vorherigen Ausgaben etwas verloren.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 23.03.2021

Veröffentlicht am 15.06.2021

Diese gelungene Comicadaption von Wells Klassiker brilliert mit den detailverliebten Illustrationen von Gabriel Rodríguez

Die Insel des Dr. Moreau
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Meine Meinung

Die berühmte Geschichte »Die Insel des Dr. Moreau« zählt zu den Klassikern der Science-Fiction und wurde dementsprechend häufig in diversen Medienformaten adaptiert und ist längst in das ...

Meine Meinung

Die berühmte Geschichte »Die Insel des Dr. Moreau« zählt zu den Klassikern der Science-Fiction und wurde dementsprechend häufig in diversen Medienformaten adaptiert und ist längst in das Gut der Popkultur eingegangen. Allerdings habe ich mir bisher weder die Romanvorlage von Wells noch eine filmische Adaption zu Gemüte geführt und konnte mich somit dieser monströsen Story unvoreingenommen mit Ted Adams und Gabriel Rodríguez Comicinterpretation nähern.

Im Vorwort wird von Christian Endres auf die populäre Geschichte, die zur nahenden Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert mit dem wissenschaftlichen Fortschritt und Experimente an Brisanz gewann und heute immer noch brandaktuell erscheint, ein und verrät die Umwandlung des eigentlichen Hauptprotagonisten Edward in eine Akteurin.

Die Rahmenhandlung ist schnell zusammengefasst, nach einem Schiffbruch auf dem Pazifik landet die Biologin Ellie Pendrick auf einer Insel bei Dr. Moreau und seinem permanent alkoholisierten Handlanger Montgomery. Schnell begreift Ellie, dass sich auf der Insel etwas Unnatürliches abspielt und sie stößt auf die Werke des verrückten Doktors, der mit seinem medizinischen Geschick ungeheuerliche Tier-Mensch-Monster erschaffen hat. Doch die Wesen leiden und Ellie möchte nichts sehnlicher, als dem Schmerz ein Ende zu bereiten.

In rasantem Tempo entwickelt sich die Story zu einem kleinen Horror-Trip, genährt durch die Auswüchse der uneingeschränkten Machtausübung und Nutzung medizinischer Möglichkeiten, der einen erschauern lässt. Allerdings fühlt man sich stellenweise zu schnell durch die Handlung getrieben, sodass sich die Tiefe der Materie nicht richtig entfalten kann. Die oftmals über eine ganze Doppelseite verteilten Panels und die erstklassigen Illustrationen von Gabriel Rodríguez sind eine Augenweide und machen den Comic alleine dadurch absolut lesenswert!

Der eigentliche Comic umfasst mit 50 Seiten gerade einmal die Hälfte dieser schicken Hardcover-Ausgabe, die restlichen Seiten wurden mit den Originalzeichnungen von Gabriel Rodríguez gefüllt, die seine blauen Bleistiftzeichnungen vor der Kolorierung durch Nelson Dániel zeigen und einen näheren Einblick in seine künstlerische Arbeit liefern und es gibt noch ein interessantes Gespräch zwischen Adams und Rodríguez, bei dem man mehr über ihre Zusammenarbeit und die Herangehensweise an dieses Projekt erfährt.

Fazit

Diese gelungene Comicadaption von Wells Klassiker brilliert mit den detailverliebten Illustrationen von Gabriel Rodríguez und macht Lust zum Roman zu greifen.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 22.03.2021

Veröffentlicht am 11.06.2021

Verschmitzt, offen und selbstbewusst wird hier die Sexualität und Lust von Frauen präsentiert.

Small Favors – Kleine Gefälligkeiten
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Meine Meinung

Bereits Anfang der 2000er veröffentlichte die amerikanische Zeichnerin Colleen Coover ihre ersten erotischen Comic-Strips unter dem Titel »Small Favors«, diese wurden nun vom Cross Cult ...

Meine Meinung

Bereits Anfang der 2000er veröffentlichte die amerikanische Zeichnerin Colleen Coover ihre ersten erotischen Comic-Strips unter dem Titel »Small Favors«, diese wurden nun vom Cross Cult Verlag in einer Gesamtausgabe neu aufgelegt.

»Small Favors – Kleine Gefälligkeiten« versammelt kurze Episoden aus dem Leben der einundzwanzigjährigen Annie, die lose zusammenhängen, und das Augenmerk darauf ausrichten die schambehaftete Lust von jungen Frauen auf humorvolle und befreite Art und Weise zu erleben. Während die Selbstbefriedigung bei pubertierenden Jungs als etwas ganz normales wahrgenommen wird, ist es beim weiblichen Geschlecht etwas, über das nur unter vorgehaltener Hand getuschelt wird.

Diesem Umstand steuert Coover mit ihrem Comic entgegen – denn warum sollten sich Frauen für ihr Verlangen schämen – und dafür hat sie sich eine spaßige Rahmenhandlung erdacht, denn Annie hat ein Problem, sie liebt es zu Masturbieren und frönt dieser Leidenschaft ausgiebig. Das ruft die Königin ihres Gewissens auf den Plan, welche ihr weitere Handlungen der sexuellen Selbstbefriedigung verbietet und sie dazu aufruft ihre Lust im Zaum zu halten. Als Anstandsdame stellt sie Annie die kleine Wächterin Nibbil zur Seite, jedoch ahnt die Königin da noch nicht, dass Nibbil genau die Gespielin ist auf die Annie gewartet hat.

Annie und Nibbil leben gemeinsam die unterschiedlichsten Fantasien aus, es geht heiß her und im weiteren Verlauf gesellen sich auch noch mehr Frauen hinzu. Der freche Mädchencharme geht bei den fantasievollen Sex-Spielchen jedoch nicht verlorenen und besonders das Augenzwinkern, mit dem Coover die Story präsentiert, sorgt für unterhaltsamen Lesespaß!

Colleen Coover richtet sich mit ihren lesbischen Comic-Strips in erster Linie an Frauen und leistet einen Beitrag, den Umgang mit weiblicher Lust und Masturbation aus der dunklen Ecke der Verschwiegenheit herauszuholen. Dennoch kann der Band auch für Männer interessant sein, da die weibliche Sexualität hier mal ganz abseits des typisch pornografischen Männer-Blickwinkels dargestellt wird.

Fazit

Die gesammelten sexy Frauen-Comic-Strips von Colleen Coover. Verschmitzt, offen und selbstbewusst wird hier die Sexualität und Lust von Frauen präsentiert.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 18.03.2021

Veröffentlicht am 11.06.2021

Lebendig erzählte Mythologie

Mythen der Antike: Theseus und der Minotaurus (Graphic Novel)
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Meine Meinung

Mit der sagenhaften Reihe »Mythen der Antike« wissen Luc Ferry und Clotilde Bruneau von Band zu Band ihre Leserschaft zu begeistern. In Zusammenarbeit mit dem Künstler Mauro de Luca hat ...

Meine Meinung

Mit der sagenhaften Reihe »Mythen der Antike« wissen Luc Ferry und Clotilde Bruneau von Band zu Band ihre Leserschaft zu begeistern. In Zusammenarbeit mit dem Künstler Mauro de Luca hat das Kreativteam die berühmte Geschichte von »Theseus und der Minotauros« als Comic adaptiert.

Theseus ist der kleine Neffe des Herakles und wird als Kind über die Identität seines Vaters im unklaren gelassen, erst als Theseus ein junger Mann ist, verrät ihm seine Mutter Aithra, dass er genau wie Herakles einen göttlichen und einen irdischen Vater hat, nämlich Poseidon und Ägeus. Durch diese Herkunft hat Theseus Anspruch auf den Königsthron in Athen und da ihm sein Vater ein Schwert und ein Paar Sandalen hinterlassen hat, macht er sich auf dem gefährlichen Landweg auf in die Stadt.

Auf seinem Weg stellt er sich den unterschiedlichsten Herausforderungen und ist bei deren Bewältigung, ähnlich wie sein Cousin Herakles, mit genügend Mut, brachialer Gewalt und einem starken Willen ausgestattet. In Athen angekommen erfährt Theseus von der schrecklichen Erpressung durch den König Kretas, der alle neun Jahre Menschenopfer für den Minotauros in seinem Labyrinth fordert.

Theseus will dem ein Ende bereiten und stellt sich der Gefahr. Mit seiner Kraft und durch die Hilfe Ariadnes, der wunderschönen Tochter des kretischen Königs, gelingt es Theseus das Tier zu bewältigen und dem Labyrinth zu entkommen.

Die detailreichen Illustrationen von Mauro de Luca sowie die lebendigen Farben der Kolorierung kleiden die Geschichte in ein ansprechendes Gewand. Zudem lässt sich diese hochkarätige Comicausgabe leicht lesen und bietet (wie auch die anderen Ausgaben der Reihe »Mythen der Antike«) einen guten Einstieg in das Medium.

Fazit

Die Sage um den griechischen Helden Theseus, der den Minotaurus bezwang und durch die Hilfe Ariadnes dem Labyrinth entkam wurde von Mauro De Luca in lebendige Bilder gegossen.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 09.03.2021

Veröffentlicht am 11.06.2021

Die Geschichte der wohl berühmtesten Gestalt aus der griechischen Mythologie, Herakles, fesselt mit seinem Schicksal auch im Comicformat.

Mythen der Antike: Herakles (Graphic Novel)
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Meine Meinung

Der spannende und abenteuerreiche Mythos um den Halbgott des Göttervaters Zeus fand in zahlreichen filmischen Umsetzungen unter dem römischen Namen Herkules (bzw. Hercules) den Weg in unsere ...

Meine Meinung

Der spannende und abenteuerreiche Mythos um den Halbgott des Göttervaters Zeus fand in zahlreichen filmischen Umsetzungen unter dem römischen Namen Herkules (bzw. Hercules) den Weg in unsere Popkultur. In der Reihe »Mythen der Antike« haben sich Luc Ferry und Clotilde Bruneau der Saga um die dramatische Gestalt des »Herakles« (griechisch) angenommen. Das tragische Schicksal des in der moderne gefeierten Helden bietet Dramatik und Action, die von den Künstlern Annabel und Carlos Rafael Duarte in beeindruckenden Bildern eingefangen wurde.

Der umfassenden Legende von Herakles nähern sich Luc Ferry und Clotilde Bruenau in drei Abschnitten (im französischen Original wurden diese in drei einzelnen Alben veröffentlicht), sodass im ersten Abschnitt, gezeichnet von Annabel, Herakles Leben vor den berühmten zwölf Arbeiten genügend Raum erhält. Begonnen wird beim Göttervater der nach seinem Sieg über die Titanen nach einer Möglichkeit sucht die Ordnung auf der Erde vor dem kosmischen Chaos zu schützen. In der hübschen Alkmene sieht er die perfekte Wahl, um einen mächtigen Halbgott zu zeugen und stiehl sich in Abwesenheit ihres Gemahls Amphitryon, der einen Krieg für die Rache seiner Frau zu führen hat, in Alkmenes Bett. Aus dieser Verbindung geht schließlich Alkeides (später Herakles) und sein menschlicher Bruder Iphikles hervor.

Natürlich ist Hera über den Fehltritt ihres Mannes Zeus und der daraus resultierenden Frucht nicht erfreut und versucht den kleinen Alkeides loszuwerden. Als ein erster Mordversuch im Kindbett missglückt und er zu einem mutigen und kräftigen jungen Mann heranwächst, der nicht unbedingt einem typischen Heldenarchetypen gleichkommt, geraten Heras Bemühungen zunächst in Vergessenheit.

Im zweiten Abschnitt widmet sich Carlos Rafael Duarte, nachdem Herakles die ersten Schicksalschläge einstecken musste, schließlich der Bewältigung der zwölf Arbeiten von Hera und im dritten Abschnitt begleiten wir Herakles auf seinen restlichen Lebenstagen bis hin zum Tode.

Wieder einmal konnten mich Ferry und Bruneau mit ihrer kompakten Aufbereitung des Sagenstoffes über eine Heldengestalt der griechischen Myhtologie begeistern. Besonders faszinierend finde ich, dass Herakles Leben vielmehr von Gewalt und dramatischen Schicksalschlägen behaftet ist als moderne Filme und Serien vermuten lassen und er die Rolle einer eher tragischen Figur einnimmt, die zwischen Ordnung und Chaos zerrieben wird. Das umfangreiche Zusatzmaterial im Anhang lassen einen diesen Mythos noch einmal viel besser einordnen. Die Zeichnungen der Künstler Annabel und Carlos Rafael Duarte sind ein grandioser Blickfang, die das Epos zu einem tollen Leseerlebnis machen.

Die Comics aus der Reihe »Mythen der Antike« eignen sich auch sehr gut für Comic-Neulinge, da die Geschichten in sich abgeschlossen sind und man der Panelführung leicht folgen kann.

Fazit

Die Geschichte der wohl berühmtesten Gestalt aus der griechischen Mythologie, Herakles, fesselt mit seinem Schicksal auch im Comicformat ungemein.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 09.03.2021