Nicht ganz das, was ich erwartet hatte
Die BlankenburgsDer Klappentext: „…Frankfurt 1929: Die Blankenburgs haben allen Grund zur Freude: Vor kurzem feierten sie das 150jährige Jubiläum der familieneigenen Porzellanmanufaktur, die Auftragsbücher sind voll, ...
Der Klappentext: „…Frankfurt 1929: Die Blankenburgs haben allen Grund zur Freude: Vor kurzem feierten sie das 150jährige Jubiläum der familieneigenen Porzellanmanufaktur, die Auftragsbücher sind voll, und die Krise der frühen Zwanzigerjahre liegt hinter ihnen. Aber das hart errungene Glück zerbricht mit einem Schlag, als Aldamar, das Familienoberhaupt, und sein Schwiegersohn Richard ihr Vermögen im großen Börsencrash verlieren und keinen anderen Ausweg sehen, als sich das Leben zu nehmen. Zwischen den Schwestern Ophélia und Elise entbrennt ein erbitterter Erbstreit, der die Familie zu entzweien droht. Doch damit nicht genug. Mit dem Erwachen des Nationalsozialismus beginnt auch der Überlebenskampf der Blankenburgs. Um die Porzellanmanufaktur zu retten, sind die Schwestern bereit, neue Wege zu gehen und über sich hinauszuwachsen...“
Zum Inhalt: Bei dem historischen Roman „Die Blankenburgs“ bin ich eigentlich von einer Familiensaga rund um eine Porzellanmanufaktur ausgegangen. So wie es der Klappentext eigentlich verspricht. Ja die Familie Blankenburg ist ein gewisser Aufhänger und eine Art von rotem Faden, der sich durch diesen Roman spinnt. Aber das Hauptaugenmerk liegt auf der Zeit des Nationalsozialismus, der Politik, der Wirtschaftssituation und der Weltlage. Diese Fakten werden sehr anschaulich geschildert, haben aber mit der versprochenen Familiensaga nur wenig zu tun und die Porzellanmanufaktur spielt nur eine kleine Nebenrolle. Mir kam es so vor als wären die Blankenburgs und ihre Probleme mehr der Versuch diese Zeitgeschichte zu personalisieren, aber ohne den Charakteren wirklich Bedeutung beizumessen. Für einen geschichtsinteressierten Leser ist dieses Buch sicherlich interessant, aber es ist „Nicht Fisch und nicht Fleisch“, weder Sachbuch noch Roman.
Meine Meinung: Ich habe ja schon darauf hingewiesen, dass ich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen bin. Nachdem ich aber diese Erwartungen abgeschüttelt hatte, kam ich einigermaßen mit dem Buch zurecht. Ich wurde aber bis zum Schluss mit den einzelnen Charakteren und davon gibt es fast zu viele nicht richtig warm. Recherchiert ist das Buch sehr gut, geschichtliche Tatsachen werden sehr authentisch berichtet und interessante Fakten weitergegeben. Dadurch ist der Schreibstil vielleicht etwas trocken und es kommt zu mehreren Zeitsprüngen und Ortswechseln, aber es spiegelt gekonnt eine schwierige Zeit.
Mein Fazit: Es zeigt sich hier wie wichtig der Klappentext und damit die Erwartungshaltung ist, mit der ein Leser an ein Buch herangeht.