Erfüllt leider nicht ganz meine Erwartungen
Die Tochter des PräsidentenAuch nach seiner Amtszeit muss Ex-Präsident Matthew Keating höllisch aufpassen, dass er nicht zur Zielscheibe für Terrorsiten wird, denn Keating steht mitsamt seiner Familie auf der Todesliste. Als eine ...
Auch nach seiner Amtszeit muss Ex-Präsident Matthew Keating höllisch aufpassen, dass er nicht zur Zielscheibe für Terrorsiten wird, denn Keating steht mitsamt seiner Familie auf der Todesliste. Als eine Tochter entführt wird, nützen ihm all seine früheren politischen Verbindungen nichts, um Schlimmeres abzuwenden. Einzig sein hartes SEAL-Training kann er gewinnbringend einsetzen und so hoffen, dass er das Leben seiner Tochter retten kann...
Ich war so unglaublich neugierig, wie sich die Erfahrungen von Bill Clinton als ehemaliger POTUS mit den sehr guten Ideen von James Patterson verbinden und daraus ein Politthriller entsteht, der die Nervenenden kribbeln lässt und für einen absoluten Lesesog sorgt. Denn das hätte ich nach den rühmenden Ankündigungen vermutet - aber weit gefehlt.
Die Thematik bietet unglaublich viel Brisanz, um hier wirklich psychische Anspannung herauszukitzeln und den Leser an die Seiten zu fesseln, aber im Endeffekt dreht sich alles nur um ein bereits vorgefertigtes und bekanntes Bild zwischen Gut und Böse und man liest nicht wirklich etwas Neues. Der islamische Terrorist entführt die Tochter des Präsidenten, es gibt ein Kräftemessen über mehrere hundert Seiten und dann einen versöhnlichen Schluss.
Das Hintergrundwissen von Bill Clinton aus dem Oval Office ist interessant und informativ in die Handlung eingebaut und gibt dem Leser einen Einblick in die Abläufe. Was aber den Aufbau der Handlung und des Spannungsbogens betrifft, so muss ich ehrlich sagen, dass ich da mehr erwartet habe, denn über die Länge von 560 Seiten ist da nicht viel, was den ultimativen Kick hervorholt.
Die Figuren sind eher durchschnittlich, bieten mit nicht viele Facetten an und mir fehlt so das Wichtigste in einem Buch - ich kann mich nicht in sie hineinversetzen, um so mit ihnen gemeinsam durch die Handlung zu gehen. Ihr Vorgehen ist manchmal einfach zu offensichtlich und mir fehlen dadurch die überraschenden Wendungen, die unverhofften Sidekicks, um dieses Buch zu einem echten Reißer werden zu lassen.
Wer Interesse daran hat, einen Blick hinter die Kulissen des Weißen Hauses zu werfen, der wird hier gut bedient werden. Aber alle anderen Erwartungen, die man einen Politthriller stellt, gehen leider größtenteils unter.