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Veröffentlicht am 11.06.2021

*Young Adult Fantasy trifft Shakespeare*

Plötzlich Fee - Sommernacht
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Inhalt:
Meghan ist sechzehn, als sich ihr Leben quasi von jetzt auf gleich vollkommen auf den Kopf stellt. Erst verhält sich ihr bester Freund eigenartig, dann wird sie von einem Fremden beobachtet, ihr ...

Inhalt:
Meghan ist sechzehn, als sich ihr Leben quasi von jetzt auf gleich vollkommen auf den Kopf stellt. Erst verhält sich ihr bester Freund eigenartig, dann wird sie von einem Fremden beobachtet, ihr Bruder scheint über Nacht eine 180°-Wendung gemacht zu haben und dann wird ihr auch noch eröffnet, dass ihre bisherige Existenz eine komplette Lüge war. Denn der seit ihrer Kindheit verschwundene Mann ist nicht ihr Vater, die Rolle hat stattdessen ein Feenkönig inne. Und als wäre diese Neuigkeit nicht bereits genug, gerät Meghan kurzerhand zwischen die ohnehin verhärteten Fronten eines Krieges der magischen Art.

Cover:
Die Gestaltung des Covers ist hell, farbenfroh und hat etwas Magisches. Dass es eine Geschichte rund um das Feenvolk beinhaltet, ist nur naheliegend. Besonders die sommerlich gewählten Farben sorgen aber dafür, dass man Lust bekommt in diese mystische Welt einzutauchen.

Meinung:
Von den ersten Seiten an wird man durch einen spannenden Einstieg in die Geschichte gesogen, denn man möchte unbedingt erfahren, was in der Vergangenheit tatsächlich geschehen ist. Ähnlich spannend und äußerst rasant geht es mit der eigentlichen Story los und weiter. Dabei lernen wir Meghan zunächst als durchschnittliche Teenagerin vom Dorf kennen. Kagawa schafft mit ihr eine realistische 16-Jährige samt typischen Sorgen, die einen in der Pubertät so umtreiben, inklusive Stimmungsschwankungen und einem gewissen Leichtsinn, was dem Buch einen gewissen Pfiff verleiht. Denn man könnte zwar argumentieren, dass Meghan an einigen Stellen eher naiv und impulsiv handelt, doch wenn man sich vor Augen hält, in welchem Alter sie sich befindet, ist das ziemlich passend.
Doch auch die anderen Charaktere gewinnen einen schnell für sich. Sei es Meghans bester Freund Robbie, der durch Witz und Spontaneität besticht oder Ash, der zwar nicht gerade als sonderlich herzlicher Charakter beschrieben werden kann, dafür aber umso sarkastischer daher kommt. Aber auch die Darstellung von Meghans kleinem Bruder Ethan sowie weiteren Nebencharakteren erscheint stets schlüssig und so detailreich, dass jede Figur ihre eigene Stimme erhält.
Die Autorin lässt den Leser von der ersten Seite an kaum los, denn bereits zu Beginn erhält man als Leser*in sehr viel Input, den man teilweise gar nicht so schnell verarbeiten kann. Doch dies ist ebenfalls gut umgesetzt, denn so werden die Sinneseindrücke von Meghan hervorragend widergespiegelt. An dieser Stelle ist lediglich zu bemängeln, dass Julie ihre Charaktere ein wenig zu viele Orte in zu kurzer Zeit bereisen lässt. Denn die wilde Tour wäre nicht so spannend, würde man nicht stetig auch Neues entdecken, doch auch für fast 500 Seiten war es stellenweise etwas zu viel des Guten.
Doch dadurch bricht die Spannung nicht ab. Allerdings gibt es Kapitel oder Szenen, die nur als Füller zu dienen scheinen. Dieses Gefühl wird dadurch unterstützt, dass manch interessante Charaktere im späteren Verlauf der Geschichte gar nicht wieder auftauchen. Da dies jedoch nur der erste Band einer vierteiligen Reihe ist, besteht natürlich die Chance, dass man so manche Figuren doch noch wiedersehen wird. Insbesondere die Geschichte über den Verbleib ihres Vaters habe ich hier etwas vermisst, wo doch direkt auf den ersten Seiten der Fokus auf diesen gelegt wurde.
Entgegen der hellen, farbenfrohen Covergestaltung ist der Inhalt deutlich düsterer, als man zunächst erwarten würde. Wenn man bedenkt, worauf Kagawa sich bei dieser Reihe bezogen hat, finde ich das jedoch ziemlich gelungen. Zudem ist dies ein gelungener Bruch mit der sonstigen Erwartung, Feen und alles drum herum seien niedlich und nur schön anzusehen.
Der Band endet mit einem Cliffhanger, der einem nicht nur ein wenig das Herz stillstehen lässt, sondern auch absolut neugierig auf die nächsten Bände macht. Daher werden die folgenden Bücher auch möglichst bald gelesen werden, in der Hoffnung, dass sie mir ebenso gut gefallen wie „Sommernacht“.

Lieblingszitat:
„Komm her und hilf mir.“
„Oh, dann sind wir jetzt also alle Freunde, oder was?“ Puck blieb sitzen, und er wirkte alles andere als entgegenkommend. „Wie wäre es zuerst mit einer Tasse Tee? Soll ich uns eine Kanne Leck-mich-am-Arsch kochen?“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2021

*Eine ganz wundervolle (Vor-)Weihnachtsgeschichte*

Nothing but you
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Inhalt:
Mit einer eher kryptischen Nachricht wird Ella von ihrer Mutter in ihren Heimatort Vermont beordert. Kurz bevor sie sich dorthin auf den Weg macht, trifft sie in einer Bar jedoch auf einen Fremden, ...

Inhalt:
Mit einer eher kryptischen Nachricht wird Ella von ihrer Mutter in ihren Heimatort Vermont beordert. Kurz bevor sie sich dorthin auf den Weg macht, trifft sie in einer Bar jedoch auf einen Fremden, der mit einem leidenschaftlichen Kuss ihre gesamte Gefühlswelt einmal auf den Kopf stellt. Obwohl sie vergisst ihn nach seiner Nummer zu fragen, treffen sie kurz darauf erneut aufeinander, um ein weiteres Mal ihrer gegenseitigen Anziehung zu erliegen. Man sollte meinen, dass das Schicksal es von da an gut mit ihnen meint, wo er ihr doch beim zweiten Mal seine Nummer zusteckt. Doch sie beide müssen kurz darauf schon feststellen, dass es nicht nur einen Grund gibt, der gegen ihre Verbindung spricht.

Cover:
Das Cover ist wunderschön gestaltet und versprüht eine absolut winterliche Wohlfühlatmosphäre. Es passt also nicht nur optisch in das vorweihnachtlich gestaltete Bücherregal, sondern stimmt schon hervorragend auf die Geschichte zwischen den Seiten ein.

Meinung:
Die Geschichte startet sehr schnell und lässt auch die beiden Protas sehr schnell mit einer enormen Intensität aufeinander treffen, wodurch ich zunächst etwas holprig in die Geschichte hineingefunden habe. Rückblickend war für den Verlauf der Story dieser schnelle Einstieg jedoch sehr gut gewählt. Auch der flüssige Schreibstil trägt dazu bei, dass man sich doch recht fix in das Setting einfindet und die Charaktere nach und nach kennenlernt. Letzteres wird besonders unterstützt, indem man sowohl aus Ellas als auch aus Matts Perspektive die Handlung begleitet. So kommt man beiden Figuren wesentlich näher – was den Zwiespalt der beiden jedoch nur noch schmerzhafter macht.
Denn für die beiden gibt es nicht nur einen Grund, der gegen ihre Verbindung sprechen könnte, sondern direkt mehrere, die sich nach und nach herauskristallisieren – einige davon schwerwiegender als andere. Da ich nicht zu viel vorweg nehmen möchte, werde ich an dieser Stelle nicht näher auf eben jene Gründe eingehen, allerdings kann ich sagen, dass ich froh bin, dass die Autorin nicht alle als gleich dramatisch dargestellt hat. Zumal sich Ella und Matt auch über manche Gründe deutlich weniger den Kopf zerbrechen als über andere.
Die beiden Hauptfiguren stehen bei dieser Geschichte deutlich im Fokus, sodass Charaktere wie Eltern und Freunde deutlich in den Hintergrund treten. Angesichts der Thematik ist dies auch absolut passend, dennoch hat es mich ein klein wenig gestört, dass Ellas beste Freundin ein bisschen auf der Strecke geblieben ist.
Besonders schön zu lesen war „Nothing but You“ allerdings auch deshalb, weil Ella ihre eigenen Ziele verfolgt und diese bereits bestanden haben, ehe Matt in ihr Leben getreten ist. Sie steht für sich selbst ein und geht ihrem Traum nach, auch wenn sie nicht von allen Menschen in ihrem Umfeld Begeisterung dafür erntet und teilweise recht heftigen Gegenwind kassiert. Auch die Lösung der Konflikte von Ella und Matt fand ich sehr gut ausgearbeitet, da keiner der beiden etwas von sich selbst aufgeben musste, das ihnen wirklich wichtig gewesen wäre, um in dieser Beziehung bestehen zu können.
Den beiden werden durchaus einige Steine in den Weg gelegt, doch sie lassen sich davon nicht beirren und tragen diese Steine wieder ab, um ihren Weg weitergehen und die eigenen Träume verfolgen zu können. Doch auch der Fokus auf die Seelenverwandtschaft macht „Nothing but You“ zu etwas ganz Besonderem.
Ronja Delahaye hat in dieser Geschichte eine ganz kuschelige Atmosphäre geschaffen, die wunderbar in die kalte Jahreszeit passt, besonders aber in die Vorweihnachtszeit. Mit einem heißen Kakao und in einer kuscheligen Decke am Kamin mit diesem Buch, wenn draußen der Schnee fällt – so hätte ich am liebsten gelesen, denn genau dieses Gefühl hat sie bei mir ausgelöst. Und wenn ihr dann noch gerne kleine Gedichte zu Beginn eines Kapitels mögt, dann ist das hier sowieso das richtige Buch für euch an kalten Herbst- und Wintertagen.

Lieblingszitat:
Vielleicht war der Umweg, den wir genommen hatten, unnötig und schmerzhaft gewesen, allerdings hatte er uns dennoch zueinander geführt. Manchmal brauchte es Umwege wie diesen, um zu erkennen, was im eigenen Leben wirklich eine Rolle spielte und was man getrost mit einem Arschtritt ins Nichts befördern konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2021

*Perfekt unperfekt*

Sinking Ships
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Inhalt:
Nach mehreren, schweren Schicksalsschlägen in ihrer Vergangenheit, lässt Carla kaum noch jemanden an sich heran. Auch ihre Freunde sind ihr nicht mehr so nah, wie sie es einmal waren. Doch das ...

Inhalt:
Nach mehreren, schweren Schicksalsschlägen in ihrer Vergangenheit, lässt Carla kaum noch jemanden an sich heran. Auch ihre Freunde sind ihr nicht mehr so nah, wie sie es einmal waren. Doch das hält Mitchell, den Bruder ihrer besten Freundin und Kapitän des Uni-Schwimmteams, nicht davon ab, sich in sie zu verlieben. Leider teilt Carla seine Leidenschaft für das Wasser überhaupt nicht, sie hat sogar panische Angst davor. Als sie jedoch bei einer Party in einen Pool fällt und er sie rettet, beginnt sie sich nicht nur ihrer größten Angst zu stellen, sondern auch ihre Mauern bröckeln zu lassen.

Meinung:
„Sinking Ships“ ist der zweite Band der „Fletcher University“-Reihe von Tami Fischer und greift das Flair aus dem ersten Teil wieder auf. Der Schreibstil ist genauso locker und leicht zu lesen, sodass man gut voran kommt.
Doch auch die beiden Protas haben es mir in diesem Buch angetan. Mitchell ist ein großartiger junger Mann und obwohl ich zuerst befürchtet hatte, man hätte es mit einem nicht allzu vielschichtigen Sportler zu tun, wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Er ist eine sehr ausgeglichene Figur und weiß genau, was er möchte. Carla bietet da mit ihrem aufbrausenden Temperament einen angenehmen Gegenpol, auch wenn sie sich dadurch so manches Mal etwas selbst im Weg steht. Neben ihrem wilden Charakter kommen auch immer mal wieder spanische Wörter oder Sätze durch, die das schön untermauert haben. An der Stelle hätte ich jedoch so manches Mal eine Übersetzung schön gefunden, denn in vielen Fällen wurde die Bedeutung im Kontext klar, einige Male hatte ich dann aber doch Fragezeichen im Kopf.
Auch sehr schön war es, dass man die Anziehung zwischen Carla und Mitchell von Beginn an spüren konnte, auch wenn Carla eben diese lange Zeit gar nicht wahrhaben wollte. Auch dieser Konflikt von ihr, verbunden mit der Abkapselung von Freunden und den ganzen Geheimnissen, ist absolut verständlich, wenn man ihre Vergangenheit bedenkt. Besonders gut hat mir aber auch der Auslöser dafür gefallen, weshalb die beiden überhaupt beginnen nur zu zweit Zeit miteinander zu verbringen. Das war meiner Meinung nach sehr schön gelöst und wurde auch immer wieder glaubhaft aufgegriffen, sodass dadurch die Charaktere in ihren individuellen Entwicklungen unterstützt wurden. Dies wurde zusätzlich durch die Erzählweise aus zwei Perspektiven unterstützt, da man so einen sehr schönen Einblick in die jeweiligen Leben und Gefühlswelten der beiden Protas bekommen hat.
Zwei kleine Kritikpunkte bestanden für mich aber darin, dass das Drama zwischen Carla und einem ihrer beiden jüngeren Brüder stellenweise etwas aufgesetzt und konstruiert wirkte und die Wendung am Ende dann doch sehr plötzlich kam und mir auf den letzten Seiten einfach zu viel passiert ist. Das hätte man durch ein paar Seiten mehr ganz gut entzerren können.
Insgesamt hat mir dieser Folgeband jedoch ein wenig besser gefallen als der Auftakt der Reihe und ich freue mich jetzt schon auf die weiteren Teile rund um die Clique der Fletcher University.

Lieblingszitat:
„Ich habe an diesem Abend so viel verloren, ich wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass du auch etwas verlierst, nämlich deine Zukunft.“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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Veröffentlicht am 11.06.2021

*Ich habe jedes Wort aufgesogen*

Rette mich vor dir
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Inhalt:
Juliette und Adam ist es gelungen, gemeinsam vor dem Reestablishment zu fliehen und Warner zu entkommen. In Omega Point haben sie stattdessen zwischen Rebellen und anderen mit besonderen Kräften ...

Inhalt:
Juliette und Adam ist es gelungen, gemeinsam vor dem Reestablishment zu fliehen und Warner zu entkommen. In Omega Point haben sie stattdessen zwischen Rebellen und anderen mit besonderen Kräften einen sicheren Hafen gefunden. Dennoch quält Juliette sich weiter mit ihrem Fluch, vor dem nun selbst Adam nicht mehr gänzlich geschützt zu sein scheint. Außerdem gibt es immer noch die Bedrohung von außen, denn ein Krieg gegen das Regime scheint unausweichlich zu sein.

Meinung:
Der Einstieg in Band 2 der „Shatter Me“-Reihe erschien mir beim Lesen verhältnismäßig seicht und so richtig los ging es meiner Auffassung nach erst wirklich in der zweiten Hälften. Ab da hat die Geschichte auch noch einmal gut Fahrt aufgenommen und das genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn es drohte schon beinahe etwas langweilig zu werden und genau dann wurde es doch wirklich spannend.
Die erste Hälfte hat überwiegend von den Charakteren gelebt, die ich ziemlich interessant fand. Natürlich lernt man auch einige neu bzw. besser kennen, z.B. Castle, Kenji und die anderen Bewohner:innen von Omega Point. Vor allem Kenji hat mich in diesem Band absolut für sich gewinnen können, da er trotz seiner lockeren Art doch häufig Dinge gut auf den Punkt gebracht hat, besonders Juliette gegenüber.
Sie selbst allerdings hat mir ein paar Probleme beim Lesen bereitet. Obwohl sie gerettet war, schien sie immer noch sehr in ihrem eigenen Drama und Selbstmitleid gefangen zu sein, was stellenweise etwas anstrengend war. Allerdings muss man dem Buch zugutehalten, dass ihre sehr zögerliche Entwicklung wirklich gut zum Charakter und dem bisher Erlebten gepasst hat.
Was mir jedoch wirklich Bauchschmerzen bereitet hat, war die Beziehung zwischen Juliette und Adam. Schon im ersten Buch habe ich diese nicht nachvollziehen können, da es an Tiefgang und jeglicher Grundlage fehlte, auf der sich überhaupt vermeintliche Gefühle hätten aufbauen können. Da hat auch die gemeinsame Vergangenheit nicht wirklich dazu beigetragen, dass verständlicher gewesen wäre. Die Anziehung zwischen den beiden schien einfach so da zu sein und hat sich mir kein Stück erklärt.
Am meisten überrascht hat mich hier jedoch Warner. Denn während ich nach „Ich fürchte mich nicht“ immer noch planlos vor der Frage stand, weshalb ihn denn viele nun so gut finden, hat sich das hier etwas begonnen zu erklären. Seine Entwicklung, oder vielmehr die Enthüllungen und Erklärungen um seine Person, fand ich sehr gut gelungen und somit war auch definitiv ein gewisser Überraschungseffekt gegeben.
Insgesamt haben vor allem die Nebencharaktere und der Schreibstil hier einiges gerettet, denn sowohl Juliette als auch Adam konnten mich nicht so wirklich mitreißen – und ihre Beziehung zueinander erst recht nicht. Alles in allem macht dieser Band aber definitiv Lust auf mehr!

Lieblingszitat:
Hoffnung.
Süß wie ein Tropfen Honig, schön wie ein Tulpenfeld im Frühling. Milder Regen, eine geflüsterte Verheißung, wolkenloser Himmel, das perfekte Zeichen am Ende des Satzes.
Und nur das erhält mich am Leben.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

*Manchmal lohnt sich der Blick über den Tellerrand*

Kleine Wunder um Mitternacht
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Inhalt:
Um Mitternacht brechen drei junge Kleinkriminelle in Namiyas Gemischtwarenladen ein, um dort kurzfristig unterzutauchen. Doch schon bald stellen sie fest, dass es mit diesem Ort etwas Besonderes ...

Inhalt:
Um Mitternacht brechen drei junge Kleinkriminelle in Namiyas Gemischtwarenladen ein, um dort kurzfristig unterzutauchen. Doch schon bald stellen sie fest, dass es mit diesem Ort etwas Besonderes auf sich hat, als ein Brief aus einer anderen Zeit durch den Briefschlitz im Laden geworfen wird. Aus lauter Neugier öffnen sie den Brief, wodurch die Nacht eine Wendung für sie nimmt, die die drei nicht erwartet haben.

Meinung:
Zunächst sei einmal gesagt, dass „Kleine Wunder um Mitternacht“ definitiv außerhalb meiner Komfortzone liegt – und obwohl ich den Klappentext interessant fand, war ich vor dem Lesen ziemlich skeptisch, ob ich an dem Buch Gefallen finden würde. Denn thematisch und auch Genre-technisch hätte ich mir dieses Werk eigentlich nicht zugelegt. Trotzdem habe ich es gelesen und wurde überrascht.
Zunächst einmal sei zu erwähnen, dass die Geschichte in Japan spielt und auch die Namen der darin auftauchenden Figuren entsprechend japanisch sind. Da ich selber bisher keine Berührungspunkte mit japanischer Namensgebung hatte, war mir oft nicht klar, ob die erwähnten Personen Frauen oder Männer waren, bis das Geschlecht explizit genannt wurde. Diese kleine Verwirrung möchte ich aber keinesfalls dem Buch zuschreiben, da diese auf meinem eigenen Mangel an Wissen in dieser Hinsicht basiert. Ich halte es allerdings für relevant, darauf hinzuweisen, damit man sich, sollte man sich für dieses Buch entscheiden, eventuell ein bisschen schneller darauf einlassen kann, als es mir selbst gelungen ist.
Die Geschichte rund um den Gemischtwarenladen ist allerdings grandios. Sie kommt mit einer fast mystischen, definitiv geheimnisvollen Stimmung daher, die sich unterschwellig durch das gesamte Buch zieht und mich als Leserin enorm gefesselt hat. Besonders auch der nahezu philosophische Ton hat mir sehr gut gefallen und letzten Endes auch dazu geführt, dass ich das Buch überhaupt erst zum Lesen in die Hand genommen habe.
Nachdem ich dank des flüssigen Schreibstils sehr schnell in die Geschichte hineingefunden habe, hatte ich allerdings auch zügig meine ersten Probleme. Denn im zweiten Kapitel war ich durch den plötzlichen Szenen- und Figurenwechsel vollkommen irritiert. Danach war mir allerdings der Aufbau des Buches klar und ich konnte mich wieder gänzlich auf die Geschichte einlassen und sie genießen. Zu besagtem, wenn auch etwas gewöhnungsbedürftigem, Aufbau passt auch die ungewöhnliche Kapitellänge. Denn die Kapitel sind recht lang (zwischen ca. 40 und 120 Seiten), was zwar zum Konzept passt, mir persönlich aber zu lang und dann auch teilweise zu anstrengend war.
Insgesamt haben mir die Entwicklungen und Verflechtungen in dem Buch total gut gefallen und ich war letzten Endes positiv überrascht, wie gut mir die Geschichte tatsächlich gefallen hat. Meiner Meinung nach muss man sich durchaus auf das Ganze einlassen und es erleichtert den Lesefluss, wenn man mit japanischen Namen vertraut ist. Aber auch sonst ist es eine schöne Geschichte, die mal ein wenig aus dem sonst so auf Bookstagram vertretenen Rahmen fällt.

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