Unkonventionell und durch und durch wundervoll!
Grandiose Geschichte voller Düsternis, Bedrohung und Magie, mit wundervoll ungewöhnlichen Charakteren und viel Emotion, dazu ein einzigartiger Schreibstil, mit dem Holly Black die unheilvolle Atmosphäre ...
Grandiose Geschichte voller Düsternis, Bedrohung und Magie, mit wundervoll ungewöhnlichen Charakteren und viel Emotion, dazu ein einzigartiger Schreibstil, mit dem Holly Black die unheilvolle Atmosphäre des Waldes wiedergibt ♥
Als absoluter Fan der Spiderwicks und Holly Blacks verrückter, düsterer Elfenwelt, konnte ich ihrem neusten Roman (bzw. der Übersetzung) einfach nicht widerstehen und freute mich auf ein ungewöhnliches Buch.
Und das bekam ich auch! Elfenfantasy vom Feinsten - keine schafft es so wie Holly Black, den Wald zum Leben zu erwecken und stets die dunkle Vorahnung über einem schweben zu lassen. Man spürt, sie sind bereits da. Und lauern nur auf einen Fehler. Denn Hollys Elfen, Waldgeister, Hexen und Tümpelbewohner sind keinesfalls schillernde Märchengestalten, sondern mindestens schelmische Kobolde, wenn nicht sogar bösartige und rachsüchtige Kreaturen. Als nicht allzu großer Waldfan konnte ich dennoch das Moss riechen, den Lichteinstrahl der Sonne zwischen dichtem Blätterwerk sehen und das Rascheln von Ästen und Zweigen hören. Kurzum, atemberaubend atmosphärisch!
Gleichzeitig war ich begeistert von den unkonventionellen Charakteren - mit Hazel ein Mädchen, dass weiß was es will und sich von niemanden etwas sagen lässt, sich nimmt was sie will und endlich aus der Kategorie "OMG, in meinem Leben küsse ich nur EINEN" herausfällt, mit ihrem Bruder Ben ein homosexueller Hauptprotagonist und mit Jack ein Wechselbalg, hin- und hergerissen zwischen zwei Welten. Und nicht zu vergessen Severin... -
Regelrecht ausgeflippt vor Begeisterung bin ich über die Entwicklung der Liebesgeschichten - genauso hatte ich sie mir erhofft... unkonventionell, aufregend und berührend ♥ Ich weiß gar nicht, welches der Paare ich euphorischer bejubeln soll!
Ebenfalls begeistert bin ich von der Vielfalt an magischen Wesen und Waldbewohnern und ihrer schillernden Lebensweise - faszinierend und zugleich auch abschreckend ob des Mangels an Moral. Herausragend empfand ich hier den Vollmondball, bei dem alles von Rang und Namen der Elfenwelt sich am Hofe des Erlkönigs versammelt und mit Glanz und Schatten, ausgelassener Musik und lauernder Gefahr feiert und ihr wahres Wesen zeigt.
Das Tempo des Buches ist nervenzerreibend langsam, man ahnt mehr, als man erlebt und gerade das machte für mich die immense Spannung des Buches aus. Ich wollte stets wissen, was passieren würde, ob sich meine Vorahnungen bewahrheiten würden und ob meine liebsten Pärchen zusammen finden würden... Gelungen fand ich auch die Einflechtung des Gedichts rund um den Erlkönig in die Geschichte, was nicht nur thematisch, sondern auch atmosphärisch ideal passte.
Dieser Roman ist ein leiser, der ohne große Paukenschläge und unnötige Dramatik auskommt, dabei aber stets fesselnd ist und mich in seiner Vielschichtigkeit begeistern konnte, So viele unterschiedliche Ebenen, Zeitstränge und Wesen, gemixt mit höchst diversen und erfrischend abwechslungsreichen Charakteren und einem GRANDIOSEN Schreibstil, der einen förmlich an das Buch kettet.
Und dann dieser berührende Epilog nach bereits einigen ergreifenden Momenten zum Dahinschmelzen, sowohl beim Endkampf auf der Waldlichtung, als auch nach all den Ereignissen in der Schule...