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Veröffentlicht am 16.09.2021

Kunst auf jeder Seite

Try & Trust
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Inhalt:
Matilda hat schon vor langer Zeit festen Beziehungen abgeschworen und hält es seither lieber mit lockeren, unverbindlichen Begegnungen, was das männliche Geschlecht betrifft. Denn sie ist davon ...

Inhalt:
Matilda hat schon vor langer Zeit festen Beziehungen abgeschworen und hält es seither lieber mit lockeren, unverbindlichen Begegnungen, was das männliche Geschlecht betrifft. Denn sie ist davon überzeugt, dass man den meisten Männern ohnehin nicht trauen kann. Dies versucht sie auch ihrer langjährigen, besten Freundin Briony zu vermitteln, da die sich in Anthony verliebt hat. Seines Zeichens Künstler und laut Matilda nur der Auslöser für Herzschmerz. Um ihrer besten Freundin diesen zu ersparen, geht sie mit dem jungen Künstler einen Deal ein: er stellt Briony gegenüber klar, dass er nichts Festes möchte, dafür lässt sich Matilda von ihm malen – nackt. So sehr sie sich auch anfangs gegen alles sträubt, was mit Anthony und seiner Kunst zu tun hat, so beginnt doch irgendwann ihre abweisende Fassade zu bröckeln und sie beginnt, sich ihrer Vergangenheit zu stellen.

Meinung:
Bei „Try & Trust“ hatte ich anfangs so meine Probleme, in die Geschichte hineinzufinden, was für mich ganz klar an der Protagonistin lag. Zu Beginn der Geschichte konnte ich mich nicht wirklich mit Matilda anfreunden, denn sie erschien mir so voller Vorurteile, sie hat über Brionys Leben fremdbestimmt und teilweise war sie mir in ihren Handlungen und Denkweise einfach zu extrem. Nachdem ich sie allerdings etwas besser kennenlernen konnte und auch die Gründe für ihr Verhalten erfahren habe, kam ich mit ihrem Charakter deutlich besser zurecht, wenn ich auch nicht alles davon gutheißen würde. Allerdings hat sie mich mit ihrem enormen Selbstbewusstsein, ihrer Sex-Positivity und der Liebe für alle jene, die ihr am Herzen liegen, dann doch sehr beeindrucken können. Und nachdem ich mit Tilda besser klar kam, konnte ich mich direkt viel besser auf das Buch einlassen.
Mit wem ich aber so gar keine Probleme hatte, war Anthony. Ihn fand ich einfach toll. Auch er ist aus den klassischen Geschlechterrollen gefallen und dies macht er mit einer solchen Authentizität, dass ich mir auf jeder Seite gewünscht habe, er wäre real. Er lässt seine Emotionen zu und kommuniziert diese, er steht für sich und seine Träume ein und hält an diesen fest, selbst wenn die ganze Welt ihm sagt, er solle aufgeben. Außerdem mochte ich seine Perspektive, die er auf viele Dinge hatte.
Besonders die Kunst-Thematik hat mich hier jedoch von vorne bis hinten absolut begeistert. Ich mag es generell unfassbar gerne, wenn Kunst in Büchern eine Rolle spielt. Wenn dies dann aber auch noch so sehr im Vordergrund steht und intensiv wie wunderbar in den Rest der Geschichte geflochten wird, umso besser. Zumal auch der Schreibstil grandios zum Inhalt des Buches passte, da er nicht nur flüssig zu lesen, sondern stellenweise auch ein wenig poetisch war. Die Gefühle wurde dadurch großartig transportiert.
Für mich hat Nena mit diesem Band erneut bewiesen, dass die „Soho Love“-Trilogie etwas ganz Besonderes ist. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ich hier mit Matilda eine Protagonistin vor der Nase hatte, die mir in einigen Punkten zwar nicht sympathisch war, die ich aber dennoch verstehen konnte und die toll geschrieben war. Und obwohl ich „Fly & Forget“ ein kleines bisschen lieber mochte, habe ich diesen zweiten Band ebenfalls sehr genossen und freue mich nun noch mehr auf den dritten.

Lieblingszitat:
„Aber du… keine Ahnung, du bist so sehr du selbst, dass es unmöglich ist, in deiner Anwesenheit an jemand anderen zu denken. Außerdem… tauchst du deine ganze Umgebung in Farben. Ich schau dich an und ertrinke in Farben.“

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.07.2021

Viel mehr als nur eine Promi-Geschichte

Keeping Secrets
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Inhalt:
Tessa Thorn könnte sich als erfolgreiche Jungschauspielerin eigentlich überglücklich schätzen, denn ihr neuester Film schlägt schon enorme Wellen, bevor er überhaupt produziert wurde. Doch die ...

Inhalt:
Tessa Thorn könnte sich als erfolgreiche Jungschauspielerin eigentlich überglücklich schätzen, denn ihr neuester Film schlägt schon enorme Wellen, bevor er überhaupt produziert wurde. Doch die Dreharbeiten finden ausgerechnet an der Uni ihres Heimatortes Faerfax statt, dem sie aus gutem Grund den Rücken gekehrt hat. Und als wäre das nicht genug, soll auch noch der Journalismus-Student Cole ein Portrait über sie schreiben. Dabei droht er ihrer Vergangenheit gefährlich nahe zu kommen, was nicht nur bedeuten könnte, dass er ihr Geheimnis herausfindet und es so bekannt wird, es könnte auch dazu führen, dass es zwischen den beiden alles zerstört, ehe es so wirklich begonnen hat.

Meinung:
Bevor ich mit „Keeping Secrets“ begonnen habe, war ich wirklich skeptisch bezüglich der Promi-Thematik, da mir diese grundsätzlich nicht liegt und mich auch meistens nicht für die Umsetzung erwärmen kann. Daher halte ich mich von solchen Geschichten auch für gewöhnlich fern. Allerdings hat mich der Klappentext trotzdem neugierig gemacht, deshalb habe ich dem Buch eine Chance gegeben. Und ich bin enorm froh, dass ich das getan habe, denn Tessas und Coles Geschichte hat mich in unglaublich vielen Punkten positiv überrascht.
Es ist viel mehr als nur die Geschichte einer prominenten Schauspielerin mit geheimer Vergangenheit. Stattdessen geht es um Freundschaft, Sicherheit, Vertrauen und das Leben. Somit war das Buch deutlich vielschichtiger und tiefgreifender, als ich es zuvor erwartet hatte. Entsprechend habe ich jede Seite dieser Geschichte förmlich in mich aufgesogen, von Anfang bis Ende.
Vor allem haben mir die Protas sehr gut gefallen. Tessa lernt man direkt als Person und nicht als Schauspielerin kennen, wodurch ich direkt eine Verbindung zu ihr aufbauen konnte. Man merkt, wie nah ihr alles geht und ist sehr in ihre Gefühlswelt involviert. Ob Freude, Angst, Zweifel oder Euphorie – man bekommt alles hautnah mit. Aber auch ihr Charakter, ihre Einstellung zu vielen Dingen und ihre Handlungen fand ich immer authentisch und vor allem verständlich.
Ähnlich ging es mir auch mit Cole, der mir sofort sympathisch war. Seine direkte Art und seine Entschlossenheit haben mir gut gefallen. Auch sein Umgang mit seinen Freund:innen und seine Loyalität ihnen gegenüber haben ihn äußerst sympathisch gemacht.
Obwohl mir beide Figuren als Individuen gut gefallen haben, mochte ich sie besonders zusammen sehr gerne. Denn sie haben wunderbar miteinander harmoniert und sich toll ergänzt, obwohl ihre Beziehung zueinander sehr holprig gestartet ist. Für die Entwicklung dieser haben sie allerdings genügend Zeit bekommen, sodass sich diese wirklich langsam aufbauen und entfalten konnte und dadurch wirklich überzeugend geworden ist.
Aber nicht nur Cole und Tessa habe ich ins Herz geschlossen, auch die Nebencharaktere habe ich lieb gewonnen, allen voran Ella. Denn sie waren alle so echt und obwohl sie enorm verschieden waren, haben sie als Freunde wunderbar zusammengepasst. Ich habe die Verbindungen zwischen ihnen auf jeder Seite gespürt und dass der Aspekt der Freundschaft hier einen so großen Stellenwert bekommen hat, hat das Buch für mich noch einmal besser gemacht.
Besonders schön war jedoch auch die kleinstädtische Wohlfühlatmosphäre, mit der ich überhaupt nicht gerechnet hatte. So war es für mich eine total gemütliche Geschichte, in die ich mich einfach fallen lassen konnte, obwohl ich emotional doch sehr involviert war, da ich beim Lesen einfach so nah an den Charakteren dran war.
Letzten Endes hat nur der große Knall mich nicht ganz überzeugt und es gab ein paar Kleinigkeiten im Zwischenmenschlichen, die für mich nicht immer 100% stimmig waren, davon einmal abgesehen, war „Keeping Secrets“ allerdings eine wundervolle Überraschung als Gesamtwerk, das ganz viel Freude auf die nächsten beiden Bände geweckt hat.

Lieblingszitat:
Wenn dein Leben auseinanderbricht und du nichts dagegen tun kannst, wie würdest du weitermachen?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2021

*Von Liebe zu anderen und zu sich selbst*

Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt
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Inhalt:
Als Grace herausfindet, dass ihr Mann Finley sie nach mehreren Jahren Ehe betrogen hat, kehrt sie in ihre Heimat zurück, wo ihre Familie nach wie vor lebt. In dem kleinen, religiösen Dorf erwarten ...

Inhalt:
Als Grace herausfindet, dass ihr Mann Finley sie nach mehreren Jahren Ehe betrogen hat, kehrt sie in ihre Heimat zurück, wo ihre Familie nach wie vor lebt. In dem kleinen, religiösen Dorf erwarten alle von ihr, dass sie ihre Ehe wieder gerade biegt. Doch davon will Grace überhaupt nichts wissen und lässt sich stattdessen auf eine unverbindliche Zweckbeziehung mit Jackson ein, dem Schwarzen Schaf des Dorfes. Die Gemeinde hält überhaupt nichts von dieser Verbindung, dabei könnten sie genau das füreinander sein, was sie brauchen.

Meinung:
Zu Beginn der Geschichte hatte ich arge Schwierigkeiten, in die Geschichte hereinzukommen, denn zum einen wirkte es anfangs alles sehr gehetzt und erschien mir ein wenig chaotisch. Ich konnte die Geschehnisse nicht wirklich fassen und auch mit den Charakteren bin ich zu Beginn überhaupt nicht warm geworden. Grace wirkte auf mich unglaublich kindlich und furchtbar unselbstständig, selbst für jemanden, der sein ganzes Leben bisher auf andere Personen ausgerichtet hatte. Und auch Jacksons Handlungen waren für mich nicht wirklich nachvollziehbar. Ich hatte tatsächlich die Befürchtung, dass dieses Buch mich enorm enttäuschen würde. Denn auch die Verbindung zwischen Grace und Jackson wirkte zunächst sehr unglaubwürdig und ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Dadurch erschienen ihre Handlungsweisen ziemlich sprunghaft und wenig authentisch. Doch nach den ersten ca. hundert Seiten war ich absolut drin und es hat eine 180°-Wendung vollzogen.
Die Entwicklungen, die die Figuren – insbesondere natürlich die Protas Grace und Jackson – im Verlauf des Buches durchmachen, sind großartig zu beobachten. Vor allem auch deshalb, weil sie sich nicht einfach nur zum Positiven verändern, sondern dies auch absolut sinnig und sehr realistisch erscheint.
Besonders gepackt hat mich hier auch, dass auch viele Nebencharaktere beleuchtet wurden und so deren Vielschichtigkeit deutlich wurde. Hinter so manchen Figuren steckte deutlich mehr, als man zunächst vermuten würde. Das gilt besonders für Graces Eltern, die mich beide doch sehr überrascht haben.
Von Beginn an absolut sympathisch fand ich allerdings Graces Schwester Judy, die hinter ihrer Schwester stand und sich sogar gegen die doch recht herrisch wirkende Mutter aufgelehnt hat, um sich und ihre Schwester zu schützen.
Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich anfangs niemals gedacht hätte, dass mich dieses Buch so emotional werden lassen würde. Aber es hat mich einfach gepackt und so standen mir mehr als einmal Tränen in den Augen. Nicht zuletzt auch deshalb, weil hier viele wichtige Themen angesprochen werden und es trotzdem nicht zu gewollt oder an Intensität überladen wirkt. So werden beispielsweise verschiedenste Familienverhältnisse angesprochen, die jeweils ihre ganz unterschiedlichen Schwierigkeiten mit sich bringen. Aber auch starre Vorurteile und Fremdgehen, insbesondere in der Ehe, werden hier behandelt. Und das alles auf eine sehr sensible und doch eindrückliche Art und Weise, die mir sehr gut gefallen hat.
Daher kann ich im Allgemeinen guten Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen. Und obwohl der Beginn für mich etwas holprig war, hat es sich im Verlauf großartig entwickelt!

Lieblingszitat:
„Wenn du ihm nicht gehörst, wem gehörst du dann?“
„Mir selbst“, sagte ich, ein wenig atemlos und spürte, wie mein Herz schneller schlug. „Bevor ich irgendjemand anderem gehöre, gehöre ich erst mal mir selbst.“

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Veröffentlicht am 11.06.2021

*Beth und Dawson erzählen eine überraschend süße Geschichte*

Obsidian: Shadows. Finsterlicht (Obsidian-Prequel)
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Inhalt:
Dawson lebt mit seinen beiden Geschwistern außerhalb der Kolonie, die direkt überwacht werden. Das kommt ihm zugute, denn er möchte sein eigenes Leben führen, statt sich fremdbestimmen zu lassen ...

Inhalt:
Dawson lebt mit seinen beiden Geschwistern außerhalb der Kolonie, die direkt überwacht werden. Das kommt ihm zugute, denn er möchte sein eigenes Leben führen, statt sich fremdbestimmen zu lassen und wäre dafür sogar bereit, seine Familie hinter sich zu lassen. Doch dann kommt Bethany an seine Schule und dieses Mädchen fasziniert ihn so sehr, dass er seine Pläne über den Haufen wirft. Nur ist Beth ein Mensch und darf daher unter keinen Umständen erfahren, welches Geheimnis er vor ihr und der Welt verbirgt.

Meinung:
Vorweg möchte ich einmal erwähnen, dass es sich bei „Shadows – Finsterlicht“ zwar um ein Prequel handelt, meiner Meinung nach aber definitiv erst nach der „Lux“-Reihe gelesen werden sollte, um sich selbst nicht vorzeitig zu spoilern. Daraus wird bereits klar, dass die Geschichte von Beth und Dawson auch in der Lux-Serie angesprochen wird, sodass die beiden dem Leser bereits bekannt sind, wenn man nach der Hauptreihe das Prequel zur Hand nimmt. Einiges ist also bereits bekannt und auch die beiden Hauptfiguren sind keine Fremden, dennoch ist die Geschichte schön zu lesen.
Zumal man die beiden Charaktere hier noch einmal besser kennenlernen kann, was mir besonders in Hinblick auf Bethany gefallen hat. Denn sie kennt man zuvor nur als in sich gekehrte, traumatisierte Person. Hier lernt man sie allerdings von einer ganz anderen Seite kennen. Man erfährt, was für eine kreative Ader sie hat, wie offen sie ist, und vor allem lernt man sie als Menschen kennen, statt als Traumatisierte, deren Charakter schwer greifbar erscheint.
Doch auch Dawson kommt hier mehr zum Vorschein und es wird deutlich, dass er ohnehin andere Pläne hatte als die Kolonie und das VM. Somit erscheint seine gesamte Reaktion bezüglich seiner Beziehung zu Bethany seinem Bruder Daemon gegenüber deutlich verständlicher.
Besonders schön zu sehen ist allerdings, dass es sich bei der Geschichte um die beiden um eine verhältnismäßig süße Story handelt, wo man von JLA häufig anderes gewöhnt ist. Es ist ganz schnell klar, dass die beiden von ihrer ersten Begegnung an kaum mehr ohne den anderen können. Dennoch hat mir der Prozess des Beziehungsaufbaus ein wenig gefehlt, da dieser doch sehr kurz geraten ist und man eigentlich nur das Kennenlernen der beiden wirklich mitbekommt sowie die auftretenden Problematiken. Gerade auch vom großen Knall am Ende hätte ich mir mehr Details gewünscht, allerdings war das einfach eine persönliche Erwartungshaltung.
Was mich jedoch richtig gestört hat, war die Tatsache, dass die Rolle einer bestimmten Nebenfigur hier gar nicht zur Sprache kam, was ich jedoch als äußerst relevant empfunden hätte. Denn auch in der Hauptreihe kamen diesbezüglich beim Lesen Fragen auf, die nicht gänzlich geklärt wurden und so wäre eine Auflösung hier ganz schön gewesen, statt die Fragezeichen weiter stehen zu lassen.
Insgesamt ist dieses Prequel allerdings eine schöne Ergänzung zur Lux-Reihe und definitiv lesenswert, wenn man die Beth und Dawson noch ein wenig besser kennenlernen möchte.

Lieblingszitat:
Nein, sie hatte ihn tatsächlich in seiner wahren Form angenommen. Außer von UFO-Fanatikern hätte Dawson das von keinem Menschen erwartet.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

*Rückkehr in die Welt der Lux*

Revenge. Sternensturm (Revenge 1)
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Inhalt:
Die Invasion der Lux, die verheerende Folgen nach sich gezogen hat, ist nun vier Jahre her. Seitdem leben die Lux offen mitten unter den Menschen. Doch der Krieg zwischen Menschen und Lux hat ...

Inhalt:
Die Invasion der Lux, die verheerende Folgen nach sich gezogen hat, ist nun vier Jahre her. Seitdem leben die Lux offen mitten unter den Menschen. Doch der Krieg zwischen Menschen und Lux hat auf beiden Seiten Leben gekostet, so auch das von Evies Vater, an den sie sich kaum noch erinnern kann. Dennoch steht sie zu den Lux und besonders Luc hat es ihr schwer angetan. Allerdings ist er nicht nur verboten gut aussehend, er scheint auch mehr zu wissen, als er sie glauben lassen möchte.

Meinung:
Bereits mit der Lux-Reihe konnte JLA mich von dieser Welt und ihren großartigen Charakteren überzeugen, daher war ich ziemlich gespannt, ob es mir mit der Origin-Reihe ebenfalls so gehen würde. Und ohne zu viel vorweg zu nehmen, kann ich sagen, dass meine Erwartungen definitiv erfüllt wurden.
Zu Beginn lernt man Evie kennen, mit der ich anfangs zwar ein paar Anlaufschwierigkeiten hatte, die mich dann jedoch für sich einnehmen konnte. Sie ist ein eher zurückhaltender, ruhiger Charakter, der keine unnötigen Risiken eingeht. Diese Ruhe und die Art und Weise, wie sie mit ihren Freund:innen Zoe, Heidi, James und April umgegangen ist, fand ich sehr sympathisch. Man spürt auf jeder Seite, wie wichtig ihr diese Freundschaften sind. Besonders spannend fand ich aber auch das Geheimnis, das um sie gesponnen wird.
Einen ziemlichen Kontrast zu Evie bildet Luc, den man bereits aus der Lux-Pentalogie kennt. Hat er jedoch zwischen Daemon und Katy mehr gefährlich und etwas wahnsinnig gewirkt, erscheint er hier regelmäßig deutlich entspannter und fast schon harmlos. Bis es wieder zu Szenen kommt, in denen man an seine andere Seite erinnert wird. Er ist unglaublich vielschichtig und das wurde hier wunderbar deutlich.
Auch die Nebencharaktere haben es mir ziemlich angetan, haben sie doch alle ihre eigene Stimme erhalten und waren in ihren verschiedenen Facetten so wunderbar aufeinander abgestimmt, dass die zwischenmenschlichen Beziehungen durchweg interessant blieben. Einiges fand ich in Bezug auf die Figuren dann allerdings etwas vorhersehbar und wenig überraschend, auch manche Vorkommnisse waren im Vorfeld für mich klar. Das Leseerlebnis wurde für mich dadurch jedoch kaum eingeschränkt.
Besonders gut hat mir auch die Tatsache gefallen, dass man einige Figuren wieder getroffen hat, die bereits aus vorangegangenen Büchern bekannt waren.
Auch den Schreibstil fand ich wieder sehr gelungen. Die Abwechslung zwischen Spannung, Action, Humor und Angst ist großartig und teilweise so fließend in ihren Übergängen, dass man sich fragt, wie so viel in so kurzer Zeit geschehen kann.
Meiner Meinung nach ein gelungener Reihenauftakt, der definitiv Spaß auf die Folgebände macht. An mancher Stelle zwar etwas vorhersehbar, insgesamt aber mit einigen überraschenden Wendungen versehen und daher definitiv fesselnd.

Lieblingszitat:
Luc war, ja, er war Luc – nicht einmal ein richtiger Mensch. Ich blickte auf und musste zugeben, dass mir das Kein-richtiger-Mensch-Sein ziemlich schnell egal geworden war, nachdem ich ihn zum ersten Mal ohne Hemd gesehen hatte.
So oberflächlich war ich.
Dazu stand ich.

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